Grünes Licht für Softwarepatente in Europa

  • Zitat

    Original von Thomas


    Hättest Du mal eine Betriebssystem-Vorlesung genossen und/oder würdest Dich mit dem Thema ernsthaft beschäftigen würdest Du nicht so ein plumpes Marketing-Geschwätze von Dir geben.


    Was ist daran "Marketing-Geschwätz"? Der eigene Versuch hat ergeben: Das eine bietet alles, was ich brauche, das andere funktioniert nicht richtig, das ist eine Tatsache, auch wenn das vielleicht deine rosaroten Illusionen von "freier" Software zerstört.

  • Zitat

    Original von ArneH
    Das eine bietet alles, was ich brauche, das andere funktioniert nicht richtig, das ist eine Tatsache


    Ganz im Gegenteil, das ist Deine persönliche Ansicht auf die Dinge, das macht aber noch lange nicht die Definition eines "guten" Betriebssystems oder Software generell aus, die Experten, also Leute mit entsprechender Ausbildung und vor allen Dingen Erfahrung, sehen das nämlich durchaus anders als Du.


    Und genau das ist eben der Punkt, die richtig gute Software, also aus Sicht der Informatik, entwickelt sich halt im offenen Diskurs, und den gibts mit Patenen eben nicht.
    Und das gilt nicht nur für Software sondern für Innovation im Allgemeinen.


    Verrat mir doch mal, wo MP3 und Audiokompression heute wäre hätte das Frauenhofer-Institut seine patentrechlichen Anrechte rigoros durchgesetzt?

  • Nur sone dumme Idee.
    Vieleicht sollte man sich das Einreichen von Patenten auf triviale Dinge, mit der Absicht damit Geld zu verdienen, als Geschäftsmodell patentiren lassen ?




    Lars

  • Zitat

    Original von Thomas


    Ganz im Gegenteil, das ist Deine persönliche Ansicht auf die Dinge, das macht aber noch lange nicht die Definition eines "guten" Betriebssystems


    Kann ich unter Linux meine Hardware verwenden - Nein, ich müsste neue kaufen, für die es Treiber gibt.
    Kann ich unter Linux meine Software verwenden - Nein, Photoshop, Premiere, CCE, Audition, PlexTools Pro, Borland Developer Studio, MS Visual Studio, MS Office, TimeFactory, etc. läuft nicht.
    Kann ich unter Linux in Delphi coden - Nein, ich müsste umlernen. Statt einfach auf die WinAPI aufzusetzen muss ich mit mit QT, GTK, und dutzenden anderen Libraries rumschlagen.


    Das sind zumindest die Punkte, die für ein Desktop-System entscheidend sind.


    Zitat

    Original von Thomas
    Verrat mir doch mal, wo MP3 und Audiokompression heute wäre hätte das Frauenhofer-Institut seine patentrechlichen Anrechte rigoros durchgesetzt?


    Dann ist es also in Ordnung sich über die Gesetze hinwegzusetzen, wenn das Ergebnis stimmt? Der Zweck heiligt die Mittel? Willst du das damit sagen? Wenn DU etwas als richtig oder falsch ansiehst, dann sollen sich die anderen daran halten und ihre geistige Arbeit mal eben verschenken?

  • Zitat

    Original von ArneH
    Ich habe hier seit Anfang 2004 (seit dieser Rechner existiert) WinXP am laufen - ohne Neuinstallation, es ist superstabil und kann wochenlang durchlaufen, es unterstützt meine komplette Hardware und auch nahezu alles, was es an Software gibt. DAS sind Argumente für ein Betriebssystem


    Jetzt einmal s/WinXP/Linux und du redest von meinem System. Ich musste nur meinen Uralt-Scanner durch einen neuen ersetzen. Beim neuen habe ich halt auf Linux-Unterstützung geachtet.


    Zitat


    Das System funktioniert sehr gut, ist standadisiert, die API ist ausführlich dokumentiert - mehr braucht man nicht.


    Muahaha *LOL* [Blockierte Grafik: http://smilie-land.de/t/i-l/lachen/lachen0002.gif]


    Ich krieg mich nicht mehr...


    "Standardisiert" ist nur das, wofür man auch eine RFC findet. Nun gib mir mal bitte die RFC für das Exchange-Protokoll. Und die Dokumentation ist so genial, dass sie von der EU eingeklagt werden muss:


    http://www.heise.de/newsticker/meldung/75137


    Zitat


    Ich beherrsche Borland Delphi, PHP beherrsche ich nicht. Soll ich nur für ein paar interaktive Spielereien PHP lernen? Da gebe ich lieber etwas mehr für IIS-Hosting aus und erspare mir, mich in das PHP-Gedöns einzuarbeiten.


    Ich habe mit Visual Basic angefangen und konnte damit auch durchaus gut umgehen. Dennoch bin ich auf Linux umgestiegen und kann mittlerweile auch anstatzweise C programmieren. Auch gelernt habe ich XUL und Javascript. Ziemlich gut kann ich auch Shellscripte unter bash schreiben. Des Weiteren schreibe ich unter Linux auch mal komplexe "Shellscripte" mit PHP (ja, auch dafür eignet es sich vorzüglich). Jetzt wo es mit Gambas eine Art Visual Basic für Linux gibt gehe ich davon aus, dass ich mir diese Sprache auch noch anschauen werde...


    In PHP einarbeiten? Ist das nötig? Lass mich mal kurz an meinen ersten Kontakt mit PHP zurückerinnern: Das war abends so ca. 18:30. Ich habe mir die PHP-Dokumentation im Browser geöffnet und einfach etwas gelesen (eher überflogen und Funktionen, die ich nutzen will, zusammengesucht). Am gleichen Abend so ca. 22 Uhr hatte ich mein erstes Gästebuch auch schon fertig...


    Hol doch mal bitte die Leiter aus der Garage und schau mal eben über den Tellerrand. :§$%

  • Zitat

    Original von ArneH
    Toll, aber was willst du mir damit sagen? Das Linux auch inzwischen alle Funktionen beherrscht, die für Windows seit Jahren selbstverständlich sind? E-Mails schreiben, Briefe tippen und CDs abspielen kann ich selbst unter Windows 3.11 ganz wunderbar, DAS ist doch nun wirklich kein Argument für ein Betriebssystem, sondern eine reine Selbstverständlichkeit.


    Geht es hier um OpenSource, oder die lange Diskussion "Was ist besser: Win oder Linux?? Darauf gibt es sowieso keine Antwort...


    Zitat

    Original von ArneH
    Ich habe hier seit Anfang 2004 (seit dieser Rechner existiert) WinXP am laufen - ohne Neuinstallation, es ist superstabil und kann wochenlang durchlaufen, es unterstützt meine komplette Hardware und auch nahezu alles, was es an Software gibt. DAS sind Argumente für ein Betriebssystem, und das konnten mir die verschiedenen Linux-Distributionen alle nicht bieten (Hardware geht nicht, Software sowieso nicht).


    Bei mir läuft unter Linux sogar mehr als unter Windows... habe z.B. unter Windows immer noch kein dummes WinLIRC zum Laufen gekriegt... Und außerdem soll mein System nicht alles unterstützen was es gibt, sondern dass was ich auch brauche... Ich kaufe mir sowieso kein Billig-Modem, wofür es dann nur Windows-Treiber gibt...


    Zitat

    Original von ArneH
    So what? Mich interessiert es nicht, wie der Hardware-Abstraction-Layer oder Kernel im Detail geladen werden, oder was sonst unter der Motorhaube abgeht, das spielt weder für Anwender noch für Entwickler eine Rolle. Das System funktioniert sehr gut, ist standadisiert, die API ist ausführlich dokumentiert - mehr braucht man nicht.
    Der ausschlaggebende Punkt bei der Wahl, ob ich nun auf einem IIS oder einem Apache (womöglich gar unter Linux) hoste war ASP.NET. Ich beherrsche Borland Delphi, PHP beherrsche ich nicht. Soll ich nur für ein paar interaktive Spielereien PHP lernen? Da gebe ich lieber etwas mehr für IIS-Hosting aus und erspare mir, mich in das PHP-Gedöns einzuarbeiten. Das ist es nämlich, was bei der ganzen Linux-Propaganda immer vergessen wird: Die Gesamtkosten. Toll, keine Lizenzgebühren, aber wesentlich höhere Folgekosten als bei Windows (Support, Umlernen, ...).


    Genau daher gibt es keine Antwort auf die Frage...
    Wenn DU das nicht wissen willst, dann schreib aber nicht dass es generell keine Rolle spielt. Es gibt Leute, die gerne wissen, was passiert, und nicht einer Firma wie M überlassen will, was sein Rechner tut, was er gerade für Software installiert, mit wem er Kontakt aufnimmt...


    Da habe ich auch im Internet mal son Spruch gelesen:


    - Macs sind für die, die nicht wissen wollen, warum Ihr Rechner funzt.
    - Linux ist für die, die wissen wollen, warum er funzt.
    - DOS ist für die, die wissen wollen, warum er nicht funzt und
    - Windows ist für die, die nicht wissen wollen, warum er nicht funzt.


    Aber damit ist jetzt bitte Schluss! Das Thema sind Software-Patente und nicht Vor- und Nachteile von irgendwelchen Betriebssystemen. Außerdem: :fressehalten


    PS: Delphi unter Linux: http://www.lazarus.freepascal.org/

    VDR: AMD A4-3400, 4096 MB RAM, Technisat SkyStar HD2, Technisat Skystar USB HD
    openSUSE 13.1, VDR 2.0.4, vdr-xineliboutput

    Einmal editiert, zuletzt von balta ()

  • Zitat

    Original von ArneH
    Kann ich unter Linux meine Hardware verwenden - Nein, ich müsste neue kaufen, für die es Treiber gibt.
    Kann ich unter Linux meine Software verwenden - Nein, Photoshop, Premiere, CCE, Audition, PlexTools Pro, Borland Developer Studio, MS Visual Studio, MS Office, TimeFactory, etc. läuft nicht.


    Ich lese da immer "meine" - das kann doch nun wirklich nicht als Kriterium für GUTE Software dienen, ob jetzt die Programme, die DU meinst benutzen zu müssen, dort laufen oder nicht?


    Zitat

    Kann ich unter Linux in Delphi coden - Nein, ich müsste umlernen. Statt einfach auf die WinAPI aufzusetzen muss ich mit mit QT, GTK, und dutzenden anderen Libraries rumschlagen.


    Was ich da lese ist "Kann ich unter Unix-artigen Betriebssystemen mit der Windows-API arbeiten? Nein, ich muss auf eine andere API umsatteln"
    Seit wann muss sich die Welt an der Microsoft-API orientieren?
    Muss ich da wirklich noch was dazu sagen ?(


    Zitat

    Das sind zumindest die Punkte, die für ein Desktop-System entscheidend sind.


    Wir sind jetzt also da angekommen, wo es nicht um "OpenSource gegen Proprietär" geht, sondern darum, was der User angeblich will.
    Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
    Und ganz nebenbei: OpenSource ist absolut 100-prozentig das, was die User wollten, denn die haben's nunmal geschrieben und nicht irgendwelche Firmen die meinen das zu wissen.
    Das ist aber ein anders Thema und gehört hier eigentlich nicht her.



    Zitat

    Dann ist es also in Ordnung sich über die Gesetze hinwegzusetzen, wenn das Ergebnis stimmt?


    Du übersiehst leider wieder mal wichtige Tatsachen, nämlich dass das Institut die Rechte, die es gehabt hätte, eben nicht durchgesetzt hat und damit wesentlich zum Erfolg des Verfahrens beigetragen hat.
    Wer hat sich jetzt hier über Gesetze hinweggesetzt, was nicht geduldet wurde?

  • also was da manchmal alles so als neue Erfindung hingestellt wird ist schon wirklich komisch. Ich denke da z.B. an mehrere Prozessoren in einem Computer die über PCIe verbunden sind(also z.B. Hauptprozessor und Grafik Prozessor). Habe gleich mal mein B008 Board von INMOS (Baujahr 1990) ausgegraben, da habe ich 9 CPU Slots die ich mit einer beliebigen Kombination aus Grafik-, Festplatten- oder Hauptprozessoren bestücken kann.


    Ich bin gespannt wann Intel/M$ die ersten Patente für Programmiersprachen einreicht, damit man solche Systeme auch vernünftig programmieren kann. Den Compiler dafür habe ich jedenfalls schon(stammt aus den 80zigern und läuft perfekt unter dosemu ;D)


    Also was ich sagen will: altes Wissen aus den Anfängen der Computerzeit aufbewahren, damit es uns nicht als "neues Patent" untergejubelt wird.


    wenn erst in jeder Bibliothek online/offline jeder Artikel ein Copy Right wie
    hier http://www.ib.hu-berlin.de/~pz/florenz/euroflor.htmbesitzt, dann wird dieses Wissen unmerklich seinen Erfiner wechseln Gute Nacht


    Viele Grüsse Frithjof

    vdr 1.7.23 suse 12.1 64 Bit 1xTTS2-6400 HD-USB: 24TB
    vdr 1.7.23 suse 11.3 64 Bit 1xTTS2-6400, 1xTTS2-3200 + ci HD:2TB
    vdr 2.2.0 Raspberry pi HD-USB: 2TB (Garten)

    Einmal editiert, zuletzt von frithjof ()

  • Vielleicht würde ArneH auch gerne in einer Diktatur leben. Da wird ihm dann auch das Denken abgenommen und alles läuft "rund", solange man macht, was der Diktator sagt.


    Grüsse
    Spookie

    Registrierter VDR - User #1322
    Gepanschtes LinVDR 0.7 mit VDR 1.4.0 MT20050528; Silver Stone Gehäuse; 2x Nexus-s; AMD Duron 1600MHz; 512MB; LiteOn Brenner; Platten: Western Digital 40GB und Hitachi 160GB; 12" TFT über fbtv

  • Zitat

    Original von ArneH
    Kann ich unter Linux meine Hardware verwenden - Nein, ich müsste neue kaufen, für die es Treiber gibt.
    Kann ich unter Linux meine Software verwenden - Nein, Photoshop, Premiere, CCE, Audition, PlexTools Pro, Borland Developer Studio, MS Visual Studio, MS Office, TimeFactory, etc. läuft nicht.
    Kann ich unter Linux in Delphi coden - Nein, ich müsste umlernen. Statt einfach auf die WinAPI aufzusetzen muss ich mit mit QT, GTK, und dutzenden anderen Libraries rumschlagen.


    Na, das kann man ja auch von Wíndows behaupten. Installier mal native Linux Programme unter Windows. Und, Erfolg? Eher nicht (Ohne Emulator). Ich müsste mich mit der WinAPI rumschlagen, wenn ich nicht gerade von den Nutzern verlangen will, GTK auf Windows zu installieren...
    Ach, und zur Hardware. Ich habe hier einen Medion Laptop. Die WLan Funktion muss unter Windows mit einer Spezial-Taste aktiviert werden. Dauert bei Windows XP SP2 nur leider 2-3 Minuten, weil Medion nur Treiber für SP1 bereitstellt. Unter Linux <1 Sekunde. Dass selbe mit meinem Scanner: Einmal an einem anderem USB Port angeschlossen, schon ist der Treiber durcheinander und findet den Scanner nie mehr. Kein Problem unter Linux (läuft sogar schneller)
    Also, dass kann man alles sehen wie man will...

  • Servus,


    Zitat

    Nachdem Steve Jobs voller Stolz Bill Gates den ersten Mac gezeigt hat,
    ist bei Microsoft sofort die Entwicklung von Windows 3.0 begonnen worden.
    Das erste Windows mit Maus und grafischer Oberfläche.


    Das hatten bereits Windows 1.0 und 2.0. Windows war schon immer eine grafische Oberfläche mit Maus-Bedienung.


    Viele Grüße, Mirko

  • Zitat

    Original von cooper
    Servus,



    Das hatten bereits Windows 1.0 und 2.0. Windows war schon immer eine grafische Oberfläche mit Maus-Bedienung.


    Viele Grüße, Mirko


    Mausbedienung vielleicht schon, aber bei V1.0 und V2.0 war das
    eher DOS Klötzchen Grafik. siehe auch http://www.winhistory.de
    Aber da gehen die Meinungen sicherlich auseinander.

  • Der erste Rechner mit graphischer Oberfläche und Maus war IMHO der Apple LISA, den gabs lange vor Mac und Windows.


    GUI und Maus wurden nicht von Apple, sondern von Xerox entwickelt.


    Windows 1.0 war schon eine graphische Oberfläche, wenn auch kein Betriebssystem (eher ein Betriebssystemaufsatz). Wenn die Hardware da nicht mitkommt ist das was anderes.


    Ist aber alles schon lange her.


    Grüße Bernd

    VDR : POV Atom 330-1 Mainboard, MSI TV@nywhere Satellite II, 2 GB RAM, natürlich mit yaVDR 0.61. Heimkino mit Onkyo AVR, Nubert-Surround-Boxen und JVC Beamer mit 4K und HDR. HD-VDR für Newbies: www.partyfotos.de/vdr

    Einmal editiert, zuletzt von Bernie7 ()

  • Mir fehlt bei dem Ganzen hier der konstruktive Ansatz.


    Meint ihr wirklich es ist in Ordnung, dass jeder jedem jede Idee klauen und vermarkten darf? Doch wohl eher nicht! Also muss man das rechtlich regeln und das möglichst einheitlich (europa-/weltweit). Vom Ansatz her ist das Ganze also doch in Ordnung, es geht dann wohl eher ums 'wie'!?


    Und dann immer das 'Die Bösen Grossen mit ihren Anwälten' und 'Recht kriegt, wer mehr Asche hat'. Es ist halt leider so, dass man für entsprechende Streitigkeiten vor Gericht viel Zeit und Geld braucht, gerade wenn es keine eindeutigen Gesetze gibt. Aber wie soll das Spiel denn sonst laufen, das erkläre man mir bitte mal. Je weniger Finanzkraft, desto mehr Recht kriegt man - oder was?


    Und auch dieses Linux versus Win...Ein Gates hat auch mal ganz klein angefangen und wenn das MS Zeugs so schlecht (bzw. Linuxe so doll) wären würde man es wohl kaum in fast jedem Haushalt und auf den meisten Clients überhaupt finden.


    Das 'Die Bösen Grossen' ihre Macht nutzen und Dinge in eine von ihnen gewollte Richtung bewegen, die nach 'objektiven' Kriterien suboptimal ist, ist doch normal. Wie würdet ihrs denn machen? Die Konkurenz hat die besseren Ideen, also mach ich halt meinen Laden dicht - klar!?...

    yaVDR 0.6.2; H61M/U3S3 / G530 / 4GB / GT 520 (passiv) / Cine S2 (Rev. V5.5) + DuoFlex S2 / 120GB SSD (System; SATA>USB) + 3TB SATA 6Gb/s; LCD-TV Toshiba 42VL863G; AVR Yamaha RX-S600...

  • Zitat

    Original von habichthugo
    Meint ihr wirklich es ist in Ordnung, dass jeder jedem jede Idee klauen und vermarkten darf?


    Selbstverständlich ist das in Ordnung!
    Da muss klar unterschieden werden zwischen einer Idee und der tatsächlichen Ausführung!
    Sonbst gäbe es wohl nur einen Hersteller weltweit für Autos, für Fernseher, Glühbirnen usw.


    Was geschützt werden muss, das ist die investierte Arbeit.


    Ich bin selber (unter anderem) für die Pharmaindustrie tätig, konkret für die klinische Forschung, also Entwicklung und Erprobung von neuen Medikamenten, da bekommt man schon ein bisschen was mit.
    Vereinfacht gesagt bestehen alle unsere "neuen" Medikamente aus einer handvoll Wirkstoffe, die in bestimmten Maßen kombiniert werden und so (vielleicht) die gewünschte Wirkung erzielen.
    Die Firma mixt also nun sagen wir mal Wirkstoff A und B zusammen in einem bestimmten Maß, und erprobt und in seeehr langen und seeeeehr teuren Studien sowohl die Wirksamkeit, als auch Verträglichkeit und Wechselwirkung mit anderen Medikamenten usw.
    Die beiden Wirkstoffe zusammenpampen ist keine Kunst, das kann jeder von uns. Die Erprobung dagegen verschlingt massenhaft Geld. Klar, dass bei einem positiven Ergebnis der Inverstor nicht will, dass andere Firmen sich an dieser Erkenntnis (!) ebenfalls bereichern. Da muss ein Patent her, der ihm das schützt und einem Mitbewerber die Nutzung entweder unter Zuzahlung von Lizenzen (==Beteilligung an den Kosten) oder generell gar nicht gestattet.
    Hier liegt ganz klar eine Erfindungshöhe vor. In Ihrer initialen Erstellung kein Problem, aber bis zur Marktreife viel Aufwand.


    Anders sieht es aber nun mit Software aus.
    Wenn ich nun Algorithmus entwickle, der etwas ganz ausgefuchstes tut, und ich dafür viel Zeit und Geld aufwenden musste, um soweit zu kommen - dann seh ich das auch noch ein.
    Da wird dann im Patent ein Verfahren formuliert, und zwar Haarklein, wie das bei Patenten eigentlich sein müsste. Die "Erfindung", so wie sie da steht, und nichts anderes


    Und wenn nun jemand das gleiche Ding nur etwas abgewandelt baut, dann ist's schon was anderes und nicht mehr im Schutz.



    Aber was dann auch patentiert werden können soll, ist die Idee als solches, das Konzept.
    Und mal ehrlich, sind Dinge wie eine Farbe, oder der Fortschrittsbalken, oder logische Verknüpfungen, die ja nicht mehr als ein Konzept darstellen, wirklich eine Erfindung und verdienen Patentschutz?
    Genau das nämlich soll eingeführt werden.



    Viel schlimmer aber noch ist, wie die Patente mißbraucht werden. Patente als Währung.
    Die Konzerne haben jeder einige zigtausend Patente im Keller. Die gehen dann aufeinander zu mit der Drohung "Du verletzt garantiert einige von meinen Patenten", und handeln, da die Situation gegenseitig ist, einen "Nichtangriffspakt" aus.
    Klar dass die "kleinen", die sich vielleicht sogar ein Patent auf Ihre Software leisten können, in der schieren Masse der gehaltetnen Patente völlig uninteressant sind für die Großen und bei Bedarf/Gefahr einfach mit der juristischen Keule geplättet werden.
    Das ist in den USA bereits Gang und Gebe.


    Und das wollt Ihr Befürworter tatsächlich auch für unsere Industrie?
    Da werden nur die Großen, meist sogar ausländische Konzerne, noch größer, und die Kleinen ganz kaputt.


    Nein danke.

  • Das Problem ist und bleibt eine angemessene Bewertung der Erfindungstiefe - ist diese nicht gegeben, sind Patente das Papier auf dem sie stehen in meinen Augen nicht wert.


    Und wer denkt, in D wäre alles prima, irrt. Sowohl Trivialpatente als auch Softwarepatente sind an der Tagesordnung. Wobei die Anzahl beider mit passenden Gesetzen noch stark zunehmen wird.


    Ich kann nur mal jedem empfehlen auf einem Gebiet, auf dem er sich auskennt, mal ein paar Patente anzugucken - da gehen einem teilweise schon die Augen über.


    arghgra

  • Zitat

    Original von habichthugo
    Mir fehlt bei dem Ganzen hier der konstruktive Ansatz.


    versuch Dich doch mal in die Arbeit eines Software Entwicklers hinein zu denken


    Zitat


    Ein Gates hat auch mal ganz klein angefangen und ......


    ....genau das extensiv betrieben, was Ihn jetzt als Großer stört :rolleyes:


    Zitat


    Das 'Die Bösen Grossen' ihre Macht nutzen und Dinge in eine von ihnen gewollte Richtung bewegen, die nach 'objektiven' Kriterien suboptimal ist, ist doch normal.


    ich konstruiere mal ein Beispiel, das mag hinken - vielleicht auch nicht umsetzbar aber egal.


    Vielleicht kommt jemand Großer auf die Idee, einige ganz triviale Schaltzeichen - sagen wir mal das Transistorzeichen zu patentieren (oder hat es vielleicht schon) , dann hättest Du ein Problem und auch das Board wegen Deiner hier veröffentlichten Schaltung.


    Das Grundproblem ist doch die Patentierwut trivialster Dinge.


    Gruß Fr@nk

  • Thomas
    Sag doch einfach mal, wie es den funktionieren könnte. Auch die jetzige Rechtssituation (vergewaltigtes Patent- und Urheberrecht) ist alles andere als hilfreich, gerade für 'die Kleinen'. Und wenn Dir als Kleinem oder Mittelständler ein Grosser wie MS ans Leder will, biste eh am Arsch, es sei denn, es gibt wirklich eine ganz klare Rechtslage.
    Ich sage nicht, dass ich das gut finde. Mir fällt nur nix besseres ein. Reale Rechtsprechung hat leider mit (ethischer) Gerechtigkeit wenig zu tun, kommt dem aber bei allen mir bekannten Alternativen am nähesten.
    Wenn ich von ner Idee rede meine ich übrigens nicht irgend nen Hirngespinst, sondern schon anfassbar konktetisiert. Also wenn z.B. einer die Idee 'digitaler Videorecorder mit Festplatte' hat und die (als erster) zu einem altagstauglichen Prototypen namens VDR entwickelt, dann sollte man sowas doch schützen können und exclusiv vermakten dürfen - oder?
    Die Frage ist doch eigentlich nur, was ist die 'Tiefe' einer Erfindung. Sicher nicht primär 'die investierte Arbeit', denn das hiesse ja, je dümmer ich mich anstelle, desto höher die 'Tiefe'!? Und wer sagt, was trivial ist und was nicht?
    Gerade die Pharmaindustrie scheint übrigens ein schönes Beispiel für Pseudoinovationen: Ich habe neulich gelesen, dass ein Grossteil (80%)der 'neuen' Medikamente wohl lediglich dadurch zu Stande kommt, dass die Füllstoffe, die Darreichungsform u.ä. etwas variiert werden...
    Und genau da sehe ich das Problem mit der haarkleinen Definition eines Patentanspruchs: Ein paar unwesentliche Änderungen (an einem Algorithmus) und schon ist's was neues.
    Und Patente als Währung...Auch hier wieder die Frage: Was würdest Du machen? Da rennt in der letzten Minute ein Stürmer auf dein Tor zu, will das Leder abziehen, womit, wenn's im Netz landet, Du die WM verloren hast und Du trittst ihm natürlich nicht unfairer Weise in die Grätschen, um das zu verhindern...? Es lebe der Homo Soziologicus!


    arghgra
    Ja, is so! Und? Wie geht's besser?


    @lola
    Ich bin technischer Informatiker, war Softwareentwickler (heute nur noch leitend tätig) und kann mich daher sehr gut "mal in die Arbeit eines Software Entwicklers hinein [zu] denken". Eben drum!
    Wer sagt eigentlich, dass sowas wie "ganz triviale Schaltzeichen" zukünftig patentierbar würden? Stand der Technik wird wohl auch als Softwarepatent nicht vergeben werden können!?


    @All
    Hört doch bitte mal auf mit dem Du könntest, Du solltest...und vor allem dem Versuch, den anderen als Deppen darstehen zu lassen. Gute Argumente wirken auch ohne Killerphrasen und persöhnliche Anfeindungen. Und vieles ist halt Geschmackssache (z.B. Win oder Linux)...

    yaVDR 0.6.2; H61M/U3S3 / G530 / 4GB / GT 520 (passiv) / Cine S2 (Rev. V5.5) + DuoFlex S2 / 120GB SSD (System; SATA>USB) + 3TB SATA 6Gb/s; LCD-TV Toshiba 42VL863G; AVR Yamaha RX-S600...

  • Zitat

    Original von habichthugo
    arghgra
    Ja, is so! Und? Wie geht's besser?


    Erst einmal sinnentleerte Gesetze verhindern, damits nicht noch schlimmer wird.
    Und dann mal vernünftig prüfen lassen - kann und soll wohl nicht sein, dass jeder Furz patentiert werden kann oder bereits seit ewiger Zeit bekannte Techniken im nachinein von irgendwelchen IP-Firmen patentiert werden. Vielleicht könnte man in diesem Bereich mal eine neue Kostenformulierung ansetzen.


    Wenn wir dann mal die Revolution hatten, alle Patente neu bewerten ... das wäre es eigentlich.


    Edit: Quoting-Verwirrungen ;)



    ... arghgra

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!