Einen neuen VDR basteln, ohne viel Software-Gebastel

  • Hallo!


    Ich würde gerne meinen alten VDR in Rente schicken. Ich mag das VDR-System - aber was ich nicht mag, ist das tage- und wochenlange Herumkonfigurieren, das ich das letzte mal wieder hatte. (Wobei es mit zwei Kleinstkindern daneben natürlich ein echter Obergegner war.)


    Ich würde mir wünschen, dass ich von einem USB-Stick ein System installiere, ein/zwei Dutzend Fragen beantworte, und ein laufendes System bekomme. Außerdem wünsche ich mir, dass die Kiste dann fünf Jahre (und gerne mehr) läuft, ohne groß zu zicken. Ist das machbar? Ich will damit eigentlich nur fernsehen, Perma-shiften und EPG-searchen. (Interessant, aber kein Muss, wären die Mediatheken. Dafür bräuchte ich wohl Kodi?)


    Als Hardware hätte ich schon lieber Neuware als Zeugs, das schon ein Jahrzehnt woanders gearbeitet und gerne seine wohlverdiente Rente genießen möchte. Ich weiß, sowas kann noch länger halten (mein erster Rechner von 1984 lief beim letzten Test auch noch), aber ich möchte halt ungerne darauf wetten.


    * Bei der DVB-S-Karte führt mich das mit möglichst mindestens zwei Tunern zur TBS-6902. Wird das ootb unterstützt? Andere gibt's gar nicht mehr im bezahlbaren Rahmen?

    * Ich kann einen PC "basteln", würde aber auch ein mit CPU und RAM vorbestücktes Mainboard (oder auch einen kompletten PC) kaufen. Die Preissuchmaschinen rücken aber nicht raus, welche davon sich mit einer PCIE-Karte erweitern lassen. Gibt es eine Preissuchmaschinen-Suchmaschine? ;) Oder Tipps für einen passendes bestücktes Mainboard oder einen Komplett-PC?

    * Gehäuse darf bei Bedarf gerne noch etwas TV-Schrank-kompatibler aussehen als das letzte Mal, aber das dürfte mit "kleiner" PCIE-Karte ja kein Problem sein.

    * Ich würde zu einer integrierten Grafik neigen. Ich schaue Privatfernsehen nur in SD - ich brauche nicht das letzte Quäntchen Grafikqualität. ;) (Ich hab Erwähnungen gelesen, dass nicht jeder Grafikprozessor perfekte Qualität liefern würde.) Entscheidend ist aber auch hier, dass es überhaupt klappt.* Speichermedium ist unproblematisch, ich hab noch eine nicht ausgenudelte SSD rumliegen, kann aber auch eine M.2 kaufen, oder vielleicht steckt das dann ja auch schon im System...

    * Zum Fern-Bedienen nehme ich gerne, was die TBS-Karte so bietet, außerdem hätte ich noch das System von Emma53 und meine heißgeliebte One For All „Smart Control“ (URC 7960).

    * Und dann ist natürlich die Frage, welche Distribution mir das unterstützt, ohne dass ich Kernel-Module und Firmware zusammensuchen oder zu irw und Konsorten greifen muss.


    Ciao,

    Eike


    PS: Gibt es fertige Empfangsgeräte, die mit RAM-basiertem permanenten Timeshift verkauft werden? Ich hab mich etwas umgegoogelt, und hab welche gefunden, bei denen man das erst händisch jeweils aktivieren muss und es dann wohl auf noch die Platte geht?!? (Ja, mir ist aufgefallen, dass wir im Jahrzehnt der Streamingsender sind. :D )

  • Zitat

    Bei der DVB-S-Karte führt mich das mit möglichst mindestens zwei Tunern zur TBS-6902. Wird das ootb unterstützt? Andere gibt's gar nicht mehr im bezahlbaren Rahmen?

    Letzter Stand war, dass es zwar funktioniert, man aber bei jedem Kernelwechsel selbst kompilieren muss.

    Würde eher zu einer gebrauchten S952 raten, falls auftreibbar.

    Zitat

    Ich kann einen PC "basteln", würde aber auch ein mit CPU und RAM vorbestücktes Mainboard (oder auch einen kompletten PC) kaufen. Die Preissuchmaschinen rücken aber nicht raus, welche davon sich mit einer PCIE-Karte erweitern lassen.

    Schau Dir mal das Asrock N100M oder das N100DC-ITX an.

    IGP, passiv, PCIE, USB-C und relativ viel CPU-Bumms.

    Ich habe ersteres - das hat selbst ohne VAAPI genügend Dampf um ruckelfrei 1080i in Software zu dekodieren.

    Zitat

    Und dann ist natürlich die Frage, welche Distribution mir das unterstützt, ohne dass ich Kernel-Module und Firmware zusammensuchen oder zu irw und Konsorten greifen muss.

    Würde yaVDR empfehlen.

  • Mit deinen Ansprüchen würde ich dich in jedem Fall in die Richtung einer Arm-Box schicken.


    D.h. z.B. einen Rockpro64 mit PCIe Anschluß. Wenn ich mich richtig erinnere, hat zillerbaer so einen.

    Oder auch alles andere, was von LibreELEC oder CoreELEC unterstützt wird. Dann musst du aber evtl. auf einen USB-Tuner zurückgreifen.

    Oder du hast die Möglichkeit, SATIP zu nutzen, dann sparst du dir die Tuner am Client. Eine Platte für die Aufnahmen müsste wohl auch noch dran.


    Ich selbst habe 2 Stk. Rock4Plus (produktiv), ein paar SoCs mit Allwinner, eine WetekPlay2 und seit gestern einen Odroid-N2+.

    Dann kannst du danach ein VDRSternELEC draufmachen und hast ein System mit kodi und vdr. Mit dem web-plugin ist es mittlerweile auch möglich, Hbbtv unter VDR zu nutzen. Hier im Forum nutzen einige den Odroid-N2+ mit VDRSternELEC/CoreELEC und sind zufrieden. Ich selbst bevorzuge einen LibreELEC-Unterbau, aber das ist ein anderes Thema.


    Einen neuen "PC" würde ich mir jedenfalls heutzutage nicht mehr ins Wohnzimmer stellen...

  • Mit deinen Ansprüchen würde ich dich in jedem Fall in die Richtung einer Arm-Box schicken.

    aber was ich nicht mag, ist das tage- und wochenlange Herumkonfigurieren, das ich das letzte mal wieder hatte.

    Zitat

    Einen neuen "PC" würde ich mir jedenfalls heutzutage nicht mehr ins Wohnzimmer stellen...

    So unterschiedlich sind die Ansprüche: ich hätte keine Lust mir einen externen USB-Tuner samt Wandwarze oder einen SAT-IP-Server hinzustellen. Letzteres kostet auch einiges (initial und an laufenden Stromkosten). Auch nicht jeder hat ein NAS, sondern muss irgendwo die Festplatte dazu unterbringen.

  • So unterschiedlich sind die Ansprüche

    Wohl wahr.

    Mit ARM-Basis kommst du auf der Softwareseite sicher schnell ans Ziel. Hardwareseitig zu lösen wäre in der Tat der Tuner und die Festplatte...

  • Letztlich alles eine Frage der Anforderungen. Ein Bekannter wollte sowieso schon ewig auf die Aufnahmen auch an verschiedenen Stellen zugreifen können.


    Und so ist ein VDR-Server auf Basis eines Raspberry Pi 4 entstanden. Tuner kommen da tatsächlich über IP aber jetzt wo der Raspberry 5 in den Startlöchern steht haben wir schon drüber nachgedacht eventuell die Tuner auch wieder direkt an den Server zu bekommen. Festplatte ist in einem externen USB 3.0 Gehäuse und hängt so direkt am Raspberry.


    Egal welchen aktuellen Tuner du heute kaufst: Die haben alle keine Treiber mehr direkt im Kernel. Und das Angebot ist auch am Schrumpfen. Ich sehe das Konzept "TV via Antenne" tendentiell aussterben. Gerade in Mietwohnungen wird man in Zukunft sicher irgendwann gesagt bekommen "Es liegt Glasfaser bis in die Wohnung. Eine zentrale Antennen-Anlage wurde nicht mehr installiert".

  • Hi,

    Ja maximal Sundtek fallen mir noch ein. Brauchen zumindest kein recompile des Treibers nach Kernel Upgrade...

    Evtl. echt Satip testen....

    MfG Stefan

    Test-VDR1: HP rp5700 Fertigsystem, Core2Duo E6400, 2GB RAM, FF-SD C-2300, nvidia Slim-GT218 x1 | easyVDR 2.0 64Bit
    VDR3: in Rente

    VDR4: MSI G31M2 v2, Digitainer2-Geh., t6963c 6" gLCD, E5200, 2GB, 3TB WD Red, GT730, 2x TT S2-3200; easyVDR 3.5 64bit
    VDR5: Gigabyte
    GA-G31M-S2L, Intel E2140, Zotac GT730 passiv, Digitainer2-Geh., t6963c 6 " gLCD, 2 TB WD Red, 2x TT S2-3200 (an 1 Kabel) easyVDR 3.5 64bit
    VDR6:
    Intel E5200, GT630 passiv, F1 750 GB, t6963c gLCD, 2x TT S2-3200 | easyVDR 3.5 64bit
    VDR-User #1068
    www.easy-vdr.de

  • Meine Empfehlung ist auch eine ARM Kiste.


    Z.B. Odroid N2+ (4GB) mit eMMC (z.B. 32GB), darauf VDRSternELEC installieren.

    Tuner über USB, z.B. Sundtek SkyTV Ultimate Dual (2x DVB-S2)

    vorhandenen Fernbedienung auf NEC Code programmieren und amremote konfigurieren.


    Das System ist an einem Nachmittag aufgesetzt. Mit Erfahrung auch schneller.


    Massenspeicher für Videodaten kann USB Festplatte/Stick sein, oder microSD über eingebauten Kartenleser.

    Ich bin von dieser Hardware begeistert. Ok, bei Massenspeicheranbindung ist noch Potential...


    :thumbup:

  • Hallo!


    Vielen Dank für die Hilfe!

    Ich befürchte allerdings, ich finde darunter keine Lösung, die meine Sorge, wieder wochenlang herumzubasteln, vertreibt.


    USB ist eine großartige Erfindung, aber ich misstraue den Steckern für den Mehrere-Jahre-Rund-um-die-Uhr-Betrieb. Kernel-Treiber kompilieren hab ich keinen Bock drauf. (Wenn ihr von Sat-IP sprecht, bastelt ihr den Server nicht selbst, sondern nur die Clients, richtig?)


    Ich befürchte, ich bin zu alt für den Scheiß. ;)


    Nun habe ich mich ein bisschen bei den Fertig-Receivern umgeschaut und neige ich zu Gigablue. Funktioniert einfach erstmal (also, hoffe ich doch! :D ), aber bietet noch Potential, bei Bedarf erweitert und umkonfiguriert zu werden. Wenn da jemand Tipps hat oder abraten muss, immer her damit.


    Danke nochmal!

    Eike

  • Hallo Eike hier für Dich drei Angebote

    Alles mit Standard Komponenten.

    Auf Wunsch noch Bilder an Deine Email Adresse..

    Auch ist es möglich noch einige Teile weg zu lassen

    Damit es günstiger wird..

    Siehe auch hier:

    vdr-portal.de/forum/index.php?thread/133973/

    Die Liste ist nicht komplett , es sind noch einige VDR,s im Lintec L.P. Gehäuse dazu gekommen.

    Es wurden auch viele Neuteile verbaut.

    Gruß Helmut

    Dateien

    Test_VDR: Lintec Senior - MSI G41M P25 MS7592 Board - Intel P4 E8500 / 775 CPU - MSI GT710 PCI-e passiv - DVBSky S2 952 Dual SAT - 120GB Intenso SSD + Big HDD - 2x2GB DDR3 RAM - LG GH24NSD1 S-ATA DVD - SMK RC6 MCE 50GB FB. an STM32 USB-Arduino - EasyVDR 5 - Softhddevice mit Pulseaudio - Kodi 20.2 m. Confluence Skin
    Clients:Raspberry PI B+ mit OpenElec 5.08 Kodi Helix 14.2 und Tsop31238 Lirc mit Conrad Promo8 FB on Code VCR 0104 - Raspi3 m.OpenElec 6.03 und Kodi 15.2 Isengard

    Einmal editiert, zuletzt von Emma53 ()

  • Wenig Arbeit, kein Herumgebastel und schnell einen lauffähigen VDR? Habe ich gerade hinter mir. Obwohl meine alten Cine-Karten noch laufen, habe ich mir einen Octopus.Net Satip Server gegönnt. Das einzige Gebastle war, ein Netzwerkkabel 50m durch das ganze Haus vom Router im Keller auf den Dachboden zu legen. Testhalber (noch nicht produktiv) habe ich auf einem RPI4 die neue MLD installiert. 5 Minuten bis zu einem VDR mit Bild und Ton. So muss das gehen. Für den Produktiveinsatz würde ich aber jetzt noch eine MLD 5 nehmen, und das Ganze in mein altes PC-Gehäuse, dann ohne Satkarten verfrachten.

    VDR1: Asus q1900 Pro M, 2GB, Cine2 Dual DVB S2,Atric USB, yaVDR 0.6 stable, Gehäuse Modushop CD21

    VDR2: RaspBerry Pi2 mit MLD 5.3 als Client
    Ausgemustert: VDR: ASUS M2N-SLI,2GB, TT1600, Zotac GT210, yaVDR 0.4 im Mozart SX Gehäuse, Atric
    Ausgemustert: VDR: Activy 300 , FF Fusi 1.3 + , Celeron 1100, Gen2Vdr AE (momentan defekt)

    Ausgemustert: VDR: Lintec Senior Gehäuse,Technotrend 1.6, Siemens D1215 Mainboard mit Celeron 1000,Pabst Lüfter, EasyVDR 0.5, KäptnKoma Display 260x64,Schäfer Front (ausgemustert)

  • Bei den Fertiggeräten*, meist SmartTV, die ich bislang in den Fingern hatte, war der Bedienkompfort grauenhaft, deshalb bin ich beim VDR geblieben.

    Und je neuer, je schlechter ist mein Eindruck. Bei einigen SmartTV war ich letztens sogar am Zweifeln, ob die Entwickler jemals versucht haben durch die Programme zu zappen :schiel .

    Da muss man echt sagen, dass Klaus damals klasse Arbeit geleistet hat. Alles super schnell erreichbar ohne 10000 Tasten an der Fernbedienung zu brauchen und dazu auch irgendwie logisch. Nach etwas Eingewöhnung flutscht die Bedienung einfach.


    (*Weil die Frage kommen wird: Ein Gigablue- oder Enigma2-Receiver war bislang nicht darunter.)

    Als Hardware hätte ich schon lieber Neuware als Zeugs, das schon ein Jahrzehnt woanders gearbeitet und gerne seine wohlverdiente Rente genießen möchte.

    Die Zeiten austrocknender / auslaufender Elkos, die die Lebensdauer begrenzen, sind, schon eine ganze Weile vorbei, zum Glück.

    Seit über 10Jahren werden im Computerbereich fast nur noch Keramikkondensatoren und Elkos mit Festelektolyt verbaut.


    Man kann also eine gebrauchte DVB_Sky S952 bedenkenlos kaufen, die laufen OOTB.

    Die tauchen immer mal wieder zu attraktiven Preisen in der Bucht auf.

    Wenn etwas Geduld hat, bekommt man locker 4 zum Preis der TBS, da kann man sich auch eine als Ersatz hinlegen.

    (Was ich natürlich gemacht habe ;) )


    Beim Mainboard würde ich aber eher auf was neues Richtung Asrock N100 oder vergleichbar gehen, allein schon wegen Stromverbrauch vs. Rechenleistung. (Klaus selber hat einen Vorgänger im VDR)

    Diese Boards gibt es auch in der kleiner ITX-Ausführung. Und für die gibt es eine große Auswahl an kompakten Gehäusen, da sollte für jeden Geschmack was zu finden sein.

    Man muss es zwar noch den Kram ins Gehäuse schrauben, da aber alles standardisiert ist, geht das echt flott.



    Bei der Software wird wohl yaVDR den Ansprüchen am nächsten kommen.

    Wie lange da eine Standard-Installation dauert und ob die dann schon den Anforderungen entspricht, müsst aber jemand anders beantworten.

    Gruss
    SHF


  • Hi,

    Bei easyvdr v5 ist Permashift dabei, ob es funktioniert hat so weit ich weiß aber keiner getestet...

    Das ist aber ein VDR 2.2.0. Also nicht der Neueste und einen neueren wirds auch nicht bei uns geben mangels Setup-Plugin Möglichkeit.

    MfG Stefan

    Test-VDR1: HP rp5700 Fertigsystem, Core2Duo E6400, 2GB RAM, FF-SD C-2300, nvidia Slim-GT218 x1 | easyVDR 2.0 64Bit
    VDR3: in Rente

    VDR4: MSI G31M2 v2, Digitainer2-Geh., t6963c 6" gLCD, E5200, 2GB, 3TB WD Red, GT730, 2x TT S2-3200; easyVDR 3.5 64bit
    VDR5: Gigabyte
    GA-G31M-S2L, Intel E2140, Zotac GT730 passiv, Digitainer2-Geh., t6963c 6 " gLCD, 2 TB WD Red, 2x TT S2-3200 (an 1 Kabel) easyVDR 3.5 64bit
    VDR6:
    Intel E5200, GT630 passiv, F1 750 GB, t6963c gLCD, 2x TT S2-3200 | easyVDR 3.5 64bit
    VDR-User #1068
    www.easy-vdr.de

  • Weil nach Sat-IP gefragt wurde: Theoretisch hast du beide Optionen. Es gibt fertige Server in verschiedenen Preisklassen und es gibt mit minisatip auch eine freie Implementierung des Standards. Sowie er einfacher verfügbar ist, werde ich selbst mal einen Raspberry 5 als Server testen. An den kann man, dank PCI Express, bestehende Tuner-Karten anschließen.

  • Es geht in dem Fall nicht um ein Slotblech sondern um eine Cine S2 mit 6 Tunern. Mit einem Slotblech ist dann nicht mehr getan. Wir werden wohl im PC Bereich nach Gehäusen suchen. Hauptsache die Karten sitzen fest. Den Raspberry kann man dann mit Abstandshaltern irgendwo hinschrauben.

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