Also Leute...
Gestern Abend habe ich mir Gedanken über VDR gemacht.
Angefangen hat es eigentlich, als ich zum ersten Mal vom softdevice-Plugin gelesen habe und ich sofort begeistert war von der Idee. (Nachzulesen hier)
Ich habe mich dann ein wenig im Internet informiert und habe dann eigentlich ziemlich bald DirectFB (Link )"gefunden".
Die Features und beschleunigten (CLE266 ist auch dabei!) Videotreiber sprechen glaube ich für sich.
Besonders angetan haben mir es aber die Blending Funktionen und der Alpha-Channel, die wie geschaffen sind für ein OSD wie es VDR hat.
Viele werden sich jetzt vielleicht fragen, welche Vorteile DirectFB nun bringt...
Meiner Meinung nach, würden so ziemlich alle Probleme, mit denen VDR derzeit zu kämpfen hat beseitigt.
Zum einen wäre man nicht mehr auf die teuren FF-Karten angewiesen, die Budget-Karten (nebst einer Grafikkarte und Soundkarte) wären alles was man für die Aufnahme und Wiedergabe benötigen würde.
Wenn wir zum Beispiel nun VIAs M10000 hernehmen, so hätten wir ausser einer TV-Karte schon ALLES darauf, was wir benötigen. Die Hardwarekosten würde also in meiner Variante drastisch gesenkt, ein wichtiger Punkt, zumal heutige VDRs nicht gerade "günstig" in der Anschaffung sind :).
Als nächstet möchte ich den viel kritisierten Punkt OSD ansprechen.
Jedem dürfte wohl bekannt sein, dass die OSD-Fähigkeiten der DVB-Karten extrem eingeschränkt sind. So ist zum Beispiel die Darstellung von Grafiken und sogar Animationen einfach unmöglich, da kein Computer schnell genug ist, den MPEG-Stream zu decodieren, das vorgerenderte Menü in den Stream zu mischen und anschließend den wieder encodierten MPEG-Stream an die TV-Karte zu schicken. Aber warum so kompliziert, wenn es auch einfach geht?
DirectFB bietet von Haus aus Funktionen um Streams von DVB-Karten auszugeben und zum Beispiel ein OSD "darüberzulegen" ohne den Stream zu verändern (d.h. decodieren und encodieren). Da der Speicher von Grafikkarten im Gegensatz zu dem einer DVB-Karte nach oben hin praktisch nicht begrenzt ist, würde ein OSD a la Dbox2 oder Dreambox mit wenig aufwand realisierbar sein (die Dreambox benutzt soweit ich weiss sogar DirectFB). Animationen, Bilder und 24Bit Farbtiefe (feine Farbübergänge) wären kein Problem. Sogar die von vielen (in VDR) vermisste Bild-in-Bild Funktion wäre durchaus im Bereich des Machbaren.
Ein weiterer Punkt ist die Qualität des Ausgabesignals.
Wo man heute gezwungen ist, sich einen RGB-Out selbst zu "basteln" um der TV-Karte ein halbwegs brauchbares Signal zu entlocken, so wird es mit DirectFB möglich sein, seinen Plasma-TV,LCD-TV oder Beamer mit einem vollständig digitalen Signal (z.B DVI) einzuspeisen, oder den "normalen" TV per (verglichen mit dem einer TV-Karte) qualitiv viel hochwertigeren TV-Out der Grafikkarte zu betreiben. Damit wäre man dann auch für zukünftige Sendungen und DVDs in HDTV gerüstet, die Auflösungen von 1920x1080 erfordern die man mit einer FF-Karte bei weiterm nicht erreicht. (maximale PAL-Auflösung die eine FF-Karte verarbeiten kann: 768 x 576)
Somit wäre man dem VDR auch in Punkto Bildqualiät haushoch überlegen.
Übrig bleibt nur mehr der Soundausgang und der wäre beim Onboard-Sound ungefähr zu vergleichen mit dem einer FF-Karte. Puristen würden natürlich auf eine hochwertige Creative-Soundkarte vertrauen :).
Auch das leidige Thema mit der Wiedergabe von MPEG4-Filmen (DivX,XviD,..) würde dabei gänzlich wegfallen. Statt den Film nämlich on-the-fly in FF-Karten-gerechtes MPEG2 umzukodieren, könnte man ihn mit DirectFB direkt ohne Umwege abspielen und das auch noch in wesentlich höheren Auflösungen.
Und wie schon zuvor gesagt, wäre wohl ein Hauptvorteil, das neue OSD, das und ungeahnte Möglichkeiten eröffnen würde, da wir nicht mehr auf die mehr als unflexible, einheitliche Textdarstellung beschränkt wären.
Surfen von der Couch aus, wäre erstmals wirklich komfortabel und praktisch nutzbar. Sogar diverse Visualisierungen für ein Audio-Plugin, wie man sie von Xmms oder WinAmp kennt, wären (halbtransparent) am OSD anzeigbar.
Durch die (jetz schon vorhandene) Möglichkeit, OpenGL und SDL auf DirectFB darzustellen, wäre auch grafisch ansprechendere Spiele wie Tetris oder TicTacToe möglich ;).
Nunja, die Möglichkeiten scheinen unendlich...
Das einzige Problem, dass ich derzeit noch sehe, ist das deinterlacen der DVB-Streams für die optimale Ausgabe am Plasma- und LCD-TVs sowie eines Videobeamers. Aber selbst das sollte für die breite Masse kein Problem darstellen, da meines Wissens nur die drei oben genannten Geräte betroffen sind. "Normale" Fernseher, gleichen nämlich diesen allerorts bekannten "Kamm Effekt" nämich alleine aus. Aber selbst bei diesem einem Problem bin ich zuversichtlich, Tatsache ist nämlich, dass die Leute von TvTime (Link) es schon geschafft haben, einen aus der Windows Welt bekannten, hochwertigen Deinterlacer und Videooptimierers namens DScaler (Link), auf Linux zu portieren. Mit diesen Sourcen sollte es also kein Problem sein, DScaler auch bei unserem Projekt "einzubauen".
Also, lasst euch das Ganze mal durch den Kopf gehen!
Meiner Meinung nache, hätte Linux absolut das Zeug zum ultimativen HTPC, der allen Windows Konkurrenten das Fürchten lernen würde :).
DirectFB, das schon fast alle Funktionen (Ausgabe von DVB-Streams, Blending, Xine/Mplayer-Input, Lirc, usw,...) von Haus aus mitbringt, würde uns helfen einen HTPC zu bauen, der schnell, schlank, stabil, gratis, erweiterbar, vollständig per FB zu steuern ist und in Punkto Ausgabequalität alles übertrifft...
Ich wünsche mir, dass ich wenigstens in paar von euch, die Augen geöffnet habe.
(Auf das Feedback bin ich schon gespannt :))