Am IP-basierten VDSL-Anschluss meiner Eltern liegt ein Fehler vor. Telefon und Internet gehen noch, aber mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit. Die Fritzbox sagt unter 'Ereignisse':
QuoteAn der DSL-Leitung wurde eine Beeinträchtigung des Signals durch eine unzulässige Verkabelung erkannt. Die unzulässige Abzweigung ist 32 Meter lang. Sie kostet ungefähr 622 kbit/s
Der Hilfetext der Fritzbox sagt u.a.
QuoteUm das Problem zu beheben, prüfen Sie Ihre DSL-Leitung auf eventuell vorhandene Abzweigungen oder Mehrfachverteilungen. Dies können zum Beispiel vom DSL-Anschluss abgezweigte Telefondosen sein.
Die Box hängt an der ersten TAE-Dose, die direkt mit dem APL verbunden ist. Diese Leitung hat die Telekom vor ca. 50 Jahren gelegt. Lediglich die alte Anschlussdose habe ich vor Jahrzehnten selbst gegen eine TAE-Dose getauscht. Der regionale Anbieter hat heute einen Telekom-Techniker geschickt (denen scheint die "letzte Meile" zu gehören). Am APL (ein Verteilerkasten außen am Haus) soll ein einwandfreies Signal anliegen. Der Techniker war in der Wohnung und hat an der TAE-Dose gemessen. Angeblich soll das Problem auf "unserer Seite" liegen und wir sollen einen Elektroinstallateur beauftragen. Angeblich sei nur eine Ader beschaltet. Ich war leider nicht dabei, sonst hätte ich das kritischer hinterfragt. Meines Erachtens gehört die Leitung vom APL bis zur ersten TAE-Dose der Telekom. Naheliegend wäre es daher m.E. gewesen, wenn der Techniker die Dose geöffnet und geprüft hätte, ob diese richtig angeschlossen ist. Oder gleich gegen eine TAE-Dose mit passivem Prüfabschluss ersetzt hätte. Immerhin hat er sich die Mühe gemacht, das DSL-Kabel (Verbindung von der TAE-Dose zum Router) zu prüfen - das sei in Ordnung.
Kann mir jemand sagen, ob diese Fehlermeldung auch ein Resultat einer fehlenden Ader sein könnte? Ich musste selbst erstmal googeln um festzustellen, dass an solchen Anschlüssen tatsächlich auch mit nur einem einzelnen Kuperdraht eine Verbindung möglich ist. Da liegt anscheinend ein HF-Signal auf. Die Zeiten, wo man noch Gleichspannung und Polarität an a und b Adern mit dem Multimeter ausmessen konnte sind vorbei...
Es ist möglich (und vermutlich auch wahrscheinlich), dass ich den Bock geschossen habe, als ich vor einigen Wochen eine Netzwerkdose montiert habe und dazu die TAE-Dose ein Stück versetzen musste.Wenn ich Glück habe, ist nur eine Ader an der TAE-Dose nicht richtig verschraubt. Wenn ich Pech habe, muss ich erstmal die richtigen signalführenden Adern identifizieren.
Nach meiner Erinnerung kommt vom APL eine mehrdrähtige Kupferleitung bei der Dose an, bei der -warum auch immer- mehr als zwei Aderenden abisoliert sind. Das macht die Bestimmung der signalführenden Leitungen nicht einfach. Ich meine, mich an die bei Sternvierern übliche Ringmarkierung orientiert zu haben, aber wenn das am APL schon anders verdrahtet ist, habe ich mit Zitronen gehandelt. Kurzum: Kann ich einfach ein Oszilloskop (ein altes Röhren-Hameg ist vorhanden) zur Bestimmung derjenigen Adern, an denen ein HF-Signal anliegt, verwenden? Aber gegen welche Masse soll ich dabei messen?
Eigentlich bin ich immer noch der Meinung, dass das Aufgabe der Telekom ist. Der regionale Anbieter (der dazu die Telekom beauftragen müsste) steht auf dem Standpunkt, dies sei nur der Fall, wenn der Anschluss dem Hauseigentümer gehört. Meine Eltern sind aber Mieter. Das Haus hat zwei Mietparteien. Den Telefonanschluss hatten meine Eltern Anfang der 70er Jahre auch selbst beauftragt - und wie gesagt wurde in dem Zuge erst die Leitung bis in die Wohnung hergestellt.