Das ist jetzt sicher aus dem Zusammenhang gerissen, aber das gibt es leider nicht. Stattdessen gibt es eine extrem einseitige Berichterstattung was die Politik angeht, obwohl die Zeiten des klaren Feindbildes vorbei sein sollten. Was bei der Krim-Kriese, Drohnenkrieg oder Abhöraffäre berichtet wurde, das ist einfach Bullshit. Das grenzt an eine Medienzensur. Wörter wie unabhängig, kompetent oder tiefgründig sind leider Fremdwörter für die ÖR. Wäre wenigstens die Berichterstattung objektiv, dann wüste ich einigermaßen, wofür ich zahle.
Geht schon in die richtige Richtung. Ein Grundrecht auf einen (unabhängigen) ÖR muss sich ja aber auch nicht zwingend allein aus dem GG ergeben. Vielmehr können sich Grundrechte auch aus der Rechtsprechung/Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts ergeben. Paradebeispiel Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung im Zusammenhang mit der Volkszählung und der Vorratsdatenspeicherung.
So, nächster Gedankengang ist dann die zuletzt erst vom BVerfG getroffene Entscheidung, wo die Unabhängigkeit bei den ÖR dadurch wieder gestärkt werden soll, dass der parteiliche Einfluss in den Gremien bei der Besetzung zurückgefahren wird.
Die Richter vorm Verwaltungsgericht dürfen jetzt all das an Hintergründen in den Suppentopf schmeissen, umrühren und schauen und bewerten, wie unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen die Suppe schmeckt. Wird sicher bei den Vorgaben kein einfaches Abschmecken.
Ich kann Deine Wahrnehmung bzgl. ÖR durchaus nachvollziehen und vielen die kritisch denken und sich eine eigene Meinung bilden, wird es ähnlich gehen. Damit meine ich insbesondere Deine Beispiele Krim-Krise, Abhöraffäre etc. Nur musst Du auch die andere Seite sehen....wann sollen denn die Leute für die ÖR zahlen? Wenn jeder individuell der Meinung ist, dass die Berichterstattung objektiv genug ist? Wann (wo ist die Grenze?) wäre sie das denn? Wenn das so laufen würde, wäre das ja eine Art Selbstjustiz in Bezug auf Beitragszahlung. Plakativ formuliert: ICH zahle nur, wenn Ihr aus meiner Sicht objektiv genug seit.
Brich das mal wieder runter auf das andere Beispiel, was ich geschrieben hatte: Krankenversicherungsbeiträge. Bedeutet dahin übersetzt: Ich zahle nur Beiträge, wenn ich krank bin. Bin ich nur ein bisserl krank, zahle ich Beiträge, aber natürlich nicht in voller Höhe ... gibt ja Leute, die noch kranker sind.
Rhetorische Denkaufgabe: Kann so ein solidarisches System funktionieren?