Intel DN2800MT Mini-ITX

  • Nachdem ich das ASUS AT5NM10T-I mit einer S2-6400 für einen Freund verbaut habe und es mit yaVDR wirklich sehr gut läuft,
    stört mich höchstens die für meinen Geschack noch zu große Wärmeentwicklung. Da ich dieses Gerät zum Test bei mir eine
    Weile laufen ließ und das optische Erlebnis schon großartig war, möchte der Rest der Familie jetzt auch sowas :D


    Von den wenigen Mini-ITX boards mit PCIe ist das Intel
    , das im Februar rauskam, mit nur ca.10W Gesamtleistung und der Porzessor mit nur 6,5W meines Erachtens noch besser geeignet. Es hat auch eine Onboard PSU und einen
    Intel LAN Chipsatz, von dem ich mir erheblich bessere Durchsatzraten als beim Asus mit Realtek (35/25 MB/s bei mir) erhoffe.


    Hat jemand damit schon Erfahrungen machen können?

  • wenn sich keiner traut, mache ich mal den Anfang.


    bevor ich es verbaue, habe ich mal die Stromaufnahme gemessen.
    Dieses Board ist im Verbrauch recht interessant, da hier im Gegensatz zu den Desktop-CPUs eine "Notebook-CPU" (N2800) verbaut ist, die auch EIST (Erweiterte Intel SpeedStep® Technik) beherrscht. Auch ist es recht üppig mit vielen alten und neuen Schnittstellen versehen. Weiterhin ist der CPU-KK reichlich bemessen, so das im Betrieb die Eigenkonvektion völlig ausreicht, und ein Lüfter unnötig ist.


    Zum Messen der Stromaufnahme habe ich ein Multimeter im Strommessbreich bis 20 Ampere in den 12 Volt Eingang eingeschleift. Dies hat den Vorteil, das ich so die reale Stromaufnahme des Boardes messen kann. Zum Vergleich mit anderen Messungen braucht man also nur den Wirkungsgrad seines Tischnetzteiles hinzu rechnen. Für die Messungen wurde ein Tisch-NT mit einer stabilisierten Spannung von 11,95 Volt (hinter den Multimeter gemessen) verwendet. Es wurden auch keine Schnittstellen im BIOS abgeschaltet , für den Betrieb ist ein USB 2.0 Stick mit dem BS sowie eine USB Tastatur und eine optische USB Maus angeschlossen. Im Board ist ein SO-Dimm DDR3 1066Mhz 2GB eingesetzt.


    In Soft-Off beträgt die Stromaufnahme 0,05 Ampere = 0,59 Watt. Nach dem booten des Linux beträgt die Stromaufnahme am ruhenden Desktop ( Webbrowser ist aktiv) 0,699 Ampere = 8,35 Watt. Wenn das System in die Bereitschaft geht (S3) sinkt die Stromaufnahme auf 0,073 Ampere = 0,87 Watt.


    Dies ist natürlich die Stromaufnahme mit den Verbrauchern USB-Stick, USB Tastatur und USB Maus. Da ich es genau wissen wollte, habe ich auch mal die Stromaufnahme dieser Verbraucher gemessen ( falls man die mal weg lässt - PXE Boot ohne Tastatur und Maus wäre denkbar) . Zur Messung habe ich eine USB-Kabel Verlängerung entsprechend präpariert. Der USB Stick benötigt im Betrieb 0,068 Ampere = 0,34 Watt , die USB Tastatur verbraucht 0,016 Ampere = 0,08 Watt und die USB Maus benötigt 0,043/0,06 = 0,22/ 0,3 Watt ( Ruhephase/Bewegung) . Diese 3 Werte ( 0,127 Ampere = 0,63 Watt ) sollten dann von der Stromaufnahme des ruhenden Desktops abgezogen werden . Somit verbraucht das Board am ruhenden Desktop unter Linux 7,73 Watt. Die Temperatur des CPU-KK beträgt dabei 33°C (-berührungslos mit Pyro Termometer gemessen)


    Gruß Fr@nk

  • Hi,


    vielen dank für deine umfangreichen Messungen, das Board ist wirklich der ideale DVB over IP Server. Genug Power und dabei sparsam, so lob ich mir das. Darf ich fragen welches Netzteil Du letztendlich verwenden wirst?


    mfg
    kris

    Intel DN2800MT 4GB RAM; 32GB mSata, Ubuntu 15.04, TVHeadend 4.1, Digibit R1 SatIP

  • steht doch alles da



    dort, aber nicht hier


    Zitat

    Darf ich fragen welches Netzteil Du letztendlich verwenden wirst?


    damit möchte ich meinen Home-Server und meinen Streamserver ersetzen, die historisch gesehen separat entstanden sind. Alle meine Geräte (VDR, Musik-Client, Server, Penta-Light) werden dabei von einer zentralen 12 Volt Infrastruktur versorgt --> an unsere Hardcore Bastler (Vorsicht Lebensgefahr !!!)


    Gruß Fr@nk

  • @lola
    Erstmal Danke für deine, wie immer sehr ausführlichen, Messungen.


    Eine Frage hab ich aber noch:
    Welches Linux hast du Laufen gehabt oder probiert was zu optimieren?
    Hier haben die ähnliche Werte gemessen, man muss da noch das Netzteil einkalkulieren.
    Da gab es einige Unterschiede im Stromverbrauch je nach Distribution, Einstellungen usw..
    Eigentlich interessiert mich hauptsächlich, ob das noch immer so ist, oder ob das mit neueren Kerneln kein Thema mehr ist.
    (Das sollen einige zum 3.3 oder 3.4 einige Verbesserungen für die Plattform eingeflossen sein.)

    Gruss
    SHF


  • Welches Linux hast du Laufen gehabt oder probiert was zu optimieren?


    in meiner Messung hier habe ich mit den 3 Debian Varianten stable, testing, unstable getestet unter sonst gleichen Bedingungen.


    Im idle Betrieb fuer das Komplettgeraet waren es in allen 3 Faellen immer ca. 11.1W . Ob man was Spezielles noch vielleicht aktivieren muss fuer effizienteren Betrieb habe ich mich nicht drum gekuemmert.


    Folgende Werte gilt es weiterhin zu unterbieten:


    Bootzeit (Einschalten - shell prompt ueber LAN): 19s mit SSD, 29s mit USB Stick. Schneller habe ich das bis jetzt nicht hinbekommen. Egal was ich im BIOS (de)aktiviere oder mit/ohne UEFI-Boot.


    Der Knackpunkt ist hier das BIOS: bis das mal den Bootloader anwirft vergehen (bei mir) mindestens 9s.


    - sparkie

  • Eigentlich interessiert mich hauptsächlich, ob das noch immer so ist, oder ob das mit neueren Kerneln kein Thema mehr ist.


    cedar trail Unterstützung sollte schon sein,
    hier wird auf das Thema recht ausführlich eingegangen --> http://www.silentpcreview.com/forums/viewtopic.php?f=28&t=63959&sid=a79d4335c7a3a2d8ec62103464603ff3
    Dort sind auch einige Tipps zu Ubuntu und Co vermerkt. Ich wollte aber erst einmal voran kommen und habe meego genommen. Hier ist schon ein eigener proprietärer Xorg Treiber eingebaut. Man braucht nur das Image mit dd auf den Stick ziehen und das System läuft. Das ist zwar nicht mein Ziel, aber zum testen reicht es.
    Ich werde mich jetzt mit Debian an die Sache heran tasten.


    Gruß Fr@nk

  • Hallo
    Welches Netzteil nehmt ihr für das board ???

  • Ich [...] habe meego genommen.

    Das erklärt die guten Werte.
    Bei LinuxTECH war meego auch vorne.

    Gruss
    SHF


  • Welches Netzteil nehmt ihr für das board ???


    das wird sich wohl danach richten, was Du mit dem Board genau anstellen willst. Dabei muss man auch beachten wie viel man an welchen Schnittstellen entnehmen darf. Bsw. ist der PCIe Steckplatz auf 10 Watt limitiert, damit kann man dann keine leistungshungrige Karte betreiben, höchstens mit extra Powereinspeisung. Auch sind die 26 Watt für SATA nicht viel, 2 x 3,5" Platten können beim Anlauf schon dieses Limit erreichen.
    Sinnvoll wäre bsw. ein SNT 3000 12V 2,5
    sehr effizient ist bsw das GS40A12-P1J (laut elpro 89% Wirkungsgrad) hat aber leider nicht den richtigen Stecker fürs Board (benötigt wird 5,5 x 2,5mm)


    Zitat

    Bei LinuxTECH war meego auch vorne.


    jo, weil es wohl derzeit den Chipsatz am Besten unterstützt. Dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis alle anderen nachziehen.
    Mit "OS ACPI C3 Report" und "PCIe ASPM Support" kann man wohl auch noch ein halbes Watt sparen ( ist im BIOS deaktiviert). Das steht wohl sicherheitshalber default auf aus, da die älteren Kernelversionen damit Probleme haben.


    (Dateianhang entnommen aus DN2800MT_TechProdSpec01 )


    Gruß Fr@nk

  • Frank! Super Mess-Aufbau, Respekt.


    Ich hatte vorgestern bereits in einem anderen Thread noch das hier gepostet. Interessat sind die Full-Load-Werte noch (die idle-Messungen bei Dir sind eh viel detaillierter ;)


    Offizielle Messungen von c't Ausgabe 11/2012, S.62


    DN2800MT mit 2x 2 GB, SSD X25-M, USB-Tastatur, USB-Maus:
    Leerlauf: 10,1 W
    100% CPU: 14,5 W
    100% CPU + 100% GPU: 17,4 W
    S3: 1,5W


    Die Abweichung zu Franks Aufbau verblüfft mich nur beim S3. Beim Leerlauf ist wohl die "bessere" Memory-Ausstattung und die SSD schuld. Vermutlich wurde aber auch bei c't der Primärstromverbrauch gemessen (das muss ich nochmals gegenchecken).

    Server (productive): Intel DN2800MT, 2GB memory, 2 TB (Data) + 60 GB (System), Quad Receiver DVB-S2 TBS 6984, Hauppauge Nova-TD USB for Dual DVB-T, running Debian
    6.06 and VDR 1.7.28 (to be replaced soon w/ testing equipment)
    Server (testing): Biostar N3050NH, 4 GB memory w/ FlexPSU, 3 TB (Data) + 120 GB (System), Digitial Devices DuoFlex S2, Ubuntu 15.10 (later: also Duflex C/T)



    1x Client: Zotac E-350 OpenELEC-Image
    2x Client: Intel NUC, OpenELEC-Image
    [b]1x Client (testing):
    Windows 7
    Ausrangiert: MediaMVP Hauppauge (thru VDR + VOMP)


    Read my blog on http://www.receiverbox.de

  • wenn sich keiner traut, mache ich mal den Anfang.
    ...
    Dies ist natürlich die Stromaufnahme mit den Verbrauchern USB-Stick, USB Tastatur und USB Maus. Da ich es genau wissen wollte, habe ich auch mal die Stromaufnahme dieser Verbraucher gemessen ( falls man die mal weg lässt - PXE Boot ohne Tastatur und Maus wäre denkbar) . Zur Messung habe ich eine USB-Kabel Verlängerung entsprechend präpariert. Der USB Stick benötigt im Betrieb 0,068 Ampere = 0,81 Watt , die USB Tastatur verbraucht 0,016 Ampere = 0,19 Watt und die USB Maus benötigt 0,043/0,06 = 0,51/ 0,71 Watt ( Ruhephase/Bewegung) . Diese 3 Werte ( 0,127 Ampere = 1,51 Watt ) sollten dann von der Stromaufnahme des ruhenden Desktops abgezogen werden . Somit verbraucht das Board am ruhenden Desktop unter Linux 6,84 Watt.


    USB läuft doch auf 5V, nicht auf 12V ..?


    0,068A * 5V = 0,34W
    0,016A * 5V = 0,08W
    0,06A * 5V = 0,3W


    Das Board alleine braucht dann 12V * 0,7A - (0,34 + 0,08 + 0,3)W = 7,68W. Egal wie, super Wert.

  • Vermutlich wurde aber auch bei c't der Primärstromverbrauch gemessen


    so ist es, "...mit 12 Volt-Netzteil..." Dort steht auch Soft-Off/ACPI S3 1,5/1,5 Watt


    das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, denn die meistens NTs genehmigen sich ohne Belastung schon einige Watt als Eigenbedarf. Sein NT (Christof Windeck) wird wohl 1Watt Leerlaufverlust haben.


    Zitat

    USB läuft doch auf 5V, nicht auf 12V ..?


    ja stimmt, hatte auch mit 12 Volt gerechnet , ist korrigiert


    Gruß Fr@nk

  • Welches Linux hast du Laufen gehabt oder probiert was zu optimieren?
    Da gab es einige Unterschiede im Stromverbrauch je nach Distribution, Einstellungen usw..
    Eigentlich interessiert mich hauptsächlich, ob das noch immer so ist, oder ob das mit neueren Kerneln kein Thema mehr ist.


    ich habe jetzt auch ein Debian mit Kernel 3.4 installiert. Zusätzlich für cedar-trail habe ich nichts weiter installiert, da ich zukünftig auch nur runlevel 3 benutzen werde. Lediglich dem Kernel musste ich was mitgeben, damit ich eine Konsole bekomme, wenn local ein Monitor angeschlossen wird . Ich habe auch einmal mit Hwinfo die Hardware-Details in das angehängte File gepackt, dort ist auch der grub--parameter enthalten.


    Achso, "OS ACPI C3 Report" und "PCIe ASPM Support" habe ich nun fest im BIOS aktiviert, der Stromverbrauch ist aber exakt der gleiche zum "Meego-kernel" , wird also schon optimal gewesen sein.


    Gruß Fr@nk

  • Interessant, das lässt darauf schliessen, dass das von LinuxTECH beobachtet Phänomen spätestens ab Kernel 3.4 Geschichte ist.


    Edit:
    Hast du den Kernel selber gebaut? In üblichen Paketquellen finde ich nichts.

    Gruss
    SHF


    Einmal editiert, zuletzt von SHF ()

  • Der Bequemlichkeit bediene ich mich gern bei Aptosid, dort ist das Meiste recht schnell eingebaut. Ich hänge mal die .config vom Kernel an. Dort konnte ich GMA3600 Support entdecken.
    Hier ein Auszug:



    Code
    #
    # I2C encoder or helper chips
    #
    .
    .
    CONFIG_DRM_GMA500=m
    CONFIG_DRM_GMA600=y
    CONFIG_DRM_GMA3600=y
    .
    .



    Gruß Fr@nk

  • Danke für die Aufklärung!
    Ich denke ich werde dann wohl warten, bis es den als Paket gibt.

    Gruss
    SHF


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