Potentialausgleich SAT-Anlage (war: Erdung SAT-Anlage?)

  • Genau an Deine Ausführungen hab ich beim Messen aber auch gedacht - der gute alte Physikunterricht lässt grüssen *g*

    My VDRs:

  • Zitat

    Original von pidel
    Es gibt Masseentkoppler für Koaxkabel und in F-Ausführung.
    pidel


    Aber nicht für SAT. Bedenke, dass bei Sat auf dem Koaxkabel eine Gleichspannung mitgeführt wird, um das LNB mit Spannung zu versorgen und zwischen den Ebenen umzuschalten. Die Mantelstromfilter haben entweder oftmals nur einen Kondensator (sperrt Gleichspannung in Reihe) oder kleine Übertrager (wer einen Trafo vor Augen hat, weiss auch das das ganze Prinzip nur mit Wechselspannung funktioniert).


    Zitat

    Original von habichthugo
    Schirm der SAT- bzw. Kabel-Dose (bzw. Leitung) über mindestens 1,5mm^2 Cu mit dem Schutzleiter einer benachbarten Schu.ko.steckdose verbinden...


    Entweder hast du getrunken, keine Ahnung oder beides. Soetwas gehört NUR an den Potentialausgleich. Als minimalen Querschnitt würde ich 4mm² vorschlagen. Deine "Lösung" ist unzulässig und ausserdem gehe ich nicht davon aus, dass der Fragesteller seine Installation kennt und über das nötige Fachwissen verfügt. Was ist z.B. in einem Altbau wo man oft noch die berühmte klassiche Nullung findet? Wenn du damit nichts anfangen kannst oder dir nicht über mögliche Folgen bewusst bist, solltest du es unterlassen solche Tipps zu geben.


    Wenn ich sowas lese, stellt sich für mich die Frage, wie hier bei viellen allgemein die Satanlage aussieht. Mit Geiz ist geil und Satanlage aus dem Baumarkt oder aus dem Internet ist es oftmals nicht getan. Wenn man keine Ahnung davon hat, sollte man eine Fachfirma beauftragen!

  • Zitat

    Die Erdung dient bei Sat (und sonstigen Antennen) primär dem Schutz vor Blitzschlag (wobei bei direktem Einschlag meist eh alles zu spät ist - also eher Schutz vor indirektem Blitzschlag).


    Nur mal so aus Neugier, was ist denn bitte ein indirekter Blitzschlag? Wenn der Blitz ins Dach einschlaegt und dieses dann auf die Sat-Antenne faellt, oder was? :o)


    Gruss,
    - berndl

  • Zitat

    Original von berndl


    Nur mal so aus Neugier, was ist denn bitte ein indirekter Blitzschlag? Wenn der Blitz ins Dach einschlaegt und dieses dann auf die Sat-Antenne faellt, oder was? :o)


    Gruss,
    - berndl


    Ich hab mal gehört, ein indirekter Blitzschlag ist ein Blitzschlag der im Nachbarhaus einschlägt und dann noch das eigene Haus lahm legt. Aber keine Ahnung, wie sich das auf ne Satschüssel beziehen soll

    ___________________________________________________
    CPU: P4 640 RAM: 1GB DDR-RAM 667 DVB-Karte: Nexus S Rev 2.1
    Festplatten: 2 * Seagate 120 GB RAID1 Mainboard: Asus P5GD2 Deluxe
    Raid-Controller: 3ware 8006-2LP Kernel: NA
    VDR-Version: NA Lirc: NA DVB-Treiber: NA

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  • Hi,
    Wenn dein Nachbar getroffen wird, kriegt deine Schüsel auch was davon ab. Radius kann durchaus 100m betragen.


    Potentialausgleich etc. is Sache des Fachmanns. Laien sollten da die Finger von lassen.

    Grüße, Dieter :)

  • Zitat

    Originally posted by Dieter
    Hi,
    Wenn dein Nachbar getroffen wird, kriegt deine Schüsel auch was davon ab. Radius kann durchaus 100m betragen.


    Potentialausgleich etc. is Sache des Fachmanns. Laien sollten da die Finger von lassen.


    ah ja, dann reden wir hier wohl von Feldstaerke (also Volt pro Meter). Ok, da hilft eine gute Erdung bestimmt.


    Danke,
    - berndl

  • Zitat

    Original von berndl


    Nur mal so aus Neugier, was ist denn bitte ein indirekter Blitzschlag? Wenn der Blitz ins Dach einschlaegt und dieses dann auf die Sat-Antenne faellt, oder was? :o)


    Gruss,
    - berndl


    ..z.B. durch nahen direkten Blitzeinschlag hervorgerufene Spannungspitzen/Überspannung.


    Jedenfalls nochmals, Finger weg von der Steckdosenmethode.

  • Zitat


    ..z.B. durch nahen direkten Blitzeinschlag hervorgerufene Spannungspitzen/Überspannung.


    Jedenfalls nochmals, Finger weg von der Steckdosenmethode.


    Schon klar, aber ein geerdetes Heizungsrohr kann schon einiges ab, das waere vermutlich die einfachste Loesung. Nicht jeder kann 16 Quadrat zum Staberder ziehen...


    Gruss,
    - berndl

  • Zitat

    Original von devzero
    Aber nicht für SAT. Bedenke, dass bei Sat auf dem Koaxkabel eine Gleichspannung mitgeführt wird, um das LNB mit Spannung zu versorgen und zwischen den Ebenen umzuschalten. Die Mantelstromfilter haben entweder oftmals nur einen Kondensator (sperrt Gleichspannung in Reihe) oder kleine Übertrager (wer einen Trafo vor Augen hat, weiss auch das das ganze Prinzip nur mit Wechselspannung funktioniert).


    Das klassische Mantelstromfilter bei Koax sieht so aus:
    [Blockierte Grafik: http://www.hifi-regler.de/pictures/hifi/mantelstromfilter.jpg]
    Es hat, im Idealfall, keinerlei Wirkung auf das Nutzsignal, weder auf AC noch DC.


    Zitat

    Original von devzero


    Entweder hast du getrunken, keine Ahnung oder beides. Soetwas gehört NUR an den Potentialausgleich. Als minimalen Querschnitt würde ich 4mm² vorschlagen. Deine "Lösung" ist unzulässig und ausserdem gehe ich nicht davon aus, dass der Fragesteller seine Installation kennt und über das nötige Fachwissen verfügt. Was ist z.B. in einem Altbau wo man oft noch die berühmte klassiche Nullung findet? Wenn du damit nichts anfangen kannst oder dir nicht über mögliche Folgen bewusst bist, solltest du es unterlassen solche Tipps zu geben.


    Wenn ich sowas lese, stellt sich für mich die Frage, wie hier bei viellen allgemein die Satanlage aussieht. Mit Geiz ist geil und Satanlage aus dem Baumarkt oder aus dem Internet ist es oftmals nicht getan. Wenn man keine Ahnung davon hat, sollte man eine Fachfirma beauftragen!


    Nu mach ma keine Panik. Wenn ich eine nicht geerdete SAT-Anlage bzw. das entsprechende Koax.kabel an eine DVB-Karte hänge passiert nichts anderes, nur dass die Erdung viel hochohmiger über die DVB-Karte zum Schu.ko. läuft. Warum also sollte also eine direkte Verbindung des Schirms mit dem Schu.ko. schädlich oder unzulässig sein?
    Ich sage ja nicht, dass es nicht sinnvoll ist, die Anlage direkt an die Potentialausgleichschiene zu hängen. Aber nicht jeder hat (mit vertretbarem Aufwand) die Möglichkeit dazu, beispielsweise in einer Mietwohnung (mit Gemeinschaftsanlage). Und dann ist die Verklemmung mit dem Schu.ko. besser als nichts.
    Übrigens werden 4mm² einen direkt einschlagenden Blitz relativ unbeeindruckt lassen.

    yaVDR 0.6.2; H61M/U3S3 / G530 / 4GB / GT 520 (passiv) / Cine S2 (Rev. V5.5) + DuoFlex S2 / 120GB SSD (System; SATA>USB) + 3TB SATA 6Gb/s; LCD-TV Toshiba 42VL863G; AVR Yamaha RX-S600...

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  • Zitat

    Originally posted by devzero


    Jedenfalls nochmals, Finger weg von der Steckdosenmethode.


    Da Du ja ziemlich eindringlich davon abrätst, könntest Du bitte noch erläutern, worin die Gefahr der Steckdosenmethode liegt ?


    Stefan

  • Die Schaltung in deinem Bild lässt kein DC durch.


    Deine Methode ist nicht zulässig, da braucht man gar nich diskutieren - es gelten die VDE Bestimmungen. Mit dem Blitzschutz haben die 4mm² nichts zu tun, für den Mast sind sowieso die 16mm² Pflicht (sofern halt erforderlich, es gibt Ausnahmen wo nicht geerdet werden muss).


    EDIT: In der Mietwohnung muss der Vermieter eh für die Erdung sorgen, und da das dann sowieso eine Fachfirma gemacht hat, sollten die Schirmungen auch am Potentialausgleich hängen.

  • Zitat

    Original von devzero
    Die Schaltung in deinem Bild lässt kein DC durch.


    Doch! Sie hat bei DC nicht einmal auf Fehlerströme einen Einfluss. Guckst Du ma genau. Es handelt sich um zwei Induktivitäten mit entgegengesetztem Windungssinn, deren Felder sich (im Idealfall) gegenseitig auslöschen, solange Hin- und Rückstrom im Innenleiter bzw. der Schirmung gleich sind. Nur für AC-Ströme, die sich im Hin- und Rückstrom unterscheiden entsteht eine effektiv wirksame Induktivität, d.h. nur solche (durch Einstreuung von aussen entstehenden) Anteile werden gedämpft.


    Zitat

    Original von devzero
    Deine Methode ist nicht zulässig, da braucht man gar nich diskutieren - es gelten die VDE Bestimmungen. Mit dem Blitzschutz haben die 4mm² nichts zu tun, für den Mast sind sowieso die 16mm² Pflicht (sofern halt erforderlich, es gibt Ausnahmen wo nicht geerdet werden muss).


    Entspricht die Anlage den gültigen Vorschriften (VDE 0185 und VDE 0855) schadet eine Brücke zum Schu.ko. nicht. Sonst dürfte man auch keine gängige DVB-S-Karte im PC daran anschliessen, die ja - wie gesagt - eben dies auch tut. Entspricht die Anlage nicht den gültigen Vorschriften, wird die Situation durch eine Brücke zum Schu.ko. (DVB-S-Karte) sicher nicht schlechter - oder?


    Zitat

    Original von devzero
    EDIT: In der Mietwohnung muss der Vermieter eh für die Erdung sorgen, und da das dann sowieso eine Fachfirma gemacht hat, sollten die Schirmungen auch am Potentialausgleich hängen.


    Fein! In meiner letzten Mietwohnung (Mehrparteienhaus) entsprach an der Kabelanlage und dem Stromnetz alles den gültigen Vorschriften, wie ein amtliches Gutachen (was ich letztlich zahlen musste) nach vielem Hin und Her ergab. Dennoch hatte ich zwischen dem Schirm meiner Kabeldose und dem Schu.ko. der benachbarten Steckdose rund 80Vac Potentialunterschied, welcher mir die Tunerstufen zweier analoger TV-Karten zerschossen hat. Besagte Brücke verklemmt und Ruhe war!

    yaVDR 0.6.2; H61M/U3S3 / G530 / 4GB / GT 520 (passiv) / Cine S2 (Rev. V5.5) + DuoFlex S2 / 120GB SSD (System; SATA>USB) + 3TB SATA 6Gb/s; LCD-TV Toshiba 42VL863G; AVR Yamaha RX-S600...

    Einmal editiert, zuletzt von habichthugo ()

  • Zitat

    Original von habichthugo
    Entspricht die Anlage den gültigen Vorschriften (VDE 0185 und VDE 0855)


    die VDE 0855 stammt aus dem Jahre 1984 und ist 2005 überarbeitet worden. Diese Änderungen sind in die DIN EN 60728-11 eingeflossen.


    Gegenüber der Vorgängerausgabe wurden folgendes geändert bzw überarbeitet:


    - Schutz gegen Umgebungseinflüsse, Potentialausgleich, Ausgleichsströme,
    - Fernversorgungsspannung und netzgespeiste Geräte,
    - Strom- und Spannungsfestigkeit der Komponenten, Freileitungen, Antennensteckdosen und Hausübergabepunkte,
    - Schutz gegen atmosphärische Überspannungen.


    Also wenn das nach der alten 0855 geprüft wurde, ergeben sich jetzt andere Gegebenheiten und vielleicht doch Handlungsbedarf.


    HIER sind Beispiele angegeben wie der Potentialausgleich zu schalten ist.


    Gruß Fr@nk

  • Zitat

    Original von lola


    die VDE 0855 stammt aus dem Jahre 1984 und ist 2005 überarbeitet worden. Diese Änderungen sind in die DIN EN 60728-11 eingeflossen.


    Hey, endlich mal jemand, der über fundiertes Hindergrundwissen dazu zu verfügen scheint!...


    Zitat

    Original von lolaAlso wenn das nach der alten 0855 geprüft wurde, ergeben sich jetzt andere Gegebenheiten und vielleicht doch Handlungsbedarf.


    Lass ma, hat sich erledigt. Ich wohne jetzt woanders. Danke trotz dem! :D


    Vielleicht kannst Du ja mal was zu dem Thema Schirmung-Schu.ko.-Brücke sagen?
    Ich gehe davon aus, dass es zwischen der Schirmung einer Antennenanlage und dem Schutzleiter des Stromnetzes auch dann zu nennenswerten Potentialunterschieden kommen kann, wenn alle gültigen Vorschriften eingehalten werden. Das war übrigens auch die Aussage des Gutachters in meinem oben genatten Fall. Die Leiterwege Schirm zu Potentialausgleichschiene und Schu.ko. zu Potentialausgleichschiene sind meist nicht unerheblich lang und verlaufen völlig unterschiedlich. Ergo ergeben sich unterschiedliche Einstreuungen in die Leiter, unterschiedliche Ausgleichsströme und damit am Zusammenführungspunkt (Empfangskarte im PC) eine Potentialdifferenz zwischen den Beiden. Nun scheint es mir das Einfachste, diese Potentialdifferenz durch einen niederohmnigen Zusammenschluss am Zusammenführungspunkt auszumerzen. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, was daran gefährlich sein soll...

    yaVDR 0.6.2; H61M/U3S3 / G530 / 4GB / GT 520 (passiv) / Cine S2 (Rev. V5.5) + DuoFlex S2 / 120GB SSD (System; SATA>USB) + 3TB SATA 6Gb/s; LCD-TV Toshiba 42VL863G; AVR Yamaha RX-S600...

  • Zitat

    Original von habichthugo
    Ergo ergeben sich unterschiedliche Einstreuungen in die Leiter, unterschiedliche Ausgleichsströme und damit am Zusammenführungspunkt (Empfangskarte im PC) eine Potentialdifferenz zwischen den Beiden. Nun scheint es mir das Einfachste, diese Potentialdifferenz durch einen niederohmnigen Zusammenschluss am Zusammenführungspunkt auszumerzen.


    der Generator Widerstand von diesen Einstreuungen ist aber ziemlich hochohmig, sodass bei rel kleinem Schirmungswiderstand (bsw beträgt der Gleichstromwiderstand beim Aussenleiter des 90 db Kabels 75110AFZ (1,1/5,0) 20 Ohm/Km) also für diese Stromquelle quasi ein Kurzschluß darstellt. Schwieriger wird es, wenn Du mehrere Schutzklasse 1 Geräte betreibst und darüber dann manchmal rel. hohe Potentialausgleichströme übers Antennenkabel schickst. Deswegen ist bei einer sauberen Potentialführung auch Schleifenbildung zu verhindern. Die bekommst Du aber bsw. mit dem PC Netzteil und Sat-Karte auch wieder rein. Deswegen ist das Thema auch schwer zu beherschen.
    Aber mit einer Brücke beseitigst Du nur die Wirkung - besser wäre es die Ursache zu finden.


    Gruß Fr@nk

  • Hallo,


    ich will hier dieses Thema nochmal aufwärmen, da ich heute noch ein wenig gemessen (und gefühlt) habe.


    Ist es denn wirklich normal das man zwischen SCART-Stecker (Masse) des Fernsehers (schutzisoliert) und dem Schirm der SAT-Leitung 130V~ misst?
    Wenn ich jetzt z.B. dBox mit Fernseher mit diesem SCART-Kabel verbunden habe und ich das SAT-Kabel anstecke, sind da 130V~ was dem SAT-Tuner bestimmt nicht gut tut. Das SAT-Kabel ist eines von 4 von einem schutzisolierten MS die anderen 3 waren abgesteckt).


    Dieser Fall ist doch eigentlich in vielen Haushalten vorzufinden - aber ob das gut sein kann!?


    Nun weiss ich, dass ich vorher immer ALLE Steckdosen ziehe, bevor ich das SAT-Kabel an/abstecke - doch Ottonormalverbraucher wird dies kaum tun.
    Ist es vielleicht gewollt, dass irgendwas kaputt geht, damit der Umsatz stimmt :-/


    D.h. man muss damit leben, oder?

    My VDRs:

  • Das wird oft so gemacht als Schutzfilter gegen Störungen, ja. Du misst dann die halbe Wechselspannung (~115V) die aus nem kapazitiven Spannungsteiler kommt.

  • Was wird genau meinst Du mit: "wird oft so gemacht"?


    Also unbedenklich für mich, für empflndliche Geräte jedoch nicht (also alle Stecker ziehen)?

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