VDR6: Dabei bleiben oder gibt's besseres?

  • Hallo!


    Nachdem ich nun mit VDR6 von C't mein erstes Erfolgserlebnis mit VDR hatte bin ich begeistert!
    Ich ich werde mich weiter einarbeiten und VDR nach meinen Wünschen versuchen zu konfigurieren. Ich habe aber gesehen daß es noch einige andere VDR-Distries gibt.
    Frage: Bevor ich in den tiefen des C't-VDR6-Systems verschwinde, sollte man eine andere Distri als VDR6 bevorzugen?


    Wenn ja, welche und warum?

  • Gemeine Frage, kann sich leicht in einen Disti-Flamewar wandeln.


    Egal,


    generell gilt: Eine Distribution hat zu 80% den Zweck ein lauffähiges System zu installieren. Das hast Du nun erreicht - eine andere Disti macht hier nichts anderes.


    Wenn Dich die 20% interessieren, dann kommt es einfach auf Deinen Anwendungsfall an.


    Wenn Du einen reinen VDR betreiben willst, ohne daß er sich über die Zeit großartig ändert (Hardware, Zusatzdienste), dann brauchst Du nicht wechseln - da Du ja einen lauffähigen VDR hast, was soll man da ändern?


    Sollte sich was ändern, dann wäre es gut zu wissen, was sich ändert?
    1. Willst Du an dem Rechner auch arbeiten - z.B. unter KDE/Gnome?
    2. Willst Du die Hardware ändern/erweitern?
    3. Willst Du ihn auch für andere Dienste verwenden, vom einfachem Dateiserver über Mailserver bis hin zu Sachen wir Router mit FW oder virtuelle Boxen installieren?
    4. Willst Du immer auf dem letzten Entwicklungsstand des VDRs bleiben, oder reicht Dir ein VDR, der nur möglichst stabil läuft?


    Und generell:
    5. Wie ist Dein Wissensstand zu Linux? Hast Du Probleme auf der Konsole zu arbeiten oder ist das etwas was Du möglichst vermeiden willst?


    Je nach Anwendungsfall ergibt sich hier eine andere Empfehlung.


    Einen reinen VDR hast Du und die C't alias Debian Etch ist ne feine Sache dafür. Kann auch sehr viel mehr, falls 1.-5. für Dich wichtig sind.
    Aber wenn 3. und 5. sehr wichtig sind, wären andere Distis vielleicht besser geeignet. Kommt halt auf Deinen Fall an.

    Debian 11 Bullseye, ASRock J3455-ITX, DVB-S2 quattro, Raspi 3+ (Kodi-VNSI), 1 Raspi A+ (VOMP)

  • OjeOje!


    Mir ging es um eine rein sachliche Auskunft, von Usern hier, die sich mit VDR auskennen.
    Daß jeder sein eigenes System bevorzugt ist klar. Aber trotzem sollte es doch möglich sein, so ein Thema ohne flamewar zu behandeln.


    Deine Antwort ist z.B. genau, was ich mir vorstellte.


    Deinen Fragen:


    1. Meine VDR-Kiste habe ich auf einem separaten PC in meinem Intranet ohne Peripherie (Maus, Tastatur, Monitor) laufen.
    Darauf werde ich höchstens im Notfall X installieren. Ich arbeite damit über ssh, ftp, vdradmi-am und OSD.
    Vorerst streame ich nur im Intranet, will aber später mal (auch) direkt den Fernseh im Wohnzimmer anschließen.
    2. Was ich an HW erweitern will ist momentan noch unklar. Ggf eine FF-Karte, falls nötig.
    DVD-Brenner ist bereits drin, die 250er Platte wird sicher auch eine Weile reichen.
    3. Was die Dienste angeht, möchte ich rausholen, was im Multimediabereich (TV, Filme, Musik, Bilder, DVD-Brennen) machbar ist. Vor allem möchte ich einfach Aufnehmen und Abspielen können, wobei VDR sich alleine ein und wieder ausschalten soll, um energie zu sparen.
    Alle anderen Sachen mache ich auf anderen PCs.
    4. Ich benötige ein stabiles sicheres System und bin kein Aktualisierungs- oder Patchfreak, der immer das Neueste braucht, weil es das eben gibt. Normal arbeite ich mit Ubuntu, komme aber über Suse und RedHat aus der Debianecke.


    5. Was linux und meine Kenntnisse angeht, würde ich behaupten, daß ich ein ambitionierter, langjähriger (seit SuSE 5.X) Anwender bin, der auch die Console nicht scheut, hier und da mal ein Modul übersetzen ist kein Problem. Neue Kernel backen mache ich schon lange nicht mehr, da ich mit den gegebenen Kerneln eigentlich auskomme. Außer auf dem Notebook meiner Frau gibt es hier kein Windows mehr. Und das gibt es auch nicht mehr lange.


    Wo ich momentan riesige Probleme habe ich bei VDR selbst. Da bin ich absolut blutiger Anfänger und bin momentan froh, wenn ich das laufende System überhaupt bedienen kann.
    Auf der Console fehlen mir wichtie dinge und mit den Quellen, aus denen man installieren kann/soll, komme ich auch nicht klar.


    Das gibt noch einiges an Lern-Arbeit. Daher waagte ich meine Frage, daß ich nicht früher oder später feststellen muss, daß VDR6 das nicht kann und eine andere Distri oder Eigenbau besser gewesen wäre. Sicher geht unter Linux fast alles mit fast jedem System. Aber wenn eine Distri schon die Dinge fertig hat, warum soll man sich die Arbeit noch machen? Ich möchte eigentlich ausschließlich anwenden und nicht programmieren und kompilieren.

  • Also ich persönlich habe nur Erfahrung mit LinVDR und C't-vdr


    LinVDR ist ein System, das man einmal installiert und dann ist gut. Erweiterungen sind (ohne gute) Linux-Kentnisse nicht ohne weiteres möglich. Mann muss mit dem Vorlieb nehmen, was da ist (oder was andere erstellt haben durch patches). Der Vorteil ist jedoch, das (fast) alles am TV eingestellt wird und man eigentlich nie die Konsole braucht. Und LinVDR braucht extrem wenig Speicherplatz und hat auch von Haus aus relativ kurze Boot-Zeiten (muss man beim c't-VDR selbst optimieren, prinzipiell kann der c't-vdr halt alles).


    ct-vdr basiert auf Debian. Wenn man mit Debian schon Erfahrungen hat (so war es in meinem Fall) und gerne auch mal rumspielt, dann hat es Vorteile gegenüber LinVDR, da man mehr einstellen kann. Allerdings muss man z.B. Netzwerkeinstellungen auch mal an der Konsole machen. Aber prinzipiell kann man alles machen, was man auch mit Debian kann, und da ist ne Menge. Und eigentlich kommen neue Pakete von e-tobi eigentlich immer recht häufig, so das man mit Updates wenig Arbeit hat (und zur Not kann man immer mal wieder selbst Hand anlegen). Ich nutze c't-vdr, weil ich immer gerne relativ up-to-date bin und auch gerne man am VDR bastel und das so am einfachsten ist. Nichts muss, alles kann...


    Gen2VDR hab ich mir mal kurz angeschaut, kann aber im Prinzip nur das Wiki zitieren: http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/Gen2VDR. Scheint meine Meinung mehr auf ein "Produktiv-system" optimiert zu sein, auf dem der VDR läuft (ähnlich LinVDR), wobei scheinbar aber von Haus aus mehr Möglichkeiten vorhanden sind als bei LinVDR (dank Gentoo-Unterbau). Ich hab mich aber nie weite damit befasst, da ich dann ct-vdr verwendet hab.



    Im allgemeinen ist daher denke ich eher der Unterbau des Systems entscheiden. Wer Suse-Erfahrungen hat, nutzt denke ich lieber einen Suse-basierenden VDR (soweit das möglich ist, da Suse ja schon sehr auf ein graphisches X-Windows-System optimiert ist). Wer Debian kennnt (oder Debian-Artige Systeme wie Ubuntu), der wird mit einem Debian-System vermutlich einfachen fahren (oder wer halt lieber freie Software einsetzt, wobei das inzwischen bei OpenSuse ja auch alles frei ist).




    Wenn du nicht selber kompilieren möchtest, dann kannst du ansonsten auch mal im Wiki schauen, welche PlugIns von welcher Distri angeboten werden (wobei das Wiki da leider nicht immer allzu up-to-date ist). Und da kannst du dann schauen, welche Distri alles für die nötige an PlugIns bietet. Wobei unter Debian selbst kompilieren "relativ" einfach ist (im vgl. zu LinVDR), falls doch mal was fehlt...

    Server: Hardware: Intel DH77KC, Celeron G1610, 8GB RAM, 2x 5TB HDD, 2x WD 1,9TB HDD; 1x 64 GB SSD (root), System Ubuntu 18.4 / YaVDR ansible headless
    Client: Hardware: Lenovo Q150 (nur Netzwerk, 1GB RAM, ohne DVB-Karte, Igor-USB-Empfänger) System: Ubuntu 18.4 / YaVDR ansible

    2 Mal editiert, zuletzt von Negge ()

  • Hallo,


    die Warnung war nur ne Warnung, falls andere darauf einsteigen wollen - nicht als Kommentar an Dich.


    Da Du ja schon einiges an Erfahrung mit Linux hast, sind wir schon recht am Ende der pauschalen sowie nachvollziehbaren Eigenschaften von Distributionen und gehen in den Bereich der persöhnlichen Vorlieben.


    Also ganz persönlich meine Meinung ;)


    - Habe selber ein Fernwartsystem. Am VDR ist weder ein Fernseher noch ein Monitor angeschlossen.
    - Erfahrung mit Linux - SuSE und Debian. Die erste Disti war die SuSE 5.1
    - Ich verwende den Server auch noch für andere Zwecke (Email, Dateiserver)
    - Stabil ist für mich ein absolutes muß. Ohne VDR gar kein Fernsehen, entsprechend die Wichtigkeit für den Haussegen!


    Daher hier einfach mein Entscheidungsweg zur Distributionsfindung meines VDRs:
    1. Ich ziehe Debianbasierte Systeme für meinen Server vor, einfach deshalb weil er einfach fernwartbar sein soll. Bei SuSE kann man tolle Sachen mit YAST machen, allerdings ist es nicht so schön fernwartbar wie Debian mittels dpkg / apt / aptitude.


    Wenn ich einen Monitor am Server hätte, würde ich mir SuSE vielleicht sogar überlegen. Insbesondere Samba, DNS, Drucker, etc. sind mittels YAST ganz schick administrierbar. Von der Konsolenversion von YAST bin ich nicht so überzeugt - allein schon die Performance von YAST überzeugt mich hier nicht.


    Ob nun Mandrake, Fedora oder SuSE ist hier alles das selbe für mich. DEB ist für mich einfacher zu handhaben als RPM.


    2. Bei den Debian basierten Distribution kommt für mich nur Debian Etch oder Ubuntu Feisty Fawn in Frage. Ein aktueller Kernel ist zwingend und die DEB müssen aus einem Stable-Zweig stammen.


    Wenn nicht stable, so kann man es eh immer einzeln nachinstallieren.
    Der Server muß ein paar Jahre laufen, da kann ich nicht auf andere Debianbasierte zurückgreifen.



    3. Und hier kommt mein Problem mit Ubuntu: Feisty Fawn wird "nur" 2 Jahre unterstützt. Debian Etch sicher ein paar Jahre länger.
    Mit OpenSuSE, Mandriva, etc. ist es ein ähnliches Problem. Welche dieser Distis wird in >2 Jahren noch supportet?


    4. Daher ist mein Server ein Etchserver, basierend auf der C'T. Hier ist es eigentlich egal ob Du die C't 6 oder Etch selbst nimmst. Die Unterschiede sind wirklich marginal. C't installiert den VDR selbst einfach schneller. Alles alles andere ist pures Etch.
    Sollte mal Hardware kommen, die vom Etch-Kernel nicht unterstützt wird, steht immer noch Backports.Org zur Verfügung. Hat mir bei C't 5.5 auch schon geholfen - die Installation war trivial.


    5. Das kompilieren vermeide ich wo es geht. Grund: Stabil sollte es sein und durch die Distribution selbst supportet werden.


    Ich kann kompilieren (hab an KSpread mitprogrammiert), aber wenn es fertige Pakete gibt, behaupte ich mal pauschal, diese laufen immer stabiler als jeder selbst gezogener Quellcode. Daher ist mir eine Unterstützung wie Backports.org und Tobi.net so wichtig.


    6. Unterstützung in den Foren/Wiki:
    Wenn man die Anzahl der Beiträge nimmt, kommst Du auf folgende Distis:
    - LinVDR (76.000)
    - C't VDR (58.624)
    Abgeschlagen aber noch nennenswert sind Gentoo (11.605) und SuSE (8.541).
    Sprich, wenn Du Probleme hast findest Du bei LinVDR und C't am schnellsten die Antwort, allein schon mit der Suche-Funktion.


    LinVDR habe ich nie ausprobiert.
    Einfach deswegen, weil LinVDR primär eine reine VDR-Disti ist. Natürlich kann man bei LinVDR auch viel mehr machen (Samba, etc.), allerdings ist für ich mich die Unterstützung besser bei Debian für diese Zwecke. Auch ist hier das Internet selbst der größte Fundus an Hilfestellung. Bei LinVDR ist man hier eingschränkter.

    Debian 11 Bullseye, ASRock J3455-ITX, DVB-S2 quattro, Raspi 3+ (Kodi-VNSI), 1 Raspi A+ (VOMP)

  • Das war eine sehr gute Argumentation. :hand

  • Jo, find ich auch :)
    Dann werde ich mit C't VDR mal weitermachen.


    Arbeiten tu ich mit Ubuntu und dazu kann ich nur sagen, daß es auch eine LTS gibt, die AFAIK bis 2011 supportet wird.

  • Voreingenommen?
    Von was?
    Zumindes von den Antworten hier kann man das nicht sagen.


    Da meine Frage um C'tVDR ging, habe ich eben hier gepostet. Hätte ich das wo anders reingeschrieben, dann wären beschwerden gekommen, daß ich das gefälligst hier zu posten hätte. Was bleibt?


    BTW: Ich ca. 2 Wochen davon entfernt, mir die Dreambox 7025 zu holen.
    Inzwischen habe ich mit VDR fast alles erfolgreich ausprobiert und konnte als Neuling schon mehr machen, als die Dream-Box je hergibt. Und das mit 'Resten' alter Computer.
    Linux kann die Dreambox zwar auch, aber ich fühle mich am PC wohler ;)


    Also ich bleibe bei VDR und bleibe voraussichtlich auch bei C't-VDR, weil es für meine Ansprüche scheinbar mehr als ausreicht.


    Jetzt gehts mal an den automatischen Start (hochfahren) Mal sehen, wie das klappt.
    Nämlich im Vergleich zur DreamBox braucht so ein PC doch einiges mehr an Saft ;)
    Meine Kiste soll definitiv nur schaffen und nicht unnütz Strom verbrauchen.


    Von der Software her sollte der Selbststart des PCs ja gehen. Mein Board bietet auch sowas im Bios an. Bin gespannt.

  • :mahlzeit


    c't - vdr kommt mir nicht mehr in's haus ....


    hatte mal version 4 oder so installiert, nur probleme ...


    seit dem nutze ich easyvdr. funzt alles (dvd's schauen und andere hier nicht so gerne gesehene sachen im forum auch)

    VDR: Gigabyte GA-8S661FMX Board, Celeron 2 ghz, 1 gbyte RAM, 300 gbyte Samsung, TT DVB-S 1.5,

    Hauppauge Nova-S, Software: easyvdr

    :vdr1

  • Zitat

    Original von wilderigel
    Was fragstn sowas im ct Forum?
    Alle voreingenommen hier.


    :lol2
    Ich habe mal mit ct'vdr 3.irgendwas angefangen,
    aber mittlerweile besteht meine
    /etc/apt/sources.list aus den Einträgen
    für Debian-Stable(z.Zt. Etch) und E-Tobi für die VDR-Pakete


    Zwischendurch wagte ich mal den Versuch aktuellere CT-Reps einzutragen, habe das aber ganz schnell wieder gelassen, weil das wurde ganz schnell ganz komisch und zusammen mit der glorreichen Anleitung zum Kernel-Serlbercompilieren hier im Forum hat man alles was man braucht.


    Ergo: hast Du mit CT begonnen und es löppt bei Dir, dann stell um auf Debian/E-Tobi und Du bist für den Rest Deines Lebens zurfrieden, und Hilfe gibts hier immer ...
    :portal1


    Gruss,
    Bernd

  • Zitat

    Original von cathunter43
    ...
    Jetzt gehts mal an den automatischen Start (hochfahren) Mal sehen, wie das klappt.
    Nämlich im Vergleich zur DreamBox braucht so ein PC doch einiges mehr an Saft ;)
    Meine Kiste soll definitiv nur schaffen und nicht unnütz Strom verbrauchen.


    In der letzten c't (die mit dem VDR) gibts auch einen prima Artikel ueber acpi, nvram, set_timer.
    Wenn du den VDR sowieso nur als VDR ohne Monitor, Maus, und Keyboard betreibst, dann wirst du hier fuendig. set_timer funktioniert mit so ziemlich jedem Board, nvram mit vielen, und acpi, naja, das versuche ich gerade auch auf meinem ME-6000 ans laufen zu bringen...


    Gruss,
    - berndl

  • Hi !


    Ich betreibe meinen VDR mittlerweile unter Gentoo. Vorher habe ich SuSE und LinVDR benutzt und war mit beidem relativ zufrieden.


    Gentoo ist natürlich so eine Sache, du lernst ne Menge dabei, du kannst dein System perfekt auf deinen Rechner zuschneiden, aber du alterst auch um 5 Jahre und bekommst graue Haare bei der Installation. Hast du also eine Menge Zeit und Lust : nimm Gentoo, hatte noch nie so einen stabilen VDR wie jetzt !


    Krösi

    Silverstone C16M -- AMD ATHLON XP 2000 -- Elitegroup K7S5A -- 256 MB DDR -- 450GB
    Hauppauge Nexus DVB-s, Nova DVB-t, PVR 150 -- Gentoo 2.6.24 -- DVD-Laufwerk

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