Howto - DVB-S Radio verlustfrei unter Linux schneiden....für jemanden von Interesse ?

  • Hallo *,


    ich hab schon ne Weile die Forensuche gequält und auch über Google gesucht, aber nicht so wirklich was gefunden. Die Threads hier im Forum sind eher asbach-uralt (> 10 Jahre). Deshalb hab ich gestern ein wenig mit DVB-S Aufnahmen aus dem VDR rumprobiert und einen einfachen Ansatz gefunden die Aufnahmen verlustfrei zu schneiden. Mit der Schnittfunktion im VDR hat das mit leider nicht so recht funktioniert. Deshalb bin ich auf externe Tools ausgewichen.


    Grob-Ablauf:
    - Anfangs und Endzeit in der Radioaufnahme während des Abspielens im VDR oder einem beliebigen Player rausfinden und notieren
    - Streamcopy der gewünschten Audiospur in einen Matroskacontainer per avconv (oder ffmpeg)
    - Splitten / Ausschneiden der gewünschen Segmentes aus dem generierten MKV-Container basierend auf den Timestamps (Anfang- und Ende-Zeit) per Matroska Merge GUI


    Hat jemand Interesse an den einzelnen Schritten mit genauen Aufrufen anhand eines Beispiels ? Falls ja, kann ich das mal durchspielen und dokumentieren.


    Falls nein, ignoriert das Posting einfach :D


    LG,
    Holgi

  • Ich wollte eigentlich die unkonvertierte Originalaudiospur (MP2 oder AC3) beibehalten. Der Container heißt dann MKA (vermutlich Matroska Audio) und für mich handlich genug. Ich will öfters mal Hörspiele vom Radio aufnehmen und bevorzuge die höhere Qualität. Nach MP3 konvertieren habe ich eher nicht vor, aber danke für den Hinweis !

  • Moin,


    bin an Deinem Lösungsansatz interessiert!


    Mein Ablauf ist erst auf Desktop PC die *.ts mit Project X demuxen (Bild und Ton separieren)
    dann mit Audio Tool den Ton importieren und punktgenau zuschneiden.
    Dann im Wunschformat aus dem Audio Tool speichern.


    Munter bleiben, Rossi

  • Re-Moin,


    ok, dann poste ich heute abend oder morgen mal beispielhaft meine Aufrufe hier im Fred.
    Das Demuxen mit projectx schlug bei mir lustigerweise gestern Abend fehl. Hm....

  • Hi,


    was heißt eigentlich "verlustfrei" schneiden? Was geht denn beim Schneiden verloren?


    Ich konvertiere mit ffmpeg, so wie ich es hier beschrieben habe:
    Einfache vdr/ts -> mp3-Konvertierung


    Audio aus einer (Stereo-)Radioaufnahme rausholen:


    Auf lahmen CPUs kann man einfach das mp2 rausholen aus der TS-Datei, das geht schnell auch auf der langsamsten CPU:

    Code
    ffmpeg -i 00001.ts -acodec copy -f mp2 test2.mp2


    Gleich in einem Schritt nach MP3 konvertieren (auf normalen CPUs geht das recht schnell):

    Code
    ffmpeg -i 00001.ts -acodec libmp3lame  -ab 192k -ar 48000 -f mp3 test3.mp3


    ID3 Tags hinzufügen (author/artist???)


    Code
    -metadata title="Gilles Peterson on BBC Radio One" -metadata author="Various Artists" -metadata year="2010"


    Zeitlicher Abschnitt aus Aufnahme


    Code
    -ss 00:01:58 -t 02:04:00


    Gruß
    hepi

  • hepi: Beim Schneiden selbst geht garnichts "verloren", wenn man mit dem Copy-Codec für Audio arbeitet. Wenn man aber nach einem anderen Audioformat "konvertiert", dann ist es eben verlustbehaftet. Die Variante mit -ss und -t kannte ich auch, muss man nicht beim -t die zeitliche Länge definieren ? Kann mich auch irren, aber bei dem Ansatz über mkvmerge kannst du direkt einen Zeitbereich mit Timestamps aus dem Player angeben.

  • Die Formulierung im Thread-Titel ist halt "verlustfrei schneiden" und nicht "verlustfrei konvertieren", deshalb habe ich nachgefragt.


    Im Endeffekt gehe ich in der Praxis pragmatisch vor: Ein Konvertieren (in MP3) mag verlustbehaftet sein, aber


    a) war das Ausgangsmaterial in MP2 enkodiert auch schon verlustbehaftet gesendet worden (gegenüber dem Original, was meinetwegen beim Sender in WAV/FLAC vorliegt)
    b) meine Player-Software auf den verschiedensten Geräten kann nicht immer mit dem herausgezogenen MP2 umgehen, mit MP3 aber immer,
    c) Das konvertierte MP3 klingt trotzdem noch sehr gut


    EDIT: ffmpeg bietet wahrscheinlich auch noch Optionen, um sanft ein- und auszublenden am Anfang und Ende des geschnittenen Ergebnisses.


    Gruß
    hepi

  • Joah...ich denke "verlustfrei schneiden" ist nicht perfekt formuliert, aber die meisten Lösungsansätze die ich gefunden habe um den gewünschten Audioteil aus der Radioaufnahme zu extrahieren waren eben verlustbehaftet, weil beispielsweise nach MP3 konvertiert wurde und dann das MP3 "geschnitten" wurde. Meine letzten paar Hörspiele vom WDR hatten ne AC3 Spur und die würde ich gerne beibehalten. Mein Androidhandy konnte de MKA Datei mit AC3 drinne im VLC stressfrei abspielen. Sonst dient bei uns ohnehin nur ein PC zu hören (= Formate eigentlich kein Problem).


    Aber generell stimme ich dir zu:
    Diversen Kram von Youtube konvertiere ich im Nachgang auch häufig nach MP3 wegen besserer Kompatibilität zu Audioradio, MP3 Player und Konsorten. Lossy zu Lossy ist technisch immer eher ungünstig, aber ich dreh da auch nicht durch.

  • 1) Inhalt der Aufnahme rausfinden:


    2) Extrahieren der gewünschten Audiospur in einen MKV Container zwecks stressfreiem Abspielen in VLC:

    Code
    avconv -i WDR_3_Hörspiel-20000\ Meilen\ unter\ dem\ Meer.ts -vn -c:a copy -map 0:1 WDR_3_Hörspiel-20000\ Meilen\ unter\ dem\ Meer.mkv


    3) Anfangs und Endposition des gewünschten Teils rausfinden. Hier beispielsweise 0:09:55 bis 01:03:52 im Format hh:mm:ss


    4) Extrahieren des Audio-Teils per mkvmerge:

    Code
    mkvmerge -o Geschnitten.mkv --split parts:00:09:55-01:03:52 WDR_3_Hörspiel-20000\ Meilen\ unter\ dem\ Meer.mkv


    Geht natürlich auch grafisch über die MKVMerge GUI.


    Das funktionierte so mit VDR Aufnahmen vom DVB-S Radio, aber sollte auch von Radiomitschnitten von Satboxen gehen. Eventuell könnte man das auch mit den Timestamps und avconv kombinieren und direkt nach MP2 / AC3 schreiben. Da bin ich aktuell überfragt.
    Ich fange gerade erst mit DVB-S Radio aufnehmen an. :]

  • HolgiB: Toller Einsatz von Dir.


    Aber du weißt schon, das es zu mindestens die ÖR Hörspiele auch als wunderschönen fertigen Podcast gibt.


    Edit:"Ich sehe gerade bei WDR3 diese netten Hinweise:"Bitte haben Sie Verständnis, dass das Hörspiel aus urheberrechtlichen Gründen nicht zum Download angeboten werden kann." "


    Und ziehe somit meine Aussage zurück :wow


    Habe leider kein Testfile unterwegs dabei, aber so ähnlich sollte es gehen:

    Code
    ffmpeg -ss  09:55 -i Meer.ts -t 53:57 -vn -c:a copy -map 0:1 Meer.mkv


    -ss ist die Startzeit
    -t ist Duration


    vdr-box

    Edited once, last by vdr-box ().

  • vdr-box: Gerne...ich bin immer bemüht etwas zurückzugeben, auch wenn ich zu meiner Schande gestehen muss, dass es hier im VDR-Forum immer eher umgekehrt war
    Danke für den Hinweis, aber das war mir bekannt. Den Hauptgrund, warum der Podcast keine echte Alternative ist hast du im Nachgang ja auch bereits gesehen.
    Leider werden zumindest einige Hörspiele aus diversesten Gründen nicht veröffentlicht.


    Die beiden anderen Gründe für die Aufnahme per VDR und das manuelle Schneiden liegen in der Tatsache, dass Downloads häufig nur 128kBit haben, was zumindest bei Hörspielen mit Orchestereinlagen ziemlich grottig klingt und in der Tatsache, dass nicht alle für mich interessanten Sendungen als Podcast vorliegen.


    Generell würde ich mir wünschen, dass die OR-Sender gesetzlich verpflichtet werden mit GEZ-Gebühren produzierte Sendungen generell immer frei verfügbar zu machen, aber das ist ein anderes Thema. :rolleyes:


    Danke nochmal für den Beispiel-Aufruf von ffmpeg. Hatte ich doch richtig in Erinnerung, dass man den zweiten Parameter die Spiellänge der zu schneidenen Quelldatei ist. Das macht es für mich etwas sperriger als die Aufrufe für mkvmerge. MKVMerge hat ausserdem den Benefit, dass man in einem Aufruf mehrere Abschnitte zum Schneiden in einem Aufruf übergeben kann. Das würde z.B. erlauben Nachrichten in der Mitte der Aufnahme rauszuschneiden, wenn diese länger als eine Stunde ist.


    Jetzt muss ich nur noch überlegen was von diesen Schritten ich automatisieren kann, die bereits nach der Aufnahme stattfinden kann.


    Eventuell zumindest die Extraktion der Audiospur in eine mkv-Datei...mal schauen.

  • Hi,


    habe den "workflow" bei mir auch nochmal überdacht.
    Werde über osd Taste das demuxen auf dem vdr erledigen lassen, Datei landet gleich im entsprechenden Audio/export Pfad.
    Mir reicht *.mp2 eventl. aber gleich mp3 320kb...


    Danke


    Munter bleiben, Rossi

  • Ich lasse ffprobe erkennen, ob da ein Bild dran ist. Wenn nein, dann wird automatisch umgewandelt und die Aufnahme geloescht.


    Was ich an den DVB-Aufnahmen schade finde, ist dass da recht wenig Text dranhaengt. Ich lasse bei manchen Sendungen inzwischen die entsprechende Webseite suchen und pappe den Text dann ans MP3 an. Da sind die Downloads echt im Vorteil (sieht man von 128kb/s und tlw mono(!) ab)
    (Ausserdem kommt noch das Senderlogo mit rein und es wird in den Master fuers Auto einsortiert und die Playlist ergaenzt - aber das ist wieder ein anderes Thema)


    uwe

    server: yavdr trusty testing, 2 * L5420, 32GB, 64TB RAID6 an OctopusNet (DVBS2- 8 ) + minisatip@dsi400 (DVBS2- 4 )
    frontends: kodi und xine

  • umaier: Könntest du vielleicht deinen Scriptingansatz hier mal posten ?
    Ich lerne gern dazu :)


    Der Ansatz das Zeugs nach der Aufnahme automatisch zu remuxen erscheint mir am Sinnvollsten. Eventuell mit ner automatischen Erkennung, ob ein AC3 Stream vorhanden ist mit Fallback auf MP2-Streams.


    Danke im Voraus !

  • Der Kern sieht so aus:



    Der Code ist sehr historisch gewachsen, sorry.


    uwe

    server: yavdr trusty testing, 2 * L5420, 32GB, 64TB RAID6 an OctopusNet (DVBS2- 8 ) + minisatip@dsi400 (DVBS2- 4 )
    frontends: kodi und xine

  • Danke für die schnelle Antwort....
    Ich weiß was du mit historisch gewachsen meinst, aber kein Grund sich zu entschuldigen. Mein Code würde auch nie nen Schönheitspreis gewinnen. Hauptsache er funktioniert ! :]


    Schaut sehr interessant aus....damit werde ich mal die Tage rumprobieren. Danke dafür :tup

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