aus IDE wird SCSI nach Kernelupgrade !?!?!?

  • Hallo!


    Ich habe bei meinem VDR ein Distupgrade auf Etchnhalf durchgeführt und auch den neuen Kernel "2.6.24-etchnhalf.1-686" installiert. Hat alles wunderbar funktioniert.


    Also habe ich bei einem Kollegen die selbe Prozedur durchgeführt. Sein VDR ist im großen und ganzen Baugleich also dachte ich mir, dass es da keine Probleme geben wird.


    Falsch gedacht, nach dem Kernelupgrade kam das Teil nicht mehr hoch. Der Bootvorgang blieb mit einer Meldung stehen, dass das Root-Filesystem nicht gefunden wurde. Mit dem alten Kernel hat er einwandfrei gestartet.


    Nach längerem Fehlersuchen bin ich drauf gekommen, dass der neue Kernel die IDE-Platte als SCSI-Device erkannt hat und das Root-FS jetzt /dev/sda1 statt /dev/hda1 heißt. Als ich das in der Grub-Config und in der fstab umgeschrieben habe, hat der neue Kernel funktioniert.


    Ist das außer mir noch jemandem passiert und wiieso erkennt Linux eine interne IDE-Platte plötzlich als SCSI-Platte ???


    Es ist zwar kein Problem weil jetzt wieder alles funktioniert aber es würde mich doch interessieren. Vor allem weil der selbe Kernel meine Platte nach wie vor korrekt als IDE-Gerät anspricht.


    Schöne Grüsse


    Michael

    Asus-Board, Core i3 3,5GHz, 4GB RAM, 1 TB WD HDD, 2 x Technotrend Budget S-1500 DVB-S, Thermaltake Gehäuse / Debian Testing - VDR 2.6.0

  • Könnte am SATA Controller liegen. Platten werden dann normalerweise als /dev/sdX erkannt, könnten aber durch einen alten Treiber/Kompatibilitätsmodus beim alten Kernel noch als /dev/hdX erkannt worden sein...


    EDIT: Ich les grad, dass es um IDE Platten (also die 40/80pol. Anschlüsse) geht... Hat der Kollege auch solche drin oder hat der SATA? Dann würde meine Behauptung noch stimmen, ansonsten nicht ;)


    cu
    Markus

  • Hallo Markus!


    Es ist definitiv eine IDE-Platte und soweit ich weiß kann das Mainboard noch gar kein SATA.


    Gruß Michael


    PS: Es handelt sich um folgende Platte:


    Barracuda 7200.10 Ultra ATA/100 500-GB Hard Drive (ST3500630A)

    Asus-Board, Core i3 3,5GHz, 4GB RAM, 1 TB WD HDD, 2 x Technotrend Budget S-1500 DVB-S, Thermaltake Gehäuse / Debian Testing - VDR 2.6.0

    Edited once, last by mz01 ().

  • Ich würde das ja akzeptieren, wenn es generell so wäre aber ich habe bei mir ja genau den gleichen Kernel drauf und auch eine IDE-Platte drin von Seagate. Der einzige Unterschied, meine ist nur 320GB gross.

    Asus-Board, Core i3 3,5GHz, 4GB RAM, 1 TB WD HDD, 2 x Technotrend Budget S-1500 DVB-S, Thermaltake Gehäuse / Debian Testing - VDR 2.6.0

  • Hi,
    das liegt an den neuen libata basierten Treibern für IDE/SATA da werden alle Festplatten als /dev/sdX erkannt und DVD usw als /dev/sr*
    Umgehen kann man es zb mit uuid dann ist völlig egal ob hd oder sd da jede partition eine eigene eindeutige id hat.


    Gruss,


    Mattheus

  • Hm, gute Frage. Irgend so ein MSI Mirco-ATX. Keine Ahnung. Der Clou ist, dass wir beide das selbe Board gekauft haben da wir unsere VDR's gleichzeitig gebaut haben.

    Asus-Board, Core i3 3,5GHz, 4GB RAM, 1 TB WD HDD, 2 x Technotrend Budget S-1500 DVB-S, Thermaltake Gehäuse / Debian Testing - VDR 2.6.0

  • Quote

    Original von mz01
    Ich würde das ja akzeptieren, wenn es generell so wäre aber ich habe bei mir ja genau den gleichen Kernel drauf .


    ist Eure initrd gleich? Für Zugriff auf das root-System muss zu diesem Zeitpunkt ja bereits ein Treiber geladen sein. Wenn also der alte PATA (IDE) Treiber nicht fest in den Kernel einkompiliert wurde, besteht kein Zugriff auf hda. Dann kann es mit sda trotzdem funktionieren, wenn der neue libata-Treiber fest im Kernel ist.

    VDR1: ACT-620, Asus P8B75-M LX, Intel Core i3-3240, 4 GB DDR3 RAM 1600 MHz, passive Geforce GT1030 von MSI, Sandisk 2TB SSD, 2xWinTV DualHD, Atric-IR-Einschalter. SW: Xubuntu 20.04 auf 64GB Sandisk SSD.

    VDR2: Odroid N2+ mit CoreELEC und Ubuntu in chroot, WinTV DualHD

    VDR3: Tanix TX3 mit CoreELEC und Ubuntu in chroot, WinTV DualHD

  • Hm, die initrd's sind tatsächlich unterschiedlich:


    1,3M initrd.img-2.6.24-etchnhalf.1-686 (Dieser hat noch IDE)
    4,7M initrd.img-2.6.24-etchnhalf.1-686 (Dieser hat auf SCSI umgestellt)


    Wie kann das sein, ich habe die Kernel nicht selber gebaut sondern auf beiden Geräten via apt-get install vom original Debian Repository installiert.

    Asus-Board, Core i3 3,5GHz, 4GB RAM, 1 TB WD HDD, 2 x Technotrend Budget S-1500 DVB-S, Thermaltake Gehäuse / Debian Testing - VDR 2.6.0

  • ist die initrd zusammen mit der Installation des Kernels erzeugt worden? Dann haben sich die Scripte im debian-Paket an "irgendwas" orientiert. Sind an beiden Rechnern außer der Platte noch optische IDE-Geräte angeschlossen?

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  • Ja, die initrd's sind bei der Kernel-Installation erzeugt worden. Und bei beiden Rechnern ist ein IDE-DVD Laufwerk am Secondary Master angeschlossen.

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  • vielleicht wurde das debian-Paket nachträglich geändert, so dass es vorzugsweise libata-Treiber verwendet?
    Ich denke, das werden wir nie ganz genau rauskriegen.

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  • Ja, vermutlich werden wir das wirklich nie raus finden. Aber vielen Dank für die Unterstützung und die vielen Hinweise.


    Ich werde mich damit abfinden, dass mein Kollege jetzt einen Pseudo-SCSI-VDR besitzt während ich mich nach wie vor mit IDE zufrieden geben muss. ;)

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  • dev name hin oder her: es macht keinen unterschied. weder in performance noch sonst wie. ist eigentlch nur nomenklatur. die ide platte kann auch nix neues, nur weil sie als pseudo-scsi laufwerk läuft. das ist glaub ich nur gemacht worden zu vereinfachung der verwaltung. usb laufwerke sind auch "scsi"-devices unter linux. sata auch dann kann ide sich da auch anschließen, und dann hat man auch nicht so viele unterschiedliche namen, und muss nciht erst rauskriegen ob die platte hda oder sda heißt (theoretisch jedenfalls)
    abgesehen davon: uuid ist ne gute idee benutz dass mal, dann is ruhe mit den bootproblemen beim kernel wechsel.

  • Langfristig gesehen werden alle Ide Platten zu "Scsi Devices". Der gute alte Ide Treiber Baum soll irgendwann aus dem Kernel geworfen werden. Für 98% der Ide Controller gibt es bereits einen Treiber Rewrite der auf libata basiert, das die Scsi Infrastruktur im Kernel nutzt. Libata hatte man begonnen um die neuen Features von Sata Controllern zu unterstützen, weil sata und ide sich aber in der Controllerarchitektur ähneln hat man dann begonnen auch die anderen Ide Controllertreiber auf libata umzusetzen. Dann brauchen die Kerneldevs auch nicht 2 Strukturen für recht ähnliche Dinge zu pflegen.


    Im Moment ist es so das für viele Ide Controller aus dem "Mittelalter", also nicht neu, nicht uralt 2 Treiber existieren und man so sogar aussuchen kann worauf man setzt. Geschwindigkeitsunterschiede wirst du trotzdem kaum messen können.


    Grüz
    Hibbelharry

    - HTPC mit zerbasteltem Yavdr 0.6 , Origen ae X15e, MCE Remote, Asus P5N7A-VM, 1x Digibit R1, Kodi und vdr an Pana 46PZ85E
    - Diverse HTPCs im Umfeld bei Familie und Freundenm die sich vor mir fürchten, mit allen möglichen gruseligen Konfigurationen.
    Auch gern Debian, aber wehe jemand kommt mir mit Suse.

  • Quote

    Original von Hibbelharry
    Langfristig gesehen werden alle Ide Platten zu "Scsi Devices". Der gute alte Ide Treiber Baum soll irgendwann aus dem Kernel geworfen werden. Für 98% der Ide Controller gibt es bereits einen Treiber Rewrite der auf libata basiert, das die Scsi Infrastruktur im Kernel nutzt. Libata hatte man begonnen um die neuen Features von Sata Controllern zu unterstützen, weil sata und ide sich aber in der Controllerarchitektur ähneln hat man dann begonnen auch die anderen Ide Controllertreiber auf libata umzusetzen. Dann brauchen die Kerneldevs auch nicht 2 Strukturen für recht ähnliche Dinge zu pflegen.


    Im Moment ist es so das für viele Ide Controller aus dem "Mittelalter", also nicht neu, nicht uralt 2 Treiber existieren und man so sogar aussuchen kann worauf man setzt. Geschwindigkeitsunterschiede wirst du trotzdem kaum messen können.


    Grüz
    Hibbelharry


    Hallo Hibbelharry!


    Das ist ja sehr interessant, das wusste ich nicht. In dem Fall existieren für diesen IDE-Controller zwei Treiber und seit dem Kernel-Update wird der neue "libata" bevorzugt weshalb die Devices jetzt eben /dev/sd? heißen.


    Du hast geschrieben, dass ich mir aussuchen kann welcher Treiber verwendet wird. Ich nehme an, dass ich das mache indem ich den einen oder anderen in den Kernel compiliere? Und wenn in einem Kernel beide Treiber vorhanden sind, hängt es dann einfach davon ab welcher zuerst geladen wird? Das würde jedenfalls erklären warum mein Kollege jetzt den libata verwendet und ich nicht obwohl wir beide das gleiche Board und somit auch den gleichen Controller haben.


    Könnte ich dann bei meinem VDR das alte Treibermodul in die Blacklist-Datei schreiben und hätte dann nach einem Neustart auch /dev/sd? Devices?


    Danke und schöne Grüsse


    Michael

    Asus-Board, Core i3 3,5GHz, 4GB RAM, 1 TB WD HDD, 2 x Technotrend Budget S-1500 DVB-S, Thermaltake Gehäuse / Debian Testing - VDR 2.6.0

  • Quote

    Original von mz01Könnte ich dann bei meinem VDR das alte Treibermodul in die Blacklist-Datei schreiben


    Um diese blacklist im root-System zu lesen, brauchst Du ja erstmal einen Treiber für den Controller :)
    Der ist bei den großen Distris i.d.R. nicht fest im Kernel einkompiliert, sondern wird über die initrd als Modul geladen. Wenn Du den libata-Treiber in der initrd hast, müsste es funktionieren, in der grub menu.lst sda statt hda vorzugeben. Wenn dann noch das root-Verzeichnis in der fstab stimmt, müsste der Systemstart klappen.

    VDR1: ACT-620, Asus P8B75-M LX, Intel Core i3-3240, 4 GB DDR3 RAM 1600 MHz, passive Geforce GT1030 von MSI, Sandisk 2TB SSD, 2xWinTV DualHD, Atric-IR-Einschalter. SW: Xubuntu 20.04 auf 64GB Sandisk SSD.

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    VDR3: Tanix TX3 mit CoreELEC und Ubuntu in chroot, WinTV DualHD

  • Quote

    Original von Dr. Seltsam


    Um diese blacklist im root-System zu lesen, brauchst Du ja erstmal einen Treiber für den Controller :)
    Der ist bei den großen Distris i.d.R. nicht fest im Kernel einkompiliert, sondern wird über die initrd als Modul geladen. Wenn Du den libata-Treiber in der initrd hast, müsste es funktionieren, in der grub menu.lst sda statt hda vorzugeben. Wenn dann noch das root-Verzeichnis in der fstab stimmt, müsste der Systemstart klappen.


    Logisch, Denkfehler. *grmpf*


    Ich habe jetzt einfach die fstab und die menu.lst bei beiden VDR auf UUID umgestellt und damit funktioniert es jetzt immer.


    Außerdem habe ich raus gefunden, warum meine initrd so viel kleiner war. Bei meinem VDR war initramfs-tools nicht installiert weswegen yaird benutzt wurde. Nachdem ich das Paket installiert habe wurde eine neue initrd erzeugt die jetzt auch ungefähr 4,7 MB groß ist.


    Trotzdem habe ich noch hd?-Devices was mir jetzt aber egal ist. Mir ist noch eingefallen, dass wir den VDR meines Kollegen mal neu installieren mussten, weil eine Platte kaputt gegangen ist und meiner wurde immer nur upgedated. Vermutlich steckt bei mir noch irgendwo eine alte Einstellung die den Unterscheid ausmacht.


    Nochmal vielen Dank an alle für die interessanten Hinweise und Hilfen. War jedenfalls sehr lehrreich! :)


    Gruß Michael

    Asus-Board, Core i3 3,5GHz, 4GB RAM, 1 TB WD HDD, 2 x Technotrend Budget S-1500 DVB-S, Thermaltake Gehäuse / Debian Testing - VDR 2.6.0

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