[gelöst - irgendwie] SSD extremst langsam

  • Vorläufiger Abschlussbericht :) :


    Die fragliche SSD wurde zunächst einmal vorsichtshalber gegen eine WD Blue 480GB getauscht.

    Ich wollte nach Möglichkeit eine SSD mit einem anderem Controller. Nur zur Sicherheit, falls es da Inkompatibilitäten zwischen Mainboard und SSD gab.

    Preiswerte SSDs ohne Silicon Motion SM2258XT Controlle sind rar, wenn man die "Wundertüten" ala Intenso und Co ausklammert.
    Da ich schon eine SSD mit Marvell 88SS1074 im Einsatz habe, die keinerlei Macken zeigt und der Controller über RAM verfügt, ist es halt die WD blue geworden. Zudem war die 480er gerade echt günstig ;) .


    Das Dateisystem der alten SSD war nicht defekt.

    Ich habe die komplette, alte SSD einfach mit dd auf die Neue kopiert.

    Das hat problemlos geklappt und die Neue bringt auch die erwartete Leistung.



    Nach dem ich die alte SSD bei mir liegen hatte, hatte ich die Möglichkeit etwas mehr zu wagen, und ich konnte sie reparieren.

    sudo hdparm -t --direct /dev/sdb

    /dev/sdb:

    Timing O_DIRECT disk reads: 1530 MB in 3.00 seconds = 509.59 MB/sec

    Völlig ohne Datenverlust, aber so ganz sicher, ob es klappt war ich vorher nicht.


    Der "magische" Befehl badblocks -n -s -v -c 256 -b 4096 -t "random" DEVICE hat es vollbracht. Danach rannte die SSD plötzlich wieder.

    Änderungen an den SMART-Werten gab es dabei keine.


    Der Befehl liest prinzipiell lediglich jeden Block aus, beschreibt ihn mit einem Testwert, liest diesen wieder aus und trägt dann den Ausgangswert wieder ein.

    So frischt man alle Informationen auf der SSD auf. Daher wird es wohl an einer langsamen Flashzelle gelegen haben dass die SSD so langsam war.


    Was genau passiert war, kann ich zwar nicht sagen, die problematische Zelle muss aber recht am Anfang gelegen sein, das sah man mit dd deutlich.

    Des weiteren muss es eine "blöde Stelle" gewesen sein, die zwar oft gelesen wird, aber nie beschrieben. Da beim Beschreiben der Fehler ja verschwunden wäre.


    Das Auffrischen mit badblocks habe ich früher übrigens schon erfolgreich bei Festplatten angewendet, wenn sie nach einigen Jahren langsamer wurden. Und mache es inzwischen regelmäßig.

    Auch hier wird durch das erneute Beschreiben die Magnetisierung aufgefrischt.


    Inzwischen hätte ich es aber erwartet, dass der Controller einer SSD das mitbekommt, wenn Speicherzellen schwächeln und entsprechend gegensteuert.

    Die Rohdaten aus den Zellen müssen eigentlich erhöhte Fehler aufgewiesen haben, so dass die Fehlerkorrektur länger gedauert hat und das hätte auffallen müssen.


    Die reparierte, Alte SSD bleibt jetzt jedenfalls erstmal ein paar Monate hier liegen. Wenn sie danach immer noch geht, ist wohl im Betrieb was schief gelaufen und der Flash noch ganz.

    Wenn sie danach wieder langsam wird, liegt es wohl am Flash selber und das Teil ist Schrott.

    Ich werde Berichten.


    Gruss
    SHF


  • Hi,

    Denk aber an den WD SanDisk Skandal. Die sollen mechanisch ja brechen. S. Vor ein paar Tagen bei Heise, Golem...

    MfG Stefan

    Test-VDR1: HP rp5700 Fertigsystem, Core2Duo E6400, 2GB RAM, FF-SD C-2300, nvidia Slim-GT218 x1 | easyVDR 2.0 64Bit
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  • Verdacht: Schlechte Lötstellen sollen SSDs von Sandisk und WD sterben lassen
    SMD-Bauteile falscher Größe, schlechte Lötstellen: Ein Datenretter meint die Fehlerquellen für Ausfälle bei externen SSDs von Sandisk und WD gefunden zu haben.
    www.heise.de

    Möglich dass es nur USB Devices sind.

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  • Möglich dass es nur USB Devices sind.

    Nicht nur möglich, es handelt sich nur um die SanDisk USB SSDs und die fraglichen Lötstellen bzw. zu großen SMD Bauteile befinden sich auf dem USB Adapter, einem Zulieferteil, und nicht an den SSD Medien.


    Aber Hauptsache mal wieder undifferenziert, offensichtlich ohne Lesen der Details, aufgebauscht ... :wand

    HowTo: APT pinning

    Einmal editiert, zuletzt von fnu ()

  • Ich muss gestehen, dass ich mir mit diesem Beitrag etwas Zeit gelassen habe, der Umbau ist jetzt schon fast 2 Monate her.


    Damals war der Stand, dass es lediglich ein paar ausgewählte USB-Modelle betrifft und weitere Details waren auch nicht bekannt.

    Bei der aktuellen Lage würde ich mir aber zweimal überlegen was von WD zu kaufen und zwar nicht, weil mal ein Modell Probleme bereitet, sondern wegen der Informationspolitik der Firma.

    Die neueste Entwicklung mit den losen Bauteilen wirft auch kein gutes Bild auf das Qualitätsmangement, sowas hätte bei Stichproben frühzeitig auffallen müssen. Die Problematik ist ja nicht neu.

    (Ich hatte auch schon eine Serie LED-Birnen, wo die LEDs einfach abgefallen sind.)

    Und die betroffenen SSD-Modelle werden anscheinend ja noch immer unverändert verkauft!


    Man muss zwar jederzeit mit dem Ausfall eines Datenträgers rechen, aber die Ausfall-Wahrscheinlichkeit macht schon einen Unterschied, ob die Backupstrategie aufgeht.

    Bei drei Kopien mit den üblichen von 2-3% Ausfall-Wahrscheinlichkeit pro Jahr ist recht sicher, dass man keinen Totalverlust hat. Wenn man aber zB. mit 25% rechnen müsste sieht es nicht mehr so gut aus.


    Nach diesem Bericht sieht es für WD-Blue SSD übrigens auch nicht so rosig aus.

    Allerdings ist es nur eine relativ kleine Stichprobe und da hatte ich die SSD auch schon bestellt.

    Mal sehen, was das nächste Update bringt.



    es handelt sich nur um die SanDisk USB SSDs

    Ein Modell von WD ist laut der C't auch dabei, aber offiziell alles USB-Typen.


    die fraglichen Lötstellen bzw. zu großen SMD Bauteile befinden sich auf dem USB Adapter, einem Zulieferteil, und nicht an den SSD Medien.

    Auf den Bildern hier sieht es mir eher danach aus, als ob es auf der SSD selber ist.


    Auf dem Bild ganz oben ist im Hintergrund die M.2 Steckleiste zu erkennen.

    Im zweiten Bild am rechten Rand unten eine der Kodierkerben.


    Das ganze Layout sieht mir übrigens verdächtig nach einem Teil einer WD Blue SN550 oder SanDisk Ultra NVMe aus.

    Vgl. zB. die Produktbilder bei Geizhals.de:

    SanDisk Ultra NVMe SSD 1TB, M.2 (SDSSDH3N-1T00-G26) ab € 56,49 (2023) | Preisvergleich Geizhals Deutschland
    ✔ Preisvergleich für SanDisk Ultra NVMe SSD 1TB, M.2 (SDSSDH3N-1T00-G26) ✔ Bewertungen ✔ Produktinfo ⇒ Bauform: Solid State Module (SSM) • Formfaktor: M.2 2280…
    geizhals.de

    Western Digital WD Blue SN550 NVMe SSD 500GB, M.2 (WDS500G2B0C) ab € 39,28 (2023) | Preisvergleich Geizhals Deutschland
    ✔ Preisvergleich für Western Digital WD Blue SN550 NVMe SSD 500GB, M.2 (WDS500G2B0C) ✔ Bewertungen ✔ Produktinfo ⇒ Bauform: Solid State Module (SSM) •…
    geizhals.de

    Ich mal gespannt, ob da noch was kommt...

    Gruss
    SHF


  • SHF

    Hat den Titel des Themas von „SSD extremst langsam“ zu „[gelöst - irgendwie] SSD extremst langsam“ geändert.
  • Für die, die es gerne selber sehen und um das Thema mit den externen SSDs abzuschließen:

    Ich habe Bilder vom Innenleben der SSDs gefunden, die bestätigen meine Vermutung, dass die fraglichen Bauteile auf dem M.2-Modul sitzen:

    SanDisk Extreme Portable SSD V2: higher performance, new body - HWCooling.net
    OverviewThe SanDisk Extreme Portable SSD was one of the first external SSDs we’ve tested. After the test, it became my sidekick and I’ve been using it to this…
    www.hwcooling.net


    Auch die Vermutung, dass es sich um eine Variante der WD Blue SN550 handelt, wird hier bestätigt:

    SanDisk Extreme Pro Portable SSD V2: bigger and faster - HWCooling.net
    OverviewWe have already tested external SSDs from SanDisk several times. However, it has always been a model of Extreme Portable SSD, namely from 2018 and…
    www.hwcooling.net

    Die Pro-Versionen verwenden aber eine andere SSD.

    Laut Heise sollen diese von diesem Problem auch nicht betroffen sein, der Artikel wurde auch entsprechend aktualisiert.


    Theoretisch könnten aber auch WD Blue SN550 betroffen sein, falls derartig bestückte SSDs auch einzeln verkauft wurden.

    Ohne Panik auslösen zu wollen, aber hätte ich so eine SSD, würde ich prophylaktisch mal einen Blick darauf werfen. Die "fehlenden" Lötpads kann man ja ganz gut erkennen.

    Gruss
    SHF


  • Der "magische" Befehl badblocks -n -s -v -c 256 -b 4096 -t "random" DEVICE hat es vollbracht. Danach rannte die SSD plötzlich wieder.

    das klingt *extrem* nach einem Problem analog wie das schon genannte bei den alten Samsung SSDs (soweit ich weiß, war der Fix damals lt. heise auch nur ein Umkopieren durch diese Samsung-Software).

  • Diese Probleme mit SSDs scheinen gelegentlich mal aufzutreten, ich hatte da einiges im Netz gefunden.

    Von alten Samsung SSDs hatte ich bislang noch nichts gelesen, das kann aber auch an meiner Suche liegen. Dem Hinweis werde ich bei Gelegenheit mal nach gehen -rein Interesse halber-, danke. Wenn hiese was dazu geschrieben hatte, sollte man das eigentlich finden können.


    Irgendwie scheinen einige Fehlerbilder extrem hartnäckig zu sein und Jahrzehnte zu überdauern :schiel .

    Von langsam werdenden Festplatten, die man mit dem Befehl reparieren kann, kann ich (wie schon erwähnt) aus eigener Erfahrung berichten.


    Meine SSD werde ich übrigens gelegentlich noch mal testen, inzwischen hat sie wohl langsam lange genug rum gelegen ;) . Ich berichte dann.

    Gruss
    SHF


  • Hi,

    vll. hilft der Link

    Samsung-SSD 840 Evo: Weiterhin Performance-Probleme
    Bei der beliebten SSD Samsung 840 Evo kann die Lesegeschwindigkeit älterer Dateien sinken. Ein Firmware-Update sollte Abhilfe schaffen, aber die Probleme…
    www.heise.de

  • Danke für den Link

    Ich habe es eben überflogen und das Verhalten sieht in der Tat ziemlich ähnlich aus.

    Gruss
    SHF


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