IBM PC 300PL als VDR

  • M. Keller hat im VDR-Wiki hier vorgeschlagen, einen IBM PC 300 PL als VDR einzusetzen. Dazu habe ich zwei Fragen:


    1. Gibt es bei einer so alten Hardware, dazu mit einem BIOS von 1998, nicht ein Problem mit dem IDE-Controller? Ich gehe mal davon aus, dass der Controller die Festplatte allenfalls bis 128 GB adressieren kann und die 160GB-Festplatte im Bios daher mit 137 GB oder so erkannt wird. Ich selber hatte mit einem Epox-Motherboard aus dem Jahr 2000 die letzten Tage das Problem, dass ab einem gewissen "Füllstand" die FAT überschrieben wurde und die Partitionen "futsch" waren (unter Windows). Hat jemand Erfahrung, ob diese Hardwarekombination auch noch mit voller Platte funktioniert? (Ja, ich habe hier im Forum schon diverse Beiträge dazu gelesen einschließlich der Glaubens-Diskussion von HJS, arghgra u.a. dazu; entscheidend ist doch aber, was in der Praxis funktioniert). Oder braucht man dazu zwingend einen gesonderten IDE-Controller (wie Promise Ultra 100 TX2 o.ä.), der wiederum einen PCI-Steckplatz verbraucht?


    2. Bei Ebay finde ich keinen IBM PC 300PL, sondern nur "300GL". Weiß jemand den Unterschied? Die IBM-Supportseiten sind absolut mies und helfen nicht weiter.


    Vielen Dank.
    Al

    VDR 3: Asrock K10N78M Pro, TT S2-1600, yavdr 0.3a (zeitweise XMBC live und WinXP/DVBviewer)
    VDR 2 (z. Zt. stillgelegt): Digitainer mit easyvdr 0.6.08, FF DVB-S 1.3, Skystar 2
    VDR 1 (im Ruhestand): IBM PL300, 192 MB RAM, 160 GB HD, TT S2300, LinVDR 0.7, Dr S. Kernel 2.6.20.1, Tarandor/MT 061109, Toxic 1.4.7-ext30-20070613

  • Zitat

    Original von IcyA1
    1. Gibt es bei einer so alten Hardware, dazu mit einem BIOS von 1998, nicht ein Problem mit dem IDE-Controller?


    so wie ich linux verstehe geht der Plattenzugriff nicht über das Bios und daher ist es auch egal ob im Bios die Platte richtig erkannt wird.


    Sven

    VDR1 : PIII - 550 Mhz - 256MB - 160 GB + 250 GB - DVD Brenner - 2 * DVB-S Budget - DXR3 - Etch + e-tobi
    VDR2 : PII - 233 Mhz - 256MB - diskless - DXR3 - c't VDR5 + e-tobi
    VDR3 : S100 - zendeb

  • die Platte wird bei LInux nicht über das BIOS angesprochen. IMHO sollte dies also kein Problem darstellen. Du muß nur darauf achten, daß die Boot Partition am Anfang der Platte liegt, weil während des Bootens (bis der Kernel geladen ist) die ganze choose doch noch über das BIOS läuft.


    Gruß
    beagle

    Asus TUSL2-C, 128MB, 1xTT FF 2300 mod. 2xTT Budget DVB-S 1.5, SP1614, ND3550A, 2.6.20.3, Debian etch, Tobi experimental etch(1.4.7-1ctvdr1), ACPI wakeup, Psone Display.

  • Das dachte ich auch mal. Das würde aber auch für die aktuellen Windows-Versionen Win2000 und WinXP gelten, denn die können auch große Platten adressieren. Trotzdem hat bei mir Win2000 mehrmals die FAT überschrieben, sobald der Schreibzugriff in einen der "hinteren" Plattenbereiche erfolgt ist.


    Rein physikalisch muss die Adresse ja über den IDE-Controller an die Platte weitergereicht werden. Wenn der aber nur 40 Bit-Adressen kann statt der nötigen 48 Bit, dann nützt auch ein intelligentes OS wie Linux nichts, oder? (Die Frage ist für mich auch deswegen aktuell, wei ich in dem aktuellen VDR-Rechner, vgl. Sig., auch eine 160GB-Platte an einem Rechner mit "altem", nicht updatefähigem BIOS betreibe und nicht warten möchte, bis alle Aufnahmen futsch sind.)

    VDR 3: Asrock K10N78M Pro, TT S2-1600, yavdr 0.3a (zeitweise XMBC live und WinXP/DVBviewer)
    VDR 2 (z. Zt. stillgelegt): Digitainer mit easyvdr 0.6.08, FF DVB-S 1.3, Skystar 2
    VDR 1 (im Ruhestand): IBM PL300, 192 MB RAM, 160 GB HD, TT S2300, LinVDR 0.7, Dr S. Kernel 2.6.20.1, Tarandor/MT 061109, Toxic 1.4.7-ext30-20070613

  • Äh, zu langsam geantwortet. Meine obige Antwort bezog sich auf den Beitrag von skvn.


    beagle
    Danke, beruhigende Auskunft. Ich habe linvdr 0.7 so eingerichtet, dass von einer 1GB-Partition am Anfang der Platte gebootet wird. Die restlichen 159 GB (/dev/hda5) sind als /video1 gemountet und werden vom VDR mitverwaltet.


    Al

    VDR 3: Asrock K10N78M Pro, TT S2-1600, yavdr 0.3a (zeitweise XMBC live und WinXP/DVBviewer)
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  • ich habe nochmal über das Thema gegoogelt. Da scheint es sowohl eine BIOS als auch eine IDE Controller (40Bit) Grenze zu geben. Leider sind im Netz wenig kompetente Hinweise darauf. Wenn ich heute abend zu Hause bin, schaue ich mal in die CT. Da war mal ein Artikel drüber.
    Ich melde mich dann.


    Gruß
    beagle

    Asus TUSL2-C, 128MB, 1xTT FF 2300 mod. 2xTT Budget DVB-S 1.5, SP1614, ND3550A, 2.6.20.3, Debian etch, Tobi experimental etch(1.4.7-1ctvdr1), ACPI wakeup, Psone Display.

  • ich hatte mal vor einiger Zeit einen Rechner mit nem Pentium 75 eingerichtet.
    Der IDE-Kontroller hatte die Platten (je 60G) nur als 4G erkannt (oder waren es 8?)


    Dann habe ich von ner uralten 200MB scsi-platte gebootet (war nur der Kernel drauf) und
    von linux aus auf die IDE-Platten zugegriffen. kein Problem.


    --> Es muss aber der IDE-Kontroller selber auch koennen. <--

  • Es gibt Boards, die nur einen 40Bit LBA haben. Das reicht nur bis 128G.
    Da nützt das beste Betriebssystem nichts, weil wenn dann was hinter dieser Grenze angesprochen wird, kommt das wieder am anfang an, und daten sind futsch.
    Da hilft keine Software.


    Sinnvoll ist es daher, das ganze einmal zu testen.
    Start-Diskette rein, und mit einem kleinen Programm von der ct die ganze Festplatte vollschreiben lassen (h2util oder irgendwie sowas)...
    Wenn das klappt, dann klappts auch mit dem 48Bit LBA...


    Grüße,
    DR

    Mein V D R:
    256 MB SD-RAM | TT DVB-S 1.5 | Samsung SV1604N | PIII 733Mhz | easyVDR 0.5

  • beagle


    Danke. c't ist eine gute Idee. Ich bin gespannt.


    DancingRabbit


    Testen ist auch eine gute Idee. Ich kann's selber im Moment aber nicht machen, weil ich nicht genug Plattenplatz habe, um die 80 - 100 GB Videodaten vom VDR zwischenzulagern.


    Al

    VDR 3: Asrock K10N78M Pro, TT S2-1600, yavdr 0.3a (zeitweise XMBC live und WinXP/DVBviewer)
    VDR 2 (z. Zt. stillgelegt): Digitainer mit easyvdr 0.6.08, FF DVB-S 1.3, Skystar 2
    VDR 1 (im Ruhestand): IBM PL300, 192 MB RAM, 160 GB HD, TT S2300, LinVDR 0.7, Dr S. Kernel 2.6.20.1, Tarandor/MT 061109, Toxic 1.4.7-ext30-20070613

  • IcyA1,
    leider habe ich in der CT auch nichts konkreteres mehr gefunden.
    Nur so viel:
    Früher adressieren Festplatten und Controller nur 40Bit LBA Adressen. Bei neuen Festplatten wurde zusätzlich eine neue Art der Adressierung eingeführt, indem die FP anders angesprochen wird.
    D.h. man braucht sowohl ein passendes OS als auch den Controller dazu.
    Aber den genauen technischen Hintergrund dazu habe ich auch nicht gefunden.
    Letztendlich heißt es wohl: Ausprobieren


    Ich zitiere einfach mal (Ct 9/2004) (Auch nicht eindeutig, nur für Windoof)
    Grenzbereiche


    Bei Festplatten für Desktop-PCs bieten derzeit 160-GByte-Laufwerke das beste Preis/Leistungsverhältnis. Sie sind schon für unter 100 Euro zu haben, mit Serial ATA knapp darüber. Damit gewinnt die heimtückische 128-GByte-Grenze noch einmal an Bedeutung: Ältere BIOS-Versionen und Betriebssysteme können mit ATA-Platten über 128 GByte nicht umgehen. Die ATA-Spezifikation sah nämlich ursprünglich für die Adressierung der Sektoren nur 28 Bit vor, sodass bei 228 Sektoren à 512 Byte Schluss ist. Sie wurde zwar rechtzeitig um eine neue Adressierungsart mit 48-bittiger Sektornummer erweitert, doch sind noch immer reichlich Boards, BIOSse und Treiber im Umlauf, die diese nicht beherrschen.



    Um die Kompatibilität zu wahren, meldet eine übergroße Festplatte im ATA-Konfigurationssektor an der bisher üblichen Stelle eine Kapazität von nur knapp 128 GByte. Ein neues, weiter hinten liegendes Datenfeld enthält die wahre Kapazität bei 48-Bit-Adressierung. BIOSse oder ältere Treiber, die noch nichts von der 48-Bit-Adressierung wissen, sehen also nur das alte Datenfeld und somit nur 128 GByte.



    Windows XP beherrscht die 48-Bit-Adressierung ab Service Pack 1. Microsoft hatte sie zwar zu Testzwecken bereits in die erste Version von Windows XP eingebaut, wo sie sich durch einen Eintrag in der Registry freischalten ließ, warnt aber in einem Knowledge-Base-Artikel ausdrücklich vor möglichen Datenverlusten.



    Windows-2000-Nutzer müssen mindestens Service Pack 3 installiert haben und die 48-Bit-Adressierung außerdem durch einen Eingriff in die Registry freischalten. Dazu legt man unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Atapi\Parameters einen neuen Wert namens EnableBigLba vom Datentyp REG_DWORD mit dem Inhalt 1 an. Das kleine Tool Reg48bitLBA (Download über Soft-Link) erledigt das bequem mit ein paar Mausklicks.



    Die bei Windows 98 mitgelieferten Treiber haben noch keine Ahnung von der 48-Bit-Adressierung, und weder Microsoft noch die meisten Chipsatzhersteller haben für das alte System neue Treiber entwickelt. Besitzer von Boards mit "mittelalten" Intel-Chipsätzen - i810 bis i860 - haben Glück: Der Intel Application Accelerator für Windows 98 enthält einen 48-Bit-fähigen IDE-Treiber. Ansonsten schaltet Windows 98 in den lahmen Kompatibilitätsmodus, wenn das BIOS eine Platte mit mehr als 128 GByte erkennt.



    Der Linux-Kernel unterstützt die 48-Bit-Adressierung seit Version 2.4.19, Nutzer einer halbwegs aktuellen Distribution sind also auf der sicheren Seite. Macs der späteren G4-Generation, also solche mit Gigabit-Ethernet-Karte onboard, haben ebenfalls keine Probleme mit der 128-GByte-Grenze, und auch Mac OS X kann mit großen Platten umgehen.



    Solange man nur 48-Bit-fähige Hard- und Software benutzt, ist die 128-GByte-Grenze kein Problem. Ebenso wenig natürlich, wenn man mit einem älteren Betriebssystem eine größere Platte nur bis 128 GByte nutzt. Ausgesprochen gefährlich ist jedoch der Mischbetrieb: Richtet man beispielsweise mit einem aktuellen Windows XP eine 160-GByte-Partition ein und startet dann ein Windows 2000, bei dem die 48-Bit-Adressierung nicht eingeschaltet ist, so erkennt dieses die Platte scheinbar in voller Größe. Es adressiert die Sektoren jedoch modulo 128 GByte. Wenn man nun Daten auf die Platte schreibt, fängt das Betriebssystem bei Überschreiten der Grenze wieder bei Sektor null an und überschreibt munter den Master Boot Record und weitere im vorderen Teil der Festplatte liegende Daten. Die Folge ist ein totaler Datenverlust.



    Bei unseren Versuchen mit einem älteren Board mit Via-Chipsatz überschrieb Windows 98 beim Überschreiten der 128-GByte-Grenze nicht den Anfang der Festplatte, sondern einen Bereich mittendrin. Das ist besonders heimtückisch, weil dabei unter Umständen lange Zeit unbemerkt Daten verfälscht werden, bevor man den Fehler bemerkt.



    Auch wer nur ein 48-Bit-fähiges Betriebssystem wie Windows XP SP 1 einsetzt, begibt sich unter Umständen in Gefahr, dann nämlich, wenn das Rechner-BIOS nicht die volle Kapazität erkennt. XP stört das wenig, solange die Bootpartition vollständig innerhalb der ersten 128 GByte oder auf einer anderen Platte liegt. Startet man aber irgendwann einmal ein DOS, dann droht Ungemach. Auch ältere Versionen von Partitionierungstools wie Partition Magic benutzen das BIOS und würden in solch einer Konstellation auf die Nase fallen.



    Wer nicht nur die allerneuste Hard- und Software einsetzt, sollte sich daher bei der Inbetriebnahme einer ATA-Platte mit mehr als 128 GByte unbedingt vergewissern, dass alle benutzten Betriebssysteme sie vollständig fehlerfrei adressieren können. Dazu haben wir ein kleines Tool namens H2test entwickelt. Es läuft als Konsolenprogramm unter allen 32-Bit-Windows-Versionen und schreibt die Festplatte mit Testdateien voll, um diese anschließend zu verifizieren. Treten dabei keine Fehler auf, kann man dem System getrost seine Daten anvertrauen. Ein schnellerer Integritätstest ist Bestandteil unseres Festplatten-Benchmarks H2benchw, lässt sich jedoch nicht auf die Systemplatte anwenden.



    Wenn für ein älteres System kein aktuelles BIOS oder keine 48-Bit-fähigen IDE-Treiber aufzutreiben sind, bleibt immer noch der Einsatz eines separaten IDE-Adapters. Solche Adapter, meist mit Promise- oder Highpoint-Chips, bringen ein eigenes BIOS sowie Treiber auch für Windows 98 mit.



    Gruß
    beagle

    Asus TUSL2-C, 128MB, 1xTT FF 2300 mod. 2xTT Budget DVB-S 1.5, SP1614, ND3550A, 2.6.20.3, Debian etch, Tobi experimental etch(1.4.7-1ctvdr1), ACPI wakeup, Psone Display.

    Einmal editiert, zuletzt von beagle ()

  • Hallo beagle,


    vielen Dank für die Mühe. Mir hat das für mein Windows 2000-System wenigstens was gebracht, weil ich schleunigst den EnableBigLba-Schlüssel in der Registry erzeugt habe. Als die c't 9/04 'rauskam, hatte ich noch eine kleinere Platte drin. Mit dem Ausprobieren unter Linux muss ich warten, bis ich die Daten anderweitig versorgt habe.


    Al

    VDR 3: Asrock K10N78M Pro, TT S2-1600, yavdr 0.3a (zeitweise XMBC live und WinXP/DVBviewer)
    VDR 2 (z. Zt. stillgelegt): Digitainer mit easyvdr 0.6.08, FF DVB-S 1.3, Skystar 2
    VDR 1 (im Ruhestand): IBM PL300, 192 MB RAM, 160 GB HD, TT S2300, LinVDR 0.7, Dr S. Kernel 2.6.20.1, Tarandor/MT 061109, Toxic 1.4.7-ext30-20070613

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