Mini-PC/ARM-Board für DVB-C-Empfang

  • Hallo,


    ich plane meine VDR-Lösung (bisher ein alter Desktop-PC mit zwei DVB-C-PCI-Karten) durch eine stromsparendere Variante auf Basis eines Mini-PCs oder eines ARM-Boards zu ersetzen. Nach einiger Rechere habe ich eine gewisse Anzahl an Möglichkeiten von Kombinationen Board/TV-Karte gefunden. Es wäre nett, wenn mir jemand bei der Auswahl, welche Variante für mich am besten geeignet ist, helfen könnte. Vielleicht hat ja auch jemand bereits eine der Kombinationen bei sich erfolgreich laufen.


    Meine Anforderungen/Prioritäten sind:

    • Aufnahme per DVB-C, dabei sollten mindestens zwei Sender, die auf unterschiedlichen Frequenzen ausgestrahlt werden, gleichzeitig aufgenommen werden können. Eine (spätere) Erweiterung auf drei Sender wäre nett, ist aber kein Muss.
    • Pay-TV interessiert mich (derzeit) nicht. Die unverschlüsselten HD-Sender sollten aber empfangbar sein.
    • Das System dient hauptsächlich als Backend (mit VDR, ich würde aber auch TVHeadend o.ä. verwenden). Die Option zu haben es später auch als Frontend (wahrscheinlich XMBC) einzusetzen wäre schön, ist aber ebenfalls kein Muss.
    • Ich bin bereit auch einen größeren Aufwand bei der Konfiguration auf mich zu nehmen, danach sollte das Ganze aber stabil und möglichst wartungsarm laufen.
    • Am liebsten wäre mir es, wenn eine der verbreiteten Linux-Distributionen auf dem System läuft, sodass es lange Sicherheitsupdates gibt.
    • Möglichst leise und stromsparend ;D

    Als Boards hatte ich bisher folgende ins Auge gefasst:

    • Hummingboard: Vorteile: mini PCIe-Anschluss, Hardware sieht vernünftig aus; Nachteile: (siehe entsprechender Thread)
    • Cubietruck: Vorteile: Hardware sieht vernünftig aus; Nachteile: nur USB-Anschlüsse
    • CuBox: Vorteile: Günstige Varianten mit reduzierter Hardware; Nachteile: nur USB-Anschlüsse
    • TBS Matrix: Vorteile: Scheint genau für diesen Einsatz ausgelegt zu sein, mini PCIe-Anschluss, unterstützt TBS Tuner; Nachteile: Die Unterstützung von TBS-Tunern scheint an eine (etwas dubios) Distribution vom Hersteller gebunden zu sein, andere OS-Images sind antiquiert
    • Der Klassiker: Raspberry PI: Vorteile: Weit verbreitet; Nachteile: Nur USB, schwache Hardware

    An DVB-C-Karten habe ich folgende gefunden.
    mini PCIe-Karten:

    • Digital Devices Octopus mini PCIe Bridge mit DuoFlex C/T/T2: Vorteile: Scheint Linux und ARM gut zu unterstützen mit (Open Source?) Treiber vom Hersteller; Nachteile: Sehr teuer
    • TBS7610 DVB-C TV Tuner PCIe Mini Card: Vorteile: "Linux driver will be released in the near future", scheint auf TBS Matrix ausgelegt zu sein; Nachteile: "Linux driver will be released in the near future", Linux-Treiber nur für TBS Matrix oder x86/AMD64
    • Soundtek MediaTV MiniPCIe: Vorteile: Linux- und ARM-Unterstützung vom Hersteller; Nachteile: Treiber nicht Open Source und verwenden ein dubioses Framework der Herstellers

    USB-Sticks:

    • Diverse TBS-Produkte mit den selben Vor- und Nachteilen wie oben
    • Diverse Soundtek-Produkte ebenfalls mit den selben Vor- und Nachteilen wie oben

    Allgemein bin ich mir unsicher, ob eine mini PCIe-Lösung besser als eine USB-Lösung ist. Oft liest man, dass die Geschwindigkeit der USB-Ports für mehrere Karten nicht ausreicht; das hat dann wohl auch Auswirkungen auf die Wahl des Boards, das dann mehrere unabhängige USB-Ports haben muss. Ist das in der Praxis ein Problem?


    Im Moment favorisiere ich die Kombination Hummingboard/Digital Devices. Aber wegen des nicht gerade günstigen Preises, wollte ich vorher fragen, ob diese Kombination so überhaupt funktioniert und in der Praxis harmoniert. Hat hier jemand Erfahrungswerte? Zu welche Kombination würdet ihr mir raten?



    Vielen Danke für das Lesen dieses doch recht langen Posts und vielen Dank für etwaige Antworten im Voraus.



    PS: Ich war mir unsicher, ob ich diese Frage bei ARM & Co. oder bei DVB-Karten posten soll, da meine Frage ja auf eine gute Kombination aus beidem abzielt. Sollte ich die falsche Wahl getroffen (oder eine andere Regel verletzt) haben, bitte ich das zu entschuldigen.

  • einfache lösung wenn du mehrere tuner brauchst



    NIMM KEIN ARM-SYSTEM


    nimm ein asrock q1900m + DD karte für den kabel empfang und werde glücklich


    da haste genügend reserven (leistungstechnisch fast so schnell wie ein 2G i5) und das bei 5-6 w + tv karte

  • NIMM KEIN ARM-SYSTEM

    Dieser "Argumentation" kann ich mich ueberhaupt nicht anschliessen. Kein Raspi, ja, aber die anderen angesprochenen Systeme sollten kein Problem darstellen. Ich habe z.B. ein Matrix-Board hier, da laeuft ein ganz normales Debian Jessie drauf, hat neben dem PCIe auch 2 USB-EHCI-Controller. Von TBS- oder Sundtek-Tunern bin ich kein Freund, kann eher einen TerratcCinergy HTC Stick HD (silber) oder einen Technotrend CT2-4400 empfehlen, wenns nicht DD/L4M sein soll...


    Gruss,
    S:oren

  • wie gesagt bei 2 tunern evtl auch 3 geht arm


    für mehr ist es besser ein intel soc zu nehmen

  • Hm, bei mir laufen auch 6 Tuner an einem ARM-System, und ja, nur Free-TV. Ansonsten hat ein Raspi mit einem Matrix-Board so viel gemein wie ein 386er mit einem Core-i. Es ist mit ARM genau so wie sonst auch, das billigste Sytem ist nicht unbedingt das beste. Aber diese Diskussion bringt JPW nicht wirklich weiter, denke ich...


    Gruss,
    S:oren

  • ja ich denke auch das die matrix board stärker sind wollte ihm damit nur sagen das die intel board mittlerweile auch strom sparend sind
    wenn auch die arm büchsen nen tick weniger verbrauchen

  • bei mir laeuft ein DVB-Server seit Jahren stabil mit Intel Desktop Board DN2800MT und 4 x Sundtek SkyTV Ultimate III + 3 x Sundtek MediaTV Digital Home.


    Damit ist DVB-S/S2, DVB-T, DVB-C abgedeckt. Im letzten der 8 verfuegbaren USB-Ports steckt ein USB-Stick mit minimalem Debian 7.7


    Hab das Ganze in eine kleine unbenutzte Schranknische eingebaut. Kompakter wirst du das vermutlich mit keiner anderen Hardware hinbekommen:-)


    - sparkie

  • Danke für die Antworten soweit!


    Zum Thema "Dektop-Board" statt ARM: Prinzipiell habe ich nichts gegen ein (lüfterloses) Desktop-Board. Allerdings brauche ich dann auch ein Netzteil (mit Lüfter) und wahrscheinlich sogar noch Gehäuselüfter, die jeweils ordentlich Krach machen. Am liebsten wäre mir ein lüsterloses System. Wenn jemand hierzu (bezahlbare) Desktop-Lösungen weiß, bin ich für Vorschläge offen (wobei das vielleicht auch nicht in diesen Thread passt). Alles, was ich hierzu gefunden habe, kommt deutlich teurer als eine ARM-Lösung (und verbraucht wohl auch mehr).


    (...)Von TBS- oder Sundtek-Tunern bin ich kein Freund, (...)


    Weswegen bist du den kein Freund dieser Tuner?


    wenns nicht DD/L4M sein soll...


    Das wäre schon in Ordnung. Dann wüsste ich aber gerne vorher, ob die Komponenten (incl. ARM-Board) auch zusammen funktionieren.

  • Zitat

    Zum Thema "Dektop-Board" statt ARM: Prinzipiell habe ich nichts gegen ein (lüfterloses) Desktop-Board. Allerdings brauche ich dann auch ein Netzteil (mit Lüfter) und wahrscheinlich sogar noch Gehäuselüfter, die jeweils ordentlich Krach machen. Am liebsten wäre mir ein lüsterloses System. Wenn jemand hierzu (bezahlbare) Desktop-Lösungen weiß, bin ich für Vorschläge offen (wobei das vielleicht auch nicht in diesen Thread passt). Alles, was ich hierzu gefunden habe, kommt deutlich teurer als eine ARM-Lösung (und verbraucht wohl auch mehr).


    das stimmt so nicht


    bei ist der kühlkörper kalt die festplatte handwarm so das ich keine lüfter verbauen muss



    und soo teuer ist es auch nicht



    hatte mir mal ein gehäuse mit einer art pico-psu für 35€ gekauft (ebay händler)
    und ein bailtray board kostet so zwischen 50 -60 € bei den anforderungen.
    + ca 20€ ram


    da ist man dann so bei 115€ und hat was Anständiges / der 1900er ist minimal langsamer als der i5 2.gen eines guten Freundes der sich ein bailtray holte um diesen zu ersetzen (war schon erstaunlich ^^)


    der mehrverbrauch vom reinen board her sind im vergleich zu einem cubieboard2 ca 2 Watt ;)

  • Dann wüsste ich aber gerne vorher, ob die Komponenten (incl. ARM-Board) auch zusammen funktionieren.

    Nach meinen Erfahrungen laeuft alles mit einem Mainline-Treiber auf einem ARM-System genau so gut wie auf x86. Natuerlich gibt es immer mal wieder Inkompatibilitaeten, das hat aber eher weniger mit ARM zu tun. So ist USB zwar auf dem Raspi "kaputt", das betrifft aber auch manche VIA- oder AMD-x86-Systeme und ist auf keinen Fall charakteristisch fuer ARM. Im Zweifel hilft ueberall nur ausprobieren...


    Weswegen bist du den kein Freund dieser Tuner?

    Hast Du ja auch schon selbst im Eingangspost geschrieben:

    • eher schlechte Treiberqualitaet (meiner Meinung nach) und keinen wirklichen Support vom Hersteller bei TBS. Ich muss aber zugeben, dass ich nicht verfolgt habe, ob es mittlerweile Mainline-Treiber gibt.
    • closed source Treiber bei sundtek

    Ich versuche, herstellerspezifische und closed source-Treiber zu vermeiden - das bringt sonst immer nur Zusatzaufwand. Auch ist die Qualitaet von Mainline-Treibern ueblicherweise deutlich besser als bei herstellerspezifischen. Aber wenn es doch mal ein Problem gibt, dann kann man es selbst finden und patchen, was bei closed source-Treibern nicht geht. Dort stellt sich dazu die Frage, wie lange man Support bekommt - bei offenen Treibern gibt es diese Gefahr nicht.


    Mainline-Support dauert immer ein bisschen, macht aber auf Dauer Vieles einfacher. Da es Tuner mit Mainline-Support gibt, warum andere kaufen?


    Da linux mittlerweile auch selbst USB-Geraete ueber Netzwerk exportieren kann, sehe ich z.B. auch keine grosse Zukunft fuer den sundtek-Ansatz. BTW, ist die miniPCIe-Sundtek-Karte wirklich ueber PCIe angebunden, oder ist das nur ein USB-Stick im miniPCIe-Format?


    Wenn jemand hierzu (bezahlbare) Desktop-Lösungen weiß, bin ich für Vorschläge offen (wobei das vielleicht auch nicht in diesen Thread passt). Alles, was ich hierzu gefunden habe, kommt deutlich teurer als eine ARM-Lösung (und verbraucht wohl auch mehr).

    Naja, das kommt wohl eher darauf an, wie man seinen eigenen Zeitaufwand bewertet. Bei ARM-Boards braucht man sicher mehr Einarbeitungszeit und Freude am Basteln als bei Intel-Boards. Dann kann man aber bei ARM sehr gut funktionierende und sparsame Boards finden. Ob sich dann selbst ein halbierter Stromverbrauch bei wenigen Watt wirklich rechnet, muss jeder fuer sich selbst entscheiden.


    Gruss,
    S:oren

  • Der Netzwerksupport wird in den kommenden Monaten noch ausgebaut werden, insbesondere da 2014 weiter an der Software gearbeitet wird (Win/Mac/Linux/Android).
    Android Treiber sind auf nicht gerooteten Systemen nur auf Applikationslevel möglich, da unser System auf dem Applikationslevel basiert war es recht simpel die Treiber auf Android zu portieren.


    Unsere Treiber werden schon seit Jahren für alle Geräte gewartet, der gesamte Prozess wird auch noch deutlich weiter gehen. Der Treiber an sich bleibt eine Modulare Einheit (und getrennt von der weiteren Software).
    Im Grossen und Ganzen gibt's seit einem guten Jahr keine weiteren Updates für die alten Tuner, lediglich die neuen Tuner sind bei Paket hinzugekommen und die Treiber laufen ab 2.6.15 (uns ist es egal welche Kernel oder Architekturen die Kunden verwenden, wobei die meisten Kunden immer die aktuellsten Treiber verwenden)


    Der Streamingansatz funktioniert auch problemlos mit Android, wobei das nur eine Möglichkeit ist, wir haben bereits einen kleinen Streamingserver der auch via RTP/HTTP streamen kann (wird wohl auch in den kommenden
    Wochen freigegeben werden)
    Es ist auch etwas wie apt-get für den Treiber und TV spezifische Applikationen geplant.


    Der Linux USB Export funktioniert nicht für highspeed Geräte da die Latenz nicht hinkommt, der Netzwerktreiber ist optimiert - auch für W-Lan Betrieb mit dementsprechenden Puffern.
    S:oren hat seine Meinung und seine Einstellung.


    Opensource ist bei uns Aufgrund verschiedener Gründe nicht möglich, unter anderem auch da wir mit so einigen Chipherstellern Verträge haben.
    Und wie gerne die Chinesen kopieren sieht man ja bei Dream Multimedia, die Innovationen im Settopbox Bereich halten sich sehr in Grenzen, und das geht nun mal nur wenn man Entwickler bezahlt.
    Dream dachte auch das die Opensource Community gerne zurückliefert, in Wirklichkeit kam so gut wie überhaupt nichts zurück da das System einfach zu speziell ist. Im Nachhinein haben sie auf Closed Source umgestellt damit sie den Raubzug aus Fernost unterbinden (wobei deren Treiber auch Aufgrund der Verträge immer geschlossen waren - sind und waren sie auch bei deren Mitbewerbern).

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!