[Endlich gelöst] Häufig stotternder Ton bei VDR mit HDMI und Dolby Digital mit Canton Boxenset (und XineLib)

Hallo!

Der VDR (vdr-xine, GT520) ist per HDMI-Kabel an einen neuen Sony-Flachbildfernseher angeschlossen, der Ton läuft auch über HDMI, an den Fernseher ist ein Canton-Boxenset mit integriertem DD-Decoder angeschlossen. Bei Stereo-Ton gibt es überhaupt keine Probleme, wird allerdings auf Dolby Digital umgeschaltet, fängt häufig sofort oder eine Zeit später der Ton maschinengewehrähnlich an zu stottern oder eher zu rattern. Ein kurzer Kanalwechsel behebt das Problem manchmal für einige Zeit.

Die Xine-Config ist auch schon optimiert, 48Khz resample, die Puffer sollten auch hoch genug sein, Bildausfälle gibt es keine.

Beim Vorgänger-VDR, mit FF-Karte und AV-Board, soll es solche Probleme auch schon gegeben haben, das kann ich allerdings nicht mehr nachvollziehen; es ist nicht mein VDR, ich habe ihn nur eingerichtet und bin auch leider nicht vor Ort. Ich habe bei mir exakt die selbe Konfiguration und Hardware und keine Probleme mit der Ausgabe über einen Yamaha-Receiver.

Was kann man hier machen? Hat irgend jemand eine Idee?

Kann man noch irgendetwas einstellen, was dem entgegen wirkt?

Es muss ja eigentlich am Boxenset liegen, da dies allerdings recht hochwertig ist, mag ich das nicht so recht glauben.

CafeDelMar

Falls der Decoder von Canton einfach nur zu empfindlich ist, gibt es da evtl. eine Software- oder Hardware-Möglichkeit das Tonsignal zu "stabilisieren"?

Kann mir hier den wirklich niemand helfen?

Zitat

wenn es vorher mit ner ff-karte funktioniert hat dann kanns doch wohl nicht am boxenset liegen oder?

Es hatte vorher auch schon solche Probleme mit der FF und AV-Board gegeben.

Ein direkter Anschluss über optisches Kabel wäre jetzt nicht so einfach möglich, aber so könnte man natürlich den Fernseher als Quelle des Problems ausschließen.

Zitat von CKone

naja, die FF hat mal nix mit hdmi gemacht, vermute da war auch n anderes TV im Spiel.

Ich hatte son ähnliches Problem noch diese Woche an nem Toshiba TV, da hat dann ein FW update des selbigen geholfen...

Richtig, vorher war es ein anderer TV (Hitachi), aber der hatte mit dem Ton ja auch nichts zu tun.

FW-Update birgt natürlich Hoffnung, es kam gerade wieder eins ... mal abwarten.

Wenn man Sendungen mit DD direkt über den DVB-C Tuner des Fernsehers schaut gibt es überhaupt keine Probleme.

Die Firmware des Fernsehers ist aktuell.

Es wird keine asound.conf benutzt, bei dem System mit identischer Konfiguration, Treibern, gleiche GraKa, etcc, läuft es ja genau so perfekt an einem Yamaha-Receiver. Soll ich hier mal was ausprobieren ... was genau?

Wie gesagt, kommt mit etwas Glück DD-Ton gleich am Anfang (oder eben nicht), i.d.R. ist der Ton meist nach spätestens 45 Min weg, hin- und herschalten zwischen den Sendern hilft dann manchmal. Mit kein Ton meine ich dieses Stottern/Knatschen/seltsame Töne. Wenn die DD-Tonspur nur Stereo enthält gibt es übrigens keine Probleme!

Das Ein-/Ausschalten des Canton-Boxensets behebt das Problem bis zum nächsten Auftreten übrigens auch.

Es scheint wohl sehr empfindlich auf Fehler, die eindeutig der VDR oder der Fernseher (nur!) beim Durchschleifen verursacht, zu reagieren? Was kann man hier noch machen?

Kann es wirklich sein, dass der Fernseher sich beim Durchschleifen des Tons anders verhält als bei Ausgabe des Tons vom eigenen Tuner? Dann würden wir mal den Aufwand mit dem direkten Anschluss des VDRs über optisches Kabel an das Boxenset wagen.

Gibt es noch Einstellungen, bei Verwendung der xinelib, die was bringen könnten? Ich denke daran z.B. die Sampling-Rate auf 44,1 KHz anstatt 48 KHz umzustellen. Noch andere Ideen?

Ansonsten folgt als nächster Schritt erstmal das Update auf die neueste xinelib und ein Versuch mit dem neuen xineliboutput.´

CafeDelMar

Zitat von gda

Und damit ist der VDR schon mal komplett draußen aus der Geschichte. Wie sollte denn das Aus- und Einschalten der Boxen Rückwirkungen auf den VDR haben? Das bekommt der nun beim besten Willen nicht mit.

Gerald

Ich habe ja auch schon geschrieben, dass das Canton DM2 Boxenset scheinbar ziemlich "sensibel" auf das DD-Signal reagiert und ein im wesentlichen identischer VDR an einem "richtigen" Receiver einwandfrei funktioniert.

Nur direkt gefüttert vom Fernseher oder Blu-Ray-Player gibt es eben keine Probleme mit DD/AC3 und dem Boxenset. Also entweder vermurkst der Fernseher etwas beim Durchreichen oder der VDR gibt über Xine/Asus GT520 kein absolut "sauberes" Signal aus (, womit dann scheinbar die meisten Decoder trotzdem umgehen können).

Meine Frage war daher, ob man dem Problem VDR-seitig entgegenwirken kann, nicht ob der VDR schuld ist, was aber definitiv trotzdem nicht ausgeschlossen ist.*

Morgen wissen wir mehr, wenn wir den VDR mal ohne Fernseher an das Boxenset anschließen.

CafeDelMar

PS: * Irgendetwas bringt das Boxenset ja durcheinander, nur weil ein "Neustart" des Boxenset das Problem (kurrzeitig) löst, heißt das noch lange nicht, dass es nicht doch am Signal aus dem VDR liegen kann, oder???

Zitat von gda

Das streite ich nicht ab. Ich halte es nur für völlig unrealistisch einem Fehler im DD-Datenstrom auf die Spur zu kommen, der sich nur bei einem bestimmten Boxenset zeigt. Die einzige Möglichkeit die ich sehe ist zu versuchen ein Aufnahme zu erzeugen die diesen Effekt auslöst. Dann könntest du versuchen mit geeigneten Softwarewerkzeugen den Datenstrom zu analysieren. Ich glaube allerdings nicht, dass DD soweit offengelegt ist, dass man das Signal wirklich überprüfen kann.

Gerald

Irgendetwas muss ja an dem Signal anders sein. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass noch jemand eine (versteckte) Konfigurationsmöglichkeit kennt, womit man etwas beeinflussen könnte.

Die Entwicklungsabteilung bei Canton weiß auch leider keinen Rat und vermutet das Probleme beim VDR. So eine Aufzeichnung zur Analyse hätte natürlich etwas und würde Canton sicher helfen, aber ich weiß leider nicht wie soetwas zu bewerkstelligen ist.

Falls der Vorschlag kommt: das Boxenset auszustauschen ist leider nur die allerletzte Option, da es fest mit Bohrung durch die Wand installiert ist.

Wenn der VDR ohne Fernseher direkt mit einem optischen Kabel an das Boxenset angeschlossen ist, treten die Probleme übrigens auch auf. Gefühlt verhält es sich allerdings etwas stabiler.

Jetzt treten wir noch mal den Gegentest an, um definitiv Probleme mit speziell diesem Client auszuschließen. Er wird direkt an einen AV-Receiver angeschlossen.

Danach wird noch mal die Software aktualisiert, sprich neueste xineLib/xineUI und auch noch mal das neueste xineliboutput. Derzeit ist die Software allerdings bereits auf dem Stand vor wenigen Wochen, aber es hat sich ja wieder einiges getan, speziell im Bereich Audio.

Also an einem AV-Receiver angeschlossen funktioniert es, manchmal ist zwar ein kurzes Ratschen beim Senderwechsel zu hören, aber ansonsten keine Probleme.

Ein Update auf neueste xine-lib/xine-ui und neuesten NVIDIA-Treiber haben auch keine Besserung gebracht.

Mit Aufnahmen gibt es übrigens genau das gleiche Problem, so dass ich Streamdev und Netzwerk mal als Fehlerquelle ausschließe.

Ich werde jetzt noch mal Xineliboutput probieren und ggf. das neue noch experimentelle Ausgabeplugin von johns.

Gibt es noch Einstellungen von ALSA, die irgendetwas bewirken könnten?

CafeDelMar

Hallo,

ich habe jetzt endlich die Lösung:

Der Decoder im Boxenset erkennt einfach nicht zuverlässig, ob es sich bei dem Signal um direktes Audio oder einen zu dekodierenden Datenstrom handelt. Sprich das Knattern ist die Wiedergabe des Datenstroms als wenn es Audio wäre.

Um das ganze zu umgehen, habe ich in der Xine-Config nun folgendes eingestellt:

audio.device.alsa_default_device:hdmi:AES0=0x4,CARD=1
audio.device.alsa_passthrough_device:hdmi:AES0=0x6,CARD=1

Bisher gibt es keine Probleme mehr.

Eine doch recht einfache Lösung dafür, dass Canton das Set jetzt sogar schon einmal ausgetauscht hat.

CafeDelMar

EDIT: Verwendet wird ja eine Nvidia GT520. Da funktioniert das ganze nur mit dem Device "hdmi". Die Einstellung beim "default_device" ist in dieser Form notwendig, mit "plughw:1,3" gibt es ansonsten in dieser Kombination keinen Ton, wenn der Sender keine DD-Tonspur hat.

EDIT 2: Zur Erklärung: Das AES0=0x6 bewirkt, dass das Signal in jedem Fall als zu dekodierender Datenstrom interpretiert wird. Entsprechend bewirkt AES=0x4, dass das Signal (wieder) als Audio erkannt wird.