Ich bin vor Kurzem von einer Reelbox Avg II auf eine VU+ Uno 4K umgestiegen. Gründe dafür waren die nicht mehr stattfindende Entwicklung im Reel Bereich und das ziemlich instabile Startverhalten des BM2LTS Images.
Jedenfalls stand ich vor dem Problem, meine knapp 1.6TB umfassenden Aufnahmen wieder auf der neuen Box abspielen zu können. Die VU+ spielt zwar die .ts Files der Reelbox problemlos ab, aber die Ordnerstruktur der Reelbox Aufnahmen mit den verschachtelten rec Verzeichnissen und die fehlenden EPG Informationen sind ziemlich unschön. Außerdem splittet die Reelbox die Aufnahmen in Stücke von je 2GB. Diese können nicht ohne weiteres von der VU+ zusammen wiedergegeben werden.
Es musste also eine Lösung her. Diese will ich hier kurz beschreiben, falls noch jemand vor dieser Aufgabe stehen sollte...
Zunächste mussten die Teile der Aufnahme in jeweils eine .ts Datei zusammengeführt werden. Das geht relativ einfach mit DOS oder Linux Shell Kommando.
Beschrieben sind die Kommandos (copy /b für Windows oder cat für Linux) z.B. hier.
Ich habe mir hier Skripte geschrieben (Batch File oder Shell Skript), die das rekursiv für das gesamte Aufnahmeverzeichnis erledigen. Das ist zeitaufwändig. Für meine etwa 1.6TB musste ich das über Nacht laufen lassen.
Nun mussten aus der info.txt in jedem Verzeichnis die relevanten EPG Infos ausgelesen werden und in eine .eit und eine .meta Datei geschrieben werden. Dafür habe ich mir ein (Windows) Programm geschrieben, dass diese Aufgabe rekursiv für einen gesamten Verzeichnisbaum oder auch nur für ein Unterverzeichnis erledigen kann. Das .eit Format war dabei der dickste Brocken. Dafür musste ich mich erst die entsprechende Norm studieren.
Für die Generierung der .meta Dateien braucht man noch eine Liste der "ServiceReferences" des neuen VU+ Receivers. Diese dient der Übersetzung von Sendernamen (z.B. ZDF HD) in eine für den Receiver lesbare Adresse. Diese Liste habe ich mir mit diesem Tool direkt online von meiner Box erstellen lassen.
Mein Tool benennt die Aufnahmen und alle zugehörigen Files auch gleich um, so wie es die VU+ auch tun würde (yyyyMMdd HHmm - Sendername - Titel).
Danach muss man eigentlich nur noch aufräumen. D.h. ich habe alle Dateien aus allen Unterverzeichnissen in das Root Verzeichnis der Aufnahmen verschoben. Außerdem wurden alle index/resume/vdr_preview.png Dateien gelöscht. Die Serien Aufnahmen habe ich dann jeweils in ein entsprechendes Unterverzeichnis verschoben. Dafür gibt es praktische Linux Befehle, die das alles mit wenigen Aufrufen erledigen können. Der letzt Schritt sollte dann das Löschen der info.txt Dateien sein. Damit ist dann die Möglichkeit für Korrekturen weg
Jedenfalls konnte ich mit dem Tool zu allen meinen Aufnahmen entsprechende .eit und .meta Files erzeugen. Die Liste im "Enhanced Movie Center" der Uno 4K zeige meine Aufnahmen mit Titel und Shorttext an und links sehe ich die EPG Beschreibung mit Zeilenumbrüchen, Senderlogos usw.
Sollte Interesse an dem Tool bestehen, kann ich es auf Wunsch (PN an mich) gern bereitstellen. Dann müsste ich es allerdings erst noch entsprechend konfigurierbar machen.
PS: Sollte das alles viel einfacher gehen und ich mir die Mühe umsonst gemacht haben, dann habe ich jetzt zumindest die ETSI EN 300 468 gelernt