PCIe x1 zu PCIe x16 kompatibel ?

  • Hallo,


    ich bin mir ein bisserl unsicher bei der Frage, ob eine PCIe x1 Schnitstelle zu einer PCIe x16 kompatibel ist.


    Folgendes habe ich vor:


    Zotac IONITX-G-E MiniITX Mobo mit einem PCIe x1 Erweiterungsplatz. Dazu habe ich eine DVB-T Karte Nova T-500 mit PCI Schnitstelle.


    Gedacht hatte ich mit folgende Konverterkarte als Riser, da das Ganze in ein flaches Gehäuse soll: DELOCK 89151 :: Riser PCIe x16 > 2x PCI + 1x PCIe x16- links ger.


    Nun habe ich folgendes im Netz gelesen:



    Ok = kompatibel / - = nicht kompatibel / ? = nicht vorgeschrieben aber möglich


    Interpretiere ich so: Mein Mobo hat ein x1 Steckplatz, die Riser Karte x16 und das passt nicht zusammen !


    Ist das wirklich so, oder habe ich einen Denkfehler ?


    Wenn ja, wie würde ich eine gescheite DVB-T Karte auf ein Mobo bekommen, was nur eine PCIe x1 Schnitstelle bereitstellt ?


    Ich weiß das sehr viele User einen USB-Stick dafür nutzen. Das würde ich dann auch machen.


    Kann man sagen welche Vor-/Nachteile ein USB DVB-T Empfänger im Vergleich zu einer PCI Karte hat ?

    Intel NUC BOXNUC6CAYH (2x 4GB Kingston RAM, 120GB SSD) mit MLD 5.4, DD OctopusNET S2, OneForAll URC-7960 FB, OMV NAS

  • zu 1) Jo... woher sollen die zusätzlichen Lanes für PCIe x16 auch kommen?
    zu 2) die meisten TV-Karten neueren Datums haben einen PCIe 1x, z.B. auch diesehier.
    zu 3) Empfang und Umschaltzeiten sind weitgehend gleich, somit ist es Geschmacksache. Falls der Kabelsalat nicht stört, reicht eine USB-Karte.


    Gruß
    iNOB

  • OK, dass Problem bei den PCIe DVB-x Karten ist entweder die Linux Unterstützung, oder aber der Preis. So wie auch bei Deinem Beispiel !


    Von Sundtek gibt es auch PCIe Karten, aber leider auch recht teuer.


    Also kann ich meinen Lösungsansatz vergessen und muss entweder über USB-Sticks gehen, oder aber tief in die Tasche greifen.


    Kannst Du etwas zu den Vor-/Nachteilen zwischen USB-Empfänger und PCI(e) Karten sagen ?

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  • Es stimmt schon, das PCIe 16x Grafikkarten per PCI Definition auch abwärtskompatibel zu PCIe 1x sein müssen. Aber mir ist das nur für Grafikkarten bekannt und der PCIe 1x muß physisch natürlich ein großer 16x Slot sein oder die Grafikkarte als 1x Steckkarte ausgeführt sein.


    Von Sundtek gibt es auch PCIe Karten, aber leider auch recht teuer.


    Hier gilt, wer billig kauft kauft immer zweimal. Ein gute zuverlässige DVB Karte überlebt in der Regel mehrere VDR Installationen. Bei einem Sundtek USB Sticks oder eine L4M Twin S2 PCIe Karten (1x) macht man definitiv nichts falsch, einbauen und vergessen.


    Zu Sundtek PCIe Karten kann ich nicht aus Erfahrung berichten, ich kenne sie nicht.


    Regards
    fnu

    HowTo: APT pinning

    3 Mal editiert, zuletzt von fnu ()

  • Die PCIe Geräte werden von uns derzeit nicht supportet.
    Das Problem ist das diese Geräte direkten DMA Zugriff benötigen um die Videodaten zu schaufeln.
    Aktuell arbeiten einige Linux Entwickler hierbei einen "generischen" Ansatz bereitzustellen um DMA virtualisiert in den Userspace durchzureichen (Stichwort VFIO, der Name ändert sich gelegentlich die Entwicklung dahinter ist aber die selbe)


    Unser Treiberpaket arbeitet auf Applikationslevel und wir wollen es auch dort behalten.
    Sobald die Entwicklung von Userspace DMA abgeschlossen ist werden wir uns diesem Thema weiter widtmen.


    Nun zu PCIe vs USB:
    PCI/e bringt nur etwas bei Full Featured Geräten die den Stream direkt dekodieren und ausgeben.
    HDTV Datenströme benötigen idR ca 15 Mbit,
    Ein kompletter DVB-C Transportstrom ca 50Mbit,
    DVB-S/S2 in Skandinavien ca 75mbit
    DVB-S auf Astra häufig 38mbit


    PCs und viele Embedded Systeme können diese Datenraten mit Leichtigkeit verarbeiten.


    Eine Lane bei PCIe wird gerade einmal mit 3% ausgelastet sofern ein kompletter Transportstrom mit 75mbit übertragen wird.
    Mit Hardwarefilter und einem HD Sender 0.6% (Sprich 97-99% der verfügbaren Bandbreite werden nicht genutzt).


    Bei USB 2.0 und einem kompletten Transponder (ala Skandinavien) 75mbit = 15% (errechnet).


    Unser Fazit, im Grunde ist es egal wo was dranhängt, es bleibt dem Anwender überlassen was er bevorzugt, einzig ausschlaggebend ist die Qualität des jeweiligen Treibers.

  • Bei der PCIe-Kompatibilität muss man zwischen elektrischer und mechanischer Kompatibilität unterscheiden.


    Mechanisch gilt:
    PCIe-x1: Kleinster gemeinsamer Stecker, maximal eine Express-Lane. In der üblichen, geschlossenen Bauform passen nur PCIe-x1 Karten hinein. Es gibt aber auch offene Versionen, bei denen die überschüssigen Kontakte hinten heraus ragen dürfen. PCIe-x1 liefert maximal 25w.


    PCIe-x4: Mittel-langer Stecker, maximal 4 Expess-Lanes. Sonst weitgehend wie PCIe-x1. Mechanisch und elektrisch kompatibel zu PCIe-x1.


    PCIe-x16 / PEG: Langer Stecker, maximal 16 Express-Lanes. Mechanisch und elektrisch kompatibel zu allen Vorgängern. PEG-Karten können bis 75W/150W nutzen, nach Anmeldung beim System. Ohne werden sie wohl oft den Dienst verweigern.



    Elektrisch gilt:
    Alle PCIe-Karten sind zu allen Steckplätzen grundsätzlich kompatibel, während der Initialisierung handeln die Mainboards aus, wie viele Lanes genutzt werden: x1, x2, x4, x8, x16. Wie viele Lanes an einem Steckplatz ankommen, und wie viele genutzt werden, ist nicht direkt am Steckplatz ablesbar. Es ist durchaus üblich, dass an einem x16-Steckplatz nur 8 Lanes vorhanden sind, oder an einem x4-Steckplatz nur 1 oder 2 Lanes. Karten mit mehr Lanes müssen trotzdem funktionieren, und lassen sich dank des länger-als-nötig Steckplatzes immerhin mechanisch einstecken.


    Theoretisch kann daher auch eine PEG-x16 Karte in einem PCIe-x1 Slot funktionieren (mechanische Kompatibilität vorausgesetzt), allerdings dürfte in der Praxis die Aushandlung der Spannungsversorgung einer modernen Grafikkarte fehl schlagen.



    Zitat

    Zotac IONITX-G-E MiniITX Mobo mit einem PCIe x1 Erweiterungsplatz. Dazu habe ich eine DVB-T Karte Nova T-500 mit PCI Schnitstelle.


    Gedacht hatte ich mit folgende Konverterkarte als Riser, da das Ganze in ein flaches Gehäuse soll: DELOCK 89151 :: Riser PCIe x16 > 2x PCI + 1x PCIe x16- links ger.


    Achtung: Der o.g. Adapter erwartet auf dem Mainboard einen PCIeX16 und zwei PCI Stecker nebeneinander! Die werden dann passiv 1:1 durchgeschleift auf den Riser. Eine Bridge PCI -> PCIe ist das NICHT! Am besten mal das Bild bei Delock in groß ansehen, dann sieht man den zweiten PCI-Stecker an den Verlängerungen und den dritten PCI-Stecker an dem kurzen Kabel.


    Ob der x16-Anschluss in deinen x1-Steckplatz passt, ist schon mechanisch fraglich, wenn auch nicht ganz ausgeschlossen.


    Dass eine x16-Grafikkarte läuft, ist wegen der schwachen Stromversorgung ebenfalls mehr als fraglich.



    Gruß,


    Udo

  • OK, für mich ist das Thema durch !


    Da habe ich mich im Vorfeld leider nicht ausreichend schlau gemacht, bzw. bin etwas zu voreilig mit dem Kauf der DVB-T Karte gewesen und hatte gehofft mit dem von mir genannten Riser Konverter die Kurve zu bekommen.
    Das ist nicht der Fall und so werde ich die DVB-T Karte wieder verkaufen - schade !


    Die Lösung wird wohl auf einen USB-Stick hinaus laufen, da mir die PCIe Karten von L4M einfach zu teuer sind für den Augenblick. Sind scheinbar tolle Karten und ich würde das auch gerne unterstützen ...


    Für den Stick sehe ich eine Sundtek Version, aber ich bin offen für andere gute Alternativen die auch gerne billiger sein dürfen.
    Habt Ihr Empfehlungen für mich ?


    Herzlichen Dank für die vielen hilfreichen Antworten (auch von Sundtek).

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