Schneiden unter Linux (framegenau) ?

  • Hallo zusammen,


    Nachdem ich inzwischen all meine PC-Tätigleiten außer Videoschnitt unter Linux erledigen kann, möchte ich mal wieder einen Anlauf zur Ent-Windows-ifizierung meines Zuhauses starten.


    Das Problem lässt sich daraus schon erahnen: Ich konnte bisher keine brauchbare Schnittsoftware für Linux finden.


    Die einzigen, die ich gefunden habe, sind ttcut und dvbcut, und die werden beide seit 2007 nicht mehr gepflegt.
    Falls ich die noch noch auf meinem jetzigen System zum laufen kriege, habe ich evtl. nur bis zur nächsten qt- oder kde-Version was davon. Und dann kommt die gleiche Frage wieder auf ...


    Kennt jemand was aktuelleres und passenderes ?


    Danke und Gruß,
    Markus

  • moin,


    kommt darauf an was du machen willst. Um schnell mal ein video zu schneiden sollte openshot reichen.


    für anspruchsvollere sachen gibt es bald das tool schlechthin -> lightworks. bis das allerdings für linux verfügbar ist und mit allen aufnahmeformaten klar kommt dauert es noch einwenig.
    Selbst unter Windows kommt es noch nicht mit avchd richtig klar, aber es wird viel daran gearbeitet.

  • Hi Bex,


    Hauptsächlich möchte ich die Werbung aus meinen VDR-Aufnahmen rausschneiden.


    Dabei ggf. aus zwei Aufnahmen der selben Sendung eine Video-Datei machen:

    • Wenn die Werbepausen an unterschiedlichen Stellen liegen, kann man so auch die Überblendungen komplett sauber entfernen und ist so z.B. das nervige DING! bei Pro7 nach der Pause los ...
    • Bei während der Sendung eingeblendeten Bannern (Programmhinweise z.B.) kann man die Stelle aus der zweiten Aufnahme ergänzen


    Also ist unter Windows Cuttermaran haargenau das richtige für mich, insbesondere weil man da identische Bilder suchen lassen kann.
    Schade, dass TTCUT gestorben ist, das wäre sonst der passendeste Ersatz gewesen...


    Das wären so in etwa meine Bedürfnisse:

    • Framegenauer Schnitt vom MPEG2-Videos
      Ob demultiplext oder nicht ist egal, aber es darf kein Audio-Versatz entstehen, auch nicht bei der eventuellen Weiterverarbeitung durch eine DVD-Authoring-Software.
    • Re-Encoding nur um die Schnittstelle herum
    • Ausschnittweises Zusammenfügen aus mehreren Quell-Dateien
    • Möglichst automatisch aus einem Bereich die übereinstimmende Stelle suchen lassen
    • In akzeptabler Performance ein mal mit dem Slider über das ganze Video ziehen
      Die Dia-Vorschau wie bei Cuttermaran ist nett, aber nicht zwingend erforderlich
    • Vorschau der Übergänge wie bei Cuttermaran wäre wichtig


    Eine GUI mit halbwegs großer Video-Ansicht wäre nett.
    Möglichst nicht lauter Timelines, Thumbnails, Effekt-Menues, was-weiss-ich-alles und das zu bearbeitende Video ist irgendwo ganz klein in der Ecke ...


    Ich schau mir mal Deine Empfehlungen an, auch wenn mir anhand der Screenshots beide für meine Zwecke überkandidelt erscheinen. Aber Hauptsache ist natürlich, damit den Job erledigt zu bekommen ;)

  • nabend,


    achso, dachte es ginge um kamera aufnahmen.


    Also wenn dir die schnittfunktion des Vdrs nicht reicht, dann solltest du dir mal projektX anschauen. denke das kommt deinen ansprüchen recht nahe.


    Projektpage: Hier


    und hier mal eine übersicht wie das ganze ausschaut: HIER

  • Zitat

    Also wenn dir die schnittfunktion des Vdrs nicht reicht, dann solltest du dir mal projektX anschauen


    Öhm, da muss ich wohl mal mit einem Voruteil/Wissenslücke aufräumen ...


    Project-X schneidet genau wie der VDR an IFrames. Man kann zwar die Schnittmarken anders angeben, es ändert aber nix am Schnittmuster ;)
    Project-X ist sicher sehr gut, kommt auch mit Zählerüberläufen im cutout klar, ...
    Framegenau gibt es meines wissens nur ffmpeg (kein GUI) - ist aber etwas Einarbeitung notwendig.


    Gruß Gero

    Ich bin verantwortlich für das, was ich schreibe, nicht für das, was Du verstehst!

  • Zitat

    Original von geronimo
    Project-X schneidet genau wie der VDR an IFrames. Man kann zwar die Schnittmarken anders angeben, es ändert aber nix am Schnittmuster ;)


    Ja, genau. Für Frame-genaues Schneidern muss man den Übergang neu kodieren und das kann Project X nicht.


    Aber was spricht gegen TTCut? Das funktioniert bei mir relativ gut, auch wenn es länger keine Release gab (CVS ist etwas aktueller)
    Einen Fehler hat TTCut aber: an den Übergängen blitzen manchmal grüne Klötzchen auf. Das liegt wohl daran, mit welchen Parametern recodiert wird. Weg bekommen habe ich das bisher nur mit dem Kommandozeilentool m2vmp2cut, das die Quantisierungsparameter des Originals ausliest und zum Neukodieren transcode übergibt. Leider kann es aber kein AC3 schneiden kann. Wenn man die beiden kombinieren könnte.... <träum>

  • @ Firefly
    Gegen TTCut spricht im Moment zum einen, dass ich es noch nicht auf meinem aktuellen Desktop-System (Kubuntu 10.04 LTS Lucid Lynx) zum Laufen gekriegt habe und dass ich befürchte, beim nächsten Wechsel auf 12.04 LTS das ganze Galama mit Anpassung wieder zu haben.
    Und zum anderen das, was Du über die grünen Klötzchen beim Übergang berichtest.


    Wenn M2vmp2cut kein AC3 kann ist es allerdings nix für mich ...



    @Bex
    ProjectX benutze ich unter Windows bereits zum demuxen, weil Cuttermaran ja nur demuxte Streams verarbeitet.
    Nein, um Kamera-Aufnahmen ging es mir nicht, sonst hätte ich das nicht im VDR-Forum gefragt ;)

  • Wie wäre es mit DVBcut? Damit lässt sich SD-Material problemlos schneiden, es gibt eine Differenzansicht zu einem frei wählbaren Frame, die einem beim finden des Anschlussbildes nach einer Werbepause unterstützt und es läuft bei mir brav unter Ubuntu 10.04 ...
    Tonspuren lassen sich vor dem Export frei auswählen, eine Klötzchenbildung an den Schnitträndern habe ich nie feststellen können - weder im VDR, VLC, Windows MCE noch XBMC

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • TCut ...
    Das hab ich inzwischen zum laufen bekommen, aber es ist für mich nur teilweise brauchbar:
    Nämlich nur für Projekte die aus einem Input-Video stammen, also Sendungen mit nur einem Sendetermin.
    Beim Versuch, ein zweites Video-File zu öffnen wirft TTCut die gesamte bisherige Schnittliste weg, eine Kombination ist damit nicht möglich...


    DVBcut ...
    Wie hast Du das zum Laufen bekommen ? Ich hab mir die Sourcen besorgt und versucht es zu compilieren.
    Aber es verlangt qt3-includes, die es natürlich nicht mehr gibt.
    Wie sieht es eigentlich bei DBVCut mit der Kombination von mehreren Sendeterminen aus ?

  • Zitat

    Original von 12-monkeys
    DVBcut ...
    Wie hast Du das zum Laufen bekommen ? Ich hab mir die Sourcen besorgt und versucht es zu compilieren.
    Aber es verlangt qt3-includes, die es natürlich nicht mehr gibt.
    Wie sieht es eigentlich bei DBVCut mit der Kombination von mehreren Sendeterminen aus ?


    Ich habe die im Wiki-Artikel verlinkte Paketquelle benutzt :unsch


    Man kann bei dvbcut mehrere Sendungen hintereinander hängen, wenn man zuvor die Video-Dateien entsprechend präpariert, indem man sie selbst oder (Soft-)Links auf diese in einen Ordner legt und der Reihenfolge entsprechend durchnummeriert (z.B. 00000.ts, 00001.ts, uws.).
    Dann zum Öffnen alle gewünschten markieren und sie werden aneinander gehängt.


    Das ist auch nützlich, wenn sich eine Sendung verschoben hat, man die folgende Sendung aber auch noch aufgezeichnet hat.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

    Einmal editiert, zuletzt von seahawk1986 ()

  • Yo, dvbcut ist nicht schlecht - wenn man sich mal an die Bedienvielosofie gewöhnt hat ;)
    Genial finde ich die Möglichkeit, den Ton 2s vor und nach der Schnittmarke abzuspielen.
    So kann man auch Sendungen schneiden, wo das Jingle noch in den Filmanfang reinspielt.
    Kommt übrigens auch mit vdr-PES-Aufnahmen klar, muss also kein TS sein.


    Was ich schade finde, ist dass dvbcut die index-Datei vom vdr nicht verwenden kann.
    Das erstellen einer eigenen Indexdatei vor dem Schneiden ist nervtötend und kann sich bei großen Aufnahmen hinziehen.


    Exportergebnisse sind tadellos - will sagen, am Schnitt (zwischen IFrames) gibt es weder sichtbar noch hörbar was auszusetzen.


    Gruß Gero

    Ich bin verantwortlich für das, was ich schreibe, nicht für das, was Du verstehst!

  • Zitat

    Original von geronimo
    Was ich schade finde, ist dass dvbcut die index-Datei vom vdr nicht verwenden kann.
    Das erstellen einer eigenen Indexdatei vor dem Schneiden ist nervtötend und kann sich bei großen Aufnahmen hinziehen.


    Ich lasse dvbcut auf meinem VDR laufen und greife mittels SSH-X-Forwarding darauf zu - so ist er recht fix beim Indexieren und Schneiden und ich kann das ganze auch mal unter Windows (mit Xming) oder unter OSX machen.


    Über einen post-recording-hook könnte man den Index für dvbcut ja eigentlich auch automatisiert erstellen lassen, wenn man prüft, ob die Aufnahme SD ist.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • OK, dann probier ich es mal mit dem fertigen Paket.


    Das mit dem hintereinander hängen klingt aber nicht ermutigend:


    Bei Cuttermaran hatte man beide Input-Videos "nebeneinander" geöffnent und konnte sich so zum Ergänzen des Werbe-Übergangs aus der jeweils anderen Quelle in etwa an der Position orientieren.


    Wenn man die in DVBcut (oder TTCut, da ginge die Methode ja auch) "hintereinander" geöffnet hat, muss man entweder dauernd Kopfrechnen oder sehr viel mehr suchen.


    In dem Fall würde ich meine Ent-Windows-ifizierung halt noch ne Weile Aufschieben.
    Ich will mir damit ja nicht den Zwang zu einer wesentlich umständlicheren Arbeitsweise bei einer häufigen Tätigkeit einhandeln ...


    Trotzdem vielen Dank für die Tipps

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