Hallo,
kurz vor meinem Ausstieg bin ich ja zweigleisig gefahren, um rauszufinden, welche Anwendung für mich die bessere ist. Den Ausschlag zum Ausstieg hat dann Klaus selber gegeben, als er feststellte, dass er die Internas des VDR nicht aufzuräumen gedenkt und dass er negiert, dass es (nicht wenige) Anwender gibt, die einer Client/Server-Architektur den Vorzug geben.
Ich war lange Zeit glücklich mit tvheadend. Es hat zwar nicht alle Wünsche erfüllen können (insbesondere kann es nicht gegen epgsearch anstinken), aber die Leistung war akzeptabel, das Konzept dem reinen VDR haushoch überlegen. yaVDR geht in die Richtung wie tvheadend - also wesentlich benutzerfreundlicher, als der Core. Inzwischen bewegen sich die tvheadend-Entwickler in eine Richtung, die mir nicht mehr zusagt und die ich auch nicht mittragen will. So fing ich an, über eine Rückkehr zum VDR nach zu denken.
Den Ausschlag gab Mini73 mit seinem Bericht über einen Patch des Aufnahme-Verzeichnisses. Whow - ich bin ja schon länger ein Fan von Lars, aber das ist ja wohl die genialste Idee im VDR-Umfeld der letzten 10 Jahre! Externe Ereignisse auswerten und die Liste dynamisch anpassen - Hölle, ist das geil!
War ja klar, dass Klaus die Integration in den VDR ablehnt.
Da hat mir wieder GDA gefallen, der meinte, kein Problem, dann führen wir den Patch weiter. Ja, genauso muss es sein
Wenn man jetzt dem Aufnahme-Verzeichnis noch eine Kontextsuche beibringen könnte, wie es die glazedlist-Entwickler für die Java-Welt eröffneten *träum*
Naja - dass ich ne Schwäche für das yaVDR-Team habe ist auch kein Geheimnis und so habe ich es doch tatsächlich fertig gebracht, meine Abneigung gegen Ubuntu zur Seite zu schieben, über meinen Schatten zu springen und eine Installation von yaVDR zu waagen.
Nach einem Nachmittag lief die Kiste. Nicht schlecht.
Ob ich dabei bleibe - weiß ich noch nicht. Das werden die nächsten Tage zeigen müssen.
Aber da meine Freizeit derzeit eher knapp bemessen ist, ist die Frage eigentlich nur: e-tobi oder yaVDR.
Meine Client/Server-Struktur funktioniert zufriedenstellend. Ich habe mir eine Lizenz von VideoReDo gekauft. Den Tip bekam ich hier und der war Gold wert. Das Proggy funktioniert super aus einer VM heraus (Windows gibt es bei mir nur in einer VM ohne Netzwerkzugang) und über gemeinsame Ordner kann ich Filme vom Server aus einlesen und die kodierten Ergebnisse auf einer lokalen Schrottplatte speichern ...
VideoReDo kann framebasiert schneiden und man kann einstellen, dass nur die Passagen rund um den Schnitt neu kodiert werden. Das macht es schnell.Zudem kann es Aufnahmen auf Fehler untersuchen und (in Maßen) korrigieren.
Aufnahmen die vom VDR geschnitten wurden führen immer noch zu Fehlern - egal, muss ja nicht mit VDR schneiden
Meine Erfahrungen bei der Installation habe ich mal zusammen geschrieben:
Wie gesagt - bei mir war es keine Neuinstallation, sondern eine Installtion auf einem (ehemals) funktionierenden Debian-VDR. Ich wusste also: die Hardware passt.
Nach Erstinstallation und erstem Reboot blieb der Rechner mit „Pausenbildschirm yaVDR“ stehen. Kein Hinweis, was schief gegangen sein könnte, oder was noch fehlt. Keine der bekannten Tasten funktioniert, d.h. der Rechner erscheint erstmal unbedienbar (sind die Stream-Adressen noch aktuell? Zugang zu den netten Indern war erlaubt und möglich). Die Darstellung des Mauszeigers gibt einen Hinweis darauf, dass man sich auf einer grafischen Oberfläche befindet ...
Einzig Alt-F1 hilft um auf eine Konsole zu wechseln und mit der Fehler-Analyse anzufangen.
Hier wäre es hilfreich, wenn gleich der Browser mit der yaVDR-Schnittstelle zur Bearbeitung der Einstellungen geöffnet würde.
apt-get update und apt-get dist-ugrade funktionieren ohne weitere Vorarbeit durch den Anwender, d.h. beide Schritte könnten in Erstinstallationsphase integriert werden (muss der Anwender die Schritte wirklich bei der Installation ausführen?). Dass man beides händisch ausführen muss, weiß man nur, wenn man hier über den entsprechenden Fred gestolpert ist.
Die Dokumentation ist super – es wäre schön, wenn es nicht nur einen Link auf der Startseite, sondern auch in der yaVDR-Benutzerschnittstelle gäbe. Der Link könnte ja ein neues Fenster öffnen, sodass die Benutzerschnittstelle nicht durcheinander käme. Es kann doch immer mal wieder passieren, dass man Informationsbedarf hat ...
Nach Kopieren einer funktionierenden remote.conf und channels.conf kam dann auch Bild und Ton und der VDR war in bekannter Weise wieder bedienbar. Hier fehlen offensichtlich funktionierende Vorgaben. Zumindest die Tastatur sollte mit den Tasten ala Doku/Wicky funktionieren (was bei mir nach der Grundinstallation nicht der Fall war).
Vielleicht wäre eine Migrationsunterstützung machbar, so nach dem Motto: auf Partition x liegt ein lauffähiger VDR (egal welches System). Dann könnte yaVDR doch remote.conf und channels.conf dort suchen und kopieren … ? Vielleicht könnten auch Plugin-Einstellungen übernommen werden. Hier denke ich besonders an epgsearch (was bei yavdr kein Plugin mehr ist?) und an die timers.conf. Wenn die Einstellungen von epgsearch (Kanalgruppen, Sucheinträge, etc.) übernommen werden können, dann wäre der Import der Timer natürlich überflüssig
Dann war das Verzeichnis der Aufnahmen leer.
Dabei hatte ich die Platte bereits so eingebunden, wie sie unter e-tobi's VDR funktioniert hatte (unter /var/lib/video.00 – welches unter yaVDR auch existiert). Nach einigen Checks war klar – yaVDR will die Video-Platte an anderer Stelle haben. Hm – nicht unmöglich, aber ärgerlich.
Dabei könnte auch dieser Schritt automatisiert werden. Über /proc/partitions kann abgefragt werden, welche Platten es im System gibt. Wenn es, neben den, bei der Installation verwendeten Partitionen, weitere größere Partitionen gibt, könnte doch erfragt werden, welche als Video-Pool verwendet werden soll. Anschließend könnte für diese ein fstab-Eintrag erstellt werden, der die Platte dorthin einbindet, wo yaVDR die Filme erwartet. Vielleicht könnte sogar ermittelt werden, ob die Platte ein Label hat und ob der Benutzer lieber das Label oder die UUID verwenden möchte. Ich verwende Wechselplatten als Video-Pool und da ist die Verwendung des Labels anwenderfreundlicher. Schließlich läuft der Datentransfer wesentlich schneller, wenn die Platte in den Server gesteckt wird, anstatt die Daten übers Netz zu schaufeln.
Test mit xbmc – Wechsel zwischen xbmc und vdr funktioniert hervorragend. Ebenso wie die Bedienung von xbmc per Tastatur. Soweit schon mal OK. Dann aber der Medien-Check …
Auf der Video-Platte befanden sich neben VDR-Aufnahmen auch solche anderer Ersteller, sprich mkv- und ts-Dateien kodiert in avc oder auch h264 …
XBMC erkannte keine einzige der Nicht-VDR-Aufnahmen. Wobei ich nicht nur unter Video geschaut hatte, sondern auch versuchte, Aufnahmen über den Filemanager zu importieren. Was bitte schön soll ein solcher Moloch, der keine Filme erkennt und somit auch nicht abspielen kann? Ich denke, eine solche Installation macht nur dann Sinn, wenn xbmc auch die Medien erkennen und verwalten kann, die dem VDR fremd sind. Wenn dazu noch eine Erweiterung von xbmc notwendig wäre, sollte die Erweiterung bereits bei der Installation dabei sein.
Ok, nachdem die größten Nickligkeiten überwunden waren, folgte ein Test des VDR. Soweit so gut, Skin ist auch nicht schlecht …
Was mir spontan auffiel: beim Abspielen von Aufnahmen und Sprung per Funktionstaste nach vorn oder zurück – bei Softdevice gibt es erstmal Klötzchen nach dem Sprung. Dieser Effekt tritt bei xineliboutput und sxfe nicht auf. Bei der Klötzchenbildung kommt bei mir immer das ungute Gefühl auf: hat der VDR sich jetzt aufgehängt? Vielleicht gewöhne ich mich ja noch dran.
Gerade bei Sprung in HD-Aufnahmen ist es mir mit xineliboutput öfters passiert, dass der VDR sich bei einem Sprung „verschluckt“ hatte und erstmal neu starten musste (oder wollte!?!). SXFE ist so genial, dass es wartet und sich wieder neu verbindet, sobald der VDR wieder arbeitswillig ist.
Soweit mal der Bericht.
Wie gesagt, muss erstmal schauen, wie ich die nächsten Tage (und Wochen) mit dem Ergebnis klar komme, dann wird sich zeigen, wohin mein Weg gehen wird.
Gruß Gero