Hallo,
ich bin der Neue
Ich wollte hier nur mal aufschreiben, wie ich ohne Dauerfragerei hier im Forum, sondern nur mit der SUCHFunktion und etwas Debian-Erfahrung meinen VDR zum zufriedenstellenden Laufen bekommen habe. Ich hatte nämlich anscheinend alle Probleme, die hier schon mal gesammelt wurden, auf einmal... Vielleicht hilft's dem Einen oder Anderen, das hier mal in komprimierter Form zu lesen:
Als Rechner kommt übrigens zum Einsatz: Ein eigens dafür zusammengestellter AMD Duron 1600 mit leisem Lüfter und leisem Netzteil im schicken schwarzen Gehäuse von techsolo (brauche ich später vielleicht mal anderweitig), DVD-Brenner, WLAN-Karte, 120-GB-Platte und TT 1.5er SAT-Karte.
Zur Installation benutzte ich die c't-VDR-Distribution aus Heft 8/2004 - durch diese Ausgabe bin ich auch erst auf VDR aufmerksam geworden!.
Ich installierte mit Onlineverbindung, also wurden wichtige Aktualisierungen gleich während der Installation vorgenommen.
1) Sender empfangen
Erst einmal stellte ich fest, dass die mitgelieferte Senderliste nicht mit meinem digitalen SAT-Anschluss funktionierte. Auch keine channels.conf, die im Internet zu finden war. Irgendetwas muss an unserer Hausgemeinschaftsanlage wohl anders sein.
Also musste ein Senderscan durchgeführt werden. Dazu benutzt man das Kommando "scan", braucht allerdings eine Info, in welchem Bereich denn nun genau gesucht werden soll. Ich benutzte als Quelle die Datei "Astra-19.2E" aus der LinVDR-Distribution und kopierte sie ins /etc/vdr-Verzeichnis (weil ich in der c't-Distribution keine solche Datei entdecken konnte - bin ich blind?)
Vor Ausführen des Scans muss der VDR gestoppt werden, der Treiber für die SAT-Karte muss aber trotzdem geladen sein. Also folgende drei Schritte (bei LinVDR):
/etc/init.d/runvdr stop
/etc/init.d/runvdr loaddriver
scan -o vdr /etc/..../Astra-19.2E > channels.aktuell
Bei der c't-Distribution genügt offenbar ein
/etc/init.d/dvr stop
scan -o vdr /etc/..../Astra-19.2E > channels.aktuell
Nun ist in der Datei channels.akutell eine völlig unsortierte Senderliste, die aber dafür auf meinen Haus-Gemeinschaftsanschluss "passt". Kleiner Ausschnitt:
ZDF:11992:h:S19.2E:27500:110:120;125:130:0:28006:0:0:0
SAT.1:12363:v:S19.2E:27500:1791:1792;1795:34:0:46:0:0:0
RTL Television:12226:h:S19.2E:27500:163:104:105:0:12003:0:0:0
Ist da irgendwas anders, als normal?! Egal, Hautsache, es geht jetzt!
Datei channels.aktuell habe ich dann etwas sortiert und in /etc/vdr/ als channels.conf gespeichert
Damit ich die Programme auch wirlich sehen kann, muss ich in den Sendereinstellungen merkwürdigerweise unter "DiSEqC benutzen" ein "ja" setzen, obwohl hier lediglich Astra zu empfangen ist. Ansonsten habe ich an den Grundeinstellungen nicht herumgefummelt.
2) nvram-wakeup einrichten
Da ich mich bei der Installation des VDR gegen nvram-wakeup entschieden habe, es nun aber doch wollte, habe ich es mit dem Befehl
apt-get install vdr-addon-nvram-wakeup
nachinstalliert. Danach mit guess-helper.sh und ein paar manuellen Änderungen die für mein Asrock K7S8X Mainboard passende /etc/nvram-wakeup.conf erstellt.
In der Datei /etc/vdr/vdr-addon-nvram-wakeup.conf muss auch noch nvram-wakeup mit der Option ENABLED=yes gestartet werden und der Pfad zur Konfigurationsdatei angegeben werden: COMMANDLINE = "-C /etc/nvram-wakeup.conf"
Damit das Ganze mit meinem Asrock K7S8X funktioniert, musste doch tatsächlich der sogenannte "Poweroff-Kernel" installiert werden:
apt-get install kernel-poweroff
(apt-get install specialshutdown geht wohl auch, ist aber veraltet?)
die lilo.conf sollte hier am Ende automatsich angepasst werden, es wird so
etwas wie
image = /boot/vmlinuz
label = PowerOff
root = /dev/hda1
initrd = /boot/initrd.img
append = "0"
eingetragen und abschießend "lilo" aufgerufen.
Dann habe ich festgestellt, dass der reboot-Kernel zwar von nvram-wakeup benutzt wird, wenn ein Timer gesetzt ist, aber leider schaltete sich der Rechner nicht ab, wenn man ganz normal mit der Fernbedieung ausschaltete ohne dass ein Timer gesetzt ist.
Ich musst dazu wiederum in der lilo.conf der c't-Distribution die append- Zeile des "Haupt-Kernels" ändern:
Dort stand zuerst: append = "apm=power-off noapic acpi=off"
Was soll das? Ich habe jedenfalls die Zeile in
append = "apm=off noapic acpi=on"
geändert und schon funktioniert das Ausschalten immer. Egal ob ein Timer gesetzt wird oder nicht. Damit nvram-wakeup auch den Rechner wieder herunterfährt, nachdem er für eine Aufnahme gestartet wurde, muss in den Einstellungen, die über das VDR-OSD-Menü zu erreichen sind, eine Benutzeraktivität von >0 eingestellt sein. 180 Minuten sind für mich ein guter Wert. Zwei Voraussetzungen müssen allerdings erfüllt sein, damit der Rechner bei einer automatischen Aufahme sofort wieder herunterfährt: Erstens darf keine Taste betätigt werden (ansonsten würde die in der Benutzeraktiviät eingestellte Zeit zum Tragen kommen und der Rechner in meinem Fall nach frühestens 180 Minuten schlafen gehen). Zweitens darf innnerhalb "meiner" 180 Minuten nicht noch eine Aufnahme anstehen.
3) Neue Fernbedienung installiert
War das ein Krampf! Ich kaufte mir eine Skymaster 2417/2419, weil die Kingman 12in1, die ich zusammen mit meiner DVB-S-Karte erhielt, nicht sehr gut ist (schwammig, Taste hakt...).
Also im Netz unter http://lirc.sourceforge.net/remotes/ die passende Datei für die Skymaster besorgt, lircd gestoppt ("/etc/init.d/lirc stop") und die config-datei als lircd.conf gespeichert. Lirc-Neustart mittels "etc/init.d/lirc start", VDR mit "/etc/init.d/vdr restart" neu gestartet und die Fernbedienung funktionierte selbstverständlich nicht.
Fernbedienung mit irrecord neu angelernt, Neustart -> ging nicht.
Nach der Feststellung, dass die Tastendrücke eigentlich funktionierten (mit dem Kommando irw, Abbruch des Testes mit Strg-C), blieb nur übrig, dass der VDR die Kommandos gar nicht richtig übermittelt bekam.
Daraufhin habe ich festgestellt, dass in der lircd.conf z. B. "BACK" oder "VOLUME+" steht, in der remote.conf und remote.LIRC.conf im VDR-Verzeichnis allerdings "Back" und "Volplus". Klarer Fall: Unter Linux wird zwischen Groß- und Kleinschreibung in den Dateinamen unterschieden, also konsequenterweise auch hier im Konfigurationsfile. Deswegen funktionierten unter VDR auch die Tasten 1 bis 9 der Fernbedienung - bei Zahlen gibt's keine Groß- und Kleinschreibung ;).
Da ich nichts an den Dateien im VDR-Verzeichnis ändern wollte, änderte ich meine /etc/lird/lircd.conf entprechend den genauen Bezeichnungen, die in der zweiten Spalte der /etc/vdr/remote.conf eingetragen sind. Neustart des VDR -> geht.
4) WLAN-Karte Netgear MA311 einrichten:
War anfänglich auch ein ziemlicher Akt, da ich leider eine defekte Netgear MA311 eingebaut habe, die keine Funkverbindung aufbaut. Darauf muss man ja auch erstmal kommen.
Eine zweite Karte funktionierte dann.
Dazu muss man zuerst per normalem Netzwerkabel die wireless-tools installieren, also erst einmal eine Verbindung über eine stinknormale Netzwerkkarte haben.
Die ist mit DHCP so einfach im Laufe der Konfiguration und auch später zu erstellen, dass ich das hier nicht weiter beschreibe. Also, wireless-tools installieren:
apt-get install wireless-tools
in /etc/network/interfaces muss es für das entsprechende Interface etwa so aussehen:
iface eth1 inet dhcp
wireless-mode Managed
wireless-essid NETZWERKNAME
wireless-key NETZWERKKEY
Danach alles, was noch mit eth0 (meiner kabelgebundenen Netzwerkkarte) zu tun hatte, in dieser Datei auskommentiert, damit beim Start des Systems das Interface nicht auch geladen wird (und im Falle einer DHCP-Konfiguration nicht ellenlang versucht wird, einen DHCP-Server zu erreichen).
5) Mal sehen, was noch so anliegt. Jetzt läuft erstmal alles, aber herumfummeln kann man ja immer mal...
Gruß,
Oliver