CIFS Freigaben funktionieren nicht mehr nach Kernel Update zu 5.15.0-102

  • Seit Mittwoch funktionieren bei mir keine Aufnahmen mehr. Das Videoverzeichnis ist per CIFS von TrueNAS eingebunden.

    Ein Blick ins Menu zeigt Disk 0% frei.


    df in der Shell bringt

    root@<hostname1>:~# df -h /srv/vdr/video

    df: /srv/vdr/video: Die Ressource ist zur Zeit nicht verfügbar


    Auch im Log finden sich Einträge wie

    yavdr vdr: [1378] ERROR (tools.c,477): /srv/vdr/video: Die Ressource ist zur Zeit nicht verfügbar


    Aber warum auf einmal ohne manuelle Änderungen am System?

    Weil automatisch ein Kernelupdate gemacht wurde:

    Code
    Start-Date: 2024-04-10  16:30:48
    Commandline: /usr/bin/unattended-upgrade
    Install: linux-image-5.15.0-102-generic:amd64 (5.15.0-102.112, automatic), linux-modules-5.15.0-102-generic:amd64 (5.15.0-102.112, automatic), linux-headers-5.15.0-102:amd64 (5.15.0-102.112, automatic), linux-modules-extra-5.15.0-102-generi
    c:amd64 (5.15.0-102.112, automatic), linux-headers-5.15.0-102-generic:amd64 (5.15.0-102.112, automatic)
    Upgrade: linux-headers-generic:amd64 (5.15.0.101.98, 5.15.0.102.99), linux-generic:amd64 (5.15.0.101.98, 5.15.0.102.99), linux-image-generic:amd64 (5.15.0.101.98, 5.15.0.102.99)
    End-Date: 2024-04-10  16:33:59

    War mir neu, dass das überhaupt passiert.
    Ich dachte, ich bin der Einzige,der Updates auf meinem System installiert.:wow


    Leider hat sich Ubuntu diesmal einen ziemlichen Fehler geleistet.

    Siehe https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/2060780


    Scheint gefixt, ein neuer Kernel soll aber erst Ende des Monats kommen. :cursing:


    Also bin ich erstmal auf den alten Kernel zurück, indem ich in /etc/default/grub GRUB_DEFAULT="1>2" eingetragen habe.

    Anschließend mit sudo update-grub speichern und neu booten.
    Vielleicht hilft es ja anderen Betroffenen. ;)

  • ich wusste auch nicht, dass Ubuntu seine Kernel aus Sicherheitsgründen selbst aktualisiert, selbst, wenn automatische Updates unterbunden hat. Ich fand bei der Recherche, a) man sollte zum Vermeiden von Updates in /etc/default/grub "quiet splash" eintragen oder b) man markiert das Kernelpaket als "hold".


    Ich persönlich mag es auch mehr, nicht einen festen Booteintrag fest booten zu lassen, sondern grub dazu zu bewegen, sich den letztgewählten Booteintrag zu merken - so kann man schnell wechseln (und das System reproduzierbar startbar haben), ohne sich einloggen und grub updaten zu müssen. Folgende Webseite hat eine 3s-Anleitung dafür:

    How to get grub2 to remember last choice?
    Grub2 - Community Ubuntu Documentation says the following: Saving an OS can be achieved by running sudo grub-set-default if DEFAULT=saved is set in…
    askubuntu.com


    Grundsätzlich sollte CIFS nicht mehr verwendet werden.

    Der Unterschied zwischen CIFS und SMB
    Wir erhalten sowohl von Neulingen als auch von erfahrenen Systemadministratoren etliche Fragen zu vernetzten Dateisystemen und Filesharing-Protokollen. Eine…
    www.varonis.com

  • Mein VDR keine Tastatur. Daher war es per SSH leichter den alten Kernel einzustellen. Das werde ich rückgängig machen, wenn der korrigierte Kernel rauskommt.


    Wie man automatische Updates unterbindet steht hier gut beschrieben:

    How to Disable Automatic Updates in Ubuntu
    While automatic updates are helpful, they can sometimes get in the way of your work. Here's how you can disable them in Ubuntu.
    www.makeuseof.com

    Mal schauen, ob ich das mache.


    CIFS im Sinne von SMB1 sollte sicher nicht mehr verwendet werden. Das trifft aber wohl nicht auf das CIFS vfs zu.

    Siehe: https://wiki.ubuntuusers.de/mount.cifs/

  • ja, Du hast recht, der Name des Moduls ist aber ziemlich irritierend, da ja CIFS ein (sehr alter) konkreter "Dialekt" einer alten Windows-Dateifreigabe ist.


    aus Deinem Link:

    SMB-Protokoll-Versionen

    Das SMB-Protokoll existiert in den Versionen 1.0, 2.0, 2.1 und 3.0…3.11, die untereinander nicht vollständig kompatibel sind. Eine Kommunikation kommt nur zustande, wenn sich Client und Server auf eine gemeinsame Version einigen. Dazu ist es manchmal erforderlich, die zu verwendende Version anzugeben. Das Default-Protokoll, welches mount.cifs auswählt, wenn kein Eintrag vers=xxx vorliegt, wurde mehrmals geändert:

    • bei einem Kernel vor 4.13 war dies SMB1.0
    • bei einem Kernel ab 4.13 vor 4.13.5 war dies SMB3.0
    • seit Kernel 4.13.5 einigt sich der Client mit dem Server auf das höchste Protokoll, das beide verstehen und das auf beiden zugelassen ist. Bei modernen Geräten ist dies standardmäßig SMB3.11 (= vers3.1.1).

    Welche Kernel-Version aktiv ist, zeigt uname -r im Terminal. Über die Option vers= kann das verwendete SMB-Protokoll explizit festgelegt werden:

    Code
    sudo mount -t cifs -o vers=3.1.1,username=otto,password=geheim //192.168.1.100/Tausch /media/austausch 

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