[gelöst] OSD Probleme nach Release Upgrade von Xenial nach Bionic ...

  • Hallo,


    habe in den letzten Tagen meine beiden VDR von Ubuntu 16.04 (Xenial) nach Ubuntu 18.04 (Bionic) gebracht. Dazu habe ich wie immer in den letzten Jahren do-release-upgrade verwendet.


    Zum Hintergrund meiner Installation, das sind immer normale Ubuntu LTS Desktop Installationen, wo ich automatisch eine openbox Session für den Nutzer "vdr" durch lightdm starten lasse. Diesmal war etwas aufpassen angesagt, da mit gnome3 auch gdm3 an Start kommt, welcher scheiße zu konfigurieren ist. lightdm wieder als bevorzugter DM definiert, läuft auch der Autologin wieder wie definiert. Inzwischen ist auch gnome de- und unity wieder installiert (im Hintergrund), Hauptsession ist wie gesagt, openbox.


    Nach dem do-release-upgrade und dem Umbiegen auf lightdm, lief augenscheinlich alles, ausser das ich den VDR kaum bedienen konnte. Der fing irgendwann einfach an ohne Tastendruck wild durchs OSD zu schalten bzw. ganz schlimm die Kanäle in Lichtgeschwindigkeit durchzuschalten ...


    Das Problem konnte ich nach eine Brainstorming Session mit rofafor, vielen Dank (!) dafür, lösen. In meiner seit Jahren mitgenommenen remote.conf fanden sich noch XKeySym Einträge, welche seit Jahren kein Problem gemacht haben, aber hier dieses wilde "OSD" verursachten. Jetzt befinden sich nur noch lirc Einträge in der remote.conf.


    Nun kann ich zwar das OSD fast vernünftig bedienen, nach dem Start sieht erstmal alles ganz gut aus und funktioniert auch ganz normal. Aber irgendwann, Auslöser nicht zu erkennen, gibt es auch hier leichte Probleme, Channelinfo wird dann nurmehr 1/10 Sekunde angezeigt, wie auch alle anderen Nachrichten/Kurz-Ausgaben vom VDR, z.B. Volume, Shutdown. etc. Als ob irgendwie direkt ein "OK" hinterher gejagt wird.


    In dem Zustand kann ich VDR nicht runterfahren, weil die shutdown Abfrage sofort aus unbekannten Grund negiert wird, sieht man auch im syslog. Ich kann auch kein Aufnahme löschen, weil ich die Abfrage zu Löschung nicht bestätigen kann usw.


    Das Problem tritt mit allen Skins, VDR nativ, text2skin, skindesigner auf. Ich habe auch keine doppelten/geprellten Tasten aus inputlirc, alles bereits überprüft.


    Die Geräte sind Wilson Canyon NUCs (Haswell) mit eingebauten CIR, mit denen ich 0,0 Probleme hatte bis zum Upgrade auf Bionic.


    Jemand eine Idee wo ich suchen könnte?


    Regards

    fnu

    HowTo: APT pinning

  • Was sagt denn evtest und was irw (bei Tastendrücken)?

    Ich habe auch keine doppelten/geprellten Tasten aus inputlirc, alles bereits überprüft.

    inputlirc läuft sauber.


    Wenn das Problem auftritt und ich z.B. "Gelb" für "Aufnahme löschen" drücke, kommt die Taste lt. irw genau einmal an. Irgendwas innerhalb der VDR Installation macht da aber mehr drauss und negiert die Abfrage direkt ... kann in dem Fall natürlich kein "OK" sein.


    Regards

    fnu

    HowTo: APT pinning

  • Ich habe auch keine doppelten/geprellten Tasten aus inputlirc, alles bereits überprüft.

    Hast du eventuell das lirc-Paket installiert, aber die darin enthaltenen Systemd-Units nicht deaktiviert? Das startet neben der lircd.service/lircd.socket auch noch automatisch eine lircd-uinput.service, die die Tastendrücke, die auf dem Lirc-Sockel ankommen, zusätzlich auf einem uinput-Device ausgibt (und die mit den meisten Fernbedienungen spürbares Tastenprellen verursacht).

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Hast du eventuell das lirc-Paket installiert, aber die darin enthaltenen Systemd-Units nicht deaktiviert?

    Nun ich sicher nicht (bewußt), es scheint aber tatsächlich genau das zu laufen:

    Code
    ps -ef|grep lirc
    nobody     797     1  0 20:04 ?        00:00:00 /usr/sbin/inputlircd -f -g -m 0 -r 300 /dev/input/by-id/Nuvoton_w836x7hg_Infrared_Remote_Transceiver-event-if00
    root       799     1  0 20:04 ?        00:00:00 /usr/sbin/lircmd --nodaemon
    root       806     1  0 20:04 ?        00:00:00 /usr/bin/irexec /etc/lirc/irexec.lircrc
    root      1140     1  0 20:04 ?        00:00:00 /usr/sbin/lircd --nodaemon
    root      1144     1  0 20:04 ?        00:00:00 /usr/sbin/lircd-uinput
    vdr       1493     1  0 20:04 ?        00:00:00 /usr/bin/irexec -d /home/vdr/.lircrc
    vdr       2923  2908  0 21:34 pts/0    00:00:00 grep --color=auto lirc

    Hab glaube ich letzmalig unter Precise was an (input)lirc gemacht, seither nur immer per "do-release-upgrade" übernommen ...


    Hell mich doch mal eben auf mit den systemd-units ... ?


    uinput is m.E. aber in /etc/lirc/lirc_options.conf deaktiviert ...

    Aber geht evtl. schon in die Richtung ...


    Gruß

    Frank

    HowTo: APT pinning

  • seahawk1986


    Wie so oft hast Du, Alexander, genau richtig gelegen, danke :thumbup:


    Genau das war das Problem, der lircd-uinput service der da noch lief ... funktioniert nun alles wieder, selbst meine ur-alte remote.conf kann ich wieder belassen.


    Lösung: U.a. Weg von seahawk1986 ist besser und eleganter.

    Code
    sudo systemctl stop lircd-uinput.service
    sudo systemctl disable lircd-uinput.service

    Gruß

    Frank

    HowTo: APT pinning

    Einmal editiert, zuletzt von fnu ()

  • Hell mich doch mal eben auf mit den systemd-units ... ?

    Das Thema ist zu umfangreich, um das in ein paar Sätzen abzuhandeln, für Details hilft ein Blick in die umfangreiche Dokumentation: https://www.freedesktop.org/so…emd/man/systemd.unit.html und https://www.freedesktop.org/so…systemd/man/systemctl.htm


    Beim Lirc-Paket hat sich der neue Maintainer mit automatisch startenden Systemd-Units auf jeden Fall ordentlich ausgetobt.

    uinput is m.E. aber in /etc/lirc/lirc_options.conf deaktiviert

    Das hat keinen Effekt, weil es von einer extra Unit aus dem Lirc-Paket gestartet wird.


    Wenn du Units so deaktiveren willst, dass sie nicht mehr gestartet werden können, musst du sie maskieren (das --now sorgt dafür, dass sie zusätzlich gleich gestoppt werden):

    systemctl mask --now lircd-uinput.service lircd.service lircd.socket lircmd.service (das selbe ggf. auch noch für die irexec.service, wenn du keine mit root-Rechten laufende irexec-Instanz haben willst).

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Ja, das Vorgehen ist natürlich eleganter ... :)


    Gruß

    Frank

    HowTo: APT pinning

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