Zyxel NAS NSA-310 als VDR-Server (ARM 1200MHz, 256MB RAM) möglich?

Hallo zusammen,

Bisher war ich stiller Mitleser, doch nach mittlerweile vielen Tagen mit Trockenübungen würde ich gerne den Sprung zu einem ARM-basierten VDR machen. Anfangs bin ich innerhalb der Überlegungen über Geräte wie Dockstar, Goflex und iConnect gestolpert, doch mittlerweile interessiere ich mich für das Zyxel NAS NSA-310. Leider ist das noch weniger dokumentiert, als Dockstar und co. Deshalb komme ich nun mit diesem Beitrag um die virtuelle Ecke.

Laut /proc/cpuinfo laufen beide mit Processor: Feroceon 88FR131 rev 1 (v5l), BogoMIPS: 1199.30 (Dockstar , NSA-310).

Nun scheint es auch auf dem Zyxel NAS NSA-310 "relativ" unproblematisch auf eine Debian-Installation zu kommen. Die Power des Systemes sollte im Vergleich zum Dockstar auch genügen, um dort ein VDR-Server aufzubauen. Grundsätzlich interessieren mich halt auch die Mehrwerte der Schnittstellen am Zyxel, welches man am Dockstar, aber auch an Goflex und iConnect vermisst.

Auf dem Dockstar benutzen wohl einige ein Repo von YaVDR. Das irritiert mich noch immer, weil YaVDR doch eigentlich in der Ubuntu-Welt zuhause ist. Das Ubuntu dabei auf Debian aufbaut ist mir schon bewusst, aber trotzdem irritierte mich das Repo. Da es sich dabei aber sehr wahrscheinlich einfach nur um ARM-Pakete handelt, sollten diese doch dann auch auf dem von mir erwähnten Zyxel NAS NSA-310 laufen, oder? Wie ich gelesen habe, spricht wohl generell auch nichts dagegen selbst zu kompilieren, aber ich versuche hier eben ein paar Verständnisfragen loszuwerden.

Durch die Ähnlichkeiten in der Hardware sollte es doch durchaus möglich sein auf dem Teil ein VDR laufen zu lassen, oder? Ich bin mittlerweile etwas unsicher, ob ich es probieren sollte, oder ob ich doch lieber zu einem Goflex oder iConnect greifen sollte, weil dort immerhin schon ein Paar Erfahrungen dokumentiert wurden. Aber vielleicht kann hier ja jemand seinen Senf dazu abgeben!? Würde mich auf jeden Fall sehr freuen.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Ok. Kannst du vielleicht auch 1-2 Worte darüber verlieren, warum du mit dem NSA unzufrieden warst. Mit Debian sollte ja eigentlich auch alles klappen, was du mit der Goflex machst.

Oder ging das eben nicht? Oder beziehst du dich auf den Auslieferungszustand?

Naja... Klar man muss wohl über die serielle Konsole drauf und dann Debian installieren. Hab mir die Anleitung auf NAS-Central angesehen und halte das durchaus für machbar.

Mit Debian auf dem Teil müsste man doch VDR-technisch den Weg vom Dockstar / Goflex gehen können, oder? Die eigentliche Hardwaregrundlage ist ja die gleiche...

Nun wollte ich noch ergänzen, dass ich mir das Zyxel NAS NSA-310 bestellt habe. Ich werde hier meine Erfahrungen mit dem Teil in Verbindung mit VDR beschreiben. Sollte das alles nichts werden auf dem Gerät, dann gibt es immerhin nen Erfahrungsbericht darüber und ich werde es im Zweifel wirklich nur als NAS nutzen.

Interessant finde ich die Anschlussmöglichkeiten mit SATA, eSATA, USB usw. Daher sehe ich auch einen Mehrwert zu Dockstar, Goflex und iConnect. Laut meinen Recherchen sollte darauf, dank gleicher CPU-Grundlage ohne Probleme Debian und auch VDR laufen. Der einzige Knackpunkt ist halt, dass man Debian ersteinmal "raufzwingen" muss. Das funktioniert offenbar nur über eine Serielle Konsole, die einen "Anbau von 3-4 Kabeln" erfordert. Aber das ja auch nur zur Einrichtung. Eine reine Softwarelösung ohne USB-zu-Seriell würde mir zwar auch lieber gefallen, aber diese Hardware für aktuell bei Ebay neu 55,90€ lässt mich einfach schwach werden.

Als USB-to-RS232 habe ich im Übrigen bei Ebay zugeschlagen. Für 3,34€ wohl kaum zu schlagen. Da die Lieferung aber sicher etwas länger brauchen wird, wird wohl ein altes serielles Kabel von mir dran glauben müssen, wenn das NAS vorher hier eintrifft. Trotzdem vielen Dank für die Rückmeldung.

Hi,
Hab den Thread leider die letzten Tage nicht auf dem Schirm gehabt, denn sonst hätte ich deine iBood-Meldung nicht verpasst. Ich habe mir das Teil bei Ebay gekauft für knapp 55,00€. In dem von dir verlinkten Beitrag bin ich auch mit Fragen dabei gewesen.

Gerne ein kleiner Erfahrungsbericht von mir:
Nach Lieferung ausgepackt und einfach mal ohne jedes Medium durchgestartet. Das Gerät holte sich sofort eine IP-Adresse vom DHCP im Router und ich konnte mich an der Oberfläche anmelden. Das Originalsystem ist in meinen Augen besser, als der Ruf, den es genießt. Zumindest war das mein Eindruck von ca. 30 Minuten testen mit angesteckter USB-Platte und einige Geschwindigkeitstests.

Dann runterfahren und aufschrauben. Der beschriebene Prozess mit der seriellen Schnittstelle lässt sich mit einem Breakout-Kabel relativ schnell und einfach nachstellen. Allerdings ist in meinen Augen die Pin-Belegung tatsächlich anders als im ersten Beitrag des von dir verlinkten Threads. Das habe ich dort aber schon beschrieben. Den eigentlichen "Debianisierungsprozess" habe ich so weit abgeändert, dass ich das Originalsystem im Flash behalten habe und Debian auf einer Festplatte installiert hab. Für mich war das ein recht großes Unterfangen, weil ich immer wieder an die Grenzen meiner Linux-Kenntnisse gestoßen bin. Etwas ausführlicher habe ich das hier festgehalten.

Ich habe mich dann für den Kernel 3.2 entschieden und viele Tage tatsächlich nur einen Sambaserver auf dem Teil laufen lassen. Achja... 2 TB Festplatte ist intern mit der Debian-Installation, Boot usw. und im Home halt noch knapp 1,9TB für Dateien. Ich versuche es aber aufgrund der Uhrzeit etwas abzukürzen:

Alles Kernel 3.2.0 und Debian Wheezy

• Samba-Server ok und 30MB / Sekunde bei Dateiübertragungen
• NFS-Server (kein Kernel Support? Bekomme ich nicht zum Laufen)
• Eigenen Kernel kompiliert (NFS geht leider nicht, dafür jetzt aber meine Tevii S660)
• w-scan läuft grad durch
• VDR ist installiert
• 1 von 2 USB-Schnittstellen nun von Tevii S660 belegt
• 1 eSATA noch frei
• LED-Steuerung funktioniert
• Lüftersteuerung (Ja es gibt einen internen Lüfter) möglich, aber bei mir nur Treibersupport und noch keine automatische Steuerung. Aktuell Lüfter zeitweise komplett ausgestelllt. Temperaturen trotzdem ok.
• Stromverbrauch inkl. 2TB Festplatte intern bei Datenübertragung über Samba bei 9 Watt.

Mein Fazit:
Mit dem älteren Kernel wären sicher ein paar Dinge einfacher gewesen (NFS denke ich), aber es scheint, als wäre ich auf dem richtigen Weg. Für 46,00€ hätte ich mir direkt einen zweiten bestellt. Bei Ebay allerdings aktuell auch schon für 50,00€ (wobei ich auch nur 55,00€ bezahlt habe).

Sorry.. Bin irgendwie doch schon ein wenig müde und schreibe etwas konfus. Der Sendersuchlauf bei w_scan ist grade durch und ich werde jetzt mal VDR auf dem Teil anwerfen. Ich werde dann morgen / bzw. heute im Verlauf des Tages berichten, was ich erreicht habe.

EDIT: VDR läuft. Genaueres aber wirklich erst, wenn ich wieder wach bin. Bin bisher begeistert...

EDIT2: VDR läuft. CPU-Auslastung beim Streaming mit VLC liegt auf dem NAS bei ca. 9%. Mittlerweile kämpfe ich schon viele Stunden damit VDR-Plugins auf dem Teil zu bauen. Aktuell läuft halt nur FreeTV und ich schaue testweise RTL2. Hab auch schon nen Apple TV 2 mit XBMC getestet. Werde noch ein bisschen weiter probieren und dann irgendwann nochmal berichten. Bei speziellen Fragen antworte ich natürlich gerne schon früher.

EDIT3: Mittlerweile läuft auch alles was VDR ist genau so, wie es laufen soll. Zumindest irgendwie. Es wird ja wenig offen über die Integration von PayTV gesprochen und daher muss ich da selbst noch experimentieren. Aktuell habe ich folgende Situation bei der CPU-Auslastung (alles Streaming zu VLC am Windows Rechner):
RTL HD: 50%
Disney Channel SD: 25-35%
Das Erste SD: 15-20%
Das benötigte Plugin scheint aktuell tatsächlich auch im FreeTV ordentlich CPU-Last zu generieren. Hier werde ich also weiter experimentieren müssen. Gefühlt gibt es aber aktuell in der Funktion keine Einschränkungen und ich denke diese Probleme wird es auf Dockstar und Co. sicher auch geben. Aber darüber spricht man ja nicht, deshalb ist ein Erfahrungsaustausch zumindest für mich schwierig.

Offen bleiben vorerst die Punkte NFS (hier werde ich nochmals einen neuen Kernel kompilieren und testen) und die intelligente Lüftersteuerung. Aktuell lasse ich den Lüfter einfach laufen, weil das Teil eh nicht in Hörweite ist. Da ich aber denke, dass man das Ganze wahrscheinlich die meiste Zeit passiv laufen lassen kann, werde ich mich auch an diesen Punkt wieder zu schaffen machen. Bisher kann ich aber sagen, dass ich sehr begeistert bin. Gerade innerhalb der Überlegung Dockstar, GoFlex Net oder iConnect würde ich mittlerweile wegen der sinnvollen Schnittstellen (2x USB, 1x eSATA, 1x SATA intern) zum Zyxel NSA 310 greifen.

Achja... Aufgrund meines jetzigen Standes habe ich auch schon ein weiteres Gerät bestellt. Dieses Mal allerdings ein NSA 320. Das Gerät ist wohl quasi baugleich, aber für 2 interne SATA-Platten, dafür ohne eSATA, aber 3 USB-Schnittstellen. Für den Preis bekommt man in meinen Augen wirklich viel. Das NSA 310 kann ich aber auch jedem empfehlen. Jedem stimmt nicht, denn man muss schon viel basteln und fummeln, aber ich denke das ist jetzt schon besser dokumentiert als noch vor 2-3 Wochen. Ich werde viele Teile meiner eigenen Entwicklungen auch veröffentlichen, damit andere es leichter haben können.

Vom Grundsatz her ist es ja innerhalb von Linuxsystemen kaum ein Unterschied, ob ARM oder x86. Mittlerweile läuft das Teil bei mir wirklich ziemlich rund, obwohl ich noch ein paar Anpassungen an meinem eigenen Kernel machen möchte. Ich werde mich da morgen nochmal dransetzen und dann auch erneut berichten. Im verlinkten Thread hat sich wohl auch noch einiges getan. Wichtig ist auf jeden Fall die Beachtung der Breakout-Reihenfolge. Ich vermute, dass meine Erläuterungen dazu eher stimmen. Kann aber auch sein, dass mein Adapter irgendwie falsch belegt ist. Kaputt machen kann man es dadurch aber noch nicht.

Ich empfehle außerdem die Installation des Systems direkt auf der Festplatte. Den Kernel im Flash des Gerätes zu speichern (so wie im Thread empfohlen), halte ich selbst für (fast) sinnfrei. Ich selbst habe das original Zyxel im Flash gelassen (man kann im Zweifel dann noch das Originalsystem starten oder wieder auf dieses Wechseln) und Kernel und Installation auf der internen Festplatte.

Seit meinen ersten Gehversuchen hat sich ja wirklich einiges getan und meine anfänglichen Probleme wurden zum größten Teil schon gefixt. Am eigenen Kernel bin ich allerdings nicht vorbei gekommen, da ich direkten Kernel-Support für die DVB-S-Geräte haben wollte. Ein weiteres Problem war für mich die Realisierung des PayTV, weil einfach schlecht dokumentiert, weil eben eher in Grauzone wegen nicht lizensiertem CI. Ich fange schon wieder an zu schwafeln und lasse es daher lieber für heute. Falls du Fragen hast, stelle diese gerne.

Grundsätzlich sind die meisten Dinge rund um dieses "Projekt" im Beitrag auf Nas-Central zu finden. Ich selbst habe versucht meine Erfahrungen mit Debian und Zyxel NSA310 zu beschreiben. Es ist eigentlich alles gar nicht so schwer. Am Wichtigsten ist wohl einen vernünftigen Breakout für RS232 zu haben. Daran scheitern auch bei ähnlichen Projekten die meisten. Im Zweifel würde ich auch gar nicht erst ein Nokia-Kabel kaufen, um das zu missbrauchen, sondern gleich ein Breakout-Adapter kaufen. Den gibts hier in Deutschland für rund 8 - 15,00€.

Ich hatte dir ja per Email einige Hinweise zukommen lassen. Bist du damit denn schon weiter gekommen?

Ja... FT232 Tiny Breakout Foca funktioniert. Am besten gleich entsprechende Jumper-Wires mitbestellen, falls nicht vorhanden.