Wieviel Signal braucht ein Digitalreceiver zur artefaktfreien Funktion?

  • Moijn,


    @admin: Falls die Frage hier falsch ist, bitte ins richtige Forum umlegen.


    läßt sich für eine artefaktfreie Funktion eines Digitalreceivers eine Untergrenze für die Signalstärke angeben?


    Da ich annehme, das auch weitere Parameter hier eine Rolle spielen, hier folgender Mustersender:


    DVB-S, 11500MHz, 1080i, SR: 24500, FEC 5/6


    Gesucht ist ein Minimalwert für das SNR oder das MER in [dB], evtl. auch ein Maximalwert für den BER


    Alle sachbezogenen Hinweise, Referenzen oder Kommentare sind willkommen.


    Grüße, hed

  • Die einzig gültige Antwort darauf kann nur lauten: "Soviel wie er eben braucht".
    Jeder Receivertyp ist unterschiedlich empfindlich und gibt für SNR und BER auch andere Werte aus. Und natürlich hängt das auch von der FEC (3/4, 5/6 oder...) ab mit der die Sender arbeiten.

  • Es gibt aber Vorgaben innerhalb derer sich das Signal an der Dose befinden muss (und damit auch Vorgaben die die Tuenerhersteller zur Konstruktion nutzen). Ein Fachmann kann ein Messprotokoll anfertigen was bestätigt ob das Signal I.O. ist oder nicht.
    Und ist das Signal I.O. dann muss jeder Receiver ein fehlerfreies Bild zeigen, tut er das nicht dann ist er defekt.


    Warum fragst du?


    cu

  • halbfertiger: Alle Geräte werden aus im Prinzip gleichen Bauteilen hergestellt; es gibt zwar (kleinere) Unterschiede, uns interessiert eher ein generelles Limit. Natürlich ist das abhängig von den verwendeten Senderparameter, daher mein Mustersender als Beispiel. Parallel versuchen wir auch schon, über das DVB-Konsortium weiterzukommen ... Ein anderer Tip zeigte aber auf dieses Forum :)


    Zitat

    Original von Keine_Ahnung
    Es gibt aber Vorgaben innerhalb derer sich das Signal an der Dose befinden muss (und damit auch Vorgaben die die Tuenerhersteller zur Konstruktion nutzen). Ein Fachmann kann ein Messprotokoll anfertigen was bestätigt ob das Signal I.O. ist oder nicht.


    Solche Vorgaben sind gerade gesucht ...


    Zitat


    Und ist das Signal I.O. dann muss jeder Receiver ein fehlerfreies Bild zeigen, tut er das nicht dann ist er defekt.


    Das ist möglicherweise zu einfach gesehen: In Ordnung oder nicht in Ordung ist ja ein binäres Kriterium. Zumindest SNR und BER spannen aber schon einen zweidimensionalen Raum auf. Dort verläuft dann eine entsprechende (In-Ordnung-)Funktion.


    Zitat


    Warum fragst du?


    cu


    Wir haben für einen Kunden mehrere SAT-Anlagen zum Empfang eines bestimmten Programms aufgestellt. Dieses wird vom Provider mit sehr geringer Leistung abgestrahlt. Dadurch kommt es (z.B. bei Schlechtwetter) immer wieder mal in den Anlagen zu Empfangsstörungen. Da entsteht natürlich die Frage, wer für diese Störungen verantwortlich ist ... (Haftung).


    Gruß, hed

  • Zitat

    Originally posted by hed
    Solche Vorgaben sind gerade gesucht ...


    Gehe doch mal hierher: http://forum.digitalfernsehen.de/
    Da wurden ofter schonmal Werte genannt, weil Techniker die Anlagen beruflich aufbauen müssen (sollten?) ja eh für die Übergabe Messprotokolle anfertigen. Und da sind genug (wirklich qualifizierte Profis) die das wissen. Da erhälst du vermutlich ganz schnell ne qualifizierte Aussage wie ein I.O. Signal an der Dose definiert ist.


    Zitat

    Originally posted by hed
    Das ist möglicherweise zu einfach gesehen: In Ordnung oder nicht in Ordung ist ja ein binäres Kriterium. Zumindest SNR und BER spannen aber schon einen zweidimensionalen Raum auf. Dort verläuft dann eine entsprechende (In-Ordnung-)Funktion.


    Naja, der SNR muss sich an der Dose in einen definierten Bereich befinden. Tut er dann und der Receiver hat damit Probleme dann ist der Tuner des Receivers zu minderwertig.


    Zitat

    Originally posted by hed
    Wir haben für einen Kunden mehrere SAT-Anlagen zum Empfang eines bestimmten Programms aufgestellt. Dieses wird vom Provider mit sehr geringer Leistung abgestrahlt. Dadurch kommt es (z.B. bei Schlechtwetter) immer wieder mal in den Anlagen zu Empfangsstörungen. Da entsteht natürlich die Frage, wer für diese Störungen verantwortlich ist ... (Haftung).


    Kommt vermutlich darauf an was vereinbart war. Wenn schon vorher abzusehen war das das nur im Grenzbereich zu realisieren ist und der Kunde sagte I.O. ...



    Aber eigentlich kann man das ja einfach mit Hilfe eines Messgerätes klären. Schauen wie das Signal aussieht (also Signalsträke und Signalquallität über den gesamten Frequenzbereich), ist es innerhalb des guten Bereichs dann hast du kein Problem.


    cu

  • Zitat

    Original von hed
    Zumindest SNR und BER spannen aber schon einen zweidimensionalen Raum auf.


    BER entsteht aber erst im Empfänger, und hängt von SNR, SR und FEC ab. Jeder Empfängertyp gibt da andere Werte aus, weil er verschiedene Strategien zur Signalverarbeitung hat.


    Zitat

    Wir haben für einen Kunden mehrere SAT-Anlagen zum Empfang eines bestimmten Programms aufgestellt. Dieses wird vom Provider mit sehr geringer Leistung abgestrahlt.


    Erkundige dich beim Satellitenbetreiber welche Schüsselgröße er für den Empfangsort empfiehlt. Wenn der Satellitenbetreiber für den Empfangsort keine Empfehlung gibt, wird er schon wissen warum.


    Zitat

    Dadurch kommt es (z.B. bei Schlechtwetter) immer wieder mal in den Anlagen zu Empfangsstörungen.


    Das ist normal und kann durch die beste und aufwändigste Empfangstechnik nie ganz verhindert werden. Was willst du gegen Schlechtwetter am Uplink unternehmen?


    100% freie und sichere Sicht zum Satellit besteht, kein noch so starker Wind kann Äste in den Weg reinbiegen? Das ist die Grundvoraussetzung.


    Zitat

    Da entsteht natürlich die Frage, wer für diese Störungen verantwortlich ist ... (Haftung).


    Wer für Satempfang Schlechtwettergarantien gibt muss sehr naiv oder verzweifelt bei der Auftragsannahme gewesen sein.


    Und auch Satelliten altern und verringern dabei die Sendeleistung, oder sie werden wegen Treibstoffmangel nicht mehr an der optimalen Position gehalten sondern in den inclined Orbit geschickt. Wie willst du in einem solchen Fall die korrekte Funktion der Empfangsanlage nachweisen?


    Nachtrag: Notfalls stellst du mal Dr.Dish die Frage. Eventuell zusätzlich mit konkreten Angaben, welcher Sender von welchem Sat an welchem Standort empfangen werden soll.


    http://www.drdish-tv.com/

    Einmal editiert, zuletzt von halbfertiger ()

  • Nur um das nochmal zu erklären: Von der Spiegelgrösse her sind wir 1-2 Nummern über den Empfehlungen. Die öffentlich empfangbaren Programme kommen alle super, auch im Schlechtwetterfall. Im Störungsfall sind das aber alles nur indirekte Argumente ...


    halbfertiger: Sollte nicht die unkorrigierte BER für verschiedene Empfänger gleich sein?


    Danke für die Tipps. Dr. Dish werde ich nochmal ausprobieren ...


    Grüße, hed

  • Zitat

    Original von hed
    Nur um das nochmal zu erklären: Von der Spiegelgrösse her sind wir 1-2 Nummern über den Empfehlungen.


    Zusammen mit einem sehr empfindlichen LNB kann das schon wieder zuviel des Guten sein, wenn die Transponder sehr unterschiedlich starke Signale haben.

  • Zitat

    Original von hed
    Nur um das nochmal zu erklären: Von der Spiegelgrösse her sind wir 1-2 Nummern über den Empfehlungen. ...


    Das hat mal so überhaupt keine Aussagekraft!


    Theoretisch ist es zwar so, dass mit Größe des Spiegels auch der Gewinn zunimmt.
    Leider ist ea aber so, das bei den Schüsseln, die zum Sat Empfang angeboten werden, eben auch bei zunehmender Größe die Fertigungsungenauigkeit zunimmt. D.h eine "100er" Schüssel muss nicht zwangsläufig auch gleich besser sein, als eine "80er"´. Das ist zumindest mal bei den Offset Spiegeln so.
    Für optimalen Empfang von schwachen Sendern würde ich in diesem Fall einen professionellen Prime-FocusSspiegel nehmen.
    Der Nachteil von Prime-Focus-Spiegeln ist aber, dass die einen recht kleinen Öffnungswinkel haben und somit sehr exakt ausgerichtet werden müssen, außerdem kann im Winter Schnee darin liegen bleiben, was natürlich den Empfang auch wieder mindert.

  • In den Tuner-Datenblättern, die im Wiki verlinkt sind stand afaik was dazu.


    Ob man mit diesen Mindestwerten aber glücklich werden wir, wage ich zu bezweifeln.
    Wenn müsste man mal schauen, ob es da eine Norm oder so zu gibt.

    Gruss
    SHF


  • Zitat

    Original von SHF
    In den Tuner-Datenblättern, die im Wiki verlinkt sind stand afaik was dazu.


    Ob man mit diesen Mindestwerten aber glücklich werden wir, wage ich zu bezweifeln.
    Wenn müsste man mal schauen, ob es da eine Norm oder so zu gibt.


    Sicher nicht. Aber wenn jemand den Mindestwert unterschreitet *kann* keine einwandfreie Funktion mehr erfolgen ...


    Die Lösung zu unserem Problem ist gefunden und steht in den einschlägigen Normen:


    In Kap. 5 Anhang D von EN 300 421 sind Musterrechnungen für DVB Systeme aufgeführt. Danach wird der QEF (Quasi Error Free) Betrieb je nach Coderate bei einem C/N von ca. 4 bis 8 dB erreicht. Unterschreitet das Signal diese Werte, so tauchen im Datenstrom unkorrigierte Fehler auf. Der Provider muß für einen fehlerfreien Betrieb also mindestens dieses C/N gewährleisten. In der Praxis ist aufgrund verschiedener Einflüsse (Fertigungstoleranzen, Fehljustierung, Wettereinflüsse etc.) natürlich ein möglichst hoher Wert mit ausreichenden Reserven anzustreben.


    Danke & MfG,
    hed

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!