... noch ein AVBoard

  • Da mein Board nun seit erwa einer Woche in Betrieb ist und ich auch einigermassen zufrieden mit dem Ergebnis bin, denke ich es ist so weit, die Sache mal vorzustellen.


    Das Board ist von habichthugo's FFLBHQ inspiriert, es handelt sich aber nicht um einen 100%igen Nachbau. Ich habe mich z.B. für ein passives Filter und ein externes Gehäuse entschieden. Ausserdem habe ich noch einige weitere Kleinigkeiten nach meinem Geschmack geändert.
    Bilder, wie die Sache aufgebaut aussieht, gibt es hier.


    Nun aber zur detailierteren Vorstellung der einzelnen Komponenten:
    Ich fange gleich mal mit dem Wichtigsten, dem RGB-Teil an.
    Der Aufbau der Schaltung ist im angehängten Bild zu sehen, das erklährt eigentlich alles.


    Die Bildqualität ist, subjektiv betrachtet, hervorragend. Es ist (zumindestens an meinem Fernseher) kein Unterschied mehr zu dem Bild vom Reciever (auch über RGB angeschlossen) erkennbar.


    Gemessen sieht die Sache aber nicht mehr ganz so toll aus.
    Die Bandbreite(-3dB) liegt bei ca. 4,5 MHz (gelbe Kurve), da hatte ich mir bei der Simulation eigentlich etwas mehr erhofft(rote Kurve). Zum vergleich auch die simulierten Kurven vom FFLBHQ (blau) und dem internem Filter der FF (grün, FBAS daher der 1Vss).
    Gemessen habe ich mit, aus Vertikalen Streifen bestehenden Bildern, die über das Image-Plugin ausgegeben wurden.
    Das Bild mit den einen Pixel breiten Streifen ist noch etwas verschwommen, die Linien aber erkennbar. Ab 2Pixeln sind die Linien klar erkennbar und auch richtig schwarz und weiss. Das Oszilloskop bestätigt den Eindruck auf dem Fernseher, mit den gemessenen Pegeln habe ich die gelbe Kurve gezeichnet.
    Ich hoffe mit einem optimierten Filter noch etwas mehr rausholen zu können, dazu aber später mehr.


    Das Poti stand übrigens auf maximum, was einen Pegel von 0,7Vss ergab. Bislang habe ich nur im RGB-Modus gemessen, S-Video werde ich aber bei Gelegenheit nachholen.


    Fortsetzung folgt...

  • Zum Composite-Video-Teil ist eigentlich nicht viel zu sagen, er entspricht weitgehend habichthugos Vorschlag. Allerdings habe ich es geschafft, durch die Verschiebung des Arbeitspunktes den Elko am Ausgang einzusparen.
    Der AC-Pegel liegt, bei voll aufgedrehtem Poti bei 0,95Vss bei einem DC-Pegel (GND zu Sync) von ca. 0,5V. Einige andere Geräte, die ich gemessen habe, liegen da deutlich (bis 1,5V) höher.
    Zulässig sollen 2V-DC sein, ich habe aber bislang leider keine offiziellen Angaben dazu gefunden.


    Der Audio-Teil ist, glaube ich, dem vom FFLBHQ identisch. Eventuell sind einige Widerstandswerte geringfügig geändert.
    Leider ist auf dem Ton ein Rauschen von bis zu 100mV drauf, was aber eigentlich nur bei gemutetem Ton zu höhren ist.
    Es handelt sich um Einstreuungen vom Bildsignal, das ist am Oszi eindeutig zu erkennen. Da es aber auch auf der Klinkenbuchse von der FF-Karte selbst ist und mir auch schon früher aufgefallen ist, denke ich, dass es schon von der Karte kommt. Allerdings habe ich bislang nur mit angestecktem Board gemessen, werde es ohne aber bei Gelegenheit nachholen.
    Ich werde jedenfalls einen Tiefpass-Filter nachrüsten, das könnte eventuell was bringen.


    Bei dem SPDIF-Teil bin ich stärker von allen mir bekannten Vorschlägen abgewichen, da mir deren Eingangsimpedanz doch etwas niedrig erschien.
    Das Ausgangssignal sieht ordendlich aus, ob es auch wirklich mit einem Sourround-Reciever klappt kann ich aber mangels eines solchen nicht sagen.


    Der IR-Teil entspricht dem aus dem WIKI und funktioniert einwandfrei.


    Die Versorgungsspannungen habe ich übrigens ordendlich gesiebt.
    Die tatsächlich verbauten Kondensatoren sind noch grösser als angegeben (1000µF statt 470µF , 220µF Low-ESR statt 100µF), bei meinem Rechner ist die 5V-Schiene ziemlich versaut, daher hab ich das grösste draufgebaut was gepasst hat. Die Werte im Schaltplan sollten eigentlich auch reichen, aber mögliche Ersparnis hätte unter 50 Cent gelegen, da wollte ich es nicht riskieren die Dinger noch mal ablöten zu müssen.

  • Geplante Verbesserungen / Vereinfachungen (noch nicht ausprobiert):


    Verbessertes RGB-Filter:
    Da ich mit dem aktuellen Zustand noch nicht ganz zufrieden bin, habe ich das Filter noch mal abgeändert (evtl. war auch die unsymetrische Auslegung nicht so ideal). Ich habe dabei den simuliertem Frequenzgang um die Differenz zwischen dem Ist-Verlauf und soll Verlauf angehoben. Resultat sollte eigentlich ein praktisch linearer Verlauf bis ca.7,5MHz, bin gespannt ob's klappt.
    Die neuen Werte sind im Anhang (C1 bis C3 und L1). Wenn man R1 erhöht um einen höheren Ausgangspegel zu erhalten kann es sein, dass man C3 etwas verkleinern muss. Ich werde warscheinlich mit 140Ohm und 47pF beginnen (Wenn ich schon ein Poti drin habe will ich es auch nutzen können). Die Unterschiede zwischen 47 und 68pF sollten aber praktisch nicht ins Gewicht fallen.


    Zitat

    Wenn man auf die Potis verzichtet (ich hab die eigentlich nur drauf gemacht, da ich mir mit den Ausgängen der FF noch etwas unsicher war) und sich nur auf eine SCART-Buchse beschränkt (sollte für die meisten Anwender eigentlich reichen) müsste man die Schaltung noch weiter vereinfachen können.

    Die vereinfachte Schaltung (Bild) sollte einen AC-Pegel von 0,7-0,75Vss bei einem DC-Pegel (bis schwarz) von 0,35-0,4V liefern, somit mit allen Geräten problemlos zusammenarbeiten.
    Wenn sich ein paar Mutige finden kann ich die Sache auch auf eine Platine Routen. Ihr müsst nur sagen wie ihr es haben wollt, huckepack auf der FF oder eine extra Platine direkt an der SCART-Buchse, mit oder ohne SPDIF / IR (evtl getrennt vom SCART), SMD oder bedrahtet, ...
    Ich denke es wird sogar einseitig machbar sein, bei bedrahteter Ausführung bin ich mir da recht sicher, bei SMD müsste es eigentlich auch noch passen, wird aber nicht ganz so einfach.


    Falls Interesse am Platinen-Layout von meinem (grossen) Board besteht, werde ich noch ein paar Kleinigkeiten überarbeiten (Ich hab zwar beim eaglen höllich aufgepasst, trotzdem gab's da ein paar Stellen die nicht so toll zu löten waren) und kann ich es gerne veröffentlichen.

    Bilder

    Gruss
    SHF


  • Jetzt muss ich aber doch mal fragen warum du so heiss auf die passive Filterei bist. Die Induktivitäten haben doch nur Nachteile. Mit deinen 4.7uH hast du (je nach Type) schon Resonanzfrequenzen von um die 25MHz, d.h. spätestens so ab 20Mhz hat deren Induktivität nichts mehr mit dem Nominalwert zu tun. Ziemlich genau ab 20MHz liegt aber das Hauptziel der Filterei (>= 20dB Dämpfung)...

    yaVDR 0.6.2; H61M/U3S3 / G530 / 4GB / GT 520 (passiv) / Cine S2 (Rev. V5.5) + DuoFlex S2 / 120GB SSD (System; SATA>USB) + 3TB SATA 6Gb/s; LCD-TV Toshiba 42VL863G; AVR Yamaha RX-S600...

  • Das passive Filter lässt sich IMHO einfacher auf eine Platine bringen, besonders wenn man die einseitig halten will.
    Auch die Geräte, die ich mir bislang angeschaut habe, haben auf passive Filter gesetzt.
    Letztendlich war es eine Bauchentscheidung, ich wollte es halt einfach mal so machen.
    Mit dem reinen Bildeindruck beim Fernsehen bin ich übrigens äusserst zufrieden, das Bild ist mit dem von meinem Reciever mindestens ebenbürtig. Nur die Messwerte könnten halt etwas besser sein.


    Bei den zuerst vorgesehenen und bei mir auch derzeit verbauten 2,2µH Induktivitäten liegt die Resonanzfrequenz noch über 50Mhz, da hab ich mir noch nicht allzuviel Sorgen gemacht. Mit der neuen 4.7uH Variante wird es aber langsam eng. Die von Dir genannten 25MHz sind zwar etwas pessimistisch , was ich so gefunden habe liegt so zwischen 30 un 40, aber wesentlich mehr als 4.7uH ist nicht drin. Vielleicht sollte ich auch mal die über die Zwischenlösung mit 3,3uH nachdenken, mal schauen...


    Ab ca. 20Mhz sollten aber auch die enthaltenen R-C-Glieder langsam eine brauchbare Dämpfung bringen, ich denke, es wird schon noch gehen.

    Gruss
    SHF


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