Zuviel Erdung ist auch nicht gut, zum einen ist jede Verbindung eine potentielle Störquelle, zum anderen bringt jede Verbindung auch eine gewisse Dämpfung mit sich.
Außerdem kann man sich damit auch wunderbare Brummschleifen aufbauen, was dann eher contraproduktiv ist.
Wie kann eine gute Erdung zu viel sein? 
Ein normkonformer richtig vermaschter Potenzialausgleich verhindert Brummstörungen und erzeugt keine.
F-Aufdrehstecker sind unverändert Störungsquelle Nr. 1 weshalb die auch von Dibkom und allen Kabelnetzbereibern seit Jahren geächtet sind. Wer sich an deren Vorgaben orientiert und nur zeitgemäße Kompressions- oder ohne Zange Selfinstall-Stecker fachgerecht montiert, hat nichts zu befürchten. In der Praxis kommen kritisch hohe Sat.-Pegel viel häufiger als kritisch niedrige vor, was Gelegenheits-Antennenbauern ohne Messequipment aber leicht entgeht. Die robuste Sat.-ZF verkraftet meist sogar grausam schlechte Verbindungen mit F-Aufdrehsteckern, ein nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) nomkonformer PA scheitert auch nicht an der Dämpfung einfacherer Erdblöcke deren Rückflussdämpfung < 30 dB beträgt.
An der Leitung, an der der Mast hängt, würde ich den Potentialausgleich nicht anschließen wollen. Falls da wirklich der Blitz reingeht holst du dir den Blitzstrom ins Haus.
Gegen einen Blitz, der es von der Wolke bis zur Erde geschafft hat, bieten weder ein LNB-Kunststoffgehäuse noch der Mantel eines Antennenkabels ausreichende Hochspannungs-Isolation um außen oder innen Lichtbogenüberschläge zu verhindern. Der eingangsseitige PA der Kabel ist nach Norm zwingend vorgeschrieben und entlastet den LNB und die Kabel bei galvanischen und induktiven Blitzstromeintragungen, die überleben damit auch eher induktive Blitzstromeintragungen.
Nach dem Motto "Das haben wir schon immer so gemacht" fehlt der "mastnahe" PA zwar meistens aus Normunkenntnis, Faulheit oder falscher Sparsamkeit, manchmal aber auch aus normabstinenter Besserwisserei.
Während die "Masterdung" in vielen Fällen weggelassen werden kann (ich würde eine Sat-Antenne ohnehin niemals auf's Dach bauen und an der Fassade braucht es dann auch keine Masterdung) ist der Potentialausgleich aus gutem Grund vorgeschrieben.
Nicht jeder wohnt in der baumfreien Steppe, es gibt genug Fälle in denen eine Fassadenmontage nicht möglich und bei EnEV-Gebäuden mit WDS-Systemen ein Dachsparrenhalter zweckmäßiger ist.
Damit eine Fassadenantenne nicht erdungspflichtig ist, müssen jedenfalls die Abstandsvorgaben von min. 2 m unterhalb der Dachrinne/Dachkante und ma. 1,5 m Wandabstand eingehalten sein. Nach Norm ist auch der PA freigestellt sofern
- nur eine Wohneinheit angeschlossen
- die Summe der Ableitströme aller Endgeräte < 3,5 mA(eff) beträgt
- Antennen und Leitungen selbstverständlich auch ausreichende Trennungsabstände zu einschlaggefährdeten metallischen Hausteilen einhalten
Muss jeder selbst wissen ob er darauf verzichten will, aber alle Anlagen, die ich aufgebaut habe, haben den Potentialausgleich. Allerdings nicht so übertrieben wie es oft propagiert wird. Bei mir hängen nur die Abgänge zu den Räumen auf einem Erdungsblock. Das ist die Stelle wo der Potentialausgleich einen echten Mehrwert bringt. Alles davor habe ich nicht noch X-mal unterbrochen und über Erdungsblöcke geführt.
Ein reichlich offenes Bekenntnis zu konstant normwidrigen Ausführungen. Ein gewerblicher Installateur schuldet seinem Auftraggeber - mit und ohne VOB-Vereinbarung - ein Werk nach den anerkannten Regeln der Technik (= Normen). Den eingangsseitigen mastnahen PA zu unterlassen ist eindeutig normwidrig und gefährlich.
Die mangelnde Nomenkunde und vermeintliche Besserwisserei von Installateuren, die mehrheitlich weder über ein VDE-Auswahlabo verfügen noch nennenswerte Kenntnisse der für Antennensicherheit maßgeblichen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) oder gar der Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) haben, war erst letzte Woche ein Thema auf der ZVEI-Sitzung. Die Häufigkeit der in diesem Thread nachzulesenden normwidrigen Ratschläge ist bedenklich hoch. Wasser- und Heizungsrohre als Erd- oder PA-Leiter sind schon seit Jahren auch nach der Normenreihe DIN VDE 0100 untersagt.
EDIT: Nachdem bislang in die IEC bzw. DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) noch kein Beispielbild mit einem Multischalter eingeflossen ist, nachstehend ein Folie mit Abbildungen, welche mit einer getrennten Fangstange bzw. Direkterdung dem Wortlaut der Norm entspricht.