Habe nach einiger Zeit Pause mal wieder an das Thema heran gemacht. Hinzu kommt, dass ich mir mal die Arduino-Prototyping-Plattform unter www.arduino.cc angeschaut habe, um mehr zu verstehen, wie das mit Mikrocontrollern etc. funktioniert - für kleinere Testprojekte wie diese 3D-Sache.
Zunächst wollte ich die Elsa-Shutterbrille mithilfe von Arduino so steuern, wie im ersten Thread beschrieben. Das geht dort mit simplen Befehlen wie digitalwrite(Pin-Nr., HIGH/LOW). Dummerweise wollte es aber nicht so, wie ich es für VESA-Brillen gelesen und im ersten Posting geschrieben habe. Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder war die Revelator defekt, oder sie wird/wurde doch anders angesteuert als über einen einfachen 0/5-Volt-Wechsel.
Also habe ich gedacht: Ich gehe mal direkt an die Shuttergläser ran. Am Revelator-Kabel gibt es ein kleines Kästchen, und mein Verdacht hat sich bestätigt: Dort ist eine kleine Platine drin, die aus einem kleinen Microcontroller und einem analogen Muxer-/Demuxer-Chip besteht. Das, was diese beiden Chips und ein paar SMDs auf der Platine produzieren, ging an 4 Kabel: zwei schwarz und ein grünes und ein blaues Kabel. Schwarz war klar Masse - und grün und blau die 5-Volt-Leitungen für jeweils das linke und das rechte Glas.
Und tatsächlich hat´s dann mit Arduino funktioniert: Über das entsprechende Setzen auf 0 oder 5 Volt kann ich die Gläser hell oder dunkel machen.
Interessant waren dann die folgenden Experimente mit den Hell-Dunkel-Zeiten: Sind die Brillengläser länger hell, flimmert es unsäglich. Setzt man dagegen die Brillengläser z.B. auf Öffnungszeiten von 1-3 Millisekunden und lässt sie ansonsten schwarz, hält sich das in Grenzen. Das wären auch die Zeiten, die die "neuen" Shutterbrillen offen sind (siehe c´t), allerdings bleiben die Brillen bei 120 Hz ca. 5 Sekunden schwarz, während es bei 50 Hz z.B. 17 ms wären.
Daraufhin habe ich unter Windoof mithilfe von AVISynth ein Testfile erstellt. Auf der Nvidia-Seite gibt es z.B. Side-by-Side-Demos (ich habe "Summer in Heidelberg" genommen), die man über ein entsprechendes Skript in einen 50p-Film mit abwechselndem Bild für das linke und das rechte Auge verwandeln kann. Das Ergebnis habe ich als MPEG-2-File ausgegeben - kann dann wegen der 50 Frames jedoch nicht Main-Profile, sondern nur High-Profile sein. Den Playern ist das aber egal: Sowohl Windows (VLC, Media Player Classic, WMP), als auch Linux (XBMC) spielen das File ab.
Auf meinem Plasma sah das auch dann entsprechend aus. Hier konnte man deutlich sehen, dass sich das Bild für das linke und das rechte Auge abwechseln.
Ob es nun wirklich mit 50 oder 60 Hz geht und wie gut es ist, weiß ich nicht. Denn auch wenn es für ein Auge "nur" 3 ms offen ist und danach 17 ms dunkel, habe ich wohl nie wirklich die Mitte zwischen den Bildwechseln erwischt - ich hatte immer Doppelbilder.
Der nächste Versuch wird also sein, das Video per VGA an den Plasma auszugeben und dann das VSync-Signal für die Synchronisation herzunehmen.
Ist das VSync-Signal wirklich "nur" 0,75Vss? Und da ich Elektronik-Einsteiger bin: Wie würde ich das mit einem Microcontroller wie dem AVR verbinden? Letzterer hat digitale und analoge Eingänge, wobei ich denke, dass die analogen Eingänge auch nur positive Werte annehmen. Muss ich vielleicht eine Diode vorschalten und dann über Analog-Input überprüfen, wann der Wert auf >0 geht?
P.S.: Wegen der unterschiedlichen Polarisation von Shutterbrillen-Gläsern und "normalen" LCDs funktioniert es weder mit LCD-Monitoren noch LCD-Fernsehern.