Hallo zusammen!
Erst einmal ein ganz dickes Lob und vielen Dank an die yaVDR-Entwickler für diese tolle Distribution! Anbei ein Erlebnis-Bericht der ersten Stunden eines neuen yaVDR-Fans.
Nach nun gut 6 Jahren, die ich mit LinVDR 0.7 recht zufrieden und stabil fern gesehen habe, wurde es so langsam Zeit, sowohl die Hard- als auch die Software meines VDRs auf den aktuellen Stand zu bringen. Zumal mich das durchaus ein wenig aktualisierte und gepatchte LinVDR-0.7-System hin und wieder ein wenig nervte. Insbesondere bei zwei gleichzeitigen Aufnahmen (über je eine Technotrend FF und Budget) und einer dazu parallelen Wiedergabe gab es durchaus Framedrops und deutliche Ruckler. Auch funktionierte der EPG der ARD (aber auch nur dort) seit einiger Zeit nicht mehr. Und die Sehnsucht, unseren LG-LCD-Fernseher mit HD-Fernsehen beliefern zu können, wurde auch größer.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Update ist dringend notwendig geworden. Nachdem ich vor ungefähr drei Jahren dann auch Desktop-technisch von Windows XP zu Ubuntu migriert bin, kam mir yaVDR als eine auf Ubuntu basierende HD-VDR-Distribution gerade recht. 
Heute war es (trotz des hervorragenden Wetters) dann soweit und mein neuer VDR wurde zusammengeklöppelt. Die Freude darüber, dass ich über das BIOS meines msi Mainboards 870A-G54 den zweiten Kern meines AMD Sempron 140 erfolgreich freischalten konnte, war groß. Getrübt wurde sie allerdings schnell durch die gähnend langsame Installation von yaVDR 0.2 auf meiner Samsung 2TB EcoGreen Festplatte. Nach ein wenig Recherche fand ich heraus, dass evtl. die Partitionierung dieser "übergroßen" Festplatte daran schuld sein könnte. Also mit dem heute frisch erschienenen Ubuntu 10.10 eine neue Partitionierung gemacht, darauf dann yaVDR 0.2 installiert. So ganz habe ich die Thematik nicht verstanden und bin mir auch nicht wirklich sicher, ob diese Aktion was gebracht hat.
Und dann folgte die nächste Ernüchterung, denn meine Mystique SaTiX-S2 V2 schien nicht erkannt worden zu sein. Nur 3 IP-TV-Kanäle und nirgends ein Hinweis auf eine DVB-S(2)-Karte. Also, nochmal den ganzen Kram - aber diesmal mit aktuellen V4L-Treibern - installiert. Und siehe da, die SaTiX-S2 V2 schien erkannt zu sein!
Aber weder war ein Bild zu sehen noch erkannte femon ein Signal. STR war grün aber SNR nicht vorhanden. Da die Anschlüsse der SaTiX deutlich länger als die meiner bisher verwendeten Technotrend-Karten waren, bastelte ich ein wenig an meinen SAT-Kabeln herum. Aber auch hier ohne Erfolg.
Schließlich fiel mir ein, dass ich ja noch eine diseqc.conf benötige, denn nutze ich für den Empfang einen Dual-Monoblock-LNB mit gleichzeitigem Empfang von Astra 19,2° und Eutelsat Hotbird. Also meine alte diseqc.conf von LinVDR 0.7 über das Webinterface von yaVDR hoch geladen und yaVDR neu gestartet. Dennoch kein Erfolg.
Kurz bevor ich den ganzen Kram aus dem Fenster werfen wollte, fiel mir auf, dass die diseqc.conf unter /etc/vdr/ bzw. /var/lib/vdr/ nicht der Hochgeladenen entsprach. Nachdem ich das dann über scp korrigiert hatte und eine aktualisierte channels.conf hochgeladen hatte, klappte es nach einem Neustart von VDR endlich!
Der Hammer! So ein schickes User-Interface mit HD- und eigentlich auch besser aussehenden SD-Sendern, wirklich super!
Obwohl ich noch einige Zeit mit Basteln, Probieren und Recherchieren verbrachte, habe ich noch folgende offene Punkte identifiziert, die noch nicht so klappen, wie ich mir das vorstelle. Ich werde dazu die nächsten Tage weiter recherchieren, aber vielleicht hat ja jemand schon einen generellen Tipp (vielleicht auch passend zu meiner HW-Konfiguration siehe Footer):
- meine alte D-Box-2-Fernbedienung läuft nicht, obwohl ich lirc aktiviert und die entsprechende lircd.conf unter falschem Namen eingeschmuggelt habe
- der Digitalausgang meines Mainboards liefert anscheinend trotz Aktivierung von "Digital (Toslink/SPDIF)" im Webinterface keinen Sound, analog geht wunderbar
- ein Shutdown beendet den VDR und jegliche Applikation (sogar SSH-Sessions enden), aber der Rechner geht nicht aus
An ein ACPI- / NVRAM-WakeUp mag ich noch gar nicht denken.
Dann ist mir aufgefallen, dass obwohl diese Distribution endgeil ist und erstaunlich stabil läuft, viele Funktionen leider nicht oder kaum dokumentiert sind und sich entweder erst nach langer Recherche oder gar nicht erschließen. Insbesondere Hinweise darauf, dass die Konfigurationsdateien in /var/lib/vdr und nicht etwa in /etc/vdr befinden, wäre hilfreich gewesen. Obwohl ja manche Dateien mit einem Symlink auf Dateien in /etc/vdr (diseqc.conf, sources.conf) verweisen, wohingegen andere Dateien in /var/cache/vdr liegen. Eine Erklärung dieses Konzeptes fände ich schon hilfreich.
Auch habe ich z.B. (noch) nicht verstanden, wie ich eine individuelle lirc-Konfiguration korrekt importiert bekäme.
Als Einsteiger in yaVDR werde ich aber weiter kräftig hier im Forum recherchieren, herumprobieren und mich vor allem an der guten Arbeit der yaVDR-Macher erfreuen!!!
Vielen Dank für einen arbeitsreichen Sonntag, der sehr schnell in einem sehr ansehnlichen System gemundet ist!
Michael, der jetzt gleich seine ersten Aufzeichnungen unter yaVDR ansehen wird, bevor es ins Bett geht 