Hallo Leute,
Also mit Schaeffer habe ich bis jetzt eigentlich ganz gute Erfahrungen
gemacht (3 Frontplatten). Die nächste ist auch schon in Planung 
Was mich am meisten ärgert (okay ich versuche Perfektionist zu sein,
in dem was ich mache), ist die Tatsache, daß Schaeffer einem Geld
"raubt" (anders kann ich es nicht ausdrücken :D) für die "Bearbeitung
der Rückseite". JEDE Platte die ich bekommen habe verlangt nach
Senker, Feile und feines Schmiergel. Sicher, die Platten werden auf
einer CNC gefräst und Fräser kennen kein Entgraten, aber wenn ich
dem Kunde für Nacharbeit Geld berechne, dann sollten wenigstens
die Kanten alle Gratfrei sein (d.h. Löcher gesenkt, Fräskanten entgraten,
etc). Das geht natürlich nicht (jedenfalls nicht sehr einfach oder kosten-
günstig) via Automat, aber als (Front)platten Hersteller sollte man
zumindest die Löcher entgraten.
Ein paar sonstige Kommentare zu Schaeffer:
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- Verpackung bei Schaeffer ist wirklich Vorbildlich. Ich habe noch keine
Probleme mit Kratzern, etc gehabt.
- Man sollte bedenken, das die Eloxierten Platten VORHER schon eloxiert
sind. D.h. Fräskanten sind nach der Bearbeitung Alufarben. Hier kann mit
Farbe oder zur Not Edding nachgearbeitet werden. Späteres Eloxieren
ist bei Schäeffer nicht möglich, da es u.a VIEL, VIEL teuerer wäre.
Außerdem würde das Eloxalbad bei farbigen Schriften, Logos, etc
die Farbe kaput machen. Erst Fräsen, dann Eloxieren und dann farbig
Beschriften geht auch nicht, da das Eloxalbad auch die gefrästen Rillen
der Logos (etc) angreifen würde. Alle (und andere :D) Varianten
würden auch den Preis immens erhöhen.
- Die Genauigkeit ist +/- 2/10mm Diese wurde (bei mir) bisher
eingehalten.
- Der im eingebauten Kalender genannter Liefertermin hat bei mir
bisher immer hingehauen.
Tips zum Designen:
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- Die Platte beim Entwerfen SEHR OFT Drucken! Nur so kann man
wirklich sehen, wie die Platte hinterher aussieht. Am Bildschirm ist
das nix.
- Öfters Pausen machen. Wenn man Stundenlang vor einem Design
hockt, sieht man vieles nicht mehr, weil das Gehirn sich schon ein
Bild vom fertigen Product gemacht hat.
- Entdeckt man Fehler: NICHT gleich korrigieren, sondern eine
Liste machen, die man später abarbeitet. Wenn man viel verschiebt
oder neu macht, schleichen sich hier leicht Fehler ein.
- Will man was Neues probieren: KOPIE des derzeitigen Stands machen
und DORT probieren. NICHT im "Original". Auchhier vermeidet man
Fehler. U.a. auch weil das UNDO nicht immer funzt.
- Messen, nachmessen und nochmal MESSEN. Je genauer man selber
arbeitet, desto geringer ist sie Chance, das einem die Gesamttoleranz
nach Bearbeitung durch die CNC einem den Tag vermiesen kann.
- Spiel erlauben wo es geht. Eine "eingebaute" Toleranz von 0,5-0,8mm
(z.B.) bei einem Laufwerk ist später NICHT sichtbar, kann einem aber
den Tag retten. Bedenkt dabei, da Montage, gerade in einem 10.000
Fach gefertigen PC Gehäuse mit SICHERHEIT NICHT auf +/- 0,1mm
ausgelegt ist. Selbst komerzielle Hersteller arbeiten mit Spiel (auch bei
den HighEndern :D)
- Wenn man sich dem Finale nähert, das Design entweder (Abhängig
vom Drucker) auf sehr steifer Pappe ausdrucken oder das Ausgedruckte
auf Pappe aufkleben. Dann mittels Bohrer, Cuttermesser, etc ALLE
Ausschnitte so genau wie nur möglich dorthin machen, wo sie später
mal sein sollen. Beim Bohren von Papier, Bohrer möglichst schnell laufen
lassen und mit fast null Druck "bohren". Evtl (wenn man genug Bohrer
hat :D) diese anderes anschleifen. Diese Frontplatte dann dort einbauen
(mit Schrauben, etc) wo sie später hinkommt. Einzeln alle Komponeten
"montieren" um zu sehen , ob es Probleme gibt. Eine Digital Kamera
ist hier auch für später aüßerst hilfreich.
- Arbeitet beim Designen mit Symetrie oder festen Verhältnissen. Nichts
sieht mehr sch** aus, als das willenlose (so sieht es dann zumindestens
aus :D) plazieren von Baugruppen.
- Den Ausdruck fürs Probieren natürlich im Format 1:1. D.h. den
Ausdruck notfalls Kacheln!
- Die fertige Schablone über längere Zeit und mehrfach anschauen.
Damit kann man erkennen, ob man später lange Freude am Selbst-
gebauten hat (und auch ob die Plazierung logisch ist)
- VIEL Zeit mitbringen. Eine Frontplatte oder Gehäuse in 1-2 Stunden,
vor allem wenn aufwendige Graphiken, etc mit von der Partie sind, ist
unmöglich (wenns gut werden soll). An meiner jetzigen FP bastel ich
schon seit ca 5 Wochen. 
- Vor Aufgabe der eigentlichen Bestellung eine Kopie des Designs
machen und dann diese Kopie Stück für Stück zerlegen. Dabei nochmal
prüfen sind die Masse okay, ist die Plazierung richtig, Farben okay, usw, usw.
- Zum Schluß die Platte nochmal im Geiste durchgehen. Nichts vergessen?
(z.B. Bolzen oder Hülsen auf der Rückseite. Sind Planflächen, so tief wie
sie sein sollen, etc, etc.
Tips zum FP Designer:
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- Nutz man die DO / Undo Funtkion immer prüfen, ob es wirklich
richtig gemacht wurde.
- Bei einer Group / Ungroup Funktion können die Bauteile einer Gruppe
verschoben werden. Ich nehme an, daß die Software beim Gruppieren
und Entgruppieren Rundungsfehler macht.
- Nutzt die Zoom Funktion so oft wie möglich. Die Parallelität von Kanten
kann man schön mit dem Cursorkreuz und den Pfeiltasten auf der
Tastatur nachprüfen.
- Macht einen Ausdruck der Kosten und der Plazierung. Hier sind drei
Sachen zu prüfen:
--- a.) Stimmen die Masse mit den Bauteilen überein? Manchmal rundet
der FP Designer falsch
--- b.) Nicht immer ist die automatische Auswahl der Werkzeuge günstig
Beispiel: Will man eine 2mm Linie fräsen lassen, passiert es häufig, daß
der FP sagt wir nehmen einen 1mm Fräser. Dann muß er aber zweimal
die Strecke abfahren. Gleiches gilt auch für einen Ausbruch. ACHTUNG:
die größe des Fräsers beeinflußt den Eckenradius!! D.h. bei einer später
sichtbaren Planfläche VORHER probieren wie der eine oder andere
Fräser das Aussehen verändert.
--- c.) Habt ihr kostengünstig designt? Eine 1.5mm Linie wird IMMER
teuerer sein als eine 1 oder 2mm Linie. Einfach weil Schaeffer keinen
1,5mm Fräser anbietet. Auch bedenken: Ein Werkzeugwechsel kostet
Geld. D.h. mit so wenig Werkzeugen wie möglich auskommen.
- Beim 1:1 Ausdruck mit Kacheln (also wenns größer als A4 wird) fehlen
beim FP Designer leider die Schnittmarken (dat hamse wohl völlig
verjessen :D. D.h. beim Ausschneiden zum Aufkleben auf Pappe muß
man sehr genau schneiden (am besten vorher messen bzw mittels der
Koordinaten vom FP den Ausdruck an der richtigen Stelle markieren).
Da sich die Kacheln überlappen, kann man sich notfalls mittels der
Überlappungen weiterhelfen.
Grüße,
Reinhard