Hallo henfri,
ich kann deine Argumentation verstehen, dennoch geht meine Intention in eine andere Richtung.
Nehmen wir den Asteroiden, den haben wir nicht gebaut, also haben wir dort keine Verantwortung. Hier können wir nur reagieren, mehr nicht.
Kondom, schlecht wenn es platzt und dann etwas passiert. Nur betrifft dies maximal 2 Menschen die dann eventuell 3 sind.
Ein Atomkraftwerk aber wird von Menschen gebaut, liegt also in der Verantwortung der Menschen. Wenn nun so etwas hoch geht, wie in der Ukraine damals und Japan (hoffentlich nicht so schlimm) dann liegt das alleine in der Verantwortung der Menschheit.
Ein Atomunfall wie jetzt in Japan mit einem Kondom zu vergleichen passt auch nicht, denn max. 2-3 Menschen die ein Problem haben (oder AIDS, Tripper etc) sind max 2-3 Menschen und keine 20-30 Millionen.
Warum wurden nach Hiroshima und Nagasaki keine Atombomben mehr über Städten und Menschen abgeworfen? Zu Zeiten vor der Atombombe wurden Länder unterworfen und man hat von den Repressionszahlungen Jahrzehnte profitiert. Der Sieger bekam den Schatz.
Wenn ich nun ein Land atomar verseuche, was bringt mir das? Bekomme ich den "Schatz", unwahrscheinlich. Kann ich den "Schatz" bergen? extrem hohes Risiko. Kann ich auf den Schatz warten? Auch unwahrscheinlich.
Alles in allem ist Atomtechnologie etwas, was enthusiastisch als "die Lösung aller Energieprobleme" angesehen wurde. Was man dabei gerne übersah, der Müll wird mehr Generationen erhalten bleiben, als es den Homo Sapiens bereits gibt.
Warum also weiter Atomkraftwerke und alte Kohlekraftwerke nutzen? Weil die bereits gebaut worden sind und größtenteils abgeschrieben.
Wenn statt der veralteten Kohlekraftwerke (hier im Umkreis von 15km alleine 2 Stück) gegen moderne Gaskraftwerke gebaut würden, kostet das wieder Geld, schmälert so die Rendite und dadurch die Dividende der Aktionäre.
Gestern lief auf Arte ein Themenabend über Wasser und das ganze drum herum. Das gleiche gibt es in ähnlicher Form auch in der Energiebranche.
Es geht hier nur um Geld, um nichts anderes. Die Kosten für eine Endlagerung (wenn es so etwas überhaupt geben kann) trägt nicht der Betreiber der Atom/Kohlekraftewerke, sondern die Allgemeinheit. Man kann es drehen und wenden wie man will, es läuft nur auf eines heraus, Geld und Macht.
Photovoltaik mag nicht der Weißheit letzter Schluß sein, ist aber ein Anfang. Die Kraftwerke in Deutschland sind auch nicht an einem Tag oder in 10 Jahren erbaut worden, sondern nach und nach.
Das wir die vorhandenen Reaktoren nicht sofort abschalten können ist klar. Die ältesten, die nach dem alten Atomausstieg aber schon hätten abgeschaltet werden müssen bzw. bald drann währen sollten auch ausgeschaltet bleiben. 40 Jahre und immer noch sicher? Nein, die Konzepte nach dehnen damals ein Kraftwerk gebaut wurde waren andere als 20 Jahre später. Ein Kraftwerk wie Biblis A läßt sich vom Sicherheitskonzept und Baukonzept nicht mehr mit Grohnde vergleichen. Es gibt gemeinsamkeiten, das ist klar. Aber mindestens ebenso viele Unterschiede, denn man hat ja gelernt, durch den Bau der älteren Meiler.
Wir haben hier in der BRD selber große Gasfelder, vor Gorleben liegt eine große Menge, die auch in den Salzstock einsickert und daher selbigen als Endlager unmöglich mach. Warum nutzen wir das nicht? Weil es zu teuer ist, selber eine entsprechende Infrastruktur auf zu bauen. Man kauft es billiger woanders ein. Also wieder das Argument "Geld".
Ich werde jetzt jeden Euro den ich sparen kann auf die Seite legen und dann nach und nach eine Photovoltaikanlage bauen, aber als so genannte Insellösung ohne Einspeisung. Ich verbrauche den Strom den ich produziere dann selber. Sobald es eine günstige Lösung zur Speicherung bei mir gibt, wird auch das kommen. Anwasser habe ich bald auch aus meinem Brunnen, dann werde ich unabhängiger von Spekulanten und geldgierigen Menschen.
Zurück zum Thema,
Atomreaktoren in Deutschland aus bis Ende 2020. Was der Rest Europas sagt, werden wir sehen. Frankreich hat da mehr Probleme wegen seiner 80% Atomstrom. Aber sie haben auch sehr südliche Bereiche (Grenze zu Spanien) so das sich Sonnenkraftwerke dort lohnen können. Windkraft im Mittelmeer, Atlantik kann es dort auch geben. Spanien und Portugal, hier können die Staaten Geld machen, Arbeitsplätze schaffen, sich entschulden, indem diese Strom produzieren.
Die einzigen die da was gegen haben sind die Stromkonzerne und damit die Aktionäre derselben. Denn das kostet Geld und bringt keine Dividende!
So das war meine Meinung
Krockett