Xen oder KVM?

  • Hallo

    ich möchte meinen Server neu aufsetzen. Hatte bisher XEN mit Eisxen und diversen DOMUs wie z.B. Debian, Ubuntu, WinXP, etc
    Hatte damals dann verschieden Sachen laufen (DNS, DHCP, SAMBA, NFS, APACHE, IPTABLES, VPN, WinXP mit Spieleservern, VDR, Compilersysteme, ...)
    Die Domains hatte ich als Image Dateien, was ich aber nun mit LVMs ersetzen möchte.

    Meine Frage ist nun ist Xen noch zeitgemäß oder sollte man heute (da es auch nun nativ vom Kernel unterstützt wird) KVM nutzen?
    Damals viel meine Wahl auf XEN da KVM kein PCI Passthrough hatte und ich damit keinen VDR-Server aufbauen konnte :)
    Aber heute kann KVM auch PCI und USB Passthrough.


    Hardware:
    AMD X2 EE SFF mit 2x2GHz
    4GB DDR2
    300GB Systemplatte
    2TB Datenplatte
    1x Satix ... DVB-S2
    1x Hauppauge Nova T-500
    1x Intel 1000 GBit zusätzlich (wegen Routerfunktionalität)
    1x WLAN Karte (zwecks AP-Funktionalität)


    BS fürs Wirtssystem: Debian oder Ubuntu


    Was sollte man heute nutzen? KVM oder XEN? Was ist schneller bzw sicherer?

    Wohnzimmer: NUC10I3 - Logitech z-5500 - Panasonic 55" TV - Hauppauge Dual DVB-C Stick - Ubuntu 22.04 LTS - yavdr ansible
    Schlafzimmer: NUC10I3 - LG 42" TV - Hauppauge Dual DVB-C Stick - Ubuntu 22.04 LTS - yavdr ansible

    Streamingserver: -im Aufbau-
    diverse Test Clients: -Raspberry Pi + openelec, i3 mit Geforce1030

  • Quote

    Aber heute kann KVM auch PCI und USB Passthrough.


    PCI Passthrough aber afaik nur mit IOMMU/VT-d und das kann Deine derzeitige Hardware nicht.

    Die domU Unterstützung für Xen ist ebenfalls im Mainline-Kernel angekommen und für dom0 gibt es mit pvops auch aktuelle Kernel, so dass Grund mehr besteht, veraltete 2.6.18 Kernel zu nutzen.
    Falls Du auch einen Windows Gast betreibst sieht die PV-Treiber-Unterstützung auch dafür bei Xen deutlich besser aus (GPLPV und die Citrix XenServer Treiber die mittlerweile auch mit Xen funktionieren)

    Mein Fazit zu Xen: Totgesagte leben länger!

  • Ich stehe auch vor dem Problem, dass ich VDR-Betrieb und Virtualisierung unter einen Hut kriegen muss. Bei mir ist es allerdings OpenVZ, dass mich derzeit an Debian Lenny oder vergleichbar "alte" Distributionsvarianten bindet. Wichtig ist für mich, dass die VMs bei Ausfall des Hauptrechners auch auf einen anderen Host umziehen können, aber nur der Hauptrechner hat einen aktuellen Prozessor mit harwareunterstützung für Virtualisierung.

    Ich werde es jetzt wohl so machen, dass ich auf dem Host ein aktuelles Ubuntu Lucid laufen lassen werde und dort auch VDR und XBMC installiere. Da KVM im Upstream Kernel ist, sollte es auch bei Systemupdates keine Probleme geben. In einem KVM-Guest will ich dann ein Debian Lenny mit OpenVZ Unterstützung laufen lassen. Sollte der Rechner mal abrauchen, dann habe ich noch eine Kiste, auf der ich ein Lenny mit OpenVZ unterstützung laufen lassen kann und eine andere, die als VDR einspringt.

    Auf diese Weise brauche ich mir keine Gedanken um PCI Passthrough machen, da der VDR direkt auf dem Host läuft. Vielleicht ist das ja auch für Dich ein Ansatz.

    Wollmilchsau (im Auf- bzw. Umbau):
    Hardware: Asus M3N78-VM, Athlon X2 BE-2350, 8 GB RAM, 2x500GB HDD (RAID1), 1TB HDD (ext), Cinergy T2 (USB), Nova-T (USB)
    Software: Ubuntu Lucid

    Test- / Backup-System:
    Hardware: Asus P2-P5945gc, Intel E5200, 3 GB RAM, 1TB HDD (int), Airstar 2, Nova-T (USB)
    Software: Debian Squeeze

  • ESX-I 4 mit VT-D warum dann noch mit anderen sachen rumärgern, ok wenn man Images vom anderen System hat
    evrtl. aber auch da gibt es Lösungen: Coldboot -> VM Importer
    VMWARE imho die vernüftigste Virtualisierungslösung,
    dagegen ist alles andere Spielzeug........

    Software: gen2vdr V3 ( Beta8 ) / gen2vdr V2
    Hardware: Intel 5200EE - 5N7A-VM - Scythe Shuriken - BeQuiet(Netzteil) - X10-USB Remote
    SMT 7020S & P3@900 - Testsystem mit FF und X10-USB Remote
    Links für Neueinsteiger

    "Jetzt, wo ich weiß wie es geht, versteh ich auch die Gebrauchsanleitung"

    Edited once, last by Mr.N!ce (June 2, 2010 at 12:22 PM).

  • Quote

    Original von don-baba
    Die Domains hatte ich als Image Dateien, was ich aber nun mit LVMs ersetzen möchte.

    und warum nicht bei EisXen bleiben? Die RC5 unterstützt LVM, es gibt sogar ein Script zum Portieren, das Ganze ist Ubuntu (8.04) und angeblich soll die Tage die 1.0 mit Xen 4.0.0 rauskommen.

    Zotac ION-ITX F mit 2GB RAM, ASUS GT610, yaVDR 0.5.0a im Client-Betrieb
    yaVDR 0.5.0a als headless Server auf Citrix XenServer 6.1

  • Ich gehe jetzt mal nur auf das OP ein:

    Was Stabilität im Betrieb angeht habe ich eindeutig die besseren Erfahrungen mit XEN. Der parallele Betrieb von paravirtualisierten und hw-virtualisierten Gästen ist IMHO einfach genial, PCI-Passthrough tut in BEIDEN Varianten. Und dazu kommt die "schönere" Architektur: ein schlanker, dedizierter HV, unter dem sämtliche Systeme virtualisiert laufen :)

    Den Nachteil darf man aber auch nicht verschweigen: Um die XEN Dom0 meinen Wünschen gemäß zum laufen zu kriegen (Debian sollte es sein) war Handarbeit nötig, auch am Kernel-Source selbst. Dank der guten Vorarbeit von Suse (da findet man Dom0-Kernels aktueller Versionen) war das machbar, nach geringfügigen Änderungen lief das auch mit meiner Wunsch-Kernelkonfiguration. Allerdings ist das sicher kein Weg, den ein beliebiger Anwender gehen will ;) Insofern hoffe ich immer noch auf die endgültige Integration von XEN in den offiziellen Linux branch :)

    Asrock A75 Pro4-M
    Debian wheezy (testing, stock) (aktuell 2012-08-24: Linux 3.2, VDR 1.7.28)
    vdr-sxfe (xineliboutput)
    Pioneer VSX-520-K

  • Quote

    Insofern hoffe ich immer noch auf die endgültige Integration von XEN in den offiziellen Linux branch


    Zum Glueck hast Du die Ironietags nicht vergessen. M.E. ist der Zug fuer Xen abgefahren.
    Ich bin vor fast zwei Jahren mit einem Produktivsystem von Xen auf KVM umgestiegen: 3 * Windows + 5 * Linux als Gaeste. Unter Xen sind die Windowskisten immer mal wieder abgesemmelt, jetzt muss ich nur noch alle drei, vier Wochen fuer die Microsoft Patches neu starten :) .
    Guuuut, ich brauche keinen Hardwaredurchgriff, was die Sache erheblich vereinfacht.
    Damals gab's auch nur eine kleine Umgebung frei (3 Maschinen?) und der Rest haette richtig Geld gekostet. Und das Xen-Image upzugraden ist nicht so einfach wie mal das drunterliegende Debian hochzuziehen.

    Vermutlich ist das wieder ein Glaubenskrieg. Ich fuer meinen Teil habe damals den bequemsten Pfad gewaehlt und bin auf die sid gegangen.

    uwe

    server: yavdr trusty testing, 2 * L5420, 32GB, 64TB RAID6 an OctopusNet (DVBS2- 8 ) + minisatip@dsi400 (DVBS2- 4 )
    frontends: kodi und xine

  • Bitte nicht XenServer (damals kommerziel, inzwischen auch OpenSource) mit Xen (Xen.org) durcheinanderwirbeln.

    Ich persönlich glaube daran, dass die dom0 Kernelintegration noch kommt, besonders wenn man sich die Arbeit anguckt die in letzter Zeit im ACPI-Bereich gemacht wurden (und zwar "nur" weil dies einer der Hauptgründe für eine bisherige Nicht-Integration war)...
    Davon abgesehen ist man nicht unbedingt auf eine Integration angewiesen, mit dem pvops-Tree gibt es zu jedem Zeitpunkt einen aktuellen Kernel-Tree in dem die nötigen Patches integriert sind, dieser pvops-Kernel ist seit Xen 4.0 auch Standard, d.h. die alte Ausrede, dass man auch einen 2.6.18 Kernel ausweichen muß um Xen produktiv zu nutzen zählt nicht mehr. (Aber auch die war schwach, denn eine der am weitesten verbreiteten Enterprise-Distributionen RHEL5 nutzt bis heute 2.6.18 )

    Edited once, last by Razorblade (June 28, 2010 at 1:43 PM).

  • Die Kernelversion war mir damals egal. Alle meine Komponenten wurden unterstuetzt.
    xen.org war damals eine einzige Baustelle. Viel Schrauben ist bei einem Produktiveinsatz nicht angesagt, das muss einfach laufen. Und das tat KVM genauso gut wie die kommerzielle Xen.
    Auf die klicki-bunti-Windows-Admintools kann ich verzichten, sonst waere ich wohl bei VMware gelandet :) .

    Als alter Debian-Fan(atiker) war mir KVM natuerlich auch schon mal sympatischer.

    uwe

    server: yavdr trusty testing, 2 * L5420, 32GB, 64TB RAID6 an OctopusNet (DVBS2- 8 ) + minisatip@dsi400 (DVBS2- 4 )
    frontends: kodi und xine

  • Razorblade, der pvops tree ist zwar ne schöne sache, unterstützt aber genau DAS, was ich DRINGEND brauche, nicht: pci-passthru :o

    Daher die Bastelei mit den Suse-Sources. Ansonsten sehe ich das aber genau so, ich rechne wirklich mit einer baldigen Integration, die Fortschritte sind jedenfalls beachtlich. Und ich sehe auch nicht, warum XEN und KVM nicht im kernel friedlich koexistieren sollten. Für eine Desktop-Maschine auf der ich "auch mal" das ein oder andere Fremd-OS laufen lassen will, würde ich ja durchaus KVM bevorzugen.

    Asrock A75 Pro4-M
    Debian wheezy (testing, stock) (aktuell 2012-08-24: Linux 3.2, VDR 1.7.28)
    vdr-sxfe (xineliboutput)
    Pioneer VSX-520-K

  • Moment mal, ich meine die provider-seite (also Dom0) .. wenn DAS inzwischen wirklich geht, könnte ich mir ja mal wieder die Mühe machen, neue Kerne zu bauen *g*

    Asrock A75 Pro4-M
    Debian wheezy (testing, stock) (aktuell 2012-08-24: Linux 3.2, VDR 1.7.28)
    vdr-sxfe (xineliboutput)
    Pioneer VSX-520-K

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