Stromverbrauchs-Optimierung

  • Um das mit dem Cosiuns Phi mal für alle nicht Elektroniker zu erklären.

    Wenn der Strom und die Spannung nicht in der gleichen Phase liegen, entsteht eine Blindleistung.
    Die Spannung ist ja eine fast feste Größe (ca. 230 Volt effektiv)
    Die Leistung ist also vom Strom abhänig. Also Leistung P = U * I
    Das gilt aber nicht wenn diese Phasenverschiebung vorligt.
    Dann gilt: P=U*I * cos(Phi)

    Die meisten Leistungsmessgeräte die man für unter 50 € so bekommt, messen einfach nur den Strom (und evtl. die Spannung) und Multiplizieren das Ganze. (Das ist dann aber die Scheinleistung)
    Um den Phasenverschiebungswinkel Phi zu messen braucht man schon etwas mehr Aufwand im Messgerät.

    Die Blindleitung wird bei der Stromabrechnung nicht mitgezählt. Der Zähler im Sicherungskaten ist ein Wirkleistungszähler.

    Ob dein Messgerät nun Scheinleistung oder Wirkleitung anzeigt kannst du evtl abschätzen wenn du einen etwas dickeren Trafo (ein schweres Netzteil) im Leerlauf anschließt. Wird dann z.B. 30 watt oder mehr angezeigt und der Trafo bleibt aber kat (oder wird nur lau warm (< 35 Grad)) zeigt das Messgerät die Scheinleistung an.

    Bei dicken Trafos (im lerrlauf) kann der angezeigt Wert schnell mal Faktor 10 - 30 über dem Tatsächlichen Wirkleistungswert liegen.

    Um also wirklich festzustellen wieviel dein Rechner verbraucht brauchst du ein Wirkliestungsmessgerät.
    Das hast du aber ja in deiner Wohnung/Haus. (Im Zählerkasten)
    Um also den tatsächlichen Verbrauch zu messen musst du alle Sicherungen die an deinem Zähler sind abschalten, dann den Rechner an einen Sicherungskeis anschließen, wo kein Dauerverbraucher dran hängt. Also Die eine Sicherung an schalten und den VDR ausstopseln. Der Zähler darf sich nicht bewegen. Dann den VDR-PC anschließen und die Umdrehungen des Zählerrades stoppen (z.B. die Zeit für 10 Umdrehungen oder mehr)
    Am Zähler steht irgendwo klein wieviele Umdrehungen 1 KWh entsprechen)
    Du stoppst z.B. 200 Sek. für 10 Umd. (also 20s/Umd.)
    Der Faktor am Zähler sagt dir 0,5Wh/Umd. (also 0,5 * 3600 Ws/Umd)
    Dann ist dein Verbrauch (1800Ws/Umd) * (1 Umd / 20 s)
    Umd. kürzt sich weg, Sekunde kürzt sich weg und es bleiben 1800W/20 = 90 Watt übrig. Dein Recher würde dann also 90 Watt Wirkleistung benötigen.

  • @hwessel:
    Schön erklärt.
    Allerdings sollte man bedenken das Deine Methode alles im Haus lahmlegt, incl. Kühlung, Klingel, Telefon...
    Da find ich meinen Zwischenzähler praktischer ;)

    Server: Athlon II X2 250 - Asus M3N-H HDMI - 2x1GB RAM - 3TB HDDs -
    1 x Digital Devices Cine S2 V6 DVB-S2 (SD Sender im Highband funktionieren mit der Karte nach wie vor unter Linux nicht, unter Windows schon)
    3 x Nova Budget (die ich eigentlich durch die Cine S2 mit Erweiterungsmodul ersetzen wollte, leider aber für die SD Sender immer noch brauche)
    mit yavdr 0.4.0

  • Die Messgeräte, die auch die Wirkleistung anzeigen, sind inzwischen nicht mehr so höllenteuer - selbst das Teil bei Conrad für 40€ kann schon den CosPhi anzeigen. Das bißchen Aufpreis gegenüber dem Baumarktteil sollte es einem Wert sein.

    uwe

    server: yavdr trusty testing, 2 * L5420, 32GB, 64TB RAID6 an OctopusNet (DVBS2- 8 ) + minisatip@dsi400 (DVBS2- 4 )
    frontends: kodi und xine

  • Quote

    Original von umaier
    Die Messgeräte, die auch die Wirkleistung anzeigen, sind inzwischen nicht mehr so höllenteuer - selbst das Teil bei Conrad für 40€ kann schon den CosPhi anzeigen. Das bißchen Aufpreis gegenüber dem Baumarktteil sollte es einem Wert sein.

    Wenn man die Leistungsaufnahme eines Schaltnetzteils (PC) messen will, ist cos(Phi) weniger interessant. Das Meßgerät muß nichtlineare (impulsförmige) Lasten messen können. Ich habe da so meine Zweifel, ob das das Conrad-Teil wirklich kann.

    Wie wenig über das Lastverhalten von Schaltnetzteilen bekannt ist, sieht man immer dann, wenn bei 'schrägen' StandBy-Messungen der Vorschlag kommt, eine ohmsche Last parallel zu schalten.

    Gruß
    e9hack

  • Naja, die ohmsche last bringt schon was, da die billigen Messgeräte erst ab ner bestimmten Last halbwegs korrekt messen.
    Und bei seinem Energieversorger kann man sich meist auch kostenlos ein ordentliches Messgerät ausleihen.

    Edited once, last by netvista-fan (September 4, 2008 at 10:02 PM).

  • Quote

    Original von netvista-fan
    Naja, die ohmsche last bringt schon was, da die billigen Messgeräte erst ab ner bestimmten Last halbwegs korrekt messen.
    Und bei seinem Energieversorger kann man sich meist auch kostenlos ein ordentliches Messgerät ausleihen.

    Du glaubst wirklich, daß ein Meßgerät, das 5W nicht messen kann, dann 100 und 105W so genau mißt, daß ein sinnvolles Ergebnis rauskommt?

    Das Problem sind aber eher die impulsförmigen Stromverläufe, wie hier (Eigenwerbung) aufgezeigt.

    Gruß
    e9hack

    Edited once, last by e9hack (September 4, 2008 at 10:12 PM).

  • Moin,

    Quote

    Du glaubst wirklich, daß ein Meßgerät, das 5W nicht messen kann, dann 100 und 105W so genau mißt, daß ein sinnvolles Ergebnis rauskommt?

    Das Problem sind aber eher die impulsförmigen Stromverläufe, wie hier (Eigenwerbung) aufgezeigt.

    Kein erschwingliches Messgerät für den Heimbereich kommt damit zurecht.
    Einzige Möglichkeit: Mechanischer Zähler.

    Was ich bei 2 Geräten beobachtet hatte: Im Bereich unter 30W Messfehler ~40%,
    30-50W Messfehler wurde immer kleiner, 50-1500W Messfehler <= 5%

    -andreas

    -- Ubuntu Server 22.04.3 LTS & VDR 2.6.0 --

    Hardware: Digital Devices Cine S2 V6.5 im Dell T20 headless und AppleTV 4k mit Mr.MC als Client am TV

  • Es gibt bei digitalen Messgeräten zwei Fehlerangaben: z.B. +-1%, +-5Digits.

    Letzteres erhöht den Fehler im untersten Messbereich erheblich - deshalb misst man mit manueller Messbereichsumschaltung 20mV ja auch nicht in der 20V Einstellung, auch wenn's noch angzeigt werden könnte.

    uwe

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  • hallo,

    Elektrizitätszähler mit Induktionswerk und Läuferscheibe ( was hier mit mechanischen Zählern beschrieben wurde) halte ich für keine praktische Messmöglichkeit gerade bei den hier zu messenden doch sehr kleinen Leistungen. Dies wäre sehr langwierig und ungenau. Weiterhin kommt hinzu, das diese Geräte per Eichpflicht alle 16 Jahre geprüft werden müssen. Bei den sehr preiswert zu bekommenden Zählern ist diese meist abgelaufen und somit läuft man auch hier Gefahr zu falschen Ergebnissen zu kommen.

    Auch ist bekannt, das viele Elektrizitätszähler im Betrieb ungenau zählen ( Info hierzu HIER ) Das würde zwar nichts an den Betriebskosten ändern, aber zu falschen Vergleichswerten hier führen.

    Gruß Fr@nk

  • Quote

    Originally posted by lola
    das diese Geräte per Eichpflicht alle 16 Jahre geprüft werden müssen.

    Quote

    Auch ist bekannt, das viele Elektrizitätszähler im Betrieb ungenau zählen ( Info hierzu HIER )


    Das sind jetzt doch irgendwie zwei gegensaetzliche Sachen. Vielleicht ein wenig Aufklaerung:
    1. Die Teile, die im Haushalt eingebaut sind, sind geeicht.
    2. Man kann sich fuer den eigenen Bedarf guenstige, vmtl. ungeeichte kaufen.
    3. Der Sat1 Beitrag hat _nichts_ damit zu tun
    3a. Die behaupten also, dass geeichte Zaehler 50% falsch messen? Sat1 Polemik, um Zuschauer zu locken...:motz2

    Lola, erst schreibst Du, dass die Dinger geeicht sind und dann behauptest Du, dass sie falsch gehen:rolleyes: Passt IMHO nicht so ganz zusammen. Oder soll man daraus schliessen, dass die Zaehler trotz Eichung falsch gehen? Und daraus schliessen, dass Eichungen unnoetig sind? Hmmmm....:schiel

    Glotze: yaVDR (ASRock Q1900M, 4GB RAM, DD Cine S2 V6.5, ZOTAC GT630 (Rev. 2)
    Server: HP ProLiant MicroServer G8, VMware ESXi 5.5 :P

  • Moment, das sind für mich auch zwei paar Schuhe:

    zum einen sind ungeeichte Zähler als billige "privat" Zähler als ungenau zu betrachten.

    Zum anderen würde ich Ergebnisse eines gerichtlich zugelassenen Gutachters nicht mit Polemik abtun, ich halte es für durchaus realistisch, das viele Zähler falsch zählen.

    Darum sind für mich beide Varianten, also die Messung über den eingebauten sowie den zusätzlichen Privatzähler problematisch.

    Gruß Fr@nk

  • Quote

    Originally posted by lola
    Zum anderen würde ich Ergebnisse eines gerichtlich zugelassenen Gutachters nicht mit Polemik abtun, ich halte es für durchaus realistisch, das viele Zähler falsch zählen.


    Mit dieser Annahme heisst das aber in der logischen Konsequenz, dass die Eichungen der Geraete falsch sind.
    Wem ist mehr zu trauen? Dem Eichamt oder einem "gerichtlich bestellen" Gutachter?

    Glotze: yaVDR (ASRock Q1900M, 4GB RAM, DD Cine S2 V6.5, ZOTAC GT630 (Rev. 2)
    Server: HP ProLiant MicroServer G8, VMware ESXi 5.5 :P

  • nun, der Eichvorgang kann ja nur eine Momentaufnahme darstellen aber nicht ausschliessen das Geräte danach durch äußere Einflüsse trotzdem falsch gehen. Wenn mir mein geeichtes Zeigermessgerät herunterfällt, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht korrekt arbeiten, trotz Eichsiegel.

    Induktionszähler können sehr lange innerhalb der Eichfrist laufen, diese kann sogar noch um 5 Jahre verlängert werden, wenn Stichproben dies generell erlauben. Doch ob ein einzelnes Gerät nach dieser langen Zeit sich doch anders verhält ist hiermit nicht abgesichert.

    Gruß Fr@nk

  • Um mal aus der Verbrauchs-Messproblematik rauszukommen:

    Schau dir mal "powertop" an.
    Ist recht einfach zu bedienen und misst unteranderem Interrupts und die Verweildauer der CPU in den einzelnen Schlafmodi.
    (Obwohls von Intel ist läufts auch auf meinem VDR mit nen Athlon.)

    Besonders praktisch:
    Es liefert gleich Vorschläge, wie man Settings optimieren kann, so dass die CPU/Komponenten länger schlafen können. Welche dann auch manchmal gleich per Tastendruck aktiviert werden können.

    Duch die längere Schlafdauer der CPU/Komponenten muss sich eigentlich auch wieder ein gesenkter Stromverbrauch ergeben.

    Server: Intel NUC DN2820FYKH - Telestar DIGIBIT R1 (via SAT>IP) - 16GB SSD & RAID5 mit 3TB netto
    Client: Samsung BD-F6500 über Smarttv-Plugin

  • Quote

    Original von lola
    Induktionszähler können sehr lange innerhalb der Eichfrist laufen, diese kann sogar noch um 5 Jahre verlängert werden, wenn Stichproben dies generell erlauben. Doch ob ein einzelnes Gerät nach dieser langen Zeit sich doch anders verhält ist hiermit nicht abgesichert.


    Dann gibts ja noch einflüsse von aussen.
    Grad die komplexe "phasenverseuchung" hat da sicher noch niemand wirklich untersucht.

    Anderes beispiel.
    Meine mutter hatte mal probleme mit dem wasserzähler.
    Da wahren unrealistisch hohe verbräuche aufgelaufen.
    Daraufhin hab ich mir den zähler wal angeschaut.
    Merkwürdig war das er bisweilen leicht anlief obwohl im haus alles abgestellt war. Das zahnrad bewegte sich merklich vor aber nicht wieder zurück.
    Vermutung: druckschwankungen drücken wasser ins hausnetz aber der "abfluss" wird dank rücklaufsperre unterdrückt.
    Ergo wurde der zähler durch druckschwankungen "hochgepumpt" obwohl keine abhahme stattfand.
    Zum glück war einer der nachbarn beim versorger und hat sich mal um den zähler "gekümmert". Mit dem neuen zähler trat das nicht mehr auf.

    Diese zähler sind auch "geeicht" :D

    Wer sag denn das es ähnliche vorgänge nicht auch im energienetz gibt :unsch

    Peter

    Mein anderer VDR ist (auch) ein EPIA
    1)VIA M10000-Nehemiah, 160+120G Samsung; NEC 1300A; YY A106; LCD20x4 ...
    2) ctvdr+e-tobi ; C3M266+1,2GHz-Nehmiah; 160G Samsung + 4x500G Seagate SATA; NEC3500; TT-Case; DVB-S 1.3+4MB + Nova ; gLCD 240x128 ...
    . . .TB rulez. . .

    Edited once, last by PeterD (September 5, 2008 at 12:03 PM).

  • Etwas (sehr) OT
    > druckschwankungen drücken wasser ins hausnetz
    Das ist spannend, denn Wasser lässt sich nicht wirklich gut zusammendrücken und Luft hat dort nichts zu suchen. Das Problem lag dann wohl eher im Hausnetz als am Zähler.

    Tatsache ist, dass auf Grund der Konstruktion die bestehenden, geeichten Hauszähler recht genau sind und auch bleiben. Alles andere ist Panikmache.
    Um kurzzeitg den Stromverbrauch eines einzelnen Geräts bequem zu ermittleln sind sie allerdings wenig geeignet.

    uwe

    server: yavdr trusty testing, 2 * L5420, 32GB, 64TB RAID6 an OctopusNet (DVBS2- 8 ) + minisatip@dsi400 (DVBS2- 4 )
    frontends: kodi und xine

  • Hallo,

    für die Verbrauchsmessung habe ich mir dieses Teil zugelegt:
    http://www.conrad.de/goto.php?artikel=125323
    Es misst nicht nur einigermaßen genau, sonder kann die Verbrauchswerte auch über einen langen Zeitraum speichern. Zum PC werden die Daten einfach mit einer SD-Karte übertragen.

    Am meisten läßt sich wohl durch Ausschalten einsparen. Da bietet sich dann etwas von hier an: http://vdr-wiki.de/wiki/index.php/WakeUP_Projekte

    Ich habe bei mir 8 Watt eingespart, indem ich die Archivplatte sich ausschalten lasse. Die läuft dann nur an, wenn ich eine DVD, eine archivierte Aufnahme oder Bilder gucke.

    Tschüß Frank

  • Das Teil habe ich mir auch geholt :) .
    Leider gibt's dazu nur ein Windowsprogramm, das auch noch beim Datenexport abnibbelt.

    Weisst Du von einem Linuxprogramm dazu? Plot oder gretl liessen sich bestimmt auch prima mit den Daten füttern.

    uwe

    server: yavdr trusty testing, 2 * L5420, 32GB, 64TB RAID6 an OctopusNet (DVBS2- 8 ) + minisatip@dsi400 (DVBS2- 4 )
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