Hi,
ich habe ja so manche obskure Idee, wenn der Tag lang ist. Meist lasse ich niemanden daran teilhaben, weil ich nicht möchte, dass man daraufhin meine geistige Gesundheit in Frage stellt. Aber die Meldungen heute, dass The Pirate Bay erwägt, ihre Server in Drohnen vor der Polizei wegfliegen zu lassen [1], hat mich ermuntert, eine Idee mit Euch zu teilen.
Ausgangspunkt der Idee ist die Frage: Was ist im Jahr 2012 an VDR-Setups technisch möglich, was vorher noch nicht möglich war? Faszinierend finde ich immer noch die immer kompakter werdenden Rechner, auf denen ein vollwertiger VDR laufen kann. Somit ist es nun möglich, bei DVB-C mit einer Dockstar und einem USB-DVB-C-Stick ganz direkt an die Antennendose ranzurücken. Anstelle eines Antennenkabels zum Verlängern braucht man dann entweder ein Netzwerkkabel bis zum nächsten Switch oder ein USB-Kabel bis zum nächsten Rechner, und man hat sich evtl. DVB-C-Signalprobleme erspart, die von einer Antennenverlängerung herrühren könnten. Vor ein paar Jahren war sowas nicht denkbar.
Seit DVB-T gibt es nun das Überall-Fernsehen, so dass man auch auf der grünen Wiese schauen kann, doch gibt es dort meine Lieblingskanäle weder im DVB-T-Portfolio noch in HD. Dafür brauche ich immer noch eine Sat-Schüssel. Nicht jeder hat Platz, Erlaubnis und den geeigneten Balkon, um eine Sat-Schüssel aufzustellen. Hier im Forum gibt es ja sogar User, die Sat-Schüsseln hinter's geöffnete Fenster stellen, manche sogar hinter's geschlossene Fenster, womit dann leider bestimmte Sat-Ebenen weggefiltert werden. In einer Mietwohnung muss man oft auf dies und das verzichten, so zum Beispiel auch auf einen eigenen Garten. Doch wie es auch beim Säen und Ernten Alternativen für den City-Menschen ohne eigenen Garten gibt [2], so gibt es auch eine denkbare Alternative für Menschen ohne Platz für Satelliten-Schüssel.
Man montiere die Schüssel an einem Pfahl oder Stativ und montiere den Dockstar-VDR samt USB-DVB-Gerät an die Rückseite der Schüssel, so wie es uns die Atom-Nettops mit ihren VESA-Mount-Halterungen vormachen. Dann am besten noch ein paar Solarzellen dazu oder eine Autobatterie, fertig ist der Outdoor-VDR, den man auf der grünen Wiese einfach in den Boden rammen kann - meinetwegen auch mit Octocopter herumfliegen lassen kann, wenn man eine ruhige Hand hat.
Die HD-Aufzeichnungen landen dann auf einem USB-Stick, den man einmal am Tag austauschen geht, so ähnlich wie der Imker den Honig aus dem Bienenstock holt, nur ohne Schutzkleidung. Wahlweise montiert man das ganze an einer Windkraftanlage, wo man vielleicht auch die Stromversorgung abzwacken kann...
Fragt sich jetzt nur noch, für welchen konkreten Anwendungsfall man das braucht, möglich ist es jedenfalls. Vielleicht bei einer einsamen Wanderung durch eine Wüste, wo man dann abends auf dem iPad schauen kann, was man sich die letzte Nacht per Sat-TV aufgezeichnet hat.
Gruß
hepi
[1] http://www.golem.de/news/the-pirat…1203-90606.html
[2] http://www.guerrillagardening.org/