Zukunftsaussichten in der IT

Hallo,

nur mal so: ich hab als Student 'ner 30 Stunden-Stelle ungefaehr soviel uebrig gehabt wie jetzt fuer ne volle.

Bleib auf jeden Fall eingeschrieben, so lange es geht und Du Dir noch nicht klar bist. Die Sozialversicherungsbeitraege, die fehlenden Ermaessigungen bei Bus, Bahn, Zeitungen, Handy brechen alle weg. Das summiert sich.

Ausserdem bist Du fuer Deinen potenziellen Arbeitgeber viel billiger als Student und findest auch so schneller was.

Der Rest ist schon gesagt.

Hannes

PS: WOW, fuer so ne weitreichende Entscheidung biste ja ganz schoen kurzentschlossen: nach nur 4 Stunden... Du solltest eine Stelle als Entscheider annehmen, wenn ich da so dran denke, wie manch andere Enscheidungen in die Laenge ziehen...

Hi Martin,

das Vordiplom ist/war bei keinem Studenten ein Zuckerschlecken. Mit den Fächern Mathematik und Theoretische Informatik werden so manchem die Träume des praxisorientiertem Studiums vermiest. Wie meine Vorredner schon sagen interessiert es keinen(!) wie lange du für dein Vordiplom gebraucht hast und auch nicht, mit welchen Noten du es bestanden hast. Letztlich habe ich mein Diplom (und somit die Endnoten) auch erst Monate nach Berufsanfang meinem Arbeitgeber gegeben.
Soll heissen: egal wie scheisse dein Studium läuft hast du nachher die besseren Chancen. Vor 10-20 Jahren und insbesondere zur Jahrtausendwende/Euroeinführung wurde jeder genommen, der wusste wie man einen PC einschaltet. Dies wird sich in Zukunft ändern. Insbesondere die neue Tarifpolitik sieht ganz klar bei manchen Jobs ein Studium vor.
Wie es hannsens richtig sagte: bleib auf jeden Fall eingeschrieben und überlege dir intensivst, ob du das Studium nicht weitermachen willst. Alternativ dazu ein anderes Studium ins Auge fassen (FH, BA). Das hat ein ehemaliger Studienkollege nach dem Scheitern in TI und Mathe auch erfolgreich gemacht.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem zukünftigen Studenten-/Berufsleben...

Gruss,

Jochen

nordlicht: Viel erfolg ! Wie erwähnt, hab auch ne IT-Ausbildung gemacht und auch die meisten meiner ehemaligen Klassenkameraden haben einen guten Arbeitsplatz - und keiner hat's bereut !

Und wer weiß, vielleicht machst Du den Rest später per Fernstudium fertig ?! Wird zwar schwierig, wenn Du nicht so der Theoretiker bist, aber wenn das Studium doch noch kitzelt...

Zitat

Original von Kamikaze
Und wer weiß, vielleicht machst Du den Rest später per Fernstudium fertig ?! Wird zwar schwierig, wenn Du nicht so der Theoretiker bist, aber wenn das Studium doch noch kitzelt...

Vergiss es. Ich habe vor meinem Chemiestudium einige Semester E-technik in Hagen (Fernstudium) studiert. Das ist um Größenordnungen schwieriger als ein Präsentstudium. Da kommt gnadenlos alle 14 Tage ein Pack Papier, der durchgearbeitet werden muß. Wenn man in einem normalen Studium schon Probleme hat, ist das absolut illusiorisch.
Die Entscheidung fällt also jetzt !

Gruß
beagle

Hallo,

wie Kamikaze vorgeschlagen hat, habe ich erst die Ausbildung gemacht und dann nebenberuflich das Fernstudium (Bastle derzeit an der Diplomarbeit).

Mittlerweile habe ich auch noch Kinder, Kegel und Haus, was die verbleibende Zeit für das Studium extrem minimiert.

Daher mein persönliches Fazit: Je länger man wartet, desto schwieriger das Studium.

hannsens: Eingeschrieben bleiben ist bei den aktuellen Studiengebühren nicht mehr so einfach. Bei meinem Studienbeginn betrugen die Gebühren 40 Euro je Semester, die letzte Semestergebühr betrug 647 Euro.

Hi Nordlicht,

brech das studium nicht ab.
Ich hab auch Informatik studiert, und Mathe ist eher eine Qual für mich. Genauso wie theoretische Informatik. Wenn du aber mal gesehen hast, wieviele Studies die Prüfungen bestehen, die absolut keine Ahnung von der Materie haben, dann sollte jemand wie du es auf jeden Fall schaffen.
Im Vordiplom galt bei mir auch "4 gewinnt" (zumindest Mathe, bei theor. Info hats für ne 3 gereicht). Meinen Abschluss habe ich dann mit 1,7 gemacht.

Das Vordiplom ist "nur" eine Hürde für die Schwachen und Armen. Ein Sieb sozusagen.

Ums mit einem anderen Zitat zu sagen:
Krieg ist die Hölle, aber wenn du die erste feindliche Linie durchbrochen hast stehst du kurz vor dem Ende der Schlacht!

Mach dein Vordiplom, beiss die Zähne zusammen. Im Hauptstudium bleibt wieder Zeit zum durchatmen.

Mein Kumpel hat DV-Kaufmann gelernt, und er hatte extremste Probleme einen vernünftigen Job zu finden, und das obwohl hier eine der wirtschaftl. besten Gegenden Deutschlands ist.

mfg
cp

Hallo,

auch von mir mal eine Aufmunterung: zieh's durch! Du wirst dich vom Gehalt später schwarzärgern, es liegen welten zwischen einem Gehalt eines Ausbildungs-Jobs und dem eines Uni-Abschlusses.

Auch, wenn Du ein Mann der Praxis bist, kannst Du das packen! Man muss sich zwar mal auf den Hosenboden setzen, aber Du wirst merken, dass auch sowas Spass machen kann (wenn sich denn dann Erfolge einstellen, kommt auch das Glücksgefühl ;))

Gruß,
Bienchen

HI!

Zitat

Original von bienchen
auch von mir mal eine Aufmunterung: zieh's durch! Du wirst dich vom Gehalt später schwarzärgern, es liegen welten zwischen einem Gehalt eines Ausbildungs-Jobs und dem eines Uni-Abschlusses.

Ohhh ja, das kann ich bestätigen, mein Scheff ärgert mich jedesmal wieder, weil er sooooo wenig kriegt und ich sooooo viel
Ja mei, sag' ich ihm immer, hätte er hald was G'scheids g'lernt und nicht nur iregendwann mal 'was studiert.

Ciao,
Django

Hi,

ich kann Django nur beipflichten. Studium alleine ist keine Garantie für Erfolg, nochnichtmal für einen Arbeitsplatz. Sicher, es schadet in der Regel auch nicht. Ich hab Anfang der 90iger mein Studium geschmissen, weil ich damals schon nebenher mit der IT Geld verdient habe. Da stand dann die Entscheidung richtig Studieren oder richtig Arbeiten und ich hab mich selbständig gemacht und es seitdem nicht bereut. Das muss aber nicht für jeden gelten.

Grundsätzlich muss man sich darüber Gedanken machen was man beruflich will. Da gibt es meienr Meinung nach einige grundsätzliche Auswahlkriterien:

Um was soll es fachlich gehen?
praktisch/theoretisch
technisch/künstlerisch/Dienstleistung
Industrie/Handwerk/Handel/Dienstleistung

Wie sollen die Umgebungsbedingungen des Jobs aussehen?
Bürojob/Im Labor/beim Kunden/in der Werkhalle
dauernd auf Reisen/gelegentliche reisen/immer am gleichen Ort
Lokal/National/International

Welche Arbeitgeber stelle ich mir vor?
Großunternehmen/Mittelstand/Kleine Firmen

Welche Arbeitsform stelle ich mir vor?
Angestellt/Selbstständig

Wenn man sich wenigstens über die meisten dieser Punkte Klarheit verschafft hat, dann stellt sich die Frage was man für Grundlagen für das Jobprofil das man sich wünscht benötigt. Es gibt einfach harte Abhängigkeiten, Handwerker kann ich nicht werden ohne Ausbildung, selbständig als Handwerker nicht ohne Meister. Arzt, Rechtsanwalt nicht ohne die entsprechenden Examina, Steuerberater nicht ohne spezielle Prüfung usw.

Und erst auf Basis einer solchen Betrachtung würde ich entscheiden was ich mache, Ausbildung/Studium/Studium hinschmeissen was auch immer.

Nachtlicht, wenn Du wissen willst was in der IT momentan so nachgefragt wird, wirf einfach mal einen Blick in die Portale für Freelancer, z.b. www.infutura.de, www.gulp.de, www.ressom.de. Das gibt einen hübschen Überblick über den momentanen Bedarf.

Ich würde mir evtl. an deiner Stelle auch überlegen ein Urlaubssemester zu beantragen und evtl. für sechs Monate oder ein Jahr selbstständig als Supporter oder in der Entwicklung was zu suchen, je nachdem wie dein IT Know how ist. Das gibt Erfahrung, schafft ein finanzielles Polster und danach kannst Du immer noch entscheiden ob das Studium keinen Sinn mehr macht.

bye
Sven

Zitat

Original von Django
HI!

Ohhh ja, das kann ich bestätigen, mein Scheff ärgert mich jedesmal wieder, weil er sooooo wenig kriegt und ich sooooo viel
Ja mei, sag' ich ihm immer, hätte er hald was G'scheids g'lernt und nicht nur iregendwann mal 'was studiert.

Ich glaube da liegst du falsch. Richtig ist, dass man vor einigen Jahren als Nicht-Studierter jeden Job bekommen hat, wenn man nur genug Wissen/Können mitgebracht hat. Hat man sich dann nicht gerade dumm angestellt, ist man heute sicherlich ein gut bezahlter Experte. Heute ist es für Berufsanfänger (mit keiner(!) Berufserfahrung) so, dass man für "höhere Jobs" nichteinmal mehr zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, wenn man die Voraussetzungen wie z.B. Studium nicht erfüllt. Das selbe gilt auch für interne Stellenwechsel bei Grossfirmen, bei denen ERA eingeführt wurde. Hier sind Stellen ab einer gewissen Gehaltsstufe untrennbar mit einem Studium verknüpft. Als Uni-Absolvent sage ich mal leider ohne Unterscheidung FH/BA/Uni...
Einige Techniker-Kollegen von mir, die durchaus sehr viel Berufserfahrung haben und den selben Job machen wie ich derzeit, haben jetzt 0,0 Chancen zu wechseln. Denn alle Jobs in dieser Gehaltsklasse und darüber setzen ein Studium vorraus. Und wer will schon weniger Geld verdienen...

Aus meiner Erfahrung kann ich jedem - wenn irgendwie möglich - nur zu einem Studium raten. Im höheren Alter ist dies unbezahlbar.

Jochen

Hi,

also Studium abbrechen sollte nicht zur Debatte stehen. An Deiner Stelle würde ich die nähere Zukunft eher "optimieren" hinsichtlich Studienort/Kosten.

Erster Schritt: einen FH-Studiengang wählen (mehr praxisorientiert,
Einstiegsgehälter am Ende fast gleich mit denen der Uni-Absolventen - verhandelbar), bekommst sicher auch noch Scheine des Erststudiums anerkannt.

Zweiter Schritt: evtl. zahlste Studiengebühren von ca. 500 EUR pro Semester -> umziehn in ein Land, wo es sowas (noch) nicht gibt. Aber früher oder später werden sicher alle Länder sowas einführen.

Dritter Schritt: Es gibt doch diese Studentenkredite... sind sicher von den Konditionen her nicht unbedingt optimal, aber sicher eine letzte Option vor der Wahl einer Ausbildung. Vorher würde ich mir nen Studi-Job suchen. Ingenieure werden doch momentan gesucht ohne Ende, da muss sich doch was finden lassen...