Existierendes RAID 1 auf Gigabyte B760M DS3H übernehmen

  • Ich hatte in einem Windows 10 Rechner bisher ein msi Z390-A PRO Motherboard, auf dem ich zwei 1TB SSDs im BIOS als RAID1 konfiguriert habe.

    Das MB habe ich nun durch ein Gigabyte B760M DS3H ersetzt. Leider hat es anscheinend das RAID 1 nicht als solches erkannt und nur eine der beiden Platten verwendet. Windows bootet korrekt, aber es wird "Disk 0" als Laufwerk C: verwendet, und "Disk 1" liegt brach. Alle Hinweise bzgl. RAID auf diesem MB, die ich gefunden habe, beziehen sich darauf, ein RAID vor der Windows-Installation einzurichten. Ich möchte aber ungern alles neu installieren, sondern das alte RAID 1 mit den bestehenden Daten übernehmen.

    Hat vielleicht jemand Erfahrung mir sowas und kann mir weiterhelfen?

  • Da es sich um ein BIOS-Raid handelt(e), bleibt die Frage, ob das BIOS des neuen Boards (das ja lt. Datenblatt auch BIOS-Raid unterstützt) sich mit diesen Platten entsprechend konfigurieren läßt und dann beide Platten spiegelt. So ich mich noch erinnern kann, muß erst eine (in dem Fall die aktuell benützte Platte) irgendwie als "unvollständiges Raid1" konfiguriert werden und dann die 2. Platte - die wird komplett überschrieben - hinzugefügt. Alles im BIOS.

    Windows will dann auch noch einen Treiber.

    Modernere Konfigurationen unter Windows arbeiten gerne mit Software-Raid1, im Diskmanagement einzurichten.

  • Modernere Konfigurationen unter Windows arbeiten gerne mit Software-Raid1, im Diskmanagement einzurichten.

    Hat das (bzgl. Geschwindigkeit) Vor- bzw. Nachteile gegenüber einem BIOS-RAID1?

    Wäre es im Diskmanagement gefahrlos möglich, in meiner Situation zu der bestehenden "Disk 0" die "Disk 1" hinzuzufügen, um ein RAID1 zu bilden, ohne, dass die "Disk 0" neu formatiert wird? "Disk 1" darf ruhig überschrieben werden.

  • Es funktioniert auf dieselbe weise wie software-raid unter Linux auch. Geschwindigkeitsverluste hab ich, als ich mit VDR das noch verwendete, nicht beobachtet. Vielleicht ist die Prozessorlast um ein paar % höher.

    Und aus den Zeiten im Job, wo einige Spezial-PCs unter Windows (bis zu Windows7) so liefen, gab es auch kein Problem damit.

    SW-Raid bzw. Windows-Raid hat eben den Vorteil, nicht von proprieetären Mainboard-Features abhängig zu sein.

    Das Hinzufügen der 2. Platte sollte problemlos möglich sein, die erste Synchronisation kann einige Stunden (je nach Plattengröße) dauern.

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob vorher die Partition(en) der Spiegelplatte im Festplattenveerwaltungsprogramm angelegt werden müssen.

  • Ne, müssen sie nicht - das Synchen geht auch bei Soft-Raids auf Hardwareebene per Blocks.

  • Möglicherweise c’t-WIMage und hier.

    Ich habe hier noch ein paar gute Hinweise dazu gefunden, und hier eine verbesserte Version des Scripts (ct-WIMage-x64-modHB.bat, Link aus diesem Kommentar).


    Da das Script (in beiden Versionen) nur mit deutscher Benutzersprache funktionierte, habe ich noch diese Änderung gemacht, damit es sprachunabhängig ist:

  • Hat das (bzgl. Geschwindigkeit) Vor- bzw. Nachteile gegenüber einem BIOS-RAID1?

    Grundsätzlich sind alle BIOS RAID Lösungen sog. Software- RAIDs, d.h. in Windows muss immer ein Filter-Treiber dazu installiert werden/sein, Intel & AMD. Nicht zu verwechseln mit dem Windows eigenen RAID Leveln, welche man per Diskmanagement konfiguriert. Letztere funktionieren grundsätzlich nur innerhalb eines laufenden Windows, aber nicht für System-Disk, nur Daten-Disks.


    Ich setze z.B. seit einiger Zeit AMD Plattformen mit RaidXpert (II) ein, da hat die eine Übernahme die ich mal machen musste eines RAID1 aus 2x NVMe von einem Board auf das andere problemlos funktioniert. Im BIOS muss natürlich RAID anstatt SATA/AHCI konfiguriert sein, dann wird das bestehende RAID Set erkannt.


    Im gegebenen Fall, ein Image der Windows Installation ziehen, gibt ja verschiedene Lösungen, z.B. c'tWIMage, Clonezilla oder meine Wahl wäre Veeam Agent Windows (free).


    Letzteres erstellt nach der Image-Sicherung auf ein USB Massenspeicher aus dem laufenden Windows heraus ein Boot-Medium, ISO oder USB Stick. Dabei werden installierte Treiber der Windows-Installation übernommen. Zusätzlich kann man weitere Treiber vor der Erstellung des Mediums hinzufügen, oft nötig bei 2,5Gbit/s Ethernet Ports oder eben OnBoard BIOS RAID ... diesen stehen dann direkt beim Starten von diesem Veeam Bootmedium zur Verfügung und werden nach Image-Restore in die Installation "injected".

    HowTo: APT pinning

  • Nachdem ich nun gelernt habe, wie ich mit ct-WIMage die Windows-Installation sichern und wieder einspielen kann, habe ich versuchsweise zwei neue SSDs eingebaut und diese im BIOS als RAID1 konfiguriert. Gemäß Anleitung von hier habe ich mir dann den Treiber von hier geholt und auf einen USB-Stick entpackt. Bei der Installation von Windows dann versucht den Treiber "Intel RST VMD Controller 467F" zu laden, aber dieser war als "nicht mit dieser Hardware kompatibel" markiert. Hab's trotzdem damit probiert und bekam Fehler 0xC0000005. Auch die anderen Treiber-Varianten brachten den gleichen Fehler. Also das RAID1 wieder gelöscht und einfach auf eine der beiden SSDs installiert, was auch sofort geklappt hat. In Windows selber habe ich keine Möglichkiet gefunden, die beiden Platten zu einem RAID1 zu vereinen.

    Fazit: Jetzt habe ich zwar ein schnelleres Motherboard, aber kein RAID1 mehr. Aber immerhin habe ich ct-WIMage kennengelernt, was auch eine große Hilfe ist.

    Danke für euren Input!

  • Möglich, daß die HOME-Version von Windows10 da beschränkt ist.

    Auch kann es notwendig sein, die Platte/n verlustfrei zu "dynamic" zu konvertieren, bevor SW-Raid möglich ist.

  • Scheint nicht verlustfrei zu gehen. Von hier:


    Question 2. Can I convert my bootable drive with the OS and all of my data to dynamic without any data loss, and will it retain the recovery partition that has been provided for recovery purposes?


    Answer: When you convert the basic disk to a dynamic disk you must delete all disk partition from the disk and then use the “Convert To Dynamic Disk” command. If you want to keep your data, you must first back it up or move it to another volume.


    Ich frage mich, wie das gehen soll, erst die Systemplatte zu löschen und dann zu konvertieren!?

  • @ Windows Error Code 0xC0000005, falls mal jmd solche schrägen codes findet

    0xC (Error), Facility = 0, Code = 0x5 (ERROR_ACCESS_DENIED)

    Und dann gibt es noch das: https://learn.microsoft.com/en…em-error-code-lookup-tool

  • Eine Dynamic disk hat aber per se erst einmal nix mit RAID zu tun.

    Und es ist wurscht, ob die Recovery Partition bei der Konvertierung erst mal gelöscht wird. Man kann die, sofern man sie jemals braucht, auch per Kommandozeilenbefehl wieder anlegen. Ich hab die allerdings noch nie gebraucht und alle meine Windowsen liefen ohne die. Ein echtes Backup erspart die einem eh nicht.

    Also würde ich die Basic disk in eine Dynamic disk umwandeln und dann das RAID aufbauen, ohne auf das Gschmarri von Windows zu achten.

    Aber natürlich no warranty given ;)

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