[gelöst] Wiedereinsteiger hat leichte Probleme

  • Hallo,


    nachdem ich mein Squeeze-Debian schon ewig nicht mehr verändert habe, nutzte ich die Gelegenheit, das Tobi sein Repo aktualisiert hat, zu einem Upgrade auf Bullseye. Hat natürlich nicht funktioniert, also ein paar Einstellungen und Videodaten gesichert und Bullseye neu installiert.


    Mein Problem ist nun die Tastaturbedienung (mache ich schon immer so), damit bin ich flexibler als mit jedem IR-gemurkse.


    Wie richte ich es so ein, dass die Gruppe tty permanent Leserechte auf /dev/tty8 hat, nach einem Reboot ist das immer wieder auf Standard. Ohne das Leserecht kann vdr (User vdr ist in Gruppe tty) die Eingaben auf dieser Console aber nicht lesen.


    Standard:

    crw--w---- 1 root tty 4, 8 1. Apr 15:51 /dev/tty8


    ein sudo chmod g+r /dev/tty8 macht daraus ein crw-rw---- und es funktioniert - aber eben nur bis zum nächsten Reboot. Wie mache ich das permanent? Vermutlich könnte ich den chmod mit in das Script packen aber wäre das der vorgesehene Linux-Weg?


    Auch scheint mir das Init-Script nur bis zum ersten Befehl zu laufen: /etc/init.d/vdr


    wenn ich einen logger-Befehl vor und hinter die erste echte Scriptzeile

    . /lib/lsb/init-functions

    setze, erscheint nur der erste im syslog. Erst wenn ich diese Zeile auskommentiere, schaltet der PC auf die Konsole 8 und der Hinweistext, dass es sich um die VDR-Eingabe handelt, wird angezeigt. Der vdr startet/stopt/restartet in beiden Fällen, nur die Ausgaben auf der SSH-Konsole sind andere. Kann ich obige Zeile auskommetiert lassen?


    die /etc/defaltult/vdr enthält natürlich

    KEYB_TTY="/dev/tty8"

    KEYB_TTY_SWITCH=1


    und /etc/vdr/conf.d/00-vdr.conf habe ich geändert/ergänzt:

    #--lirc

    --terminal=/dev/tty8

    Debian Squeeze Bullseye mit vdr 1.7.18 2.6.0-1~etobi1 e-tobi/multipatch, AMD Phenom-CPU, 4 GB RAM, Technotrend S2-6400, Digital Devices Cine S2 V6, 2 TByte HDD für Videodaten.

  • Wie richte ich es so ein, dass die Gruppe tty permanent Leserechte auf /dev/tty8 hat, nach einem Reboot ist das immer wieder auf Standard. Ohne das Leserecht kann vdr (User vdr ist in Gruppe tty) die Eingaben auf dieser Console aber nicht lesen.


    Standard:

    crw--w---- 1 root tty 4, 8 1. Apr 15:51 /dev/tty8


    ein sudo chmod g+r /dev/tty8 macht daraus ein crw-rw---- und es funktioniert - aber eben nur bis zum nächsten Reboot. Wie mache ich das permanent? Vermutlich könnte ich den chmod mit in das Script packen aber wäre das der vorgesehene Linux-Weg?

    ich würde das via udev machen:

    In /etc/udev/rules.d/99-tty8.rules

    Code
    SUBSYSTEM=="tty", KERNEL=="tty8", GROUP="tty", MODE="0660"

    Aus dem Bauch und ungetestet. Sollte nach dem Neustart passen.


    Christian

  • Leider reicht das auskommentieren der Zeile

    . /lib/lsb/init-functions

    nicht aus, damit vdr bei einem Boot mit dem Script startet. Ich vermute, dass hier zwei unterschiedliche Startsysteme zum Einsatz kommen, systemd und das "Alte". Dafür reichen aber meine Skills nicht ganz aus um das aufzulösen.


    Ich vermute es liegt am Inhalt der Datei /etc/systemd/system/multi-user.target.wants/vdr.service

    Wie bekomme ich es hin, dass vdr beim Booten und generell über /etc/init.d/vdr gestartet wird? Gerne könnt ihr mir auch einen eleganteren Weg aufzeigen, der sich mehr an den aktuellen Standards für Debian orientiert.

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  • Vielleicht wäre es sinnvoll erstmal zu schauen, welches init-System läuft.

    Code
    ps --no-headers -o comm 1
    
    oder nicht ganz so hübsch
    
    ps 1

    Dass sowohl systemd als auch das 'alte' init läuft würde ich erstmal ausschließen.


    Tastaturbedienung via remote (Du schreibst von ssh) würde ich über das remote-Plugin per telnet nutzen. Das nutze ich so und das klappt hervorragend. Dann ersparst Du Dir, das ganze System umzukrempeln und dabei das eine oder andere zu vermurksen.


    Christian

  • Der Tipp zu den Leserechten auf /dev/tty8 hat funktioniert. Danke hopsi


    Es läuft, wie bereits vermutet: systemd
    ´

    ...oder nicht ganz so hübsch: /sbin/init


    Den Autostart mit systemd konnte ich unterbinden mit

    sudo systemctl disable vdr


    Allerdings reicht folgendes nicht um es mit init automatisch zu starten, weil das vermutlich als Altsystem nicht mehr so läuft:

    sudo update-rc.d vdr defaults


    Vermutlich muss ich also das alte Script irgendwie durch systemd starten lassen, oder wie wäre der geschickteste Weg?

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  • Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, was Du erreichen willst. tty8 wird nun gelesen, das haben wir doch schon eingestellt.


    Das alte Script ist nicht nötig, systemd startet vdr. Bei Dir nun nicht mehr automatisch, da Du das abgestellt hast.

    init läuft nicht, spar Dir die Mühe mit den Dateien unter /etc/init.d/. Das sind vermutlich alles nur Altlasten.

    systemd startet vdr direkt. Die Parameter werden aus /etc/vdr/conf.d/ geholt. Mehr ist nicht nötig. Kein Script, keine Magie.

  • Mein Problem ist, dass bei einem Booten des PC der vdr mit systemd gestartet wird, dann aber nicht bedienbar ist. Es kommt ein Fernsehbild (über die HDMI der TT-Karte) Die Onboard-Grafik bleibt aber auf tty1 obwohl sie nach tty8 umschalten sollte um dort Eingaben für vdr entgegen zunehmen. Aber auch ein manuelles Umschalten auf die Konsole 8 lässt keine Bedienungshandlung für den vdr zu.


    Ich muss also noch irgendwas in /etc/vdr/conf.d eintragen, damit das beim Start entsprechend verarbeitet wird. Nur was?


    Ich bin leider noch auf Arbeit, vor 20 Uhr komme ich heute nicht zum Testen.

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  • Man kann Systemd nutzen, um das TTY an den VDR zu binden - ich mache das auf einem Raspberry Pi wie in FLIRC Fernbedienung mit Raspberry Pi gezeigt.


    Wenn du die Ausgaben des VDR nicht nur in Syslog umleiten willst, kannst du statt StandardOutput=syslog auch StandardOutput=tty setzen (vgl. https://www.freedesktop.org/so…exec.html#StandardOutput= )


    Ich bin noch nicht dazu gekommen den Patch aus FLIRC Fernbedienung mit Raspberry Pi auszuprobieren, aber wenn der VDR das TTY öffnet, bevor er von root auf den User vdr droppt, dann sollte damit der --terminal Startparameter für den VDR wieder funktionieren.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

    Einmal editiert, zuletzt von seahawk1986 ()

  • Das war super, Danke seahawk1986 und hopsi! ❤️❤️❤️


    Jetzt habe ich nur noch das Problem, dass nach Hochfahren von Debian, dem Start von vdr und dem Umschalten auf Konsole 7 (habs umgeswitcht auf tty7) der vdr am Kontrollmonitor wieder auf die grafische Oberfläche (tty1?/Alt+F1) wechselt Mit Strg+Alt+F7 muss ich dann einmalig von Hand auf tty7 umschalten. Bedienung des vdr über Tastatur funktioniert danach!


    Wie verhindere ich, dass Debian nach dem Bootvorgang auf den grafischen Desktop umschaltet?


    EDIT:

    OK, auch das ist gelöst mit sudo systemctl set-default multi-user.target


    Jetzt passt erstmal alles und ich kann mich an die Plugins wagen. Leider wohl erst nächstes Wochenende. Danke für die Hilfe

    Debian Squeeze Bullseye mit vdr 1.7.18 2.6.0-1~etobi1 e-tobi/multipatch, AMD Phenom-CPU, 4 GB RAM, Technotrend S2-6400, Digital Devices Cine S2 V6, 2 TByte HDD für Videodaten.

    Einmal editiert, zuletzt von HolgerAusB ()

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