[solved] S-VHS bestmöglich digitalisieren, aber wie?

  • Falls Du pvrinput verwenden möchtest, unbedingt MLD 5.4 stable - kein pvrinput Plugin mehr? beachten

    VDR1: ACT-620, Asus P8B75-M LX, Intel Core i3-3240, 4 GB DDR3 RAM 1600 MHz, passive Geforce GT1030 von MSI, Sandisk 2TB SSD, 2xWinTV DualHD, Atric-IR-Einschalter. SW: Xubuntu 20.04 auf 64GB Sandisk SSD.

    VDR2: Odroid N2+ mit CoreELEC und Ubuntu in chroot, WinTV DualHD

    VDR3: Tanix TX3 mit CoreELEC und Ubuntu in chroot, WinTV DualHD

  • Jow,

    ich sehe jetzt zu, dass ich das Projekt umsetze, beschaffe noch eine PVR [2,3]50 und werde das fertige Setup spätestens nach dem ersten Video und dem gemeinsamen Whisky dabei (ist ein Gemeinschaftsprojekt mit einem Freund), hier vorstellen ;-))


    schönes Wochenende und "Sturmfreie" Bude ....


    gerd

    Seit Januar 2022: yaVDR 7.0 ("Ansible Playbooks für yaVDR"), Intel i5 System, Digital Devices Cine V7 und eine Nvidia GT1030, läuft und läuft und läuft ...

  • Ich habe mich in den letzten Monaten auch mit dem Thema beschäftigt. Da meine Videorekorder alle keinen TBC haben, schleife ich das Signal durch einen Panasonic DVD-Recorder. Damit steht das Bild wie eine Eins. Für das Digitalisieren habe ich mehrere Varianten getestet:

    • Billiger USB-Grabber: komplett für die Tonne, keine Ahnung wozu die gut sein sollen.
    • Komponenten -> HDMI -> HDMI-Grabber: gute Schärfe, leichter Farbstich.
    • DV-Camcorder: sehr gute Qualität. Durchschleifen können meine Kameras aber nicht.
    • Blackmagic Intensity Pro (gebraucht in der Bucht für 65 Euro): super Qualität. Mit Ein- und Ausgänge für Composite, S-Video, Komponenten und HDMI ist das ein echt cooles Teil. Läuft auch unter Linux.

    Für das Deinterlacing nutze ich FFmpeg.


    Der NV-HS1000 hat ein solides Laufwerk und einen TBC. Das sind super Voraussetzungen. Bei 36 Kassetten besteht aber immer die Gefahr, dass es irgendwo klemmt. Bei Panasonic treten zwei Fehler besonders häufig auf und beide kann man selbst beheben:

    • Modeswitch verdreckt. Das Gerät schaltet nicht mehr korrekt zwischen den verschieden Laufwerksmodi um. Ist mit Kontaktreiniger lösbar.
    • Gebrochene Plastikhülse auf dem Schaft des Lademotors. Der Motor dreht, treibt aber nicht mehr das Schneckengetriebe an. Das Ersatzteil Vdp1434 gibt es in der Bucht für ein paar Euro. Habe bei einem Gerät aber auch mit etwas Kleber Erfolg gehabt.

    Empfehlen kann ich auch:

    • Kopftrommel (Vorsicht!) und alle Teile die das Magnetband berühren gründlich mit Isopropanol säubern. Selbst bei einem Bild ohne Streifen sieht es hinterher oft besser aus.
    • Für die Andruckrolle am Capstan gibt es eigene Reiniger. Manche empfehlen Benzin. Ich rate ausnahmsweise von Alkohol ab.
    • Lager mit Öl, Zahnräder und Lademechanismus mit Fett versorgen. Das Schneckenrad, welches die Andruckrolle vertikal bewegt, ordentlich fetten.

    Viele Tricks habe ich mir auf YouTube von diesen beiden Herren verraten lassen:

    • video99.co.uk wartet und repariert Geräte für seinen Transfer-Service. Soweit ich weiß, nutzt er zum Digitalisieren einen Konverter von Analog nach FireWire (DV) und einen externen TBC.
    • 12voltvids ist ein pensionierter Servicetechniker.

    VDR-Clients:
    Raspbian Buster
    - vdr 2.4.1 - Raspberry PI 2B


    Home-Server:
    Debian Bookworm - vdr 2.6.0 (eTobi) - Kernel 6.1

    Asus Prime B360M-C - Pentium Gold G5400 - Mystique SaTiX-S2 Dual - Hauppauge WinTV-QuadHD

  • Zum Kopftrommelreinigen am besten ein Stück glattes weisses Papier, getränkt in Isopropanol, mit leichtem Druck an die Kopfscheibe halten und diese von Hand gegen die Uhrzeigerrichtung drehen.

    Für die Andruckrolle nehme ich Teslanol Gummireiniger.


    Den Modeswitch kann man bei diesem Laufwerk (K-Mechanik) übrigens nicht zerstörungsfrei öffnen, auch wenn diverse Seiten im Internet das immer wieder behaupten. Daher wirklich nur von aussen ansprühen. Es kriecht genug rein.


    Bei meinem NV-HS950 musste nach längerer Standzeit zudem die Führung im Kassettenschacht gereinigt und neu geschmiert werden. Sonst klappte der Kassetteneinzug nur mit Nachschieben.

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  • Bedeutet das, dass es Sinnvoll ist, mehrere Durchgänge laufen zu lassen "vor dem Kodieren deinterlaced" als ein Durchlauf und das Ergebniss wird zum fertigen Video. Könntest du kurz erwähnen wie du das meinst und vielleicht noch mit welchen (Linux o. Windows) Tools du das umsetzt?

    Das geht natürlich in einem Durchlauf.

    Wichtig ist halt nur den Deinterlace-Filter als erstes in der Kette zu verwenden, sonst gibt es diese hässlichen Streifen.

    (Beispiel mpeg2 -> .mkv HVEC direkt mit FFMPEG)

    ffmpeg -i input.mpg -vf bwdif=mode=0 -c:v libx265 -crf 22 -preset medium -c:a aac -ab 96k output.mkv

    Was für Filter bei (eher schlechtem) VHS-Ausgangsmaterial Sinn machen musst du aber selber probieren, da hab ich keine Erfahrung.

    Die Doku von FFMPEG ist aber eigentlich ganz gut, ich hab im Netz bislang immer was gefunden, was mich weiter gebracht hat. Etwas probieren wird aber dabei sein, das Ausgangsmaterial und die Geschmäcker sind einfach zu unterschiedlich.


    Es gibt aber viele Alternativen, handbrake mit GUI, oder transcode hier im Portal, um nur die zu nennen, die mir spontan einfallen.


    Mit dem "yadif" Deinterlacer hatte ich seit einiger Zeit bei manchen Aufnahmen Probleme (komische Geisterbilder), daher "bwdif" im Beispiel.

    Der ist für mich ein guter Kompromiss zwischen Laufzeit und Qualität. Wenn es besser werden soll, wird es deutlich langsamer.

    Gruss
    SHF


  • Falls Du pvrinput verwenden möchtest, unbedingt MLD 5.4 stable - kein pvrinput Plugin mehr? beachten

    Hi,


    Leider bekomme ich noch keine Bildausgabe hin:



    wir haben jetzt das Material zusammen:

    - alte lenovo Workstation ...

    - Hauppauge PVR-250 PCI Karte

    - Panasonic S-VHS Player


    Auf den PC habe ich Debian 11 + Multimedia Repositories drauf, XFCE, VLC, SMPlayer, Avidemux , firmware-ivtv

    Verkabelt haben wir den Panasonic Player zur PVR-250 sowohl per S-Video- als auch per Video Cinch Kabel.


    lsmod zeigt die geladenen Module (cx2341x,ivtv,msp3400,saa7115...) und unter /dev/ sind video0, video24 und video32 zu sehen

    auch lspci zeigt die PVR richtig an - oder?:

    Code
    Internext Compression Inc iTVC16 (CX23416) Video Decoder

    Versucht habe ich bisher lediglich die Ausgabe über VLC:

    Medien - Aufnahmegerät öffnen - unter "Aufnahmemodus" bekomme ich "Video camera", "Video Digital", "Video Analog" und "Desktop"

    Wie "blind im Walde", haben wir verschiedene Einstellungskombies ausprobiert,

    bisher alle ohne Erfolg.

    Muss zuerst folgendes erfolgen?:


    Den Befehl aus oben verlinkten Post:

    Code
    v4l2-ctl --device /dev/video0 --set-input=2

    habe ich noch nicht versucht, weil ich das gerade erst gelesen habe. Ist dieser Befehl vielleicht zuerst nötig, um ein Bild zu erhalten? Aber wie geht es dann weiter?

    Oder gibt es einen Ausgabe-Test, eine Log-File-Info oder sonst eine Möglichkeit, wie ich raus finden kann, ob bzw. worüber ich die Bildausgabe erhalte?

    Bzw. was ist die zuverlässigste Methode zunächst erst mal eine Ausgabe hin zu bekommen?

    Welche Einstellungen in VLC? Oder auf der Kommandozeile?


    Grüße,

    gerd

    Seit Januar 2022: yaVDR 7.0 ("Ansible Playbooks für yaVDR"), Intel i5 System, Digital Devices Cine V7 und eine Nvidia GT1030, läuft und läuft und läuft ...

    2 Mal editiert, zuletzt von maxprox ()

  • Schau Dir nochmal meinen Beitrag in #18 an. Du musst erst mit v4l2-ctl --list-inputs ermitteln, welche Nummer die S-Video und Cinch (Composite) Eingänge haben. (Eventuell noch die Option --device /dev/video0 mitgeben, falls es noch andere video-devices von anderen Karten gibt). Danach mit --set-input den genutzten Eingang aktivieren. Solange Du das nicht machst, wird vom Tuner aufgenommen.

    Danach führst Du auf der Konsole z.B. cat /dev/video0 > /tmp/Test.mpg aus. Die Datei kannst Du auch solange sie noch erstellt wird gleich mit vlc öffnen und kontrollieren.

    Ob vlc auch benutzt werden kann, um Aufnahmen mit der Karte zu machen, weiss ich nicht. Ich bezweifle es aber. Die mpeg-Encoderkarten sind etwas speziell.

    Im Prinzip ist in #18 wirklich alles ganz genau beschrieben, wass Du beachten musst!

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  • Schau Dir nochmal meinen Beitrag in #18 an. Du musst erst mit v4l2-ctl --list-inputs ermitteln, welche Nummer die S-Video und Cinch (Composite) Eingänge haben. (Eventuell noch die Option --device /dev/video0 mitgeben, falls es noch andere video-devices von anderen Karten gibt). Danach mit --set-input den genutzten Eingang aktivieren. Solange Du das nicht machst, wird vom Tuner aufgenommen.

    Danach führst Du auf der Konsole z.B. cat /dev/video0 > /tmp/Test.mpg aus. Die Datei kannst Du auch solange sie noch erstellt wird gleich mit vlc öffnen und kontrollieren.

    Ob vlc auch benutzt werden kann, um Aufnahmen mit der Karte zu machen, weiss ich nicht. Ich bezweifle es aber. Die mpeg-Encoderkarten sind etwas speziell.

    Im Prinzip ist in #18 wirklich alles ganz genau beschrieben, wass Du beachten musst!


    echt klasse! vielen Dank!

    die Infos von dir, Dr. Setsam, von dir SHF und den anderen haben zum Erfolg geführt.

    Zuerst mussten die v4l-utils installiert werde, per v4l2-ctl --list-inputs konnte ich S-Video an Nr. 1 (hinter 0) finden.

    Mit v4l2-ctl --device /dev/video0 --set-input=1 konnte ich das Eingangsdevice umstellen und bestimmen.

    Per cat /dev/video0 > /srv/video/so_sahst_du_vor_25j_aus.mpg auf die Festplatte schreiben (=>digitalisieren). Da weiß man wieder mal zu schätzen, was allein cat alles kann. Da wäre ich nicht drauf gekommen, obwohl ich vor Jahren damit mal "wissenschafts-video-teile-aus-dem-netz" wieder zu einem Video zusammengefügt hatte...

    Pro 1/2 bis 3/4h ca. 1,75 bis 2,4 GB bisher.

    Ein erster Test mit mit obigen angepassten Befehl:

    ffmpeg -i input.mpg -vf bwdif=mode=0 -c:v libx265 -crf 22 -preset medium -c:a aac -ab 96k output.mkv

    brachte zwar eine leichte Verbesserung, dabei lief der alte 4Kern Xeon dauerhaft auf 100% und ca. 200MB dauerten schon deutlich über 10Min ....

    Da das erste Material bereits für die Wochenendfeier benötigt wird, morgen Anfahrt, und wir wohl bis Mitternacht die benötigten Kassetten digitalisiert haben möchten, reicht erst mal der direkte Stream mit cat ...

    Geiles Timing oder :)

    Ohne die Hilfe von euch gäb's übermorgen nur Kaffee und Kuchen


    Grüße,

    gerd


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    Einmal editiert, zuletzt von maxprox ()

  • ..und deswegen wird beim Happy End für jewöhnlich abjeblendt.

  • Mit dem -crf stellst du die Qualität und damit auch die Grösse der Aufnahme ein.

    22 ist eher hochwertig, erhöhen macht die Datei kleiner.


    Sinnvoll sind Werte von 20 bis 27, 28 etwa. Man muss da etwas probieren, wir hoch man gehen kann. Das hängt vom Geschmack und Ausgangsmaterial ab.


    Bei verrauschtem Material, ich schätze alte Videos müssten dazu zählen, kann ein Rauschfilter wie nlmeans oder hqdn3d einiges bringen, was Dateigrösse und Qualität angeht.

    Einfach immer drauf loslassen ist aber auch keine gute Idee. Bei gutem Material kann auch einiges kaputt machen und die Einstellung muss man auch durch probieren ermitteln.

    Gruss
    SHF


  • Ich würde zur Nachbearbeitung eher Avidemux nehmen. Es kann schneiden, den unteren Bildrand mit der Störzone maskieren, deinterlacen und konvertieren. Zudem sind diverse Filter, auch zum Entrauschen, verfügbar.

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  • Avidemux und Handbrake hatte ich auch schon erwähnt.

    Letztendlich sind beide aber auch nur (teilweise gibt es noch ein paar extra Filter) Frontends zu Ffmpeg. Wenn man Dokumentation zu den Filtern sucht usw., landet man am Ende dann eigentlich immer bei Ffmpeg.


    Wenn man schneiden und mit den Einstellungen rum probieren will, mache auch ich das mit Avidemux ganz gerne.

    Wenn ich viele ähnliche Dateien umwandeln will, dann lieber mit Ffmpeg direkt. Das geht schneller als sich immer durch die Menüs zu klicken.

    Das schöne ist, dass man die Filtereinstellungen übertragen kann. Deshalb auch meine Angabe für Ffmpeg direkt, da hast du in einer Zeile alles drin, was man braucht. Die Parameter kann man, bei Bedarf auch einfach bei Avidemux und Co in der Oberfläche eingeben.



    Btw.:

    Gibt es eigentlich eine Möglichkeit bei den PVR-Karten die Qualität oder Bitrate zu beeinflussen?

    Gruss
    SHF


  • Btw.:

    Gibt es eigentlich eine Möglichkeit bei den PVR-Karten die Qualität oder Bitrate zu beeinflussen?

    Ja, das geht. Bei pvrinput kann man alles was möglich ist per OSD einstellen. Ohne vdr geht es mit v4l2-ctl. Im wesentlichen macht das Sinn bei der Video-Bitrate (Standard sind 6 MBit/s) und der Stärke des temporalen Filters. Siehe auch Beitrag #18. Auch die Bitrate des Tons ist einstellbar.

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  • Danke, das mit der Bitrate hatte ich aus dem Beitrag nicht rausgelesen.

    Gruss
    SHF


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