VDR auf Odroid N2 - Verständnisfragen / Vorabüberlegungen

  • Hallo zusammen,


    Ich bin auf Hardkernels Odroid-N2 aufmerksam geworden. KODI scheint bereits gut auf dem Ding zu laufen, und ich frage mich, ob dieses Board (bzw. weitere China-Boxen, die auf dem Amlogic-S922x basieren) nicht auch eine gute Hardware-Basis für einen VDR im Set-top-box-Stil wären.


    Die Suche hat dazu einen interessanten Post von Paulaner zutage gefördert, in dessen Folge sich folgende Konversation ergab:

    Diese ganzen Punkte können die neueren Amlogic-S922x-Boxen einwandfrei machen!

    Nur gibt es kein VDR-Ausgabeplugin für Amlogic, denn sonst könnte man mit so einer Amlogic-Box einen perfekten, stromarmen VDR-Client aufbauen, der alles wiedergeben kann, was momentan erforderlich ist.

    Das ist in Arbeit. Nur ist der V4l Treiber noch nicht im mainline Kernel drin. 5.3 wird mpeg unterstützen. H264 und HEVC ist noch nicht in der pipe.

    Mittlerweile ist der erwähnte Patch im Mainline-Kernel, was aber vermutlich (noch) irrelevant ist, da der Kernel für den N2 von Hardkernel geforkt wurde ( https://wiki.odroid.com/odroid-n2/software/building_kernel ) und noch auf Kernel 4.9.x basiert.


    Ich möchte nun gern lernen/verstehen:

    1. Wenn doch mit dem von Hardkernel angepassten Kernel KODI bereits wunderbar läuft und offenbar im Source verfügbar ist, ist dann nicht eine V4l Unterstützung bereits da?
    2. Müsste es nicht möglich sein, auf dieser Basis auch ein VDR-Ausgabeplugin zu schreiben?
    3. Wenn nein - warum nicht?
    4. Wenn ja - braucht man dafür tieferes (nicht publiziertes) Wissen über das Video-IP des S922? Oder sollte das im Prinzip jeder können, der bereit ist sich einzulesen?
  • Müsste es nicht möglich sein, auf dieser Basis auch ein VDR-Ausgabeplugin zu schreiben?

    softhddevice-drm sollte mit Amlogic nach kleinen Anpassungen umgehen können. Ich habe mich auf Rockchip konzentriert da ich mich für ein Rockpro64 entschieden habe. Ich habe hier noch ein Odroid-C2 rumzuliegen. Das hat ein S905 SoC. Das werde ich mal aktivieren und so du etwas basteln nicht scheust bekommen wir das sicher auch auf einem S922 zum laufen.


    Gruss zille

  • softhddevice-drm sollte mit Amlogic nach kleinen Anpassungen umgehen können.

    (...)

    Ich habe hier noch ein Odroid-C2 rumzuliegen. Das hat ein S905 SoC. Das werde ich mal aktivieren und so du etwas basteln nicht scheust bekommen wir das sicher auch auf einem S922 zum laufen.

    Vielen Dank für die Einschätzung und das Hilfsangebot!


    Mach' Dir aber bitte erstmal noch keine Mühe. Ich bin zwar mittlerweile nicht mehr völlig unbebarft (habe die letzten 12 Jahre mit Linux im Consumer-Elektronik-Umfeld gearbeitet), aber bin ziemlich lahmarschig *g*. Und außerdem jetzt noch weiterhin in der Findungsphase. Die Recherche nach geeigneten DVB-S2 (und vielleicht auch -T2) Tunern für das Odroid N2 war auch nicht sooo vielversprechend. Vermutlich würde das auf SAT>IP hinauslaufen.


    Vor einigen Jahren war ich schon mal an den Vu+ Boxen als VDR-Hardware interessiert, habe auch eine Duo2, aber das kam nie so recht voran. Siehe z.B. hier.


    Deine RockPro64-Patchsammlung habe ich auch schon gefunden :) . Das Board kannte ich noch gar nicht - sieht auch interessant aus; besonders, wenn ihr es mit den DigitalDevices-Karten zum laufen bekommt!

  • "Exotische" Hardware fällt einem leider irgendwann auf den Fuß. Eine große Community von Nutzern einer bestimmten Lösung ist immer der wesentliche Vorteil.


    Ich mag Diversität, aber:

    • Ich hatte 2 Jahre 2 Odroid-C2 in mit Libreelec in Betrieb. Es war leider so das die Softwareunterstützung und Stabilität von Update zu Update immer schlechter wurde. Ich habe sie neulich gegen HEVC-fähige Raspberry Pi 4 ersetzt und die laufen einfach erheblich stabiler.
    • Ein alter Banana-Pi (wegen Sata) werkelt seit Jahren im Keller vor sich hin und auch dort gab es immer Macken in der verfügbaren Software. Die ursprünglichen Erwartungen hat er aber nie erfüllt, es überwog der Frust.
    • Ich habe mich lange mit dem PVR350 Ausgabedevice herumgeschlagen, was immer irgendwie anstrengend war.

    Ich kaufe für "Produktionssysteme" nur noch Raspberry Pis, (funktionierende) SAT>IP Server und als nächstes wahrscheinlich einen NUC.


    Hack Value ist auch nett. Im Allgemeinen ist es wesentlich wichtiger das die Serie der Freundin tatsächlich aufgenommen wird.


    Die Community "IT gestütztes Fernsehgucken" hat leider die Tendenz kleiner zu werden.

  • Die Community "IT gestütztes Fernsehgucken" hat leider die Tendenz kleiner zu werden.

    Ja, das Konsumverhalten ändert sich. Umso mehr ist es Schade das vdr sich dieser Veränderung komplett verschliesst und auf dem Stand FF Karte stehen bleibt. Da hat kein junger Entwickler Interesse sich zu engagieren. So ist ein Sterben von vdr vorgezeichnet.

  • Ja, das Konsumverhalten ändert sich. ... So ist ein Sterben von vdr vorgezeichnet.

    So schnell schießen die Preussen jetzt auch wieder nicht ;)

    Das Konsumverhalten ändert sich schon seit Jahren - den VDR gibts immer noch.

    Die Community wird kleiner - da geb ich dir recht.

    Und ich glaube in 2020 gibt es sehr wenige, die ihren VDR noch mit einer FF-Karte betreiben.

    MyVDR: yaVDR-Ansible (Ubuntu 20) - softhddevice-openglosd (ffmpeg 2.8) - epgd/epg2vdr - skindesigner estuary4vdr (adaptiert) - 1920x1080@50 Hz | kodi 18 - inputstream + amazon vod
    Aerocube M40 | 300W | ASRock H61M-GE | Intel G530 | Asus ENGT520 | 2 x TT-budget S2-3200 | ASRock Smart Remote (CIR) | 4 GB RAM | 120 GB SSD | 3 TB HDD

  • Ich hatte 2 Jahre 2 Odroid-C2 in mit Libreelec in Betrieb. Es war leider so das die Softwareunterstützung und Stabilität von Update zu Update immer schlechter wurde.

    Das kann man aber jetz doch nicht mehr mit dem aktuelleren Odroid N2 vergleichen und dazu dann noch als Software das speziell auf Amlogic-SOCs zugeschnittene CoreElec. Das läuft echt super stabil, allerdings eben "nur" mit KODI und kein VDR !


    Dafür aber mit der Unterstützung von UHD/4K inkl. HDR, HDR10+ und HDR-HLG.

    Außerdem gibt es dazu noch eine automatische Umschaltung des Farbraumes BT709 <-> BT2020 und der Bildauflösung 1080p <-> 2160p.

    Das einzigste was nicht geht (vermutlich wegen der kostenpflichtigen Lizenzgegühr) ist Dolby-Vision als HDR-Funktion.


    Ich bin jedenfalls mit dem Odroid N2 mehr als zufrieden, aber kann momentan nur als KODI-Mediabox verwendet werden.

    In KODI habe ich das vdr-vnsi-Addon installiert und kann damit dann auch auf alle meine Tuner und Aufnahmen vom VDR zugreifen.

    Aber KODI ist leider in Bezug auf die LiveTV-Funktionalität nicht so gut wie der reine VDR, der ist in der beziehung einfach unschlagbar!


    Deswegen habe ich beides am laufen:

    Für LiveTV mit SD- und HD-Sendern und Aufnahmen den VDR

    Für UHD-Sender und Aufnahmen und alles was mit Medienwiedergabe zu tun hat, nehme ich meistens den Odroid N2.

    2 Mal editiert, zuletzt von Paulaner ()

  • Und ich glaube in 2020 gibt es sehr wenige, die ihren VDR noch mit einer FF-Karte betreiben.

    /OT on

    man sollte dabei nicht die HD-FF vergessen. Sie besitzt immer noch einen stabilen Gebrauchswert, wenn man sich die aktuellen Gebote im Verkaufsportal anschaut. Also Angebot/Nachfrage ist gegeben. Eine nach wie vor überschaubare Nutzerzahl wird es dafür immer noch geben, solange HD ein Thema bleibt.

    OT off/

  • /OT on

    man sollte dabei nicht die HD-FF vergessen. Sie besitzt immer noch einen stabilen Gebrauchswert, wenn man sich die aktuellen Gebote im Verkaufsportal anschaut. Also Angebot/Nachfrage ist gegeben. Eine nach wie vor überschaubare Nutzerzahl wird es dafür immer noch geben, solange HD ein Thema bleibt.

    OT off/

    D.h. der Satz im VDR-Wiki "Die nachfolgend beschriebene TechnoTrend Premium HD S2-6400 Twin wird nicht mehr verkauft. Weitere DVB-S2 Full-Featured karten gibt es nicht." stimmt nicht (mehr)? Ich dachte bisher auch immer es gibt keine "full featured" HD-Karten.

    MyVDR: yaVDR-Ansible (Ubuntu 20) - softhddevice-openglosd (ffmpeg 2.8) - epgd/epg2vdr - skindesigner estuary4vdr (adaptiert) - 1920x1080@50 Hz | kodi 18 - inputstream + amazon vod
    Aerocube M40 | 300W | ASRock H61M-GE | Intel G530 | Asus ENGT520 | 2 x TT-budget S2-3200 | ASRock Smart Remote (CIR) | 4 GB RAM | 120 GB SSD | 3 TB HDD

  • Die Community "IT gestütztes Fernsehgucken" hat leider die Tendenz kleiner zu werden

    Eigentlich ist es sogar die übergeordnete Community "Fernsehgucken", die immer kleiner wird. ;) Streaming und Serien über Netflix, Amazon & Co. sind hat einfach sehr populär. Aber es gibt witzigerweise auch einen gegenläufigen Trend, bei dem junge Erwachsene bewusst nicht immer entscheiden wollen, sondern zum Feierabend auch mal einfach mit der "alten" TV-Berieselung zufrieden sind.


    Und ich glaube in 2020 gibt es sehr wenige, die ihren VDR noch mit einer FF-Karte betreiben.

    Ich wäre vermutlich einer, wenn mir die alten Karten nicht nach und nach weggestorben wären. Naja, sie wurden auch verdammt heiß und man hat ja auch mit HD geliebäugelt...


    Lange Zeit brauchte ich zwingend einen Analog-Komponenten- oder wenigstens S-Video Ausgang, da gab es praktisch nichts zuverlässiges und ich habe meinen Ausflug zu Vu+ gemacht. Mittlerweile darf es auch bei mir HDMI sein, aber so wirklich die Standard-Hardware wie früher die FF-Karten hat sich anscheinend nicht etabliert. Was wäre denn aktuell ein typisches, problemlos funktionierendes VDR-Standalone-Setup? Vielleicht ein Intel NUC mit Digital-Devices Cine S2 oder Max M4?

  • Als Neukauf nicht mehr, aber gut abgehangen als Gebrauchtware schon --> [erledigt] FFHD6400 von Technotrend

    ;) ja, funktioniert hier bestens.... :thumbup:

  • In KODI habe ich das vdr-vnsi-Addon installiert und kann damit dann auch auf alle meine Tuner und Aufnahmen vom VDR zugreifen.

    Aber KODI ist leider in Bezug auf die LiveTV-Funktionalität nicht so gut wie der reine VDR, der ist in der beziehung einfach unschlagbar!

    Es ist zwar hier in meinem eigenen Thema etwas off-topic, aber magst Du vielleicht noch ein paar Sätze darüber verlieren, was der VDR bezüglich Live-TV so viel besser macht? Das reine anschauen eines Live-Programms wird es vermutlich nicht sein; dann also vielleicht:

    1. Das Zapping-Verhalten?
    2. Umschalten / Auswählen der aktiven Tonspur?
    3. EPG Now/Next-Anzeigen beim Umschalten (mit den Angaben, wo wir uns zeitlich in der laufenden Sendung befinden)?
    4. Anzeige der ausführlichen EPG-Daten?
    5. Einfacher Wechsel in Timeshift bzw. Aufnahmeprogrammierung aus der Live-TV-Situation heraus?

    Viel mehr fällt mir schon nicht mehr ein, was ich am VDR im Live-TV-Mode besonders geschätzt hatte. :/ Und das durchschauen des ausführlichen EPGs zum Programmieren von Aufnahmen etc. fand ich schon immer mit einem Web-Interface bequemer. Inzwischen wäre vermutlich eine Lösung mit Tablet und Android-App sowohl komfortabel als auch Sofa-kompatibel. :)

  • Das VDR-Frontend ist für reine "Nur TV-Nutzer" sicher einfacher. Man kann sich da im Kodi viel hinkonfigurieren aber wer ganz einfach und Schlicht braucht weil er eben eigentlich nur einen Receiver braucht, der ist mit reinem VDR sicher besser bedient. Viele der "rein VDR-Nutzer" würden aber mit halbwegs aktuellem Fernseher auch mit einer einfachen USB-Platte direkt am Fernseher auskommen und könnten sich den HTPC dann auch sparen.


    Es gibt zumindest einen Kodi-Skin das extra auf die reine TV-Nutzung abzielt und dadurch potentiell auch viele der Nachteile von Kodi im Vergleich zum VDR wieder wettmacht. Ist allerdings nie so richtig hier im VDR-Portal angekommen:


    https://www.kodinerds.net/index.php/Thread/66003-Unfussy/


    Ja, der geht natürlich auch mit VDR im Backend weil Kodi da erstmal keinen Unterschied macht. Mit meinem graphlcd-Addon für Kodi hatte ich bei meinen Tests mit tvheadend auch die vom VDR bekannte Graphlcd-Darstellung. Nur eben mit tvheadend.


    Kodi hat im Gegensatz zum VDR-Frontend den enormen Vorteil viel unter eine Oberfläche zu packen. Jede Bemühung auch nur ansatzweise mit dem VDR-Frontend da hinzukommen ist eigentlich verlorene Liebesmüh. Alle Mediatheken und mittlerweile auch diverse Bezahldienste. Alles aus einem Guss auf einer Oberfläche. Mit reinem VDR hat mein HTPC so langsam zu verstauben angefangen. Mit Kodi als einziges Frontend wird der aktiver genutzt als je zuvor. Kurz eine TV-Aufnahme, dann ein paar Videos bei YouTube und zuletzt noch ein paar Folgen "Lost" auf Amazon Prime: Mit Kodi kein Thema.

  • Da ich gebeten wurde meine Vor- und Nachteile vom VDR gegenüber KODI aufzuzeigen, möchte ich das auch tun, ohne jetzt diesen Thread danach noch mehr zu mißbrauchen:

    • Ich benutze seit 2003 den VDR und habe mich an die Struktur der Bedienung/Menü gewöhnt. (ist also sehr subjektiv! ;) )
    • Das Umschalten/Zappen erfolgt schneller. Liegt vermutlich auch daran, dass ja KODI selbst keine Verwaltung von Tunern macht, sondern dies über TVheadend, VDR, DVBViewer o.ä. erfolgt.
    • PIP-Funktion, welche ich doch öfters mal benutze, fehlt komplett bei KODI.
    • Die Funktionalität der Farbtasten gibt es bei KODI nicht. Könnte man in begrenzten Rahmen nur mit viel Mühe versuchen in einen Skin zu integrieren. Das dies bei KODI bisher überhaupt nicht vorgesehen ist, sieht man allein schon daran, dass es nicht einen einzigen Skin gibt, der irgendwelche Funktionen der Farbtasten hat.
    • In KODI werden die Länge der Aufnahmen in der Aufnahmenansicht (nicht während der Wiedergabe) immer die Zeiten aus dem EPG angezeigt und nicht die tatsächliche Spielzeit, wenn man z.B. Teile ausgeschnitten hat. Ich hoffe immer noch, dass das bei einer nächsten KODI-Version verbessert wird.
    • Das einfache EPG gefällt mir aktuell im VDR besser, aber das ist sicherlich Skin abhängig und kann in KODI auch gut umgesetzt werden.
    • Das Anlegen von Suchtimern finde ich persönlich im VDR wesentlich besser gelöst, als in KODI.


    Das sind die Dinge die mir momentan einfallen!

    Sicherlich sind das viele persönliche, subjektive Eindrücke, aber bezüglich LiveTV hat einfach KODI noch ein paar Schwächen.


    Alles andere was mit Medienwiedergabe zu tun hat, da ist KODI dem VDR haushoch überlegen.

    Das geht los mit der Vielzahl an unterstützten Video- und Audio-Formaten, Streaming-Addons, Youtube in 4K usw. ist alles überhaupt kein Problem

    Letztendlich ist die Integration einer Datenbank für die Verwaltung von Medien sicherlich eines der Highlights von KODI. Das möchte ich bei meiner Sammlung an CD's und Videos nicht mehr missen.


    Und dann ist da noch die Skinning-Engine von KODI, welche wesentlich mehr Möglichkeiten und Komfort bietet als beim VDR.

    Bei KODI wird diese ständig weiterentwickelt und ermöglicht somit eine schier unendliche Anzahl verschiedener Skins.

    Beim VDR ist die Skin-Entwicklung vor ca. 4 Jahren stehen geblieben, als das Skindesigner-Plugin nicht mehr weiterentwickelt wurde und da ist auch kein neuer Anfang in Sicht!

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