Tipps für Aufbau SAT>IP und VDR-Server + -Clients

  • Hallo,


    ich suche nach ein paar Tipps zum Aufbau einer alltagstauglichen Fernseh- und VDR-Umgebung in Verbindung mit SAT>IP. Alltagstauglich, weil es nicht nur von mir sondern auch von allen anderen Familienmitgliedern stressfrei genutzt werden soll.


    Vorab: ich zähle eindeutig zu den Newbies auf dem Gebiet, auch wenn Schrauben, Linux, RaspPi, Netzwerk usw. jetzt kein Problem darstellt. Nach einer ganzen Weile Suchen und Lesen bin ich ein gutes Stück weiter, aber nun trete ich irgendwie auf der Stelle. Darum mein Eintrag hier ins Forum.


    Das Ziel-Setup ist recht einfach:

    1) SAT>IP für die vorhandene SAT-Anlage

    2) ein zentraler VDR(-Server) im Keller/Dachboden

    3) VDR-Steuerung per VDR-Client


    Zu 1) Der DD Octopus NET (S2) ist anscheinend trotz des recht hohen Preises eine gute Wahl. Macht, was er soll und kann gut von allen möglichen Paketen aus angesteuert/erkannt werden. I. w. aufstellen, anschließen, feste IP vergeben, fertig.


    Zu 2) Die Aufnahmen sollen das Signal im LAN abgreifen, also das vom Octopus Net gelieferte Signal nutzen.

    Was ich bisher aus den Foren mitgenommen habe ist, dass ein RaspPi OK ist, aber ein NUC/Zotac Zbox o. ä. die bessere Wahl ist. Speicher für die Aufnahmen braucht man ohnehin und von den Kosten noch überschaubar.


    Auf den NUC/Zotac VDR-Server kommt die VDR-Server-Software, z. B. MLD.

    Was mir nicht klar ist: wie verheirate ich den VDR-Server mit dem "SAT"-Signal des Octopus? Im Prinzip ist der VDR-Server ja dann "nur" ein SAT-IP-Client.


    Schwierig ist für mich auch die Wahl des "richtigen" VDR-Servers (Kodi/OpenELEC + TVHeadend, Kodi/OpenELEC + VDR, MLD, ???). Können das alle VDR-Server oder gibt's klare Empfehlungen? Ggf. auch für die Hardware? Hier fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten und das ist m. E. ein Punkt für "Erfahrung zählt".


    Es gibt da aktuell den Thread SAT=>IP mit Octopus Net, der mir aber in meiner Situation wenig bis keine Hilfestellung gegeben hat.


    Zu 3) Da der VDR-Server von mehreren Clients (i. w. bei jedem TV einer) gesteuert werden muss, braucht man das passende Frontend (Web-Frontend gibt's auch, wie ich gelesen habe, scheidet aber eher aus für Familie). Gibt dazu einen Thread für den RaspPi aus 2014 für MLD.


    Dieser Teil (für MLD) ist m. E. recht klar, zumindest nach Lesen des Threads.

    Ist sicher für TVHeadend oder VDR analog und man greift zum Frontend passend zum VDR-Server, nehme ich an. Oder nimmt das Kodi-Frontend? Auch hier stehe ich auf dem Schlauch.


    Und bevor ich jetzt losgehe, Hardware anschaffe und dann merke, dass ein paar mehr Gedanken vorher nicht geschadet hätten, frag ich hier vorab.


    Danke vorab

    howy

  • Dieser Teil (für MLD) ist m. E. recht klar, zumindest nach Lesen des Threads.

    Ist sicher für TVHeadend oder VDR analog und man greift zum Frontend passend zum VDR-Server, nehme ich an. Oder nimmt das Kodi-Frontend? Auch hier stehe ich auf dem Schlauch.


    Hi,


    das Thema kommt irgendwie immer wieder in vielen Facetten hoch ... Ich kann Dir nicht raten, was Du tun sollst - aber berichten wie mein Setup aussieht.


    Client-Geräte:


    - Sony Android TV im Wohnzimmer

    - AppleTV im Arbeitszimmer

    - div. iPads/iPhones


    Zentrale Komponenten:

    - DD OctopusNet A8

    - QNAP Nas (TS 251+)


    Software auf den QNAP:

    - tvheadend

    - vdr (unter Docker, container von robotv)

    - Plex


    * Der SonyTV ist via roboTV angebunden, damit ist alles was vom VDR kommt "nativ" in der Kanalliste und eine roboTV Filme "app" gibt es auch, um auf die Aufnahmen zu zugreifen

    * AppleTV und die anderen Devices sind nur zum live-TV schauen, daher MrMC (Kodi fork) und tvh


    TVH auch nur, weil ich noch eine IPTV Playlist habe, welche ich nutze ab und an.


    Evtl. hilft ja ... Mein Credo - immer vom User her kommen und dann das, was er braucht - nicht was ich technisch toll finde :)


    VG,

    J

  • Was mir nicht klar ist: wie verheirate ich den VDR-Server mit dem "SAT"-Signal des Octopus? Im Prinzip ist der VDR-Server ja dann "nur" ein SAT-IP-Client.

    Mit dem vdr-plugin-satip. Du kannst dann KODI mit Hilfe des vdr-plugin-vnsiserver an den VDR hängen. Die Clients können dann entweder KODI oder VDR-Instanzen mit einem der Ausgabeplugins für den VDR nutzen. Die VDR-Distributionen liefern die Plugins normalerweise mit bzw. stellen die in ihren Paketquellen bereit.


    Mit TVheadend brauchst du keinen VDR und bist vermutlich auf KODI als Frontend festgelegt.


    Der VDR ist von der Bedienbarkeit näher an dem was man von einem TV bzw. digitalem Videorecorder gewohnt ist (und es gibt Plugins wie epgsearch, mit denen man sich bei Suchtimern richtig austoben kann), KODI ist primär ein Mediacenter, das nebenbei auch PVR-Funktionalität bietet - da musst du einfach schauen, was deine Familie besser akzeptiert. Die meisten VDR-Distributionen starten standardmäßig ein VDR-Frontend und erlauben es KODI bei Bedarf zu starten.


    Zur Hardware: wenn du mit H264-Material bis Full-HD auskommst (das was aktuell für die meisten DVB-S2 HD-Sender genutzt wird), reicht ein Raspberry Pi, für HEVC wie es bei DVB-T2 und den UHD-Sendern zum Einsatz kommt brauchst du entweder eine Intel-IGP (idealerweise ab Kaby Lake aufwärts, damit 10-Bit Material hardwarebeschleunigt dekodiert werden kann) oder eine NVidia-Karte GTX950 oder GT1030 aufwärts.


    Für kleine, leise Clients sind Intel-Boards vermutlich die bessere Wahl - Uwe hat da in den letzten Monaten ein paar Intel-PCs mit yavdr-ansible durchprobiert, vielleicht kann der einen Tipp für ein gut funktionierendes Modell geben.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Hallo,


    ich hatte einige Intel-China Boxen getestet und kann diese nicht empfehlen. Laute sporadisch, kurz hörbare Lüfter, schlechtes Bios usw.

    Besser ist ein Intel NUC, aktuell nutze ich ein Intel NUC nuc7pjyh mit einer J5005 CPU. Den Lüfter hört man im Client Betrieb nie. Es ist ein CIR Empfänger verbaut, womit man eine lernbare Fernbedienung nur noch konfigurieren muss... Man kann hier eine HDD bzw. SSD einbauen. 1GBit LAN ist ideal für satip Nutzung. Ich nutze eine GSS.Box400 von Grundig, aktuell mit der satip-axe Firmware.

    Es gibt auch Intel NUCs mit N3450 CPU, die auch sehr günstig angeboten werden und als einfacher Client vollkommen ausreichend sind... (Intel NUC BOXNUC6CAYH)


    Gruß

    Uwe

  • Guten Morgen,

    @Jondalar: danke für Dein Setup. An die Möglichkeit mit den Apps für AndroidTV wäre ich so auch nicht gekommen, um den VDR schön integriert zu haben.


    @seahawk1986: OK, danke -- das macht doch einiges klarer! Dann wird es wohl tatsächlich auf VDR hinauslaufen. Oder MLD, das ein einfach zu installierendes VDR ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Aktuell ist tatsächlich nur Full-HD von DVB-S2 ein Thema.


    @Uwe: Auch Dir danke für die Infos! Hardware-Tipps sind immer willkommen, wenn man Fehlkäufe vermeiden will!


    Ich frage mich ja, ob ich mir einen Raspberry Pi als Client spare und stattdessen einen der beiden von Dir genannten NUCs als Client und VDR-Server gleichzeitig nutze. NAS mit Mirror brauche ich nicht (kein Filmesammler) und der Dachboden als gedachter Standort wird gern auch im Grenzbereich warm/kalt (lt. NUC-Spec Operating-Umgebungstemperatur 0-50°). Direkte Netzwerkverbindung mit 1GB habe ich auch am "Client"-Standort.

    Bei den Paketen installiert man dann auf dem NUC den Server- und den Client-Teil und hat beides. Oder spricht da etwas dagegen, was ich nicht bedacht habe?


    Gruß

    howy

  • Ja, diese frage beschäftigt mich auch schon lange, aber so ganz klar ist mir das bis jetzt noch nicht geworden, wie und was ich am besten Einsetze.


    Habe nach yaVDR auf MLD umgestellt, weil ich das mit den Updates und Backup gut fand, aber irgendwie immer nicht die Zeit gefunden das update auch regelmäßig zu machen... Na ja, optisch(Anzeigeeinstellungen) ist der MLD auch noch nicht dem yaVDR angegliechen, habe es aber auch aufgegeben zu experimentieren, will ja immer einer TV sehen, oder er macht ne Aufnahme. Intel Test war seiner Zeit nicht wirklich toll auf einem Q1900M, darum bin ich wieder zu NVIDIA gegangen.


    Eigentlich würde ich auch gerne einen VDR Server haben, der die Aufnahmen macht und die Clients diese Aufnahmewünsche dem Server mitteilen. Aufnahmen sollen zentral liegen, das umkopieren auf eine neue Disk ist lästig, will ich nur noch ein mal machen müssen.


    Da lese ich (in letzter Zeit nur sehr sporadisch) das es wohl einige Änderungen bezüglich remotetimer gegeben hat... dann lese ich yaVDR Ansible... ist ja wieder wie vor Jahren als ich bei Sandmann angefangen habe den VDR kennenzulernen. Alles neu, alles weiterentwickelt, toll aber so eine Art Docker Image für VDR noch nicht in Sicht.


    Kurzfassung was ich gerne hätte:

    • VDR Server mit DVB-Karten (die habe ich eh noch hier und laufen) könnte mir auch einen SAT-IP Server mit den Karten vorstellen
    • VDR Clients die HD und OSD problemlos darstellen können und FB haben - Server aufwecken können
    • auf den Clients KODI mit Netflix, Maxdom, Prime und ... Addons
    • alles leicht zu warten sein...

    Was wäre da als Basis zu empfehlen? Hätte im ersten Ansatz erst mal nur einen Client, aber sicher nicht lange.

    oder doch wieder einen single VDR aufsetzen und nur die Aufnahmen auf die Syno-Box verschieben?

    Gruß Martin (linuxdep)

  • Hallo

    Mein Setup ist wie folgt seit 2015 ohne Probleme:

    Server:

    • ASROCK Q1900M
    • zwei DVBSKy S952 Dual DVB-S/S2 PCIe
    • Betriebssystem Ubuntu
    • Linux VDR selbst compiliert
    • Streaming plugin
    • Plex-Server mit Plexpass

    Clients:

    • Amazon Fire TV mit Kodi als Frontend
    • iPad mit Plex DVR

    Streaming funktioniert sogar ins Hotel mit guter Internetanbindung.

    Mit diesem Setup bin ich glücklich und die Familie auch ;)


    Ich bin am überlegen, ob ich das ganze in Proxmox virtualisiere. Das scheitert aber aktuell am Mainboard, da es kein MMIO unterstützt und somit kein PCIe Passthrough. Einen guten SAT-IP Sender habe ich noch nicht gefunden bzw. auch nicht getestet. Und inzwischen ist mir SAT nicht mehr so wichtig, da die Familie meist eh Netflix oder Amazon schaut. Nur noch ab und an für Serien und Nachrichten, etc. wird SAT verwendet.

    Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Setup einfach so belasse, aber eine Virtualisierung wäre schon von Vorteil.

    Gruß Eisbaeeer

  • Ich bin am überlegen, ob ich das ganze in Proxmox virtualisiere. Das scheitert aber aktuell am Mainboard, da es kein MMIO unterstützt und somit kein PCIe Passthrough.

    Du könntest dir ein Asrock J3455M kaufen. Das ist etwas schneller als dein Q1900M, unterstützt allerdings PCIe-Passthough (soviel ich weiß) und du kannst deinen DDR3-RAM behalten. Ansonsten sind die Boards sich auch recht ähnlich.

    Ich habe das billig auf Ebay ersteigert (Neuware ist nicht mehr so leicht zu finden), um mein Asrock Q2900M zu ersetzen, nachdem es sich verabschiedet hat.

    Aktuelleres wie das ASRock J4105M gibt es natürlich auch, einfach mal Geizhals durchsuchen.


    Meine VDR läuft übrigens inzwischen virtualisiert auf einem Ryzen-Host, siehe Signatur:

    Zitat

    Meine VDR:

    VDR-Server: 2x DVBSKy S952 Dual DVB-S/S2 PCIe + 14TB WD White-Label als VM-Guest mit PCIe-Passthrogh auf einem Ryzen7 VM-Host (virtualisiertes OS: Ubuntu 20.04)

    Meine VDR:
    VDR-Server: 2x DVBSKy S952 Dual DVB-S/S2 PCIe Kathrein EXIP 418 + 14TB WD als VM-Guest mit PCIe-Passthrough auf einem Ryzen7 VM-Host (virtualisiertes OS: Ubuntu 20.04)
    VDR-Client1: Asrock AB350 Gaming K4 | AMD Ryzen 3 2200G | Linux Mint Mate Mate + Kodi + VDR-VNSI | Pulse Eight CEC USB
    VDR-ClientN: VLC über Streamdev, nicht bloß aufs lokale Netzwerk beschränkt


    Mediathekview/VDR-Aufnahmen nach Staffeln usw. sortieren

  • Meine VDR läuft übrigens inzwischen virtualisiert auf einem Ryzen-Host, siehe Signatur:

    Und auf welchem Board und welcher Software (Xen, KVM, VMWare, etc) lässt du die Virtualisierung laufen?

    Wohnzimmer: NUC10I3 - Logitech z-5500 - Panasonic 55" TV - Hauppauge Dual DVB-C Stick - Ubuntu 22.04 LTS - yavdr ansible
    Schlafzimmer: NUC10I3 - LG 42" TV - Hauppauge Dual DVB-C Stick - Ubuntu 22.04 LTS - yavdr ansible

    Streamingserver: -im Aufbau-
    diverse Test Clients: -Raspberry Pi + openelec, i3 mit Geforce1030

  • Und auf welchem Board und welcher Software (Xen, KVM, VMWare, etc) lässt du die Virtualisierung laufen?

    - Asus Prime X370-Pro

    - Debian 9

    - ACS-Override-Kernel (Gibt's hier fertig: https://queuecumber.gitlab.io/linux-acs-override/)

    - KVM&Qemu mit Libvirt


    Das ganze basiert hier drauf:

    https://mathiashueber.com/wind…e-gpu-passthrough-ubuntu/

    ...alber eben mit TV-Karten und mit Debian als Host.

    Meine VDR:
    VDR-Server: 2x DVBSKy S952 Dual DVB-S/S2 PCIe Kathrein EXIP 418 + 14TB WD als VM-Guest mit PCIe-Passthrough auf einem Ryzen7 VM-Host (virtualisiertes OS: Ubuntu 20.04)
    VDR-Client1: Asrock AB350 Gaming K4 | AMD Ryzen 3 2200G | Linux Mint Mate Mate + Kodi + VDR-VNSI | Pulse Eight CEC USB
    VDR-ClientN: VLC über Streamdev, nicht bloß aufs lokale Netzwerk beschränkt


    Mediathekview/VDR-Aufnahmen nach Staffeln usw. sortieren

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