Suche Rat bzgl. Glasfaser

  • Ich habe eine Netzwerk-Verbindung (Kupferkabel, ca 20m) zwischen zwei benachbarten Häusern (mit galvanischem Trennglied). Bei einem Gewitter hat es mir kürzlich die Switche an beiden Enden zerlegt (interessanterweise nur den jeweiligen Port, an dem das Kabel angeschlossen war, sowie den jeweils benachbarten Port). Jetzt wollte ich zum Schutz vor Überspannungen sowas hier einbauen, aber das erhöht die Dämpfung anscheinend dermaßen, dass es zu immensen Paketverlusten kommt (Größenordnung 50%).


    Ich überlege daher, die Verbindung über eine Glasfaser-Leitung zu machen, was neben dem Vermeiden von Überspannungen auch gleich noch die galvanische Trennung erledigen würde. Leider kenne ich mich mit diesem Thema gar nicht aus, und es gibt da anscheinend einiges zu beachten. Was ich wohl brauche sind zwei Converter von Kupfer auf Glasfaser, aber da geht's schon los: "Multi-Mode", "Single-Mode", "SFP" - wenn man sich da nicht auskennt, kauft man wohl schnell was Falsches...


    Ich liste daher einfach mal meine Randbedingungen auf und würde mich über Tipps und Hinweise freuen:


    - Die Strecke zwischen den beiden Switches beträgt ca. 20 Meter.

    - Es soll eine Gigabit-Verbindung sein.

    - Das Kabel muss durch ein Leerrohr mit ca. 18mm Innendurchmesser passen. Da die Stecker ja wohl fest montiert sind, betrifft das wohl in erster Linie die Abmessungen der Stecker.


    Vielleicht hat ja schon mal jemand ein ähnliches Problem gehabt und kann mir weiterhelfen.


    Klaus

  • Hallo Klaus,


    ich empfehle Dir direkt zwei Switche zu nehmen, die einen SFP+-Port haben, z.B. den Netgear GS110TP. Als Kabeltyp empfiehlt sich bei der kurzen Strecke Multimode. Das kannst du fertig konfektioniert kaufen. Der Abschluss ist dann auf beiden Seiten LC. Für den Switch kaufst Du entweder die Original-SFP+ Module von Netgear, OEM-Module kosten aber unter 20,- EUR, die funktionieren auch.


    Dirk

    System 1: Hardware : ASUS B150M-C, Intel Pentium G4560, DVB cineS2, 1x 2TB HDD, 1x 214GB SSD, Gehäuse Antec Remote Fusion Black, 8 GB DDR4 RAM.
    Software : Fedora 34, vdr 2.4.7, softhddevice GIT, Kernel 5.15.11
    System 2: Hardware : Intel NUC10i5FNK, Intel Core i5-10210U (Comet Lake), DVB TechnoTrend TT-connect S2-4600 USB, 1x 1TB NVMe, 32 GB DDR4 RAM.
    Software : Fedora 35, vdr 2.4.7, softhdcuvid, Kernel 5.15.11

  • - Die Strecke zwischen den beiden Switches beträgt ca. 20 Meter.

    - Es soll eine Gigabit-Verbindung sein.

    Wie zork schon beschreibt, ist bei kurzen Strecken wie Deine 20m Multimode bis heute üblich und die richtige Wahl. Für Gigabit Speed kann man selbst mit "einfachsten" Lichtleitern ca. 200m überbrücken, bei 10 Gigabit würde die max. Distanz damit auf 20-25m sinken ...


    Mit höherwertigen Lichtleitern, OM[1-5] lässt sich die Distanz jeweils erhöhen.

    - Das Kabel muss durch ein Leerrohr mit ca. 18mm Innendurchmesser passen. Da die Stecker ja wohl fest montiert sind, betrifft das wohl in erster Linie die Abmessungen der Stecker.

    Da Du vmtl. die Kabel nicht selbst splicen willst, musst Du vorkonfektionierte Lichtleiter mit kompakten Steckern verwenden können. Es dürfen dann auf keinen Fall die großen SC Stecker sein, sondern max. LC Stecker, wobei die auch grad so in die 18mm Röhre passen werden. Wenn der Switch mit SFP Modulen ausgestattet ist, sind das im Normalfall LC Stecker. Bei SC bezeichnet man die Lichtmodule i.d.R. als GBIC ...


    Ohne Stecker geht auch, den recht dünnen Doppelleiter durchziehen und jemand suchen der Dir passende Stecker splicen kann.


    Gruß

    Frank

    HowTo: APT pinning

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  • es scheint auch LC Kabel als Simplex zu geben, wenn man 2 leicht versetzt zieht könnte man u.U. noch 'nen Millimeter einsparen.

    Wobei ich sowas noch nicht real gesehen/benutzt habe.

    Zum Guggen: yavdr0.6 + Silverstone GD04 + Intel DH57DD + Intel G6950 + Nvidia GT630 + Unicable/Jess-Sat (JPS0501-12) mit DD/L4M Max8 + 4TB WD-red + bequiet SFX300W
    Zum Testen : yavdr-Ansible + GMC Toast + B365M+i3-8100+ Nvidia GT1030 + L4M CineS2v6 o. SAT>IP Plugin mit DD-O'net
    VaaS (VDR-as-a-Service): yavdr06 + ML03+DH67BL+G530+2GB RAM + 2TB WD-EARX + Zotac GT610 + L4M v5.4 + bequiet SFX300W
    Squeezeboxserver: DN2800ML im Streacom F1CS NAS: HP ProLiant MicroServer NL36+ Smart Array P212

  • Nur der Vollständigkeit halber:
    Man kann dies durchaus per Kupfer realisieren. Dann muß man natürlich auf den Potentialausgleich achten (sowie die Strecken und ggf. gleich zusätzlich den Hausanschluß mit Ableitern schützen).


    Die knapp 80m Strecke, die seit ca. 2006 bei einem Kunden zwischen Büro- und Privathaus (unterirdisch) liegt, führt daher eine 16 mm² Erde mit, die die Potentialausgleichsschienen der Gebäude niederohmig verbindet. Bisher immer problemfrei - sowohl bei LAN wie ISDN.


    Stefan

  • Da unser Ansprechpartner immer SingleMode verwendet habe ich interessenhalber die Preise der SFP Ports und Lichtleiter verglichen. Da ist beinahe kein Unterschied für 1 Gbit zwischen Single & MultiMode bei der benötigten Leiterlänge.


    MM SFP Port: 5.00 EUR

    SM SFP Port: 5,80 EUR

    30 Meter MM Kabel: 8.01 EUR

    30 Meter SM Kabel: 7.10 EUR


    Macht einen Verkabelungspreis für MultiMode von 18.01 EUR und für SingleMode 18,70 EUR.

    Wobei ich jetzt nicht geprüft habe ob das genau für den Anwendungsfall passen könnte. Wenn man schon ans Kabel ran muss würde ich zu SingleMode greifen. Man braucht ja aktuell keine 10 GB SFP+ Ports verwenden, aber man kann später ohne viel Aufwand auf 10/40/... Gbit upgraden.

    https://www.fs.com/products/12202.html

    https://www.fs.com/products/11774.html

    https://www.fs.com/products/48929.html


    fnu: Oder gibt es einen anderen Grund, warum MultiMode für diese Anwendung besser wäre?

  • Tja, eben. ;)

    Meist wird nicht bedacht, das ein "Überspannungsereignis" das lokale Erdpotential "ein wenig" anhebt, während der Hausanschluß (Strom (nur die 3 Phasen... ) / Tel. o. xDSL / ..) auf Fernpotential bleibt. Und hin ist die schöne Technik.

    Ganz besonders, wenn in der Nähe z.B. eine WKA Blitzableiter spielt. Nachdem unser Hausanschluß und TK eingehend geschützt waren (irgendwas um EUR 600,- Anno 2004), hatten dann halt nur noch die Nachbarn E-Schrott - und wir bisweilen ein heftiges "Klong" im Anschlußraum..

    Daher:
    Die 20 m oben machen trotz "nasser Erde" ausreichend mehr Potentialdifferenz für die arme Netztechnik als per Kupfer erheblich niederohmiger verbunden - daher der dicke PE-Leiter.


    Stefan

  • das Problem ist ja, das bei einem benachbarten Einschlag im Gelände ein Spannungstrichter um ihn entsteht. Bei dem Gebäude, welches dichter dran ist, wird das Erdpotential durch die Blitzenergie höher angehoben gegenüber dem anderen Gebäude. So fließen dann hohe Ausgleichströme auch über die Signaladern. Bei meinem Blitzschutz-Modulen brennen dann regelmäßig alle 4 Sicherungen ab und schalten die Signalleitungen weg. Das habe ich jetzt schon 3 mal überlebt.


    Jetzt wollte ich zum Schutz vor Überspannungen sowas hier einbauen, aber das erhöht die Dämpfung anscheinend dermaßen

    Für Ethernet würde ich das hier verwenden --> https://shop.allnet.de/detail/index/sArticle/244394


    dort sind kapazitätsarme GDTs verbaut (< 4pF) die die Dämpfung nur unwesentlich beeinflussen


    aber mit LWL bist Du auf der sicheren Seite.

    Ich konnte leider nicht wechseln, da das Erdkabel zu beiden Gebäuden über Niemandsland liegt und ich keine toten Hunde ausgraben möchte ;)

  • - 1 x Value LWL Kb. 50µ, OM3, LC/LC, türk,20m

    Über das OM3 Kabel lässt sich nach heutigem Stand später auch 10 bzw. 40 GB/s über die gegebene Entfernung realisieren ... :)


    Wenn entsprechende Geräte mal adäquat sparsam für normale häusliche Nutzung sind ... 8)


    hgutmann Man kann sicher auch Monomode einsetzen, ist aber nicht nötig bei der Entfernung und Multimode ist IMHO physisch gesehen was robuster ...


    Gruß

    Frank

    HowTo: APT pinning

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