[Erfahrungsbericht] SteamMachine + VDR = VDR-Machine

  • Hallo zusammen,


    heute möchte ich ein wenig von meinen Erfahrungen mit einer Alienware (gehört zu Dell) SteamMachine MACH-4990 berichten.

    Hier im Forum wurde ja bereits vor einiger Zeit über diese Geräte in Verbindung mit VDR diskutiert (ich habe die Diskussion damals jedoch nicht verfolgt). Ich möchte mit diesem Bericht die theoretische Diskussion des damaligen Threads mit realen Ergebnissen und Versuchen fortführen. Frei nach dem Motte: Was wurde eigentlich aus diesen SteamMachines?


    Auf meiner schon länger währenden Suche nach einem kompakten und wohnzimmertauglichen Streaming Client bin ich auf die besagte SteamMachine gestoßen, welche meinen betagten klassischen VDR mit 2 Sat-Karten und mATX AM2+ Mainboard, sowie onboard nVidia GeForce 8600 ersetzen soll.

    Eine nVidia Grafikkarte scheint mir für den VDR Betrieb noch immer die beste Wahl zu sein (Stichwort VDPAU). Leider gibt es eigentlich keine Mainboards mit integrierter nVidia GPU mehr (Intel und AMD/ATI bieten inzwischen ja eigene Grafiklösungen an). So müsste auf ein kleines ITX Mainboard wieder eine relativ große "low profile" Grafikkarte. Auch der HTPC Gehäusemarkt bietet meiner Meinung nach momentan nichts vernünftiges an (entweder viel zu Groß [ATX Mainboard!] oder viel zu teuer; von der Optik will ich erst gar nicht reden). Ein Raspberry ist mir zwar sympatisch aber für diesen Einsatzzweck einfach zu lahm.


    In der Bucht bin ich dann wie erwähnt durch Zufall auf die SteamMachine von Alienware gestoßen. Ich hatte Glück und fand eine zum Preis von 357€ inkl. Versand zum Sofortkauf.

    Das habe ich dafür bekommen:

    - Ein kleines und schönes Gehäuse (kleiner als eine PS4); 200 x 200 x 55 mm

    - CPU: Intel Core i5 4590T; 4x 2,0 GHz; TurboCache bis 3 Ghz, 6MB L3 Cache

    - GPU: nVidia GeForce GTX ASM100 = modifizierte GTX 860M mit 2GB GDDR5

    - RAM: 8GB DDR3

    - HDD: 1TB, SATA

    - Kein optisches Laufwerk (brauche ich auch nicht)

    - Steam Controller (der alleine ist schon 55€ wert und ich finde ihn gar nicht mal so schlecht; bin aber auch ein PC Spieler und kein Konsolenkind)

    - Externes Netzteil; 19,5V, 6,7A, max. 130W // 1W im Standby gemessen

    - Intel DualBand WIFI + Bluetooth 4.0 (letzteres evtl. interessant für Gaming-Controller)

    - USB2.0: 2x Front, 2x Rear, 1x im Boden unter Klappe (gedacht für den Controller Dongle)

    - 1x HDMI out, 1x HDMI in (letzteres wird wohl nicht verwendbar sein)

    - 1 Digital Audio Out (SPDIF)


    Den Preis finde ich OK. Es handelte sich dabei um B-Ware. Bis auf die Verpackung war alles in Top Zustand, sogar die Schutzfolien noch aufgebracht. Neupreis bei Release lag wohl bei stolzen 780€.


    Wie auch schon in der damaligen Diskussion basiert die SteamMachine auf normaler Hardware. Sie besitzt ein UEFI und man kann darauf sogar WIndows installieren.

    Ausgeliefert wird die Box mit SteamOS, einem auf Debian basierten Betriebssystem, welches eigentlich nur Steam über den sog. BigPicture Modus Startet und über die Paketverwaltung den Grafiktreiber aktuell hält. Nicht einmal Videos lassen sich bequem darüber abspielen. Für den aufgerufenen preis und der sehr mageren AAA Spieleauswahl unter Linux konnte das Ding eigentlich nur floppen. Natürlich kann man auch Spiele von seinem Windows Gaming PC auf den Kasten streamen, ist aber nur Sinnvoll wenn man einen Fusionsreaktor in seinem Keller sein eigen nennt. Die billigere und stromsparendere Lösung hierfür bietet Valve als Konkurrenzprodukt selbst an und nennt sich Steam Link. Apropos Valve: Von Valve stammt afaik nur der Controller und natürlich Steam bzw. SteamOS. Die Hardware stammt von verschiedenen Herstellern, weshalb es auch noch andere Hersteller einer SteamMachine neben Alienware/Dell gibt.


    Gute Linux Kompatibilität ist also schon einmal gegeben. Mit einer USB-Tastatur (sollte bei dem Teil wohl am besten direkt mit Kabel und ohne PS/2 Adapter angeschlossen werden) bin ich ins Bootmenü und UEFI gekommen (F12). Nach einem kurzem Backup der original SteamOS installation über Clonezilla (USB-Stick) habe ich auf gleichem Weg das Image meiner easyVDR3 Installation auf die Platte gespielt.

    Und siehe da....

    ...nix läuft! :§$%


    Also nochmal ins UEFI. Wie vermutet ist nur UEFI Boot aktiviert. Ein deaktivieren jedoch nicht möglich.

    Im Boot Menü gab es jedoch die Möglichkeit ein Legacy OPROM zu aktivieren, welches letztendlich von UEFI auf Legacy Boot umschalten lässt.

    Bei einer frischen Installation sollte UEFI auch kein Problem sein, mein Image stammt jedoch von Legacy (BIOS) Hardware. Zudem sollte es auch möglich sein eine vorhandene Legacy Installation auf UEFI umzubiegen.


    Keine 2 Minuten später: EasyVDR Startet problemlos :strike2. LiveTV wurde mit StreamDEV-Client getestet. SatIP oder USB-DVB Geräte sollten natürlich auch kein Problem sein.

    Langfristig möchte ich meine eigenbau NAS über SatIP als VDR-Server betreiben und den Alienware als Client.


    Lautstärke:

    Nicht unhörbar, aber wirklich leise. Zumindest im normalen VDR streaming Betrieb. Gekühlt wird mit zwei 60mm Radiallüftern. Beim Gaming soll die Lautstärke es wohl PS4 Niveau erreichen.


    Stromverbrauch:

    Beim streaming: ca. 26W (ich messe mal lieber nicht meinen alten VDR ;D)


    Todo bzw. Was ich noch testen werde:

    - Steam Streaming vom PC (inkl. Messung Stromverbrauch)

    - Starten eines nativen Linux Spiels (Tomb Raider). Messung Stromverbrauch / Bericht zur Lautstärke

    - Evtl. Einbau/Installation eines Atric IR-WakeupUSB eco v1.2 als IR-Empfänger und einschalter. Momentanes Problem: Keine 5V Standbyspannung an den USB Ports für Wakeup. Intern kein USB Verfügbar. Ein-/ Austaster über vieladriges Kabel und Zwischenplatine angebunden (ansteuerung LEDs). Dürfte durch messen jedoch leicht auffindbar sein.

    - Austauschen der HDD gegen eine SATA 2,5" SSD. Leider keine weiteren SATA Anschlüsse vorhanden. M.2 Anschluss auf der Platine mit WIFI Modul hat Key E und das Modul Key A+E und ist intern laut recherche nur per USB angebunden (schade). Messung Bootzeit

    - Bios Update (gibt eine neuere Version; lässt sich wohl simpel über das Bootmenü installieren)


    Bilder liefere ich bei Gelegenheit nach. Auch vom Innenleben. Nur 4 Schrauben zum öffnen :thumbup:. Die Festplatte ist leicht zugänglich und die Lüfter lassen sich einfach reinigen :thumbup::thumbup:, ohne weiter schrauben zu müssen oder die Metall-Kühlkörper an sich zu lösen.


    P.S.: Ich arbeite natürlich nicht für Alienware/Dell/Valve und werde für diesen Bericht auch nicht bezahlt noch verkaufe ich die Teile irgendwo.


    VDR:
    HW: ASUS M3N78-EM (NV-GF8300) • 4GB DDR2 • AMD Athlon II X4 • 32GB SSD • 4TB HDD • 2x Hauppauge WINTV Nova-HD-S2

    SW: easyVDR3.0 64Bit stable based on Ubuntu 14.04 Trusty Tahr • Kodi 17 Krypton • VDPAU • SoftHDDevice

    Einmal editiert, zuletzt von Mehlwurmdieb ()

  • - GPU: nVidia GeForce GTX ASM100 = modifizierte GTX 860M mit 2GB GDDR5


    Todo bzw. Was ich noch testen werde:

    - Steam Streaming vom PC (inkl. Messung Stromverbrauch)

    - Starten eines nativen Linux Spiels (Tomb Raider). Messung Stromverbrauch / Bericht zur Lautstärke


    Dazu kann ich dir jetzt schonmal sagen, dass du mit der Geschwindigkeit von Tomb Raider nicht zufrieden sein wirst. Ich habe einen größere Grafikkarte und damit läuft Tomb Raider so gerade so. Ist halt "nur" ein Feral-Port.


    Wenn du auch ein paar Indie-Titel in der Bibliothek hast wirst du damit besser fahren. Oder ein neuerer Valve-Titel. Portal 2 zum Beispiel.


    Stimmt wohl, dass die "Steam Boxen" nie wirklich "durchgestartet" sind, aber dank des Vorstoßes von Valve ist "Spielen unter Linux" wenigstens eine denkbare Option geworden. Ich habe meine Bibliothek voll mit Spielen die unter Linux bestens laufen. Und was es für Linux nicht gibt muss ich nicht unbedingt haben. Das Spiel, das ich um jeden Preis haben muss, muss erst noch jemand erfinden.

  • Das mit Tomb Raider habe ich mir auch schon gedacht, als ich gesehen habe, dass ein anderes Unternehmen die Linux/macOS Portierung gemacht hat.

    Bei dem Test geht's mir ja vor allem darum die Hardware voll auszulasten um die Lautstärke und den Stromverbrauch zu messen.

    Mal sehen, welche von meinen über 110 Steam spielen unter Linux laufen. Portal 2 und einige Indie-Titel sind auf jeden fall dabei. . Ich sollte wirklich mal aufhören bei den Steam-Sales zuzuschlagen ;).


    Primär hab ich mir das Teil als VDR Client geholt. Zum spielen fehlt mir eigentlich die Zeit; ich spiele im Jahr vielleicht 1-2 Spiele durch. Und dann muss es auch nicht das neueste.


    P.S.: "The Talos Principle" scheint wohl auch unter Linux zu gehen und ist nicht von Feral. Wenn du Portal magst ist das auch was für dich.


    VDR:
    HW: ASUS M3N78-EM (NV-GF8300) • 4GB DDR2 • AMD Athlon II X4 • 32GB SSD • 4TB HDD • 2x Hauppauge WINTV Nova-HD-S2

    SW: easyVDR3.0 64Bit stable based on Ubuntu 14.04 Trusty Tahr • Kodi 17 Krypton • VDPAU • SoftHDDevice

  • Anbei noch die versprochenen Fotos.


    VDR:
    HW: ASUS M3N78-EM (NV-GF8300) • 4GB DDR2 • AMD Athlon II X4 • 32GB SSD • 4TB HDD • 2x Hauppauge WINTV Nova-HD-S2

    SW: easyVDR3.0 64Bit stable based on Ubuntu 14.04 Trusty Tahr • Kodi 17 Krypton • VDPAU • SoftHDDevice

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