USB-Installation sichern und klonen

  • Hallo,
    ich möchte mir gerne für experimentelle Zwecke yaVDR auf einen USB 3.0 Stick installieren. Die frische USB-Installation möchte ich dann gerne sichern, um im Bedarfsfall schnell auf eine neue Installation zurückgreifen zu können, ohne komplett neu installieren zu müssen.


    Fragen dazu:


    1) Dürfen der Stick, auf den die Ur-Installation durchgeführt wird und die später verwendeten Klon-Sticks unterschiedliche Speicherkapazitäten haben? Größer oder auch kleiner?


    2) Wie sichere ich das als Linux-Laie? Früher verwendete ich immer irgendein Win-Tool, das war aber a) ziemlich unzerverlässig beim Wiederherstellen und hat b) eine Sicherung von der Größe des kompletten Sticks erstellt. Obwohl die reine Installation wohl eher von recht geringer Größe ist.


    Wer kann meine Fragen beantworten.
    Danke

  • Wenn du ein Image vom kompletten Stick erstellen willst, dann müssen die Klon-Sticks mindestens genauso groß sein.
    Eine 1:1 Sicherung kann man mit dd machen - mit dem gnome-disk-utility gibt es da unter Linux eine nette GUI für solche Aufgaben.
    Ansonsten könnte man auch clonezilla nutzen - das kann IIRC bei der Sicherung unbelegte Blöcke auf unterstützten Dateisystemen ignorieren und so Platz beim Erstellen des Image sparen.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

    Einmal editiert, zuletzt von seahawk1986 ()

  • Wenn ich an meinen yaVDR USB Sticks etwas ändern will, mache auch ich von den Sticks mittels Linux vorher ein Backup. Zuerst installiere ich dazu unter Ubuntu/yavdr 0.6 zwei kleine Kommandozeilentools, die das Backup beschleunigen helfen. Es würde auch ohne gehen, aber mit den Tools geht es deutlich schneller.


    Code
    sudo apt-get install pigz pv


    Der Befehl zum Backup von USB Stick /dev/sdb in die Datei usbstick_yavdr06.img.gz lautet dann folgendermaßen (vorher z.B. mittels sudo su root werden):

    Zitat

    dd if=/dev/sdb conv=sync,noerror ibs=512 obs=64K | pv -trab -B 500M -e | pigz -c | dd of=usbstick_yavdr06.img.gz bs=128K status=noxfer


    Der Befehl komprimiert das Backup mittels pigz (ein gzip kompatibles Tool mit multithread Support) und pv hilft (evtl.) bei der Geschwindigkeit mittels Pufferung. Wenn Du bei pv noch die Option -s $(blockdev --getsize64 /dev/sdb) angibst, bekommst Du auch die Zeit bis zur voraussichtlichen Fertigstellung angezeigt. Selbst bei einer mittelmäßigen CPU sollte das die Geschwindigkeit von USB Stick / Zielspeicher halbwegs erreichen.


    Für das Zurückspielen des Backups verwende ich:

    Zitat

    pigz -dc usbstick_yavdr06.img.gz | pv -trab -B 500M -e | dd of=/dev/sdb


    Ist der USB Stick nur zu einem geringen Teil gefüllt, kann es hin und wieder sinnvoll sein, nicht benutzte Bereiche des Sticks mit Nullen zu füllen, damit die Komprimierung schneller und besser funktioniert. Angenommen die Daten liegen auf /dev/sdb1 :


    Wie seahawk1986 schon sagte, kannst Du z.B. mittels Clonezilla Backups erstellen, wobei hier leere Stellen übersprungen werden. Ich bin aber kein Fan davon, noch einen weiteren USB Stick extra für Clonezilla zu erstellen, zumal es auch hier teilweise zu Problemen beim Zurückspielen kam, weshalb ich dd einfach wegen der hohen Zuverlässigkeit bevorzuge. Im Notfall kann man auch einfacher das dd Image mounten um an Dateien ranzukommen. Da Clonezilla wohl meistens partclone verwendet, kannst Du auch den obigen Befehl etwas nach der Installation des partclone Befehl anpassen, z.B. um eine ext4 Partition ähnlich wie Clonezilla zu backupen. Das geht aber nur partitionsweise:


    Zitat

    partclone.ext4 -c -d -s /dev/sdb1 -o - | pv -q -B 500M | pigz -c | dd of=usbstick_yavdr06.pcloneimg.gz bs=128K status=noxfer


    Nach meinen Tests geht dies zwar schneller als obiger Befehl, wenn die Partition sehr große Leerbereiche hat, aber der Preis ist nunmal die Sicherheit/Kompatibilität, die nicht so gut ist wie bei dd. Auch kannst Du im Notfall mit fast jeder Linux Live-CD das Backup zurückspielen, ohne das Du erst lange Software suchen/installieren mußt.

    Stable: YaVDR 0.4, Asus M4N78 Pro mit nVidia 8300, Atric IR, Athlon 235e/2GB RAM, HVR-4000, 2xNova S2, Onkyo SR875, Samsung TV
    Testing: YaVDR mit Zotac ND 22, Hama MCE

    2 Mal editiert, zuletzt von backalive ()

  • Tausend Dank für dieses tolle und ausführliche Step-by-Step-Howto!


    Ich werde das am Wochenende ausprobieren. Installiert habe ich gestern, das hat allerdings trotz USB 3.0 länger gedauert als erwartet, heute geht es dann an die Konfig. So dass ich dann spätestens morgen meinen Stick fix und fertig habe.



    Danke
    A2010

  • Auf meinem M4N78 Pro Motherboard hatte einmal der SATA Controller den Geist aufgegeben und ich habe mehrere Wochen yaVDR vom USB Stick Clone der Festplatte benutzt. Dabei ist jedoch zu beachten, daß bei yaVDR die Geschwindigkeit des USB Sticks gerade bei kleinen Lese- und Schreibzugriffen enorm wichtig ist. Bei "normalen" Sticks bekommt man schnell massive Probleme, wenn mehrere Sachen gleichzeitig auf den USB Stick inbesondere geschrieben werden. Das System friert fast regelrecht ein, wenn Linux Logs schreibt während eine Aufnahme läuft. Dann schlagen bei yaVDR Aufnahmen fehl, der Stick bootet nicht richtig, u.v.m. . Daher mein dringender Rat, ein paar Euro mehr ausgeben und einen USB Stick kaufen, der z.B. bei den CrystalDiskMark 4K Write Benchmarks gut ist. Ich persönlich lande daher immer bei den Sandisk Extreme USB 3.0 Sticks. Allerdings Vorsicht, es soll angeblich Motherboards geben, wo einige der USB Sticks sich nicht booten lassen (je nachdem ob diese sich als Wechsellaufwerk oder Festplatte zu erkennen geben... Sandisk hat dies wohl geändert). Bei keinem meiner Motherboards gab es allerdings damit Probleme. Scheint ein eher seltenes Problem zu sein.

    Stable: YaVDR 0.4, Asus M4N78 Pro mit nVidia 8300, Atric IR, Athlon 235e/2GB RAM, HVR-4000, 2xNova S2, Onkyo SR875, Samsung TV
    Testing: YaVDR mit Zotac ND 22, Hama MCE

  • Welchen Stick genau hast Du erfolgreich getestet?
    Welche Größe?
    Hast die Aufnahmen auch auf den Stick schreiben lassen?


    Danke für Deine gute Anleitung.

    Software: yaVDR0.7-Ansible Ubuntu 22.04 (jammy) mit vdr-2.6.7
    Fernseher: SONY KDL-32D3000


  • Ich verwende die 32 und 64 GB Versionen. Suche einfach bei Amazon nach "SanDisk Extreme USB-Flash-Laufwerk" und Du solltest die richtigen finden (EUR 24,19 (32GB) bzw. EUR 40,99 (64GB) ). Falls Du andere Sticks findest die ähnlich schnell sind bei kleinen Schreibbefehlen zu einem günstigeren Preis, lasse es mich wissen. Ich senke gerne meine Kosten ;)


    Ja, ich habe damit auch Aufnahmen auf den Stick gemacht.

    Stable: YaVDR 0.4, Asus M4N78 Pro mit nVidia 8300, Atric IR, Athlon 235e/2GB RAM, HVR-4000, 2xNova S2, Onkyo SR875, Samsung TV
    Testing: YaVDR mit Zotac ND 22, Hama MCE

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