yaVDR32 0.3.2 mit PXE installieren - 40 Minuten Auszeit

  • Hallo!


    Ich versuche, auf einem älteren Rechner yaVDR 0.3.2 zu installieren. Da der Rechner kein CD-Laufwerk besitzt und auch nicht von USB booten kann, soll das mit Hilfe der ISO-Datei und PXE vom lokalen Server geschehen. Dazu benutze ich die sehr hilfreiche Anleitung von maverick-me für die Konfiguration von kickstart und preseed.


    Das funktioniert auch sehr schön: Der Rechner holt sich die Release-Informationen per HTTP. Zuletzt ruft er dists/lucid-updates/Release ab, das aber nicht existiert (auch auf der Original Ubuntu ISO für Lucid nicht). Dann Stillstand. Also habe ich ihm eine leere Release-Datei untergeschoben. Keine Besserung, wieder Stillstand, aber auch keine Fehlermeldung. Und dann, gut 40 Minuten später, geht die Installation von alleine weiter! Ich habe es nur herausgefunden, weil ich den Rechner in diesem Zustand "vergessen" habe. Der Rechner ruft per HTTP diverse Dateien aus pool/main ab und fordert dann zur Partitionierung der Festplatte auf. Das sieht zumindest so vielversprechend aus, dass ich jetzt eine DVB-Karte und eine andere Festplatte in den Rechner werde.


    Meine Frage nun: Was könnte die 40-minütige Pause verursachen? Und was muss ich tun, um sie zu vermeiden?


    Gruß, Malte

  • Soweit ich weiß wurden die Pakete für lucid schon aus den yaVDR PPAs auf launchpad gelöscht auch die offiziellen Ubutuntu-Pakete sind in die Archiv-Repositories verschoben worden (falls der Installer also versucht die einzulesen, läuft er ins leere). Wenn man sowieso eine PXE-Installation macht, müsste man doch auch die Pakete für precise oder trusty nehmen können - wie bauen zwar keine ISOs für 32-Bit Systeme mehr, aber durchaus 32-Bit Pakete.


    Ich probiere das gerade aus - dnsmasq als DHCP-Proxy mit tftp-Server scheint ja nur eine Hand voll Zeilen in der Konfigurationsdatei zu benötigen und dann muss man halt noch einen Boot-Eintrag in der ubuntu-installer/<Architektur>/boot-screens/txt.cfg erzeugen, der das preseed von einem HTTP-Server lädt: https://wiki.ubuntuusers.de/PX…HCP-Proxy-mit-TFTP-Server
    https://wiki.ubuntu.com/UEFI/PXE-netboot-install

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Ach ja - den preseed muss man natürlich so anpassen, dass er die PPAs einbindet, weil die Pakete, die das sonst übernehmen noch nicht verfügbar sind - für trusty sieht das z.B. so aus:

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Funktioniert alles wie erwartet - das ist eine extrem praktische Installationsmethode :)

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Sind denn nicht alle Pakete, die für die Installation benötigt werden, auf der CD? Ich dachte, durch maverick-me's Konfigurationsvorschlag (ks.cfg und Zusatz zu yavdr.seed) würden alle Dateien vom lokalen HTTP-Server geholt.


    Für meine Zwecke wäre yaVDR 0.3.2 auf Basis von Lucid im Moment völlig ausreichend.

  • Aber wenn es ein gepflegtes System gibt, was auch laufen würde, warum dann nicht dieses nehmen und das alte, nicht mehr gepflegte System endlich ruhen lassen?
    Was hast du denn für Hardware, dass du unbedingt Lucid laufen lassen möchtest?


    Lars.

  • Bei yaVDR 0.3.2 sollten alle Pakete auf dem ISO drauf gewesen sein - aber ich war damals noch nicht so weit, dass ich mir die Installer-Skripte genauer angesehen hätte und leider hat sich damals niemand die Mühe gemacht das svn mit allen Commits in die Github-Repos zu überführen, sondern einfach nur einen post-3.x Snapshot kopiert, so dass man aufwendig im preseed und den Paketen auf dem ISO nachsehen müsste, was da genau passiert. Aber wenn der Installer http-Verbindungen aufbaut, dann scheint er eindeutig Informationen (und ggf. Pakete) aus dem Netz nachladen zu wollen.


    Und ein obsoletes Ubuntu Lucid will man eigentlich nicht im Netzwerk haben, dafür haben sich mittlerweile zu viele ungefixte Exploits angesammelt.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Ich verstehe ja Eure Verwunderung. Aber hier liegen besondere Umstände vor :)


    Eine ältere Dame aus meinem Bekantenkreis möchte ausprobieren, ob ihr so ein "neumodischer" Videorecorder besser gefällt als ihr alter DVD-Recorder. Rahmenbedinungen: Röhrenfernseher, kein Internetanschluss. Also will ich auf einem alten, kleinen und halbwegs leisen Desktop-Rechner mit PIII aus meinem Beständen, der bislang der Entsorgung entgangen ist, mit möglichst geringem Aufwand einen VDR installieren. Zu neu und zu anspruchsvoll sollte deshalb die Software nicht sein. Und da kam mir die yaVDR 0.3.2 ISO-Datei gerade recht. Falls die Dame am VDR gefallen findet, bekommt sie natürlich eine "richtige" Installation mit anderer Hardware und aktueller Software.


    Für meine Frage nach der 40-minütigen Auszeit gibt es zwei Gründe: Ersten schiere Verwunderung und Neugierde ob dieses unerwarteten Verhaltens. Und zweitens die Hoffnung, mir die Wartezeit bei der Installation ersparen zu können (ich muss ja noch DVB-Karte und Festplatte einbauen, nachdem ich nun weiß, dass die Installation wohl funktioniern sollte).

  • Die Software von yavdr 0.6 ist quasi die gleiche wie bei 0.3.2, der vdr hat sich nicht wirklich verändert und braucht auch nicht unbedingt wesentlich mehr Resourcen.
    Ich würde der 0.6 mal eine Chance geben. :)


    Lars.

  • Was willst du dann eigentlich als Ausgabedevice nutzen? IIRC konnte yaVDR vor der 0.4 nur mit (sehr alten) nVidia-Karten OOTB umgehen, etwas anderes als xine(liboutput) müsste man nachinstallieren bzw. neu bauen und wie schon erwähnt sind die Pakete aus den yaVDR-PPAs für lucid nicht mehr verfügbar.


    Wenn es "nur" ein VDR auf alter Hardware werden soll, würde ich lieber ein Debian 6 oder 7 als Basis nehmen und dann z.B. https://e-tobi.net/blog/tag/squeezevdr abarbeiten - das hat man eigentlich schnell durchkonfiguriert.


    BTW: Wie viel RAM hat der Rechner? Ich glaube ich habe yaVDR noch nie auf einem System mit weniger als 512 MB RAM installiert.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Na, dann ist es ja vielleicht gut, dass ich noch keinen ernsthaften Installationsversuch unternommen habe...


    Der Rechner hat derzeit 128 MB RAM. Ein bisschen mehr hätte ich bei Bedarf wohl noch gefunden, aber wohl kaum 512 MB. Ausgabegerät soll eine DXR3-Karte sein. Dazu eine einfache DVB-C Karte. Das hat zu Zeiten von c't-VDR immer funktioniert. Und vielleicht ist es tatsächlich einfacher für mich wieder ein Debian-System aufzusetzen. Bei Squeeze ich wenigsten schon vorher, dass es mit der vorhandenen Hardware funktioniert.


    Und doch: Eigentlich schade. Ich hätte gerne mal einen yaVDR aufgesetzt. Ihr macht einen sehr guten Job!

  • Alte Hardware ist leider immer so eine Sache - weder bei Ubuntu noch bei yaVDR liegt der Fokus auf einem besonders schlanken System oder extra Bemühungen für eine möglichst große Abwärtskompatiblität bei der Hardware (für uns ist ja "nur" ein Hobby-Projekt und wir kümmern uns vorrangig um das, was wir selber einsetzen).

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • halbwegs leisen Desktop-Rechner mit PIII aus meinem Beständen,

    Die Software von yavdr 0.6 ist quasi die gleiche wie bei 0.3.2,

    Das ist schon der richtige Ansatz mit 0.3.2 von maf, der Intel Pentium3 ist nicht 64-bit fähig. Die Lucid Pakete sind in stable-vdr auch noch komplett vorhanden, VDR 1.7.27 ... aber kein DXR3 Paket ...


    Regards
    fnu

    HowTo: APT pinning

    Einmal editiert, zuletzt von fnu ()

  • Inzwischen habe ich noch ein paar passende Speicherriegel gefunden und bin jetzt bei unglaublichen 512 MB.


    Aber verstehe ich das richtig: In yaVDR 0.3.2 (und dann vermutlich auch in neueren Versionen) gibt es keine Unterstützung für DXR3-Karten? Das hieße dann doch Debian Wheezy.

  • Das Plugin müsste man selbst bauen. Das würde aber nur mit den neueren Versionen funktioniert, weil man da die passenden Pakete zum Bauen nachinstallieren könnte.


    Die Quellen kann man von Debian übernehmen.


    Lars.

  • Aber verstehe ich das richtig: In yaVDR 0.3.2 (und dann vermutlich auch in neueren Versionen) gibt es keine Unterstützung für DXR3-Karten?

    Genau. yaVDR war ursprünglich nur für die Ausgabe über VDPAU gedacht, später kamen dann noch Optionen für die FF-Karten und die Hauppauge PVR350 als Ausgabegeräte dazu.


    fnu hat recht, die Pakete für lucid sind noch im PPA, dann war das damals wohl nur eine hypothetische Diskussion die wegen der Größenbegrenzung von 2GB für ein einzelnes PPA zu löschen.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Das würde aber nur mit den neueren Versionen funktioniert, weil man da die passenden Pakete zum Bauen nachinstallieren könnte.

    Es gibt einen Weg noch an die alten Ubuntu-Pakete für Lucid zu kommen: https://wiki.ubuntuusers.de/Historische_Paketquellen/

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Ist bloß die Frage, ob dxr3 das richtige ist, um jemanden an einen vdr heranzuführen. Eine PVR350 ist wesentlich stabiler bei der Ausgabe.


    Wie sieht es eigentlich mit dem Composite-Ausgang am Raspberry Pi aus? Kann der von rpihddevice genutzt werden?


    Lars.

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