Wegen neuer Hardware auf der yaVDR 0.5 nicht lief, habe ich das hier im Forum von seahawk1986 erwähnte preseed für das kommende yavdr 0.6 ausprobiert und wollte hier wie gewünscht mal meine Erfahrungen erzählen:
Die Installation mittels Ubuntu 14.04 und der Preseed Datei selbst liefen völlig problemlos. Ich habe anschliessend wie empfohlen auf testing ppa incl. Pinning umgestellt. Ich war völlig überrascht, als nach der Installation plötzlich trotz fehlender TV Karte ein TV-Bild erschien. Das System hatte sich per avahi verbunden und auch die Senderliste automatisch von meinem stabilen yaVDR 0.5 System kopiert.
Kommen wir zu den Problemen:
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Audio: Auf einem Zotac ND 22 (ION2 Chipsatz, 340.93-0ubuntu0.0.1 nvidia Treiber) konnte ich PulseAudio 4 und 5 nicht zum laufen bringen. Das Problem ist wohl, daß beim Starten PulseAudio nicht auf das Ausgabedevice hw:0,3 zugreifen kann. Erst nach einigen Sekunden kann man z.B. mittels:
sudo -u vdr pactl set-card-profile 0 output:hdmi-stereo
auf das Ausgabedevice umstellen und man bekommt einen Ton. Diverse Versuche mittels system.pa das Module zu laden bzw. auf das hdmi-stereo Profil umzuschalten scheiterten.Ich habe dann mittels Webconfig einfach von PulseAudio auf das Alsa umgeschaltet. Dies hat in einem Fall merkwürdigerweise nicht funktioniert und ich bekam keinen Ton (auch nicht via aplay). Wer ähnliche Probleme hat, sollte es einfach mehrmals versuchen und einen Reboot nicht vergessen.
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Audio: Auf einem Zotac ID42 mit GT610 gab es diverse Probleme, daß die mit pavucontrol gemachten Pulseaudio Einstellungen ebenfalls beim Booten nicht wiederhergestellt wurden. Ich vermute hier auch Probleme ähnlich wie beim Zotac ND22 beim Booten. Da hier aber die analoge Ausgabe über ein separates Ausgabegerät/Profil erfolgt, läßt sich dieses einfach auf "off" Profil setzen. Ohne anderes Ausgabegerät bekommt man dann einen Ton via HDMI.
Ich bin was PulseAudio angeht, Anfänger. Soweit ich es aber Lesen kann, scheinen die Probleme beim Starten mit NVidia bei Pulseaudio nun schon seit Jahren zu existieren. Bei einer Distribution wie yaVDR die NVidia voraussetzt, vielleicht keine besonders glückliche Sache, andererseits soll man ja die Hoffnung nicht aufgeben und vielleicht klappt es ja mal irgendwann.
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Channellogos: Die creimer channellogos funktionieren nicht mit vdr-skin-anthra-1920-fse (0.1.3-2yavdr0~trusty). Einige Logos sind ok, andere transparent und einige sind nur zur Hälfte ok. Ich dachte, das Problem (graphicsmagick+text2skin?) sei gelöst worden?
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Webconfig: Lifeguard Einstellungen im webconfig werden nach einer ersten Änderung nicht mehr korrekt geladen+angezeigt.
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Netzwerk: Wer wie bei yaVDR 0.5 seine Netzwerkkarten weiter per /etc/network/interfaces mangels installiertem Netzwerkmanager konfigurieren will, bekommt unter Ubuntu 14.04 schnell Probleme, weil beim Systemstart 2 Minuten versucht wird, ein Netzwerkdevice mit fehlendem Netzwerkkabel oder abgeschalteten WLan zu starten. Es erscheint die "Waiting for Network Configuration Meldung" beim Booten. Ich habe bei einem Zotac ND22 der ähnlich einem Notebook entweder per Netzwerk oder WLan verbunden wird, es nicht geschafft, daß in beiden Fällen die Wartezeit vermieden wird.
Eine zumindest teilweise Lösung des Problems ist, die Wartezeit beim Booten in /etc/init/failsafe.conf zu ändern. So kann man die Wartezeit der Sleep Befehle reduzieren oder mit # vor den Sleep Befehlen diese auskommentieren.
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Webconfig: Das Problem mit dem Warten aufs Netzwerk hat diversen Nebenwirkungen und mich wundert es immer wieder, wieso Ubuntu und andere Linuxdistributionen diese Sache nie zuverlässig zum laufen bringen und ich z.B. immer erst die Init Scripte (inbesondere OpenVPN) verbessern muß, damit es zuverlässig klappt.
Eine Nebenwirkung war hier das yavdr Webconfig. So war das Webconfig per WLan nicht erreichbar, selbst wenn Ubuntu ohne Wartezeit startete. Scheinbar dauert es bei WLan zu lange, bis die WLan Verbindung aufgebaut wird und tntnet bindet sich dann nicht richtig an das WLan Interface???
Meine böse Lösung war, in /etc/init/tntnet.conf vor dem netstat Aufruf zu schauen, daß eine Internetverbindung besteht (es ist besser google.de durch z.B. die IP Addresse des Routers ersetzen):
Code
Alles anzeigen# Wait for internet connection before starting tntnet... # This might be more reliable for S3 resume after suspend a=0 while [ $a -lt 15 ] do a=`expr $a + 1` if ping google.de -c 2 >/dev/null; then logger -t $0 "*** Internet connection seems to work. Continue starting tntnet." break; fi logger -t $0 "*** No pings to google.de after $a attempts... Will start tntnet anyway after 15 attempts." sleep 2 done
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VDR: Ich vermisse den Menuselection-Patch für Menünummern >9. Gibt es damit Probleme oder kommt der einfach noch?
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Lifeguard: Kein Fehler, aber ein Problem das hier in der Praxis immer wieder vorkommt. Mittels Lifeguard kann man zwar verhindern, daß ein System bei einer bestehenden Netzwerkverbindung runterfährt, doch in der Praxis klappt dies nicht zuverlässig. Geht z.B. die Verbindung wegen einer DSL Zwangstrennung oder kurzen Störung verloren, fährt das System trotz Lifeguard ungewollt runter. Keine der in /usr/share/vdr/shutdown-hooks/S91.lifeguard implementierten Optionen schien mir eine zuverlässige Option zu bieten. Daher meine Bitte an seahawk1986(?) einfach folgende Zeilen in S91.lifeguard hinzuzufügen:Code
file) # check if file does not exist if [ -f $PATTERN ]; then REASON=${DESCRIPTION:-"$PATTERN"} break fi continue ;;
Damit kann man mittels Lifeguard das Ausschalten verhindern, wenn eine angegebene Datei vorhanden ist. Ich lasse diese Datei hier von diversen Programmen (FTP, OpenVPN) erzeugen und sie wird erst gelöscht, wenn wirklich länger keine Verbindung mehr da ist und nicht nur eine kurze Störung. Nicht schön, aber einfach und zuverlässig hier die letzten Jahre. Ich denke, es gibt auch noch andere Anwendungen für die Option.
Fazit: Ja, die Software macht einen recht weiten und stabilen Eindruck und wer neue Hardware hat und nicht warten kann, sollte es meineserachtens durchaus mal mit der preseed Datei versuchen. In den meisten Fällen muß man wohl nach der Installation erst im webconfig von PulseAudio auf Alsa umschalten, aber sonst waren hier keine Showbreaker. Nebenbei: Die von mir für yaVDR 0.5 geposteten Tutorials (FileZilla, WLan wpa_gui,...) funktionieren auch mit dem neuen System unverändert. Was ich gegenüber 0.5 ändern musste, waren Sachen wie AutoCrop Steuerung mittels FB, order.conf->vdrctl, vfat Option, ... Also hauptsächlich Sachen, die mit den Änderungen bei VDR selbst zusammenhängen.