Einbrennen von dimmbaren Leuchtstoffröhren - wie ist der aktuelle Status bei den Errichtern?

  • Hallo,


    letztens ist meine Uralt Leuchtstoffröhre im Bastelkeller nach einer gefühlten halben Ewigkeit endlich ausgefallen. Das war aber noch eine dicke T12 Röhre (38mm Durchmesser) mit brummendem KVG. Nun habe ich mir wegen der vielen Vorteile ein EVG von Osram mit TouchDimm besorgt und dazu noch zwei Osram HO 54W/965 Daylight (wegen der besseren Farbwiedergabe Ra: ≥90) . Nach dem Zusammenbau ist mir aufgefallen, das sich die Lampen recht ungenau und schlecht dimmen ließen. Da fiel mir von früheren Schulungen wieder ein, das der Hersteller dort damals die dimmbaren Leuchtstoffröhren in seinen Großanzeigen einige Zeit erst einmal eingebrannt hatte. Ansonsten ist mir das in der Praxis aber noch nie aufgefallen, das jemand seine Röhren einbrennen lässt, bevor er sie dann nutzt.
    Ich habe nun mal ein wenig gesucht und habe das hier gefunden --> http://elektroplanerthomasfrie…on-leuchtstofflampen.html
    Bei Osram habe ich auch dieses PDF zum Thema gefunden --> http://www.osram.de/media/reso…von-leuchtstofflampen.pdf. Doch ist das schon etwas älter und vielleicht auch schon überholt. Daher würde mich mal interessieren, wie Errichter von Beleuchtungen das aktuell handhaben. Die Röhren erst einmal 100 Stunden einzubrennen sollte heutzutage kaum verkaufbar sein?

  • Eigentlich hinkst du mit deiner Lösung dem Fortschritt hinterher. Heute macht man sowas mit LEDs und die kann man mit PWM problemlos dimmen.


    Nachtrag: http://forum.on-light.de/leuch…n_entladungslampen/9836-/
    Mit deinen T5-Röhren hast du bereits die modernste Form der Leuchtstoffröhre im Einsatz. Würde mich wundern wenn du da z.B. im Baumarkt passende Ersatzröhren bekommen kannst. Dort habe ich bisher nur T8 gesehen. Und kleine T8-Leuchten mit EVG sind für z.B. Abstellräume auch nach wie vor sehr gute und günstige Lichtquellen. Muss man aber Glück haben, wenn man im Baumarkt mal was ohne Drossel und Starter findet. Da LED die Leuchtstoffröhre bereits überholt hat und einige Nachteile der Leuchtstoffröhren nicht hat, würde es mich wundern, wenn es nochmal eine neue Generation von Leuchtstoffröhren geben wird.

  • Ich habe kürzlich einen Kurs bei der HWK besucht, und der Lehrer für Elektro (macht auch die Meisterausbildung, sollte es eigentlich wissen) hat das Einbrennen bestätigt.

    vdr-User-# 305


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  • und der Lehrer für Elektro (macht auch die Meisterausbildung, sollte es eigentlich wissen) hat das Einbrennen bestätigt


    danke für die Info.
    Mich wundert nur, das man das in der Praxis nicht so wahrnimmt. Normalerweise müsste das ja jeder fabrizieren, der in seiner Wohnung eine dimmbare Leuchtstoffröhre tauscht. Manche behaupten sogar, das das Einbrennen notwendig ist, wenn das Leuchtmittel zwischendurch entfernt wurde (bsw Renovierung usw.) oder die Leuchte bewegt wurde.


    Zitat

    Heute macht man sowas mit LEDs und die kann man mit PWM problemlos dimmen.


    das ist mir schon klar, ich habe auch div Lösungen mit LEDs umgesetzt, jedoch hier wiegen die Vorteile die Nachteile nicht auf.


    1. Weiße LEDs und weiße Leuchtstoffröhre ähneln sich in ihrer "Ausstrahlung" sehr. Bei beiden wird überwiegend UV Licht erzeugt. Das Leuchtmittel an der Glasinnenseite der Leuchtstoffröhren wandelt das dann in sichtbares Licht um. Bei den LEDs wandelt ein Gelbfilter das UV Licht in sichtbares Licht um. Beiden ist auch gemein, das das Spektrum des Lichts recht schmalbandig ist und von den meisten Leuten als fade und unschön empfunden wird. In diese Kategorie kann man weiße LEDs und Leuchtstoffröhren vom Typ 700 fassen. Leuchtstoffröhren vom Typ 800 haben drei Banden, also Leuchtmittel, die drei unterschiedlich farbige Peaks im Farbspektrum erzeugen. Dies entspricht in etwa LED-Leuchten mit RGB Leds. Hochwertige Leuchtstoffröhren vom Typ 900 haben fünf Banden (also fünf verschiedene Leuchtmittel) . Damit kann nahezu das gesamte sichtbare Licht erzeugt werden. Um das mit LEDs zu erzeugen, bräuchte man Vollspektrum Lampen. Bei gleicher Lichtleistung und Lichtqualität sind diese LED Lampen aber sündhaft teuer


    2. richtig benutzt halten die Leuchtstoffröhren auch 20.000 Stunden und mehr, länger halten die LED Lampen dann auch nicht ( je nach sich einstellender Innentemperatur) .


    3. Bei LEDs und Leuchtstoffröhren fällt Wärme an. Bei den LEDs muss diese aufwendig weg gekühlt werden. Mit zunehmender Temperatur verkürzt sich bei LEDs die Lebensdauer und gleichzeitig auch die Lichtausbeute. Bei Leuchtstoffröhren ist es genau anders herum, hier braucht man die Wärme und hat somit keinen Stress damit.


    deswegen habe ich mich für zwei 5-Banden Leuchtstoffröhren entschieden, da ich möglichst qualitativ gutes und gleichflächiges Licht haben wollte, das dabei auch noch recht preiswert ist. Wenn ein T5 LED Vollspektrum Leuchtstab mit 4250 Lm (bei 35°C) auch nur noch ein paar Euros kostet, dann würde ich mich vielleicht dann anders entscheiden.


    Zitat


    danke für den Link, da bestätigt sich eigentlich, das das Einbrennen doch nicht gängige Praxis ist. Da werden sicher viele Röhren falsch betrieben

  • Hi


    Ich hab mir mal von einem "Ladenbauer" sagen lassen, das die bei T5 Röhren immer 24h einbrennen lassen. Ob das nun passt oder nicht, kann ich nicht sagen.
    Wenn ich irgendwo noch Leuchtstofflampen installieren/wechseln muß, dann Versuche ich die so lange wie möglich einbrennen zu lassen. In den Büros ist das aber nicht so einfach, da kann man die Schalter abkleben, Leuchtend rot drauf schreiben "NICHT AUSSCHALTEN" und trotzdem kommt irgendwann jemand und schaltet dran rum. Da würde nur eine Wache oder Hochspannung (weidezaun) an der Wippe helfen!
    Deshalb werden dort in hartnäckigen Fällen(man kennt die Bereiche langsam) dann die Schalter außer Gefecht gesetzt. :D In den neuen Büros wird einfach das EIB-Programm angepasst und in den älteren muß dazu halt der schalter ausgebaut werden ;)


    Bei uns werden die T8 - Leuchtstoffröhren aber auch immer mehr mit LED-Röhren oder gleich mit kompletten LED-Lampen ersetzt.

    Dirk


  • Ich hab mir mal von einem "Ladenbauer" sagen lassen, das die bei T5 Röhren immer 24h einbrennen lassen.


    was ich so recherchieren konnte, müssen auch T8 Röhren eingebrannt werden, bevor man dimmen darf. Eigentlich alle Lampen und da sich das wohl beim Transport wieder regenerieren kann, lässt das nicht der Hersteller voraltern, sondern muss an Ort und Stelle gemacht werden.


    Zitat

    In den neuen Büros wird einfach das EIB-Programm angepasst und in den älteren muß dazu halt der Schalter ausgebaut werden ;)


    meine EVGs haben auch DALI neben TouchDimm. Mit DALI kann man wohl auch festlegen, das sich die Röhren in den ersten 100h nur ein und ausschalten lassen. DALI ist mir aber für eine einzelne Leuchte insgesamt doch too much, da reicht ein einfacher Taster zum dimmen vollkommen


    Zitat

    Bei uns werden die T8 - Leuchtstoffröhren aber auch immer mehr mit LED-Röhren oder gleich mit kompletten LED-Lampen ersetzt.


    ja,
    mir ging es in erster Linie um recht viel gleichflächiges Arbeitslicht und auch um annähernd Vollspektrum. Und das hat sich mit den Lampen gelohnt. Ich hatte vorher zwei 740er drin, jetzt sind es 965er. Der Farbunterschied ist ungefähr so krass wie hier zu sehen --> http://www.vollspektrum-licht.ch/
    Ganz deutlich habe ich das jetzt gemerkt, wenn ich den Farbcode von Widerständen mal vergleiche. Unter dem alten Licht konnte man manchmal schon wirklich rätseln, ob das nun orange oder rot ist. Genauso bei den Aderfarbkennungen von Kabeln. Hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. LED-Röhren in T8 hätte ich sicher auch genommen, aber da bin ich mit Vollspektrum nicht fündig geworden. Und andere Bauformen bsw. mit E14 oder E27 gehen baulich nicht. Und dann wären die jetzigen Angebote sicher auch noch unbezahlbar gewesen. Ich habe diese Röhren hier für 8,76€ gekauft --> http://www.etoh24.de/5736-Bele…e-LUMILUX-HO-54W-965.html . Zusammen mit einem EVG aus der Bucht für knapp 9 Euro ist das Ganze recht bezahlbar geblieben.

  • dir muß es ja auch gefallen und nicht uns :D


    Zudem ging es dir ja im Thread auch ums einbrennen und nicht um eine "Grundsatzdiskussion" zu Leuchtmitteln :D


    Die T8 Röhren hab ich beim einbrennen nicht erwähnt, weil ich da keine Zeit kenne und in der Firma meist eh 16-24 Stunden pro Tag brennen. Da gibts nur sehr wenige, die am Tag oft geschalten werden.
    Dimmbare T8/T5 findet man bei uns nur in den Prüfplätzen (incl. aufwendiger Lichtsteuerung) und in einer Produktionshalle. in der einen Produktionshalle tragen die aber eher zu einem Mehrverbrauch bei, weil die bei viel natürlichem Licht dummerweise auf 10% gedimmt und nicht ganz ausgeschaltet werden. Da sich in der Firma aber keiner mit Dali auskennt, ... lassen wirs einfach :D
    Die nächste Halle wo das so gebaut wird, bekommt wieder 0-10V Steuerung!

    Dirk

  • Zudem ging es dir ja im Thread auch ums einbrennen und nicht um eine "Grundsatzdiskussion" zu Leuchtmitteln :D


    Einer Grundsatzdiskussion (siehe oben) entziehe ich mich nur ungern, auch wenn sie vielleicht das Thema aufweicht. Da sie im Kontext zu meinem Eröffnungspost stand, waren hier doch einige weitere Erläuterungen nötig.


    Zitat

    Die T8 Röhren hab ich beim einbrennen nicht erwähnt, weil ich da keine Zeit kenne und in der Firma meist eh 16-24 Stunden pro Tag brennen.


    die IEC 60081 (zweitseitig gesockelte Leuchtstofflampen) und IEC 60901 (einseitig gesockelte Leuchtstofflampen) differenzieren dabei auch nicht. Hier sind einige Fakten noch mal schön zusammen gefasst --> http://www.hegra.ch/pdf/Einbrennen.pdf


    Zitat

    Dimmbare T8/T5 findet man bei uns nur in den Prüfplätzen (incl. aufwendiger Lichtsteuerung) und in einer Produktionshalle.


    Um den Bogen wieder auf die Eingangsfrage zu spannen,
    in vielen Büros und Schulungseinrichtungen und teilweise auch im Wohnbereich kenne ich die Möglichkeit, das Licht der dort vorhandenen Leuchtstoffröhren zu dimmen. Für mich war nun die Frage interessant, brennt jeder Errichter seine Lampen ein und wenn ja - dann 100h am Stück oder in verträglichen/unauffälligen Häppchen? Wenn jemand heutzutage die Beleuchtung vier Tage am Stück brennen lässt, dann wird das sicherlich auffallen. Und wie verhält sich danach der Nutzer der Räumlichkeiten. Da die Röhren nach dem Austausch wieder eingebrannt werden müssen, verbietet sich dann ein Einzeltausch der Röhren. Vielmehr müssten die dann alle gleichzeitig nach Zeitintervall getauscht werden. Praktisch ist es aber doch meist so, das die solange drin bleiben, wie sie noch leuchten/nicht flackern und dann einzeln getauscht werden?

  • Vielmehr müssten die dann alle gleichzeitig nach Zeitintervall getauscht werden. Praktisch ist es aber doch meist so, das die solange drin bleiben, wie sie noch leuchten/nicht flackern und dann einzeln getauscht werden?

    Im gewerblichen Bereich bietet sich der gleichzeitige Austausch an, einmal wg. Kosten, Aufwand und Störung der betriebl. Abläufe,
    zum anderen um die Homogenität der Beleuchtung (gemeint ist das Bild, das sich ergibt, wenn ich mir zb die gesamte Hallenbeleuchung mit Leuchtstofflampen anschaue) zu erhalten.
    Der Austausch nur von defekten Leuchtmittel führt dann zu einer "scheckigen" bzw. fleckigen Ansicht zb. der Deckenbeleuchtung.

    vdr: AsRock B75 Pro3-M - G1610 - Asus 210 - Cine S2 v6.5 - yaVdr 0.5

  • bei uns kommt es immer darauf an, WO die Röhren gewechselt werden müssen.


    In den Büros ist meines Wissens noch keine Röhre getauscht wurden. Die sind aber vor 3-4 Jahren auch alle auf T5 modernisiert worden. Ich denke mal, das wird dort in 1-2 Jahren los gehen, weil man bei T5 unter Bürobedingungen von 7Jahren Haltbarkeit redet. Falls das dann los geht, wird dort dann vermutlich auch Büroweise getauscht werden.


    In den Produktionshallen wird Stück für Stück auf LED umgerüstet, da wird bei den Leuchtstoffröhren gespart und nur das nötigste gewechselt. Einzige Außnahme bilden da Lichtintensive Bereiche (>1000Lux).
    Im Lagerbereich gilt seit jeher -> So lange sie hell genug Leuchten, wird nicht getauscht.

    Dirk

  • Im gewerblichen Bereich bietet sich der gleichzeitige Austausch an, einmal wg. Kosten, Aufwand und Störung der betriebl. Abläufe,


    die Frage wäre aber, wie bestimmt man den Zeitpunkt. Die Empfehlung, die Leuchtstoffröhren bsw. nach 25.000 Stunden zu wechseln, basiert ja darauf, das die Leuchten ab diesem Zeitpunkt nur noch 80% der Lichtleistung abgeben und danach dann ineffektiv werden. Benutzbar sind sie aber weitaus länger. Bei ständiger Benutzung 24/7 kann man sich das schnell ausrechnen, wann die Röhren zu tauschen sind, aber bei Büronutzung?

  • Ich glaube die wenigsten Firmen wechseln in den Büros "Planmäßig".
    Bisher war das bei uns so, wenn eine Röhre kaputt defekt war, wurde das komplette Büro gewechselt. Bei 4-8 Röhren ist das kein Problem. Die Röhren die "noch gut aussahen" wurden für Lagerbereiche aufgehoben.
    Mit den T5 Röhren hab ich da aber noch keine Erfahrung und kenne da nur die "7Jahre Regel". Bei den T8 Röhren kenne ich die "3Jahre Regel". Wenn man mit 10h pro Tag und 365d/J rechnet, wären das ca. 25Th bzw. 11Th.


    Durch unsere Lichtintensiven Bereiche darf 2x im Jahr jemand mit nem Lux-Meter rennen. Wenns zu wenig wird -> wechsel im kompletten Bereich.


    Witzig ist bei uns allerdings, das die kleinen 6W bzw. 8W aus den Fluchtwegleuchten IMMER vergessen werden und das erst auffällt, wenn irgendwas Richtung TÜV/Arbeitssicherheit durchgeht. Mögen diese Leuchten bald verschwinden und gegen neuen mit LED (incl. Überwachungsbus) ersetzt werden.

    Dirk

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