Vorausgeschickt (siehe auch Thread "FF oder VDPAU"): für mich gilt in erster Linie mal: ein VDR ist ein VDR ist ein VDR. Das hier ist ein VDR-Forum, man sollte meinen das sieht hier die Mehrheit so. Jedenfalls bin ich mit meinen mittlerweile zwei 6400-basierten FF recht glücklich, was man von den zwei Jahren mit HD-VDRs auf vdpau Basis (einer selbstgebastelt, einer mit yavdr) bei mir nicht behaupten konnte. Jedenfalls was problemlosen stabilen Betrieb betrifft. Wer dauernd basteln _will_ (der Weg ist das Ziel) mag das anders sehen.
Aber nichtsdestotrotz würde auch ich gerne wieder XBMC dazu installieren. Das passt nicht zum FF-basierten VDR? Naja. Man muss den Eingang umschalten. Ich bin ja ein Verfechter der "jede kleine Hürde ist zu viel"-Theorie, weil der Mensch von Natur aus faul ist, und deshalb Kleinigkeiten beim Komfort letztlich den Unterschied ausmachen können, wie (und ob) man etwas nutzt oder nicht. Aber den HDMI am TV umschalten - das ist wirklich machbar.
Bleibt das Problem mit der Fernbedienung. Ich habe jetzt noch gar keinen XBMC installiert (keine Zeit), aber mal ein bisschen was "probiert".
Ziel ist, dass man beides, also VDR und XMBC, mit der gleichen FB bedienen kann.
Ein cat /dev/input/ir (per udev Link auf das richtige eventX) bei laufendem VDR zeigt: der VDR fängt offenbar alle events weg.
Also folgendes Experiment:
Damit wird der ir input auf zwei "named pipes" in /tmp, ir und ir2, dupliziert.
Den VDR (remote plugin) konfiguriert man nun auf /tmp/ir statt /dev/input/ir und startet ihn neu.
Man installiert LIRC, konfiguriert es auf "Linux input event layer" (oder so ähnlich) und in hardware.conf als device wiederum statt /dev/input/ir nun /tmp/ir2.
Und man startet irw.
Ergebnis: der VDR lässt sich einwandfrei bedienen, gleichzeitig landet jeder FB-Tastendruck in der irw-Ausgabe.
Statt irw sollte man eigentlich ohne Probleme auch den XBMC auf das lirc device setzen können.
Natürlich muss man nun noch beim VDR, wenn man über die commands XBMC startet, die Reaktion auf FB events abschalten (und nach dem Beenden des XBMC wieder anschalten) - also im Startskript vor und nach dem XBMC-Aufruf. Dafür gibt es SVDRP Kommandos (REMO off/on, svdrpsend.pl). So hatte ich das auch schon bei meinem vdpau-VDR gemacht, hat einwandfrei funktioniert: der VDR läuft parallel weiter, aber reagiert einfach nicht auf die FB, solange XBMC läuft.
Potentielle Probleme: die named pipes (ich kenne mich nicht wirklich gut damit aus) sind eine recht spezielle Sache: sobald nicht von beiden pipes die events auch abgenommen werden, bricht der Verteiler-Befehl (s. oben cat | tee..) ab. Man muss also, solange XBMC _nicht_ läuft, etwa per "cat ... > /dev/null" die events vom lirc-device abnehmen (habs probiert: das statt irw, und die FB im VDR tut auch). Ausserdem wäre es natürlich umgekehrt ein Problem, wenn VDR im Modus REMO off die events nicht von /tmp/ir abnimmt (hab ich nicht getestet, hoffe er ignoriert sie einfach nur, sonst müsste man wiederum einen cat>null beim XBMC-Start machen).
Der Beweis muss also erst noch erbracht werden, dass das tatsächlich stabil so funktioniert. Aber vielleicht mag schon mal jemand mitdenken oder hat sogar vor mir Zeit, das in der Praxis real auszuprobieren. Viel Erfolg!
Und vielleicht gibt es ja auch noch einen viel einfacheren, eleganteren oder problemloseren Weg (keine Abnahmepflicht?) als mit den named pipes, die events zu duplizieren. Unix-Kenner vor!