Japan-Diskussionsthread

  • Hallo,


    mal ein paar Kommentare:
    * Die Situation scheint sich ja jetzt täglich zu bessern.
    * Auch die Strahlenbelastung für die Arbeiter vor Ort ist wieder im Rahmen
    Beides freut mich sehr


    * Live Ticker: Geh mal davon aus, dass die Lage in den nächsten 3 Monaten nicht "normal" sein wird. Wie lange willst du den Liveticker beibehalten? Ich denke, die beste Quelle ist www.grs.de. Die wird mehrmals täglich aktualisiert. Das reicht vollkommen. Ich kann die Gier nach minütlichen Informationen nicht nachvollziehen. Ein Video hierzu (allerdings teile ich nicht alle Punkte hieraus, es sind aber interessante Gedanken).
    * es ist doch echt heuchlerisch, den für den Rettungsarbeiten Verantwortlichen jetzt Vorwürfe zu machen, dass sie Arbeiter da 'rein' schicken. Was erwartet ihr? Duck and Cover?
    * Einem Laien kann man dies vielleicht nicht vorwerfen. Allerdings hat ein Profi (war es der Chef der Strahlenschutzkommision?) ähnliches gesagt (vor 3-4 Tagen): "Warum schicken die da jetzt noch Leute in den Tod. Die Reaktoren sind doch sowieso Schrott" *kopfschüttel*
    * Mich wundert auch, dass hier 'Robotertechnik' nicht in hohem Maße eingesetzt wird. Einen geeigneten Quadrocopter bekommt man bei Conrad inklusive Kamera und Live-Übertragung für einen dreistelligen Betrag...
    * Besser als die Sondersendungen finde ich Wikipedia. Ist in diesem Fall sehr professionell aufgestellt. Und man kann sich über die Hintergründe informieren.
    * Es scheint -außer bei Rauchentwicklung- keine weitere Strahlung auszutreten (Quelle: Graphiken bei grs.de)
    * Wenn es jetzt keine bösen Überraschungen mehr gibt, dann wird die langfristige Belastung sehr lokal sein.
    * In diesem Fall kann man sagen "noch mal gut gegangen". Aber das ganze hätte meiner Meinung nicht passieren dürfen. Auf keinen Fall. Hier sind wirklich fundamentale Fehler gemacht worden, denn
    * Das Kraftwerk hat das Erdbeben locker weckgesteckt (die Kühlung mittels Notstrom lief eine Stunde nach dem Erdbeben). Hut ab!
    * Der Tsunami war das eigentliche Problem
    * Hätte man das Kraftwerk einige Meter (da reicht schon wenig, 10, 15m) höher gelegt, wäre es zu diesem Problem nicht gekommen.
    * Ich denke, das Kraftwerk wäre durch den Pumpaufwand nicht unwirtschaftlich geworden.
    * Ja, auch bei uns kann es sein, dass ein Kraftwerk im Sommer abgeschaltet werden muss, weil der Fluss zu heiß würde. In diesem Falle stimmt die Aussage "und dann muss es nur ein zusätzliches kleines Problem geben und wir haben die gleiche Situation" vorne und hinten nicht. Man würde dann schlicht den Fluss etwas mehr aufheißen.



    Und noch ein philosophischer Kommentar:
    Man mag Ja oder Nein zur Atomkraft sagen. Beides ist für mich akzeptabel. Aber in den meisten Teilen der Welt, sagen wir Jain zur Atomkraft.
    Bestehende Kraftwerke laufen weiter, neue sind nicht vermittelbar.


    Es gibt bei einem Konflikt vier Möglichkeiten:
    Die eine Seite gewinnt
    Die andere Seite gewinnt


    Soweit klar


    Aber es gibt auch noch
    Win-Win
    und
    Loss-Loss


    Unser Jain ist leider letzteres.


    Denn dies verhindert, dass deutlich sicherere Reaktoren (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Hochtemperaturreaktor) oder schlicht neuere Reaktoren gebaut werden.


    So, und jetzt dürft ihr losschlagen ;)


    Gruß,
    Hendrik



    Gruß,
    Hendrik

  • Quote

    Original von henfri


    * Mich wundert auch, dass hier 'Robotertechnik' nicht in hohem Maße eingesetzt wird. Einen geeigneten Quadrocopter bekommt man bei Conrad inklusive Kamera und Live-Übertragung für einen dreistelligen Betrag...


    Ich mag mich ja irren, aber das "Rauschen" eines strahlenden Reaktors ist nicht nur auf Gamma- und ähnliche Strahlung begrenzt. Die Amis haben es immerhin riskiert, eine (!) Drohne mal rüberfliegen zu lassen. Ich denke mal, die können weit mehr ab, als so ein xxx-Euro-Teil von Conrad...


    BJ1

  • Quote

    Original von henfri
    * Hätte man das Kraftwerk einige Meter (da reicht schon wenig, 10, 15m) höher gelegt, wäre es zu diesem Problem nicht gekommen.


    So'n Quatsch!
    1896 hat es eine 38m hohe Tsunami-Welle gegeben, und nu?


    *kopfschüttelnd*
    Grüße joker

    HW VDR: Thermaltake DH102 | Gigabyte GA-M720-US3 | AMD 270u | 8GB RAM | 120GB SSD System + 3TB HDD Daten | L4M Cine CT V6 + Flex S2 | Zotac GT630 | Futaba MDM166A | Atric IR-Einschalter Rev. 5 | NEC P553 | SEDU + 96 PIX | Pioneer SC-LX85 | Jamo S606
    SW VDR: Debian Wheezy | Kernel 3.2.0-4-amd64 | Mate 1.6 | VDR 2.2.0 | nVidia 331.79 | LIRC 0.9.0 | media_build_experimental | Plugins: permashift 1.0.3, softhddevice 0.6.1rc1-git, menuorg 0.5.1, skinnopacity 0.1.3, tvscraper 0.2.0-git, seduatmo 0.0.2-git, mplayer 0.10.2-hg, fritzbox 1.5.3, vdradmin-am 3.6.9, femon 1.7.19, targavfd 0.3.0, span 0.0.7, dvd 0.3.6-cvs, graphtftng 0.4.10-git, extrecmenu 1.2.4-git, epgsearch 1.0.1-git, block 0.1.2-git, cpumon 0.0.6a, ac3mode 0.1, HD-- 1.0.0-hg, u. v. a. ...

  • Sorry, aber Restrisiko bedeutet, das es nicht möglich ist eine Anlage zu 100% gegen alle erdenklichen Risiken abzusichern. Selbst wenn Du das AKW 40m über dem Meeresspiegel baust, kann die nächste - durch z. B. Asteroiden - ausgelöste Tsunamiwelle 100m hoch sein. Ich fürchte, das hast Du noch nicht kapiert :( ...

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  • Der Asteroit kann dich auch direkt treffen.
    Hast du ein Vorwarnsystem und einen entsprechenden Bunker?


    Nein? Dann akzeptierst du wohl ein Restrisiko.


    Ein Kondom kann platzen. Benutzt du deshalb zwei?


    Nein? Dann akzeptierst du wohl ein Restrisiko.


    Ein Flugzeug wird so gebaut, dass maximal alle 10^9 Flugstunden eins dieses Typs abstürzt. Hier ist das akzeptable Restrisiko sogar beziffert.


    usw.


    Jaja, das hat andere Implikationen. Aber das Prinzip ist das gleiche.
    Und: So schlimm die Folgen von Fukushima, Tschernobyl&Co sind: Die Welt dreht sich weiter, das Leben in weiten Teilen der Welt geht unverändert weiter.


    Ich weiß nicht, wie die Welt aussäh, wenn statt der 500 KKW 500Kohlekraftwerke gebaut worden wären? Wäre es 0,1, 1, 2, 3°C wärmer?
    Wieviele Tote hätte das zur Folge? Wieviele Menschen wären hiervon betroffen?


    Nix ist risikolos.


    Gruß,
    Hendrik

  • Hallo,


    also ich finde nicht, das sich die Situaion bessert. Erst heute habe ich folgendes gelesen:

    Quote

    +++ 04.08 Wieder hohe Radioaktivität in Fukushima +++ Wegen erhöhter Strahlenwerte werden die Arbeiten am Unglücksreaktor 2 im AKW Fukushima erneut unterbrochen. Die Arbeiter verlassen vorübergehend die Anlage. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde erreicht die Radioaktivität eine Stärke von 500 Millisievert pro Stunde. Im Reaktor 1 steigt die Temperatur über den Grenzwert.


    Ich halte die Situation immer noch für hochkritisch.


    Achja, und folgendes darf man auch nicht verharmlosen:

    Quote

    +++ 06.33 Radioaktivität im Tokioter Trinkwasser +++ In einer Wasseraufbereitungsanlage in der Hauptstadt Tokio werden den Behörden zufolge erhöhte Werte von radioaktivem Jod gemessen. Das Wasser solle Säuglingen nicht gegeben werden. Die Warnung gelte für 22 der 23 Bezirke der japanischen Hauptstadt.


    Klar müssen Arbeiter rein. Ein russischer Spezialist, der auch bei Tschernobyl dabei war, sagte ganz klar, das es eine riesen Schweinerei ist, das die meisten Arbeiter im AKW gegangen sind und nur noch ein paar Arbeiter da sind. Er meinte (und da muss ich ihm recht geben), das wenn man in einem AKW arbeitet, hat man auch eine gewisse Verantwortung. Die Verantwortung ihr AKW stabil laufen zu lassen, egal wie, auch wenn es solch derbe Probleme gibt. Es ist verdammt noch mal ihre Pflicht, dafür verdienen sie Geld und haben sich in einem AKW beworben! Ein Kapitän kann auch nicht einfach in einem Rettungsboot abhauen, nur weil es auf einen Eisberg zuschippert. Na wenigstens blieben einige freiwillige, die zusammen mit Feuerwehr (und armen Leiharbeitern?) versuchen die Sache doch noch zu retten.
    Ich kann gar nicht so viel schreiben, wie ich k***en möchte.
    Ich bete, das sie noch mit 2 blauen Augen davon kommen. Aber ich ahne schlimmes.
    Ich wäre dazu bereit, 2 Flüchtlinge vorübergehend aufzunehmen! Platz ist auch in der kleinsten Hütte :D
    Habt Ihr mitbekommen, das Russland Japan angeboten hat, nach Sibirien auszusiedeln? Brrr, glaub nicht das die Japaner da mitmachen würden.


    Lieben Gruß,
    Sandra

    Derzeit: YaVDR 0.4
    Hardware: Asus M2NPV-VM, AMD Athlon 64 X2 4600+, 2x512 DDR2, Nvidia G210, 2x Satelco Easywatch Budget, CI, HDD Samsung SJ501, DVD Plextor PX800, Gehäuse/Display Silverstone LC16M

    Edited 3 times, last by HH_Maus ().

  • Hallo,


    die Amis haben "riskiert"
    * eine Drohne
    * ein zweistrahliges
    * ein vierstrahliges Flugzeug


    darüber her fliegen zu lassen.


    Die Helikopter darüber hast du ja auch gesehen. Die waren auch recht nah dran.


    Zugegeben: ich weiß nicht, ob die Strahlung hoch genug ist, um einen Conrad Flieger vom Himmel zu holen. Aber wer hier einfach die Bilder aus Tchernobyl im Kopf hat, wo die Roboter den Dienst quittierten, dann muss man sagen, dass die Strahlung hier in einer anderen Größenordnung liegen. Da lagen die Brennstäbe auf dem Dach.


    Und: Conrad war eine Überspitzung.


    Gruß,
    Hendrik

  • Quote

    Original von HH_Maus
    also ich finde nicht, das sich die Situaion bessert. Erst heute habe ich folgendes gelesen:


    Ja, ein Rückschlag. Das war aber nach meinem Post.
    Ich bezog mich hierauf:


    http://www.grs.de/sites/defaul…0322-1430_Daiichi_odl.pdf


    "... steigt die Temperatur über den Grenzwert"


    Was soll das denn heißen? Die Temperatur war doch jetzt 10 Tage über dem Grenzwert. Genau das meine ich: Lass die Finger von SPON&Co. Guck an einer Stelle, wo man sich auskennt. Hast du dir www.grs.de schon angesehen?


    Quote


    Achja, und folgendes darf man auch nicht verharmlosen:


    Kann ich nicht bewerten. Aber passend: http://www.welt.de/wissenschaf…-Milch-aus-Fukushima.html


    Quote


    Klar müssen Arbeiter rein. Ein russischer Spezialist, der auch bei Tschernobyl dabei war, sagte ganz klar, das es eine riesen Schweinerei ist, das die meisten Arbeiter im AKW gegangen sind und nur noch ein paar Arbeiter da sind.


    Das kann aber auch clever sein und ausreichen. So kann man die Strahlenbelastung auf viele Schichten verteilen. Und: Wer sagt denn, dass 50 Mann nicht ausreichen.


    Quote


    Ich kann gar nicht so viel schreiben, wie ich k***en möchte.


    Warum? Auf der Welt passiert in diesem Moment an vielen Stellen schlimmeres. Und du regst dich nicht auf.
    Beispielsweise direkt dort nebenan. So, wie es aussieht hat der Tsunami mehr umgebracht, als der Reaktor umbringen wird. Dennoch ist letzteres im Fokus. Unangemessen, wie ich finde.


    Quote

    Ich wäre dazu bereit, 2 Flüchtlinge vorübergehend aufzunehmen! Platz ist auch in der kleinsten Hütte


    Vollkommen überzogen. Siehe hier http://www.grs.de/sites/defaul…oll_2011_03_22_1530_0.pdf


    Wusstest du, dass in Teilen Südbayerns heute noch die Strahlung durch Tschernobyl so hoch ist, dass sie in der Ukraine zur Schutzzone 3 (?) von Tschenrobyl gehören würde?


    Gruß,
    Hendrik

  • Quote

    Original von henfri
    Nein. Aber darum geht es mir hier ja auch nicht.
    Ich sage: Wenn Atomkraft, dann doch bitte mit den sichersten Reaktoren. Mir wäre sowohl ein Ja oder Nein lieber als ein Jain.


    Absolut sicher gibt es nicht und bei Atomkraftwerken ist ein Unfall eben möglicherweise mit schlimmen Folgen. Folgen mit denen die Leute rund um Tschernobyl noch heute kämpfen.


    Das Risiko ist eine Sache, der hochgiftige Müll die andere. Der erste Versuch einer Endlagerung ist in der Asse ziemlich schief gelaufen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsbergwerk_Asse


    Und was "sichersten Reaktoren" angeht, sollte man den Link von dir mal genauer analysieren:


    http://de.wikipedia.org/wiki/H…_Sicherheitseigenschaften

    Quote


    Erhebliche Unfallrisiken bestehen durch Lufteinbrüche und Wassereinbrüche (siehe Störfall im AVR Jülich). Ein bei Luftzutritt denkbarer Brand der großen Graphitmenge könnte ähnlich wie bei der Katastrophe von Tschernobyl zur weiträumigen Verteilung gefährlicher Radioaktivitätsmengen führen. Wassereinbrüche können unter Umständen zur Überkritikalität führen, ähnlich wie ein positiver Kühlmittelverlustkoeffizient in Reaktoren mit flüssigem Kühlmittel.

  • Hallo henfri,


    ich kann deine Argumentation verstehen, dennoch geht meine Intention in eine andere Richtung.


    Nehmen wir den Asteroiden, den haben wir nicht gebaut, also haben wir dort keine Verantwortung. Hier können wir nur reagieren, mehr nicht.


    Kondom, schlecht wenn es platzt und dann etwas passiert. Nur betrifft dies maximal 2 Menschen die dann eventuell 3 sind.


    Ein Atomkraftwerk aber wird von Menschen gebaut, liegt also in der Verantwortung der Menschen. Wenn nun so etwas hoch geht, wie in der Ukraine damals und Japan (hoffentlich nicht so schlimm) dann liegt das alleine in der Verantwortung der Menschheit.
    Ein Atomunfall wie jetzt in Japan mit einem Kondom zu vergleichen passt auch nicht, denn max. 2-3 Menschen die ein Problem haben (oder AIDS, Tripper etc) sind max 2-3 Menschen und keine 20-30 Millionen.
    Warum wurden nach Hiroshima und Nagasaki keine Atombomben mehr über Städten und Menschen abgeworfen? Zu Zeiten vor der Atombombe wurden Länder unterworfen und man hat von den Repressionszahlungen Jahrzehnte profitiert. Der Sieger bekam den Schatz.
    Wenn ich nun ein Land atomar verseuche, was bringt mir das? Bekomme ich den "Schatz", unwahrscheinlich. Kann ich den "Schatz" bergen? extrem hohes Risiko. Kann ich auf den Schatz warten? Auch unwahrscheinlich.


    Alles in allem ist Atomtechnologie etwas, was enthusiastisch als "die Lösung aller Energieprobleme" angesehen wurde. Was man dabei gerne übersah, der Müll wird mehr Generationen erhalten bleiben, als es den Homo Sapiens bereits gibt.


    Warum also weiter Atomkraftwerke und alte Kohlekraftwerke nutzen? Weil die bereits gebaut worden sind und größtenteils abgeschrieben.


    Wenn statt der veralteten Kohlekraftwerke (hier im Umkreis von 15km alleine 2 Stück) gegen moderne Gaskraftwerke gebaut würden, kostet das wieder Geld, schmälert so die Rendite und dadurch die Dividende der Aktionäre.


    Gestern lief auf Arte ein Themenabend über Wasser und das ganze drum herum. Das gleiche gibt es in ähnlicher Form auch in der Energiebranche.


    Es geht hier nur um Geld, um nichts anderes. Die Kosten für eine Endlagerung (wenn es so etwas überhaupt geben kann) trägt nicht der Betreiber der Atom/Kohlekraftewerke, sondern die Allgemeinheit. Man kann es drehen und wenden wie man will, es läuft nur auf eines heraus, Geld und Macht.


    Photovoltaik mag nicht der Weißheit letzter Schluß sein, ist aber ein Anfang. Die Kraftwerke in Deutschland sind auch nicht an einem Tag oder in 10 Jahren erbaut worden, sondern nach und nach.


    Das wir die vorhandenen Reaktoren nicht sofort abschalten können ist klar. Die ältesten, die nach dem alten Atomausstieg aber schon hätten abgeschaltet werden müssen bzw. bald drann währen sollten auch ausgeschaltet bleiben. 40 Jahre und immer noch sicher? Nein, die Konzepte nach dehnen damals ein Kraftwerk gebaut wurde waren andere als 20 Jahre später. Ein Kraftwerk wie Biblis A läßt sich vom Sicherheitskonzept und Baukonzept nicht mehr mit Grohnde vergleichen. Es gibt gemeinsamkeiten, das ist klar. Aber mindestens ebenso viele Unterschiede, denn man hat ja gelernt, durch den Bau der älteren Meiler.


    Wir haben hier in der BRD selber große Gasfelder, vor Gorleben liegt eine große Menge, die auch in den Salzstock einsickert und daher selbigen als Endlager unmöglich mach. Warum nutzen wir das nicht? Weil es zu teuer ist, selber eine entsprechende Infrastruktur auf zu bauen. Man kauft es billiger woanders ein. Also wieder das Argument "Geld".


    Ich werde jetzt jeden Euro den ich sparen kann auf die Seite legen und dann nach und nach eine Photovoltaikanlage bauen, aber als so genannte Insellösung ohne Einspeisung. Ich verbrauche den Strom den ich produziere dann selber. Sobald es eine günstige Lösung zur Speicherung bei mir gibt, wird auch das kommen. Anwasser habe ich bald auch aus meinem Brunnen, dann werde ich unabhängiger von Spekulanten und geldgierigen Menschen.


    Zurück zum Thema,


    Atomreaktoren in Deutschland aus bis Ende 2020. Was der Rest Europas sagt, werden wir sehen. Frankreich hat da mehr Probleme wegen seiner 80% Atomstrom. Aber sie haben auch sehr südliche Bereiche (Grenze zu Spanien) so das sich Sonnenkraftwerke dort lohnen können. Windkraft im Mittelmeer, Atlantik kann es dort auch geben. Spanien und Portugal, hier können die Staaten Geld machen, Arbeitsplätze schaffen, sich entschulden, indem diese Strom produzieren.


    Die einzigen die da was gegen haben sind die Stromkonzerne und damit die Aktionäre derselben. Denn das kostet Geld und bringt keine Dividende!


    So das war meine Meinung


    Krockett

  • Hallo,

    Quote

    Denn dies verhindert, dass deutlich sicherere Reaktoren (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Hochtemperaturreaktor) oder schlicht neuere Reaktoren gebaut werden.


    so sicher wie dieser http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_THTR-300 z.B. ?
    Seltsam, dass er nur 6 Jahre lief... Interessant Dinge kann man dazu auch hier nachlesen: http://www.reaktorpleite.de/die-thtr-pannenserie.html


    Grüße
    Funzt

  • Quote

    Original von Krockett
    Die einzigen die da was gegen haben sind die Stromkonzerne und damit die Aktionäre derselben. Denn das kostet Geld und bringt keine Dividende!


    Übrigens wiederholt sich das gleiche Spiel, damals bekämpften die Stromkonzerne die neue Energiequelle Atomstrom auch so vehement, gegen ihre vorhandenen Kohlekraftwerke


    Quote

    Seltsam, dass er nur 6 Jahre lief...


    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13494624.html


    bzgl. deutschem Know-how hat auch Südafrika kalte Füße bekommen --> http://www.nature.com/news/2010/100223/full/4631008b.html


    Gruß Fr@nk

  • Ich habe mich vor ein paar Monaten mal über Fusionskraftwerke informiert.
    Technisch sicher sehr interessant.
    Es wird gehofft das bis 2020 der erste Prototype gebaut wird.
    http://de.wikipedia.org/wiki/ITER


    Bis dann wirklich Wirtschaftlich Strom erzeugt wird, kann es noch viel längern dauern. (2050)
    Habe irgendwo gelesen das es noch ca 100 Milliarden kosten wird bis es wirklich Strom bringt.
    Dann könnten aber alle Stromprobleme gelöst sein.
    Und das alles, nach dem heutigen Kenntnisstand, mit geringer Belastung für die Umwelt.


    Zum einen frage ich mich ob man für die 100 Milliarden nicht besser verwenden könnte und zum anderen weiß man noch nicht ob es wirklich so Umweltverträglich ist wie behauptet. (hatte man damals sicher von der Atomkraft auch behauptet)


    Es ist nur gut zu wissen das die Forschung weiter geht und was dann kommt bleibt ab zu warten.

  • Quote

    Original von decembersoul
    Ich habe mich vor ein paar Monaten mal über Fusionskraftwerke informiert.
    Technisch sicher sehr interessant.


    Frage ist, wie gut die Idee ist, Wasserstoff nach Edelgas zu wandeln. Rückgängig machen kann man den Vorgang eher nicht und Wasserstoff, sprich: Wasser, ist halt Lebensgrundlage auf der Erde.

  • Wir haben *so* viel Wasser auf der Erde, dass man darüber nicht nachdenken muss.


    ITER wird wohl eher später als 2020 werden, die Finanzierung ist noch Streitpunkt.

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