Platte defekt - und nu?

  • Hi - ich hab mit sehr viel Aufmerksamkeit den "nachbar-"Thread hier gelesen. Bei mir ist die einzige non-Raid-Platte (Murphy) über den Jordan (mit sektor-fehlern) - jetzt macht sie beim hochfahren des Rechners massiv mucken. Die Anfrage bei Ontrack liefert ca. 90€ für das einschicken und analysieren plus ab 1000€ für die Wiederherstellung. Es geht bei mir um Filme/Digitalisierte Videos (Hochzeit eltern etc). Daher zögere ich, das tatsächlich zu tun. Welche nicht-invasiven möglichkeiten habe ich bei folgender Situation:


    Platte hat 3 Partitions (swap, root-fs + Datenpartition) - die Fehler stammen mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus den ersten beiden Partitionen - sodass ich eigentlich denke, an die 3. Partition ran zu kommen - nur wie (wie gesagt - beim hochfahren an einem Rechner mosert der schon gewaltig über die platte bevor ich auch nur versuche irgendwas zu mounten oder zu kopieren?

  • Nur mal erstmal der Hinweis: Ist es tatsächlich ein Hardwaredefekt an der HDD dann verschlimmerst du wahrscheinlich mit jedem Versuch die Lage. Also willst du wirklich ne professionelle Datenrettung, dann die HDD nicht mehr anfassen.


    Aber es kann auch einfach sein das das SATA Kabel hinüber ist. Weil wenns da schon im Log Probleme gibt bevor die überhaupt gemountet wird... Dann gibts vermutlich schon Probleme mit der Kommunikation zwischen Controller und HDD.
    Kann natürlich auch der Controller auf der HDD defekt sein...


    Was schreibt der Kernel denn so?


    cu

  • Das ist allerdings wahr!
    Macht sie beim Hochfahren unnormale Geräusche, wie komisches Klappern, Kratzen oder Ähnliches? Dann liegt wirklich ein Hardwaredefekt vor und selbst bei professioneller Datenrettung sind die Erfolgsaussichten dann gering.


    - LG

    1. VDR: Zotac ION ITX A Atom 330 GeForce 9400,Fritz!Box DVB-C und Fritz!Repeater DVB-C Sat>IP Server, yavdr 0.6: Produktiveinsatz Wohnzimmer

    2. VDR: Asus E45M1-M PRO, Terratec Cinergy C PCI, Ubuntu 18.04: Medien-Server inkl. emby

  • So gering nun auch nicht. Die Firmen nehmen z.B. eine baugleiche Festplatte und hängen deine Datenscheiben in die heile Mechanik. Bei der Arbeit hatten wir mal eine mit defektem Controller. Das konnten wir sogar selbst "reparieren". Ersteres geht wohl nur im Reinraum.


    Ich führe beim Argument "geht nicht" immer gerne die Platte aus der Columbia an.

  • Da hast du natürlich recht. Wenn man allerdings von Kratzgeräuschen ausgeht, wird wohl der Lese-/Schreib-Kopf auf der Magnetscheibe kratzen und dann ist wirklich nicht mehr viel zu retten...
    Bei reinen Elektronikfehlern geht das natürlich in der Regel "relativ einfach".


    - LG

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  • Dann ließ das mal:


    http://www.stern.de/digital/co…erhergestellt-620102.html


    Auch aus dem WTC wurden Daten rekonstruiert.


    Hier gibts Videos: http://www.datenretter.de/videos.htm

  • Die Frage ist natürlich auch: Sind die Daten mehrere Tausen Euro wert?

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  • Also ich würde, wenn mir eine professionelle Datenrettung zu teuer währe wie folgt vorgehen:


    Die Platte auf gar keinen Fall unnötig betreiben und schon gar nicht davon booten!


    Eine ausreichend grosse Ersatzplatte beschaffen.
    Die defekte Platte mit "ddrescue" in eine Datei sichern. Diese kann man dan später mounten und die Daten Sichern.
    Die wichtigste Partition zuerst sichern, dann den Rest. Nach dem Kopieren die defekte Platte sofort wieder ausschalten!
    Die Meldungen von "ddrescue" sollte man am Besten in eine Datei umleiten, dann kann man nachvollziehen wie gross der Schaden ist.
    Wenn es da keine Fehlermeldung gibt ist das ein Gutes zeichen, dann sind die Daten wahrscheinlich unbeschädigt.
    Nun die Image-Dateien der Partitionen mounten und die die Daten darin herunterkopieren.


    Wenn man kein Linux zur hand hat tut eine Bootcd gute Dienste.

    Gruss
    SHF


  • Wenn die Daten nicht sooo wichtig sind, wäre auch ein Versuch, von der Sysresccd zu booten und dann mit testdisk versuchen, ein Image zu erstellen und/oder die Daten direkt auf eine neue Platte zu kopieren. Damit hab ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Hatte auch mal ne Platte, bei der die erste Partition hinüber war. Die zweite Partition war im Nu wieder hergestellt bzw. kopiert, bei der ersten hats 12-24 Stunden gdauert, aber 95% der Daten waren auch wieder da.

    - Client1: Thermaltake DH 102 mit 7" TouchTFT * Debian Stretch/vdr-2.4.0/graphtft/MainMenuHooks-Patch * Zotac H55-ITX WiFi * Core i3 540 * 4GB RAM ** Zotac GT630 * 1 TB System HDD * 4 GB RAM * Harmony 900 * satip-Plugin

    - Client2: Alfawise H96 Pro Plus * KODI
    - Server: Intel Pentium G3220 * DH87RL * 16GB RAM * 4x4TB 3.5" WD RED + 1x500GB 2.5" * satip-Plugin
    - SAT>IP: Inverto iLNB

  • Noch einmal in aller Deutlichkeit:


    Wenn ein mechanischer Defekt vorliegt, sprich: es gibt Kratzgeräusche oÄ, zerstört jede weitere Inbetriebnahme nur noch mehr Daten. Ein Datenrettungstool einzusetzen wäre dann der systematische Tod für die Daten. Wenn wirklich nur ein Elektronikdefekt vorliegt, mögen ja auch private Versuche zielführend sein.


    - LG

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  • Zitat

    Original von magicamun
    Hi - ich hab mit sehr viel Aufmerksamkeit den "nachbar-"Thread hier gelesen. Bei mir ist die einzige non-Raid-Platte (Murphy) über den Jordan (mit sektor-fehlern) - jetzt macht sie beim hochfahren des Rechners massiv mucken. Die Anfrage bei Ontrack liefert ca. 90€ für das einschicken und analysieren plus ab 1000€ für die Wiederherstellung. Es geht bei mir um Filme/Digitalisierte Videos (Hochzeit eltern etc).


    Wir hatten vor einigen Jahren mal eine FP mit einem schleichenden Defekt. Wir haben die Platte damals zu Kuert Datenrettung in Bochum gebracht. Die Platte wurde nach Ungarn zur Mutterfirma geschickt, dort im Reinstluftraum geöffnet, repariert (neue Kopfspitzen), Daten wurden vollständig ausgelesen und auf neuer Festplatte zurück geschickt. Laut der Homepage http://www.datenambulanz.de bieten sie ihre Dienste für Privatleute ab ca. 480 € an.


    Zitat

    Platte hat 3 Partitions (swap, root-fs + Datenpartition) - die Fehler stammen mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus den ersten beiden Partitionen - sodass ich eigentlich denke, an die 3. Partition ran zu kommen - nur wie (wie gesagt - beim hochfahren an einem Rechner mosert der schon gewaltig über die platte bevor ich auch nur versuche irgendwas zu mounten oder zu kopieren?


    Wie ja einige Vorreder bereits schrieben besteht die Gefahr dass die Platte bei jedem Zugriff weiter beschädigt wird.


    Grüße


    Ulrich

  • bevor man selber Experimente mit diversen Tools macht, sollte man eine Low Level Kopie mit z.B. "dd" machen.
    Dann würde ich die Test auch erst man mit dem kopierten Image machen.


    Kennt jemand ein gutes Tool unter Linux um NTFS zu retten.

  • Kann ich auch hier wieder nur die Sysresccd empfehlen. Ich habe neue eine defekte Partition einer Windows Maschine zu 99%
    wiederherstellen können. Soweit ich noch weiß, wird da mit dd_rescue gearbeitet. Die zweite Datenpartition war nicht defekt und
    wurde innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt (auf einer neuen Platte).


    Grüsse
    TheChief

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