Da bestelle ich vor Weihnachten noch schnell ein Buch als Geschenk für meine Mutter. Unter mehreren Anbietern suche ich mir extra den aus, der in seinen Versandbedingungen einen Versand per Deutsche Post Büchersendung anbietet (die kann man nämlich auch an eine Packstation senden lassen).
Der VK (über 170.000 Bewertungen mit 99,x % positiv) behauptet dann zunächst, ein Versand an eine Packstation sei nur per DHL möglich (stimmt nicht). Dann beruft er sich auf die Paypal-Verkauferschutz-Richtlinien, wonach nur bei einem Versandnachweis eine Erstattung garantiert ist. (Dies ist bei einem Postbrief tatsächlich nicht der Fall -egal ob Anschrift oder Packstation- , weil der Briefträger wohl weniger zuverlässig ist als der Hermes-Bote...)
Ich hätte eben nicht per Paypal bezahlen dürfen. Im übrigen seien Leute wie ich, die meinen unbedingt per Paypal bezahlen zu müssen, Schuld daran, dass die Paypal-Verkäuferprovisionen immer mehr steigen.
Tja, soll er mir nun leid tun? Soll er halt kein Paypal anbieten oder keinen Postbriefversand oder zumindest nicht beides in Kombination. Hat er aber, also wird er wohl das gleiche Risiko wie Tausende anderer Verkäufer tragen müssen, die Paypal akzeptieren und trotzdem per Postbrief versenden. Ist ja auch kein so großer Schaden, falls da tatsächlich mal ein gebrauchtes Buch für 5,- nicht ankommt.
Der VK weigerte sich beharrlich, mir die Ware per Post zuzuschicken. Nur mit Hermes oder gegen Nachzahlung von 3,- als DHL-Paket wollte er versenden und war allen Argumenten gegenüber unzugänglich. Also habe ich einen Konflikt bei ebay gemeldet. Die halten sich natürlich schön raus sondern bieten im Prinzip nur eine Kommunikationsplattform, wo man sich dann weiter streiten kann...
Jetzt kommts: Heute finde ich in meinem email-Postfach im Büro in Kopie eine Mail, in der der VK den gesamten Mailverkehr (den ich über meinen dienstlichen email-Account abgewickelt habe, weil ich schnell reagieren wollte und dort gmx geblockt ist) an meinen Arbeitgeber weitergeleitet hat.
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"Leider müssen wir sehr unangenehme Erfahrungen mit einem Ihrer Mitarbeiter machen"
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"wird es vorgezogen, davon einen Staatsakt zu machen, und mit ellenlangen Mails das Thema zu diskutieren und das interessanter Weise zu Zeiten, die ich als Dienstzeit werten würde, und das also vermutlich bei Ihnen bezahle.
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Das macht auf uns entweder den Eindruck, dass bei Ihnen viel Zeit vorhanden ist, sich um privates zu kümmern, oder aber bei Ihnen so schlecht bezahlt wird, dass man wegen solchen Beträgen sich Stundenlang mit vielen dieser eMails, wei ich Ihnen weitergeleitet haben, beschäftigen muss. Oder aber es werden wie Ihnen Prinzipienreiter gezüchtet, die jedewedes Augenmaß verloren haben, und sich nur noch auf Ihre Vermeintlichen Rechte betufen"
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All das wäre für mich ein Grund, an der seriösität Ihres Unternehmens zu zweifeln, und zumindest eine Aufklärung zu fordern, ob es so vorgesehen ist, dass die Mitarbeiter im Namen Ihres Unternehmens so mit Ihren Kunden umgehen und die von der Arbeit abhalten.
Mal abgesehen davon, dass der VK sich mal eine Tüte Deutsch kaufen sollte, finde ich das einfach unglaublich. Ja, die Nutzung des dienstlichen email-Accounts zu privaten Zwecken ist nicht gestattet. Ja, ich hätte in der Zeit sicher noch eine weitere nutzlose Folie für nutzlose Projekte erstellen können. Nein, deshalb wird mir vermutlich niemand den Kopf abreißen.
Ist sowas nicht eigentlich eine Straftat nach Bundesdatenschutzgesetz? Das war ja nun ganz klar Vorsatz mit dem Ziel, mir zu schaden. Ich erwäge wirklich, Anzeige zu erstatten.
Gruß
Prinzipienreiter Dr. Seltsam