[gelöst] Zwei Festplatten wie eine erscheinen lassen

  • Hallo,


    Ich habe einen yavdr mit 3 Festplatten.


    Die erste Festplatte ist in 3 Teile partitioniert: yavdr, recording und swap.


    Nun möchte ich die zwei weiteren Platten als eine einzige erscheinen lassen. Sicherheit gegen Ausfall einer Platte spielt keine Rolle, da die Daten die auf diese Platten sollen, auch auf einer anderen Maschine gespeichert sind.


    Sofern ich gelesen habe, brauche ich etwas ähnliches wie jbod.


    Könnte jemand mir bitte mitteilen, wie ich es einfach, aber stabil hinkriege?


    Muss ich die Platten zuerst einzeln mit ext4 formatitieren und dann irgendwie zusammen führen?


    Wie kann ich den kombinierten Speicherplatz in die fstab einfügen und in die exports für nfs?


    Gibt es ein Programm, um wenigstens das Erstellen des gemeinsamen Volumen per GUI zu einzurichten?


    Wie sieht es mit dem fsck für den gemeinsamen Volumen aus? Braucht man dafür ein spezielles Programm?


    Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe.


    MfG


    Ludi


    Lösung:


    Am Anfang benutzte ich mhddfs, aber bin dann kurz darauf auf lvm umgestiegen. Die Details finden Sie im Thread und die Gründe für den Umstieg in Post Nr 26.

  • Dazu fallen mir zwei Optionen ein. Entweder Software-RAID (man mdadm) oder LVM (logical volume manager).


    In beiden Fällen werden die Platten zu einem virtuellen Device zusammengefasst, welches dann wie gewohnt formatiert wird. In beiden Fällen sorgt der Ausfall einer Platte dafür, dass beide nicht mehr lesbar sind (aber das macht dir ja nix aus).

  • Das was du suchst nennt sich: mdhddfs
    und ist integrierter Bestandteil von yavdr


    Ich verwende es auch in meinem HTPC um 3 Partitionen zu einer "zuverbandeln".
    XBMC bzw. VDR sieht es wie wenn es eine riesige Platte wäre.


    Vorteil: Die Daten sind weiterhin auch direkt auf den Platten lesbar/schreibar wenn man will.


    lg,
    Joe

  • Hallo,


    Danke für die Antworten.

    Das was du suchst nennt sich: mdhddfs
    und ist integrierter Bestandteil von yavdr

    Das scheint sehr interessant.


    Eines ist mir jedoch noch nicht klar: muss ich in der fstab die zwei Platten zuerst einzeln mounten und dann mit mdhddfs zusammensetzen, oder brauche ich nur die mdhhddfs Zeile?


    Nochmals vielen Dank für die Hilfe.

  • Im Beispiel auf der Seite https://romanrm.net/mhddfs werden die Partitionen zuerst in der fstab gemountet und anschliessend mit mhddfs.


    Und die man-Pages sind hier auch recht eindeutig

    Code
    fstab record example:
           mhddfs#/path/to/dir1,/path/to/dir2 /mnt/point fuse defaults 0 0
    
    
           mhddfs#/dir1,/dir2,/dir3 /mnt fuse logfile=/var/log/mhddfs.log 0 0


    "dir = Verzeichnis" und somit kann man da kein Device angeben.

    Gruß
    Frodo

  • Hallo,


    Eine weitere Frage habe ich noch: anscheinend wird der Bootvorgang durch mdhddfs abgebrochen falls bei einer der Festplatten im Verbund ein fsck ausgeführt wird:
    https://answers.launchpad.net/…mountall/+question/183967


    Ist das immer noch ein Problem? Falls ja, kann ich es nicht einfach lösen, indem ich in der fstab den fsck für die einzelnen Platten des Verbundes deaktiviere und nur für den Verbund aktiviere?


    MfG


    Ludi

  • Ich hatte bei meinen mit ext3/ext4-formattierten Platten den automatischen check ausgeknipst und nie probleme gehabt :)

  • Zum einen kann man den automatischen fsck bei Datenplatten/-partitionen ausschalten,zum anderen gibt es Mechanismen, fsck beim Runterfahren des Systems auszuführen, wenn man denn sowas unbedingt möchte. Ob du fsck einsetzen/aktivieren möchtest und ob es was bringt, ist eher philosophischer Natur.


    BJ1

  • Hallo,


    Es läuft.


    Hier, eine grobe Erklärung wie ich vorgegangen bin, für Personen die später hier reinsehen werden:


    - Die zwei Platten werden mit deaktiviertem fsck in /etc/fstab gemounted:


    Code
    UUID=6705ccb3-a16d-4800-ae49-7d6727c8ac64   	/media/volume1  ext4	defaults,relatime	0	0
    UUID=4613f4af-de04-4684-952b-7590735b6fc7   	/media/volume2  ext4	defaults,relatime	0	0


    - Darunter in /etc/fstab werden die zwei Platten zusammengeführt:


    Code
    mhddfs#/media/volume1,/media/volume2 /media/mediathek fuse defaults,allow_other 0 0


    Ich musste den Parameter "allow_others" hinzufügen, um die Daten auf mediathek auch als normalen User sehen zu können. Bevor ich den Parameter hinzufügte, waren die Daten nur für den root Benutzer sichtbar.


    Will man mediathek noch per NFS exportieren, so muss man bei den exports das fsid-Parameter benutzen. Ohne fsid, funktionierten die Exports nicht richtig bei mir.


    Zum Schluss noch eine Frage:


    Würden die zwei Festplatten von fsck ohne den Bootvorgang zu unterbrechen überprüft, falls ich die zwei Volumen auf folgende Weise zusammenführe ohne ihn bei den einzelnen Platten zu aktivieren?


    Code
    mhddfs#/media/volume1,/media/volume2 /media/mediathek fuse defaults,allow_other 0 2


    MfG


    Ludi


    PS: Ich bin schließlich doch auf LVM umgestegen. Weitere Details können sie in Post Nr 26 nachlesen.

  • Es läuft.


    Na supi, es ist alles sehr bequem. Du wirst schreibend auf die virtuelle Platte zugreifen. Sollte eine Platte ausfallen, dann wird es ziemlich eckig. Has Du Dir schon über eine Backup Gedanken gemacht?


    Albert

  • Grrr. Das ist ja gruselig.
    Ich stelle mir grade die Rücksicherung von 6 TB ( Die ich in meinem System habe ) vor...
    Ein Festplattenausfall kommt gar nicht so selten vor.


    Gruß Jan

    1:Dell PoweEdge T20; Xeon E3-1225 v3; 32GB RAM; Proxmox 5.4; MLD 5.4 als VDR-Server; 2 x Cine S2;
    2:Intel NUC i3 Passiv; 4GB RAM; 120GB SSD; easyvdr 3.5 als client; Harmony Hub

    2:Intel NUC i5 Passiv; 4GB RAM; 120GB SSD; easyvdr 3.5 als client; Harmony Hub
    3:Raspberry Pi 3B; MLD

  • Ich stelle mir grade die Rücksicherung von 6 TB


    Ich finde, 6 TB bei Desktop fällt gar nicht in die Kategorie "Sicherung/Rücksicherung". Das ist schon ein fall für die "Archivierung". ;)


    Albert

  • Hallo,

    Has Du Dir schon über eine Backup Gedanken gemacht?

    Die Daten, die auf die virtuelle Platte kommen, gibt es auch auf einer anderen Maschine. Der kritische Zeitpunkt ist jetzt während des Umbaus, wo ein Teil der Daten nicht mehr zweifach vorhanden ist.

    Das ist ja gruselig.
    Ich stelle mir grade die Rücksicherung von 6 TB ( Die ich in meinem System habe ) vor...

    Wenn ich richtig verstanden habe, gehen bei Ausfall einer Platte mit mhddfs nur die Daten der kaputten Platte verloren. Folglich nehme ich an, dass nur die Daten der kaputten Platte auf die neue Platte rückgesichert werden müssen. Mit rsync dürfte das ohne größeren Aufwand durchzuführen sein.


    Ich finde dies besonders interessant, wenn man eine Platte mit einer größeren ersetzen möchte: wenn ich es richtig verstehe, müssen nur die Daten der ersetzten Platte zurückkopiert werden.


    Das einzige was mich im Augenblick etwas stört, ist dass die Platten des mhddfs verbunds im Augenblick ohne fsck konfiguriert sind.


    MfG


    Ludi

  • Das einzige was mich im Augenblick etwas stört, ist dass die Platten des mhddfs verbunds im Augenblick ohne fsck konfiguriert sind.


    Das kannst du ja ändern.


    Gerald


    HP Proliant MicroServer Gen8, Xeon E3-1230, 12 GB RAM, 3xWD red 2TB im RAID 5, 2xSundtek MediaTV Home DVB-C/T, L4M TWIN-C/T, Ubuntu Server 14.04.1, Plex Media Server
    Samsung UE55H6470

  • Wenn ich richtig verstanden habe, gehen bei Ausfall einer Platte mit mhddfs nur die Daten der kaputten Platte verloren.


    Ja.


    Folglich nehme ich an, dass nur die Daten der kaputten Platte auf die neue Platte rückgesichert werden müssen.


    Ja, sofern Du es weißt, welche auf der ausgefallenen Platte sich befanden.


    Ich finde dies besonders interessant, wenn man eine Platte mit einer größeren ersetzen möchte: wenn ich es richtig verstehe, müssen nur die Daten der ersetzten Platte zurückkopiert werden.


    Nur sofern Du die erste Platte ersetzt.


    Das einzige was mich im Augenblick etwas stört, ist dass die Platten des mhddfs verbunds im Augenblick ohne fsck konfiguriert sind.


    Ich finde, das ist eher nebensächlich. Falls Du Bedenken hast, fsck lässt sich händisch ausführen.


    Albert

  • Das kannst du ja ändern.

    Das Problem ist, dass ich nicht genau weiß, wie ich es ändern soll. Anscheinend bleibt der Computer/VDR beim Booten stehen, falls ein fsck auf einer der Platten des Verbunds durchgeführt wird:
    https://answers.launchpad.net/…mountall/+question/183967


    Weiter habe ich auch noch nicht ermitteln können, ob es funktionieren wird, wenn ich den fsck für die virtuelle Platte einschalte, aber für den einzelnen Platten der virtuellen Platte ausgeschaltet lasse.

    Nur sofern Du die erste Platte ersetzt.

    Wie soll ich das jetzt verstehen: muss ich die Daten aller Platten zurückspielen falls ich die zweite Platte mit einer größeren ersetze? Ich ging davon aus, dass die Reihenfolge der Platten keine Rolle spielt. Falls das nicht der Fall ist, frage ich mich warum nicht?


    Ich finde, das ist eher nebensächlich. Falls Du Bedenken hast, fsck lässt sich händisch ausführen.

    Mein VDR crasht manchmal. Muss danach nicht ein fsck ausgeführt werden?


    Und um fsck händische durchzuführen ist etwas umständig. Tastatur anschließen, Volumen unmounten,...


    MfG

  • Wie soll ich das jetzt verstehen


    Das ist hier alles beschrieben.
    Albert

  • Das Problem ist, dass ich nicht genau weiß, wie ich es ändern soll. Anscheinend bleibt der Computer/VDR beim Booten stehen, falls ein fsck auf einer der Platten des Verbunds durchgeführt wird


    Dann mache den fsck doch beim Shutdown nach dem umount von mhddfs.

    Mein VDR crasht manchmal. Muss danach nicht ein fsck ausgeführt werden?


    Wenn du mit VDR das Programm meinst, dann nein. Wenn du damit den Rechner meinst dann würde ich dafür sorgen, dass er nicht mehr crasht. Ein fsck funktioniert danach nicht in jedem Fall.


    Gerald


    HP Proliant MicroServer Gen8, Xeon E3-1230, 12 GB RAM, 3xWD red 2TB im RAID 5, 2xSundtek MediaTV Home DVB-C/T, L4M TWIN-C/T, Ubuntu Server 14.04.1, Plex Media Server
    Samsung UE55H6470

  • fsck wird meiner Meinung nach vollkommen überbewertet. Auf MS-Systeme übertragen würde das bedeuten, daß jedes mal, wenn ein fsck ansteht, bei MS ebenfalls ein scandisk gemacht werden müsste. Ach ja.

  • Dann mache den fsck doch beim Shutdown nach dem umount von mhddfs.

    Könntest du mir bitte einen Hinweis geben, wie man das beim yavdr am besten hinkriegt? Gibt es da schon etwas, das fertig zum Gebrauch ist?

    Wenn du damit den Rechner meinst dann würde ich dafür sorgen, dass er nicht mehr crasht.

    Einfacher gesagt, als getan... ;)


    Die verlinkte Seite spricht im letzten Abschnitt darüber, wie man die virtuelle Platte durch eine wirkliche Platte mit genügend Speicher für alle Daten ersetzen kann. In meiner Antwort #13 im Thread hatte ich etwas anderes im Sinn: ich ging davon aus, es wäre zum Beispiel die zweite Platte eines Verbunds mit drei Platten zu ersetzen. Da die beiden anderen Platten im Verbund bleiben, ging ich davon aus, dass man nur die Daten der entfernten Platte in den Verbund mit der neuen Platte kopieren musste. Bei einem rsync mit einem Backup, würden nur die Daten der entfernten Platte zurückkopiert. Ob das jedoch wirklich so ist, weiß ich nicht.


    MfG

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