2TB Platte - Ist da was zu machen? Frage an die Elektoniker

  • Vor zwei Wochen als ich aus dem Urlaub zurück kam hat es "elektrisch" gerochen und nach kurzer Zeit war Klar, dass die 2 TB-Platte den Geist aufgegeben hat. Ich würde gerne noch an die Daten kommen, ohne eine Rettungsfirma beauftragen zu müssen.


    Auf der Platine der Elektronik hat es ein Teil verdampft. Es ist in der nähe des Stromanschlusses. Ich habe hier mal zwei Bilder gemacht:
    https://dl.dropboxusercontent.com/u/1490505/2TB_2.jpg
    https://dl.dropboxusercontent.com/u/1490505/2tb_1.jpg


    Das Teil hat ca. 4mm x 2mm x 2mm
    Ist das eine Zenerdiode? Kann man die einfach ausbauen und durch eine andere ersetzten?
    Laut Multimeter hat das Ding Durchgang (0 Ohm)

  • jo, da hat es wohl die TVS Diode entschärft.


    Zitat

    Kann man die einfach ausbauen und durch eine andere ersetzten?


    runter löten geht gut mit ner SMD Auslötpinzette oder Heißluft . Draufbauen würde ich wieder eine mit der gleichen Charakteristik. Bedenklich ist aber, das es die entschärft hat. Irgend etwas ist da wohl von Außerhalb im Argen?

  • Hallo,


    ich hatte vor Jahren schon einmal das selbe Problem. Ein Chip war auf meiner 160GB Platte durchgebrannt.
    Hatte mir 2 baugleiche Platten bestellt. Die 2. Platte war von der SNR nur 3 Nummer von meiner defekten entfernt.
    Platine getauscht, angesteckt und alle Daten konnten gelesen werden.


    Mir wurde damals gesagt je "weiter" die SNR auseinander liegen, je unwahrscheinlicher wird es. Bei der Produktion
    werden fast wöchentlich Anpassungen vorgenommen.


    Vielleicht hast du ja Glück.
    SchienW

    yaVDR


    DELL Optiplex GX755 G220 nVidea DVB S2 3200 DVB S2 3200

  • Da wird mehr kaputt sein, das scheint direkt an der Stromversorgung zu liegen.


    Am besten die komplette Elektronik tauschen, aber von einer funzenden Platte mit gleichem Typ und Revision.

  • Der Defekt kam vermutlich von dem kaputten Netzteil, das in dem Gehäuse war. Die Platte lief zusammen mit einem SheevaPlug (ARM) in einem alten SCSI-Gehäuse. Habe das Netzteil schon getauscht, da ich noch ein zweites als Reserve hatte. Das Ding lief immerhin fast 5 Jahre durch ;)


    Was macht die TVS Diode? Und viel wichtiger ist wie finde ich den richtigen Ersatz?
    Ist in der nähe der gelben Leitung vom Stomanschluß (12V?)

  • Wenn das Netzteil genauso alt ist wie das SCSI-Gehäuse, dann würde es wohl nicht schaden ein modernes Netzteil zu verwenden. Dein Austauschnetzteil wird nämlich dann auch schon deutlich gealterte Bauteile haben.


    Wenn die Diode zum 12V-Zweig gehört, dann hat dein Netzteil zeitweise deutlich mehr als 12V dort abgegeben. Schon möglich das die Diode erfolgreich den Tod der Festplattenelektronik verhindert hat. Ersatzteile könnte es z.B. bei ebay geben. Welches Teil du brauchst hängt aber davon ab welche Spannung hier geschützt wird. Also mal das Teil ausbauen und dann mit Durchgangsprüfer durchmessen. Ein Lötpad müsste auf Masse gehen und das andere auf die jeweilige Spannung.


  • runter löten geht gut mit ner SMD Auslötpinzette oder Heißluft.


    Mit Heißluft schmilzt vor allem vieles außenrum auch was eigentlich ganz bleiben sollte. Habe ich vor einiger Zeit mal versucht und mir mehr kaputt gemacht als die Sache wert war.


    Auslötpinzette wäre die komfortabelste Lösung. Hat aber nicht jeder.


    Auch eine gute Lösung: Beide Seiten *reichlich* verzinnen. Also richtig dicke Tropfen dort hin. Dann mit dem Lötkolben beide auf einmal erhitzen und das Teil mit dem heißen Kolben von den Lötpads schieben.

  • Was macht die TVS Diode?


    http://www.vishay.com/docs/88436/appnote.pdf


    Zitat

    Und viel wichtiger ist wie finde ich den richtigen Ersatz?


    recht schwierig zu beantworten, ohne Bauteildaten kannst Du da nur nach eigenem Ermessen vorgehen --> http://www.youtube.com/watch?v=v8SOpsBNruc


    Zitat

    Mit Heißluft schmilzt vor allem vieles außenrum auch was eigentlich ganz bleiben sollte


    dafür nimmt man High Temperature Tape --> http://www.dx.com/p/polyimide-…-260-c-21358#.VDJdVCVZMWM


    und klebt damit alles rundrum ab. So kann man auch BGAs aus und wieder einlöten, ohne das die kleinen Kondensatoren rundrum wegfliegen ;)

  • Mit zwei kleinen Lötkolben kann man das Teil auch ganz gut auslöten.
    Beide Seiten gleichzeitig erhitzen und das Teil vorsichtig beiseite schieben - wie M-Reimer schon schrieb.

    Software: yaVDR0.7-Ansible Ubuntu 22.04 (jammy) mit vdr-2.6.6
    Fernseher: SONY KDL-32D3000


  • Ich habe das Ding jetzt mit zwei Lötkolben gleichzeitig ausgelötet.
    Mit dem Multimeter habe ich 0,3 Ohm vom rechten Pad zur Gelben Leitung und auch 0,3 Ohm vom Linken Pad zur Masse (Schwarz). Das Teil selbst hat auch 0,5 Ohm; egal wie rum (+-) ich messe. Sieht ja auch schön verkohlt aus. Lesen kann man auch mit Lupe nichts - Nur unten ist MRC eingestanzt.


    Kann man zum Testen das Teil nicht einfach raus lassen?

  • Kann man zum Testen das Teil nicht einfach raus lassen?


    naja, wenn Du 100% ausschließen kannst, das Transienten von außen noch mal auftreten, dann kannst Du die auch weglassen :)


    Zitat

    Mit dem Multimeter habe ich 0,3 Ohm vom rechten Pad zur Gelben Leitung und auch 0,3 Ohm vom Linken Pad zur Masse (Schwarz).


    innerhalb der Schaltung messen bringt nicht viel ohne Kenntnis der Schaltung. Da können viele Bauteile beteiligt sein.


    Zitat

    Das Teil selbst hat auch 0,5 Ohm; egal wie rum (+-) ich messe. Sieht ja auch schön verkohlt aus. Lesen kann man auch mit Lupe nichts - Nur unten ist MRC eingestanzt.


    das bedeutet immerhin, das deutlich mehr als die zulässige Clamping Spannung an lag. Ein gutes Zeichen ist aber, das sie tapfer durchgehalten hat und nicht hochohmig wurde :) das gibt Hoffnung, das der Schutz nicht ganz versagt hatte.

  • Was genau ist das denn für ne platte mit welcher seriennummer? Ich habe hier noch ein paar mit Sektorenfehlern verschiedenster hersteller rumliegen.

    Client 1 Hardware : MSI Z87-G43, I5-4570, 4 GB Ram (oversized aber war über :) ),Zotac NVidia GT630 (25 Watt),Thermaltake DH202 mit iMon-LCD ( 0038 ) und vdr-plugin-imon
    Software : yaVDR 0.6,sofhhddevice @ 1920x1080@50Hz
    Server Hardware : MSI Z87-G43, I7-4790, 16 GB RAM, 5x3 TB WD Red, Digibit-R1 (2 Devices)
    Software : Ubuntu 16.04 LTS mit yavdr-Paketen,virtualbox,diverse VM's


    Yoda: Dunkel die andere Seite ist...sehr dunkel!
    Obi-Wan: Mecker nicht, sondern iss endlich dein Toast ...

  • Naja, ich werde mal zusammenbauen und in den ArbeitsPc hängen... Kann ja eigentlich nicht viel passieren. Wenn die Platte läuft, dann kann ich ja versuchen so ne Diode irgendwo günstig zu bekommen...


    Müsste denn nicht so ein Teil auf jeder Platine zu finden sein (HD)? Ich habe hier noch verschiedene defekt Platten rum liegen.
    Oder falls man schätzen müsste, welche Diode nehmen? 20V


    Auf einer alten Conner Platte gibt es z.B. so was:
    https://db.tt/O21vYKfN

  • g3joker:
    Platte und Seriennumer sieht man auf dem 1. Bild
    Modell: st32000542as
    Ser: 5xw122kq

  • Müsste denn nicht so ein Teil auf jeder Platine zu finden sein (HD)? Ich habe hier noch verschiedene defekt Platten rum liegen.


    eigentlich sollte das überall zu finden sein. Die sollte parallel zur Eingangsspannung sitzen. Bauform wäre wichtig, schätzungsweise DO-214AC (SMA)


    Zitat

    Oder falls man schätzen müsste, welche Diode nehmen? 20V


    Sie sollte so beschaffen sein, das sie die normale Spannung unberührt lässt und darüber recht schnell reagiert. Beim 12 Volt NT müsste man schauen, wie weit die Spannung laut der Netzteil Spezifikation nach oben driften darf.


    nehmen wir mal hier diese als Beispiel (P4SMA15A). Die hat eine reverse standoff voltage von 12,8 Volt
    (darunter verhält sie sich neutral). Um die 15 Volt schlägt sie durch (Stromanstieg Lawineneffekt) und der entstehende Kurzschluss kann kurzzeitig bis 20 Ampere betragen. Das sollte dann die schnelle elektronische Sicherung des davor liegenden NTs auslösen.


    Bei gewonnenen (ausgelöteten) Dioden nicht wundern, einige sind bidirektional, dh. zwei Dioden sind antiseriell geschaltet.
    Und wenn die heil sind, kann man dort garnichts messen. Einbaurichtung ist dann auch egal.

  • Mit Heißluft schmilzt vor allem vieles außenrum auch was eigentlich ganz bleiben sollte. Habe ich vor einiger Zeit mal versucht und mir mehr kaputt gemacht als die Sache wert war.


    Auslötpinzette wäre die komfortabelste Lösung. Hat aber nicht jeder.


    Auch eine gute Lösung: Beide Seiten *reichlich* verzinnen. Also richtig dicke Tropfen dort hin. Dann mit dem Lötkolben beide auf einmal erhitzen und das Teil mit dem heißen Kolben von den Lötpads schieben.



    Hm mit dem richtigen Werkzeug und Heißluftdüsen geht das ohne große Probleme - mach ich jeden Tag :]


    Aber zu Hause ist die Lößung mit 2 Lötkolben die komfortabelste.


    Grüße

  • Hm mit dem richtigen Werkzeug und Heißluftdüsen geht das ohne große Probleme


    stimmt,
    ich habe mich mit einer 5mm Düse eingearbeitet und mache damit fast alles, außer ein paar Spezialfällen. Manchmal steht dann aber ein thermoplastischer Stecker oder ein Mäuseklavier direkt daneben, da muss man dann abkleben/abdecken, ansonsten verformt sich das Zeug recht schnell.

  • Naja, ich werde mal zusammenbauen und in den ArbeitsPc hängen... Kann ja eigentlich nicht viel passieren. Wenn die Platte läuft, dann kann ich ja versuchen so ne Diode irgendwo günstig zu bekommen...


    Ich würde sie höchstens in ein USB-Gehäuse stecken, das wird im Ernstfall billiger.

  • Stimmt. Leider hab ich so ein Gehäuse nicht da. Wenn ich wieder Zeit hab, dann such ich mir im Keller mal ein altes Netzteil oder PC raus... Ich hab da noch so nen alten Pentium 3 miniPC irgendwo... Der Wird das Versuchskaninchen ;)

  • An der Hochschule haben wir entlötkolben damit geht sowas am schönsten zu entfernen ^^
    nur kosten die dinger halt
    http://www.amazon.de/Ersa-Twin-Lötstation-Vakummeinheit-Entlötkolben-0IC2000AXT/dp/B003A65F3I/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1412614193&sr=8-8&keywords=entlötkolben

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